Feinwerkbau P 44

  • Hallo,

    ich konnte in der letzten Woche meine Feinwerkbau P 44 abholen. Und da zu der Waffe noch kein Testbericht existiert, dachte ich mir schreibe ich mal einen.

    Nach einigen Trainingseinheiten mit der Vereinswaffe, wurde bei mir sehr schnell der Wunsch nach einer eigenen Waffe groß. Bei Matchwaffen hat man ja immer die Qual der Wahl; so konnte/wollte ich auf dem diesjährigen ISAS in Dortmund mehrere Waffen in die Hand nehmen um herauszufinden, welche es werden sollte. Schnell war die Wahl auf zwei Waffen eingegrenzt. Zum Einen eine Pardini K2s und eben die FWB P44. Letztere "lag" mir noch ein wenig besser, was wohl auch am geringen Gewicht liegt, und so war die Kaufentscheidung dann auch getroffen. Abgeholt habe ich meine Waffe beim Frankonia in Dortmund. Dort konnte ich sie sogar noch einmal Probe schiessen um die Entscheidung noch einmal zu untermauern.


    Und so kommt die Waffe nach hause.

    Lieferumfang: Zur Waffe gehören neben der Waffe an sich und dem Koffer noch zwei Pressluftkartuschen, eine Anleitung mit Originalschussbild, ein Laufmaßzertifikat (frankoniatypisch), Werkzeug und eine Dose mit 500 Maßdiabolos. An der Pistole ist ein in Neigung, Drehung und Handballenauflage frei einstellbarer punzierter Morinigriff verbaut, der einen sehr sicheren Halt vermittelt.

    Technische Daten:

    Kaliber: 4,5mm/.177
    Lauflänge: ca. 233 mm
    Visierlänge: 360 - 400 mm
    Gesamtlänge: 410 mm
    Gesamthöhe: 145 mm
    Gewicht: nur 950 g (leer und ohne Gewichte; Zusatzgewichte sind separat erhältlich für den Fall, dass die 950 g zu leicht sind)
    Preis: >1000,- Euro

    Was gibts bei Feinwerkbau denn nun Neues an der P44? Nun was direkt auffällt ist das geringe Gewicht von nur 950 g. Zusätzlich gibt es, was mir ganz neu war, an der Visierung die Möglichkeit ein eventuelles Verkanten auszugleichen; die gesamte Kimmeneinheit kann bis zu 15 Grad in beide Richtungen gekippt werden. Die normalen Einstellungsmöglichkeiten (Höhe, Seite, Kimmenbreite etc) sind natürlich auch vorhanden.

    Das Korn kann in zwei Positionen montiert werden und durch Austauch des Korns können verschiedene Kornbreiten realisiert werden. Die mitgelieferte Breite beträgt 4,2 mm.

    Der Abzug ist für mich erste Sahne. Auch hier sind wieder alle von einer Matchwaffe gewohnten Einstellungsmöglichkeiten gegeben.

    Die Lademulde der Waffe ist insgesamt (wie übrigens die gesamte Waffe) relativ schmal ausgefallen. Sie gibt aber trotzdem keine unlösbaren Aufgaben dem Schützen beim Laden auf. Trockentraining ist selbstredend auch möglich und mittlerweile eh Standard.

    Wie schiesst sich die Waffe? Ganz kurz und knapp: Traumhaft. Durch den innenliegenden Absorber, der in Laufrichtung arbeitet, merkt man vom Schuss gar nichts mehr. Die Waffe bleibt einfach haargenau da, wo der Schütze sie hinhält; kein Springen etc. Von der Präzision kann die Feinwerkbau natürlich auch überzeugen. Wie Herr Eichstädt hier schon einmal offenbart hat, lagen die Präzisionsprobleme im Visiertest wohl nur an einem schlechtem Lauf, der wohl Schwankungen in der Geschossgeschwindigkeit verursachte. Davon ist aber nichts mehr zu merken. Das Originalschussbild bestätigt dies.

    Abschliessend kann ich sagen, dass die Waffe insgesamt sehr gut verarbeitet ist und absolut überzeugt. Der hohe Preis ist gerechtfertigt, da man ein Präzisionsgerät erhält, welches bei guter Pflege auch ewig hält. Eine Matchwaffe ist eben eine Anschaffung fürs Leben. Jetzt gibts noch zwei Bilder und dann hoffe ich, euch hat mein erster Testbericht für CO2air gefallen.


    Nachtrag: Die Waffe befindet sich leider nicht mehr in meinem Besitz. Bei genauerem Hinsehen haben sich Probleme bei der Einstellung der Kimmenbreite gezeigt. Hierbei standen die Kimmenblätter nicht so symmetrisch zueinander wie sie sollten. Selbst ein Besuch bei Frankonia zur Reklamation zeigte, dass das selbe Problem auch bei der zweiten Waffe, di evor Ort verfügbar war, bestand. Mir wäre der Fehler nicht aufgefallen, nur zum Glück hat mein Pistolentrainer doch einmal mehr genauer hingeschaut als ich. Nun habe ich die Waffe gegen eine Steyr LP 10 eingetauscht. Bei dieser Waffe ist nun alles so, wie es sein sollte. Schade um die Feinwerkbau ist es allerdings schon; vor allem da das Problem wohl kein Einzelfall ist.