LPZ: Walther Top Point II

  • In diesem Test möchte ich euch das Leuchtpunktzielgerät Walther Top Point II vorstellen. - Um das Schießen mit meiner Luftpistole Weihrauch HW 40 PCA noch präziser zu machen, wollte ich mir ein Zielgerät zulegen, das schlicht aussieht, nicht zu hoch und zu klobig ist (wenig Platz im Koffer) und Druck aushalten kann. Weil die HW 40 ja mit ziemlich viel Kraft zugeklappt werden muss, kam - abgesehen von einem Pistolenzielfernrohr - nur ein geschlossenes Leuchtpunktvisier in Frage. Meine Wahl fiel auf das Walther Top Point II, weil das Rad für die Helligkeitseinstellung des Leuchtpunktes seitlich und nicht oben liegt und so beim Zudrücken der Pistole also das Licht nicht versehentlich ein- oder ausgeschaltet werden kann.

    Die Packung.

    Der erste Eindruck nach dem Öffnen der Versandverpackung ist Walther-typisch: Das Zielgerät steckt in einer stilvollen schwarzen Pappschachtel mit goldener Aufschrift. Darin befindet sich ein Styroporschuber, der das Leuchtpunktvisier mit Batterie, zwei Weaver-Montageringen, einem Imbusschlüssel und Staubschutzkappen enthält. Alles eingetütet und klapperfrei gelagert. Ach, und die Bedienungsanleitung ist auch noch da. Die fällt etwas aus dem Rahmen: schief gefaltet und ausgesprochen dünn, dazu auch noch mehrsprachig. Aber zweieinhalb kleine deutschsprachige Textseiten sollten für die Bedienung eines simplen Zielgerätes reichen. - Die Anleitung verrät folgende Daten:

    Bezeichnung: Walther Top Point II
    Typ: Elektronisches Rot-Punkt-Visier ohne Vergrößerung mit 12 Helligkeitsstufen
    Punktgröße: 4 MOA
    Oberfläche: matt schwarz eloxiert
    Rohrdurchmesser: 25,4 mm (1")
    Objektivdurchmesser: 18 mm
    Gesamtlänge: 110 mm
    Gewicht inkl. Montage: 175 g
    Spannungsversorgung: 3-V-Lithiumbatterie CR 2032

    Die Bedienungsanleitung.

    Die mitgelieferten Weaver-Montagen.

    Die Staubschutzkappen.

    Für die Montage auf der HW 40 habe ich mir niedrige 11-mm-Montageringe bestellt und diese so weit wie möglich außen am Zielgerät befestigt. Die nächsten beiden Bilder zeigen das. Die Staubschutzkappen passen natürlich jetzt nicht mehr so richtig, aber dafür ist die Montage insgesamt stabiler. Die 11-mm-Schiene der HW 40 ist nur knappe zwei Zentimeter länger als das Red Dot; ein längeres Zielgerät (beispielsweise ein Pistolenzielfernrohr) würde also relativ weit über die Montageringe hinausragen und wäre damit gegen Verformung durch den Schließdruck nicht sonderlich gut geschützt. Mit dem montierten Zielgerät geht das Zuklappen der HW 40 überraschenderweise deutlich angenehmer von der Hand als mit der "nackten" Waffe, weil das Top Point II im Gegensatz zur HW 40 keine scharfen Kanten hat. (Beim Zuklappen drücke ich vor allem auf die hintere Montage.)

    HW 40 mit Top Point II (a).

    HW 40 mit Top Point II (b).

    HW 40 mit Top Point II (c).

    Farblich und vom angenehm schlichten Design her passt das Top Point II hervorragend zur HW 40, wie ich finde. Die etwas "weiblich" und unentschlossen geformte Pistole bekommt so ein markanteres, aber dennoch kein überladenes Aussehen. - Die nächsten drei Fotos zeigen verschiedene Ansichten von links. Auf dieser Seite sitzt das Stellrad für die zwölf Helligkeitsstufen (zwölf nur laut Handbuch; es sind eigentlich elf und eine Aus-Stufe). Das Verdrehen des Stellrades geht recht schwer. Geht man von der Position 0 direkt auf 11, kann es sein, dass sich der Deckel des in das Stellrad integrierten Batteriefaches ein Stückchen aufdreht. Den Batteriefachdeckel sollte man also vorher gut zudrehen. Von Position 0 über 1, 2, 3 bis 11 zu drehen kommt wegen der Schwergängigkeit des Stellrades eher nicht in Frage.

    Ansicht von links hinten.

    Ansicht von links.

    Ansicht von links vorne.

    Ansicht von oben, Mündung rechts.

    Ansicht von rechts vorne.

    Ansicht von rechts.

    Ansicht von rechts hinten.

    Die vorigen drei Fotos zeigen verschiedene Ansichten von rechts. Auf dieser Seite sitzt die Links-rechts-Verstellschraube für den Leuchtpunkt. Der Schlitz der Stellschrauben ist so breit, dass man auch gut eine Münze zum Verstellen verwenden kann. Ein Klick entspricht einer Verstellung um knapp einen Millimeter auf zehn Meter. Die Höhenverstellschraube sitzt oben. Beide Schrauben sind von brünierten Metallkappen geschützt, die einen soliden Eindruck machen. Der Batteriefachdeckel im Helligkeitsstellrad ist ebenfalls aus Metall. - Eine automatische Abschaltungsfunktion besitzt das Red Dot übrigens nicht; ohne ein bisschen Wachsamkeit ist schnell die Batterie leer ...

    Die Verstellschrauben, Ansicht von rechts.

    Das Batteriefach, Ansicht von rechts.

    Der rote Punkt ist auf siebeneinhalb Meter Entfernung etwa so groß wie ein Ein-Euro-Stück und damit also fast so groß wie der schwarze Bereich einer Luftgewehrzielscheibe. Etwas groß also, aber zum Zielen auf eben solche Luftgewehrzielscheiben ziemlich gut brauchbar. Dadurch, dass seine Helligkeit in elf Stufen reguliert werden kann und die schwächsten Stufen so stark gedimmt sind, dass man das Ziel selbst bei schlechten Lichtverhältnissen durch den roten Punkt hindurchschimmern sehen kann, ist ein genaues Zielen insgesamt gut möglich. (Allerdings sei angemerkt, dass ich noch nie durch ein richtig teures Red Dot geschaut habe und nicht weiß, was die hochklassigen Geräte drauf haben.)

    Ausgeschaltet.

    Höchste Helligkeitsstufe.

    Mein Fazit: Das Walther Top Point II ist optisch eine sehr schöne Erweiterung für die Weihrauch HW 40 PCA. Es ist sehr solide verarbeitet, hat ein schönes Gewicht und eine hochwertig erscheinende Brünierung. Der Leuchtpunkt dürfte für gehobene Ansprüche etwas groß sein, aber zum Schießen auf kurze Distanzen auf Scheiben oder Klappziele ist er klein genug. Die durch Abdeckkappen geschützten Justierschrauben und die seitlich statt oben angebrachte Helligkeitsverstellung machen das Top Point II im Gegensatz zu offenen Rot-Punkt-Zielgeräten HW-40-tauglich. Mit den nicht im Lieferumfang enthaltenen 11-mm-Montagen sitzt es bombenfest auf der Pistole. Das Einzige, was mich stört, ist, dass sich das Gerät nicht von selbst abschaltet, aber solch eine Funktion darf man bei 60-Euro-Geräten wohl nicht erwarten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tilvaltar (23. Mai 2007 um 16:59)