Böker Armed Forces Tanto Folder II

  • Böker Armed Forces Tanto Folder II

    Mit diesem Testbericht versuche ich in ein, für mich unbekanntes Gebiet Blankwaffen vorzustoßen, nehmt es mir nicht übel, wenn etwas falsch ist.


    Technische Daten:
    • Klingenmaterial: ...440C
    • Klingenform: ..........American Tanto
    • Verriegelung: .........Liner Lock
    • Klingenlänge: ........9,4 cm
    • Klingenschliff: ........glatt mit Wellenschliff
    • Gesamtlänge: .......23,7 cm
    • Grifflänge: ...............14,3 cm
    • Griffmaterial: ..........G-10
    • Etui/Scheide: .........Gürtelclip
    • Klingenstärke: .......3,1mm*
    • Gewicht: ..................194 g

    * Eigene Messung

    Kaufgrund:
    Da mir mein Schweizer Taschenmesser mit der Zeit unter „hartem“ Einsatz etwas gelitten hat(Spitze abgebrochen, Griffschalen gerissen), habe ich nach einem nicht allzu teuren Klappmesser aus brauchbarem Stahl mit Gürtelclip gesucht.
    Böker Tanto Folder II hat mich durch das moderne Design und einfach tolle Optik zum Kauf bewegt.

    Erster Eindruck:
    Als ich das Messer bekommen habe war ich erstmal überrascht wie groß der Griff ist. Man könnte es auch sicherlich mit Handschuhen benutzen, ohne aus der Hand zu verlieren. Insgesamt habe ich mir das „Messerchen“ etwas kleiner vorgestellt.
    Die schwarz PVD-beschichtete Klinge sieht nicht nur gut aus, sie dient auch dazu die unerwünschten Lichtreflexionen zu vermeiden.
    Leider war das Messer im Auslieferungszustand unscharf. Ich habe mich nicht getraut mit meinem billigen Messerschärfer zu versuchen, so war eine Reklamation fällig. Nach kurzer Zeit, erhielt ich ein neues mit einer sehr scharfen Klinge, beim Schneiden sollte man auf seine Finger aufpassen.


    Verarbeitung:
    Die PVD-Beschichtung ist absolut sauber, keine Flecken oder sonstiges.
    Die Griffschalen sind aus dem G-10 Kunststoff, der angeblich unverwüstlich sein soll(das wird sich auf Dauer herausstellen), diese sind angenehm rau und bieten festen Halt durch zusätzliche Riffelungen an den Kanten.

    Funktionalität:

    Der Gürtelclip erlaubt das bequeme Tragen des Messers, bei Bedarf kann man ihn auf beliebige Griffseite montieren(siehe sechs kleine Bohrlöcher auf jeder Seite des Griffs) oder ganz abschrauben, vorausgesetzt man besitzt einen passenden Torx-Schraubenschlüssel.
    In dem hinteren Ende des Griffs befindet sich eine Öse zur weiteren Befestigung am Fangriemen.

    Liner Lock verriegelt zuverlässig, es wackelt und klappert nichts, nur das einhändige Öffnen mit Hilfe des Daumenpins ist nicht besonders bequem. Beim Versuch die Klinge mit dem Daumen auszufahren, verrutscht der leicht, weil der Pin mit der Griffschale in einer Ebene liegt, dieser kann in dem geschlossenen Zustand nur schlecht erreicht werden. Entweder man fasst den Daumenpin von einer Seite mit dem Daumen und von anderen mit dem Zeigefinger, oder man zieht zuerst mit dem Zeigefinger den Handschutz nach hinten und bewegt seine Hand in einem kurzen Schwung nach außen, dabei rastet die Klinge mit einem „Klick“ ein(Die einfachste Variante).

    Interessant ist aber auch, dass die Schneide nur von der linken Seite unter einem spitzen Winkel geschliffen ist, ähnlich wie bei einer Schere. Das mühelose Durchtrennen der Seile oder Gurte ermöglicht der partielle Wellenschliff, der sich an Klingenwurzel befindet.

    Nach genauerem Nachforschen im Internet, stellte sich leider heraus, dass die Form der Klinge für die Alltagsaufgaben nicht so sehr geeignet ist. Das Messer ist eher für den taktisch/militärischen Einsatz entwickelt, was die Gesamtform schon verrät.

    Fazit:
    Als Taschenmesser ist es für mich ein Fehlkauf, wer es also zum Apfelschälen kauft, wird damit so manche Schwierigkeiten haben. Dennoch, bereue ich den Kauf nicht und es ist doch was Feines so ein Kampfmesser zu haben, das zumindest für grobe Arbeiten wie Äste oder kleine Bäume durchtrennen reicht.
    Dank dem Hochleistungsstahl 440C wird die Klinge, im Vergleich zum Schweizer Taschenmesser, nicht so schnell stumpf.


    Gruß
    basay