Pistole 9mm: Vektor CP1 PTB 749

  • Die Vektor CP1 von Röhm

    Technische Daten:

    Höhe: 135 mm
    Breite: 28mm
    Länge: 181mm
    Gewicht: 700 g
    PTB-Nr.: 749

    Vorwort:

    Eine Waffe die durch ihr ungewohntes Design ihres gleichen Sucht aber in Munitionsverträglichkeit und Verarbeitung nicht zu Toppen ist .
    Fast alle Funktionsteile sind aus Stahl, der Griff aus kratzfestem und unheimlich leichtem Polymer. Die Ähnlichkeit zur „Scharfen-Version“ aus Süd-Afrika ist unverkennbar.


    Das Griffstück:

    Das Griffstück besteht, genauso wie bei der P22 und der RG 96, aus unverwüstlichem Polymer welcher selbst starken Stößen und kratzige Fingernägel standhalten kann.
    Durch das Polymergriffstück wird beste Festigkeit bei geringem Gewicht erreicht.
    Wenn man die CP1 in der Hand hält merkt man gleich dass man sie auf Grund des Griffstücks etwas anders Händeln muss, aber daran gewöhnt man sich sehr schnell.
    Anzumerken ist noch das die CP1 über keine manuelle Sicherung verfügt und sollte daher nie geladen und schussbereit transportiert werden!
    Die „V“ Zeichen am Griffstück sind durch den Transport durch die Kälte bei mir abgefallen, mit ein wenig Sekundenkleber sitzen sie aber wieder Bombenfest.


    Die Führigkeit:

    Das führen dieser Waffe ist trotz des geringen Gewichtes von 700 Gramm nicht wirklich zu empfehlen. Zwar ist sie schnell Schussbereit aber durch die fehlenden Sicherungen doch eher ein Sicherheitsrisiko.
    Ich fand sie auch ein wenig zu sperrig (Länge 181 mm) was nicht unbedingt an der Länge sondern am Magazinboden liegt. Aber in einem Schulterholster ist das nebensächlich.


    Die Laufsperre:


    Die Laufsperre (PTB 749) sitzt sehr nah an der Mündung (ca. 3mm) und ist auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut sichtbar.
    Wie man auf den unteren Bild sehen kann ist der Lauf auch ziemlich Dicht.


    Das Zerlegen:


    Der Zerleghebel bzw der Demontagebügel der CP1 befindet sich vor dem Abzug und ist mit roter Farbe markiert. Dies ist bei der "Scharfen-Version" die Sicherung. Zum Zerlegen benötigt man 2 Hände ansonsten erinnert es eher an eine Zirkusnummer ;)
    Mit der einen Hand bewegt man den Demontagebügel nach unten (dabei klemmt man am besten einen Finger zwischen Abzugstück und Bügel, siehe Bild) und mit der anderen zieht man den Schlitten nach hinten und hebt ihn dann nach vorne ab. Das Zusammensetzen verläuft natürlich in umgekehrter Reihenfolge.


    Der Praxistest:

    Ich habe zu Silvester ungefähr 200 Schuss durchgejagt und hatte dabei 2 Klemmer, was aber an dem verwendeten Öl lag und das ich meine Waffe schon als gebraucht erworben habe. Ich habe schon von Usern gelesen die mit ihrer CP1 über 2000 Schuss ohne Probleme und ohne Verschleißerscheinungen gemacht haben. Kurz gesagt: Praxistest mit Bravur bestanden, so soll es sein.


    Spannen- Entspannen:

    Für das Spannen hat der Hahn der CP1 drei Stellungen:


    1. Direkt auf dem Schlagbolzen


    2. In Sicherheitsraste


    3. Der Hahn ist gespannt und zum Schuss bereit

    ACHTUNG! Das manuelle Entspannen des Hahnes ist ziemlich gefährlich da man durch die Abschräge des Hahnes schnell abrutscht und sich so ein ungewollter Schuss lösen kann.


    Fehlt da nicht was?

    Ja, ihr habt richtig gesehen, die CP1 hat keinen von aussen bedienbaren Schlittenfanghebel. Der Schlitten besitzt zwar einen innenliegenden Schlittenfang und bleibt nach jedem letzten Schuss hinten hängen, wie jede andere Pistole auch, aber man muss ihn beim neuen Magazin von Hand repetieren.
    Wenn man das Magazin mit etwas Schmackes einsteckt reicht das auch ;)


    Das Magazin:

    Es gibt ein 12er und ein 13er Schuss Magazin, letzteres liegt besser in der Hand weil der Magazinboden gleichzeitig noch eine Verlängerung des Griffstückes um 2cm ist.
    Das Magazin (Doppelreihig) ist bestens und recht stabil verarbeitet und besteht, bis auf den Boden, aus Stahlblech.
    Durch die seitlichen Eindrückbahren Hartplastiknuten (auf dem auch die Kapazität vermerkt ist) kann man das Magazin sehr schnell zerlegen um es dann unkompliziert zu reinigen.
    Leider sind diese beiden Nuten auch der große Schwachpunkt.
    Diese können schon mal ausleiern oder gar abbrechen.
    Bei meiner Vektor ist es schon mal vorgekommen das der Magazinboden bei voll geladenem Magazin plötzlich abgesprungen ist. :confused2:
    Das Beladen verläuft anfangs sehr leicht wird dann aber bei der 13ten Patrone zum kleinen Kraftakt.
    Für normale Männerhände ist wohl eher das 13er Magazin geeignet. Da beide Magazinversionen gleich viel kosten ist es reine Geschmacksache.


    Die Verarbeitung:

    Die Vektor CP1 gehört in Sachen Verarbeitung zur Spitzenklasse. Selbst beim häufig starken Gebrauch treten kaum Abnutzungserscheinung oder Materialermüdungen auf. Das liegt daran weil fast alle Funktionsteile aus Stahl bestehen.

    Typische Röhm Qualität.
    Jemand hat behauptet das der Abzug bei schnellen Schussfolgen sehr heiß werden würde, was ich aber überhaupt nicht bestätigen kann. Selbst bei 13 Schuss in Folge wird da nichts heiß.


    Ein kleines Gimmick ist das mit roter Farbe versehende Korn welches eine Dämmerungsmarkierung darstellen soll. Für eine SSW total unnütz aber optisch ein Hingucker.
    Wie ihr auf den Bildern sehen könnt besitze ich die "vernickelte" Version welche immuner gegen Abrieb und Verschmutzung ist.


    Bei der CP1 liegt die Rückholfeder auf dem Lauf welches das Zerlegen und auch das Zusammensetzen erleichtert. Durch den massiven Stahllauf wird auch verhindert das diese sich schnell erhitzt wie es bei der RG88 der Fall ist.


    Fazit:

    Eine klasse Waffe die als Arbeitstier auch noch nach 10 Silvesterabenden eine gute Figur macht.

    Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Testbericht von der Qualität der Vektor CP1 überzeugen

    viele Grüsse,

    Markus