Hallo,
Ich möchte euch mit diesem Bericht meine Mossberg Maverick 88 Salut Pumpgun vorstellen.
Vorwort:
Es gibt wohl kaum eine Salutwaffe die mehr Begeisterung erzeugt und Phantasien beflügelt als die gute alte Mossberg Maverick 88.
Nach dem ich hier im Forum einiges darüber gelesen habe wollte ich mir unbedingt auch eine zulegen!
Am 1.04.2006 war es soweit, das Paket von Ostheimer kam endlich an.
Den Moment als ich sie zum ersten Mal aus den großen Karton rausgeholt und repetiert hatte werde ich niemals vergessen!
Das ging durch Mark und Knochen.
Das erzeugte „Ritsch Ratsch“ war wie Musik in meinen Ohren 
Natürlich wollte ich sie gleich Ausprobieren und bin mit ein Paar Schuss Umarex (welche kostenlos Beilagen) in den Garten gegangen.
„Ritsch“, Patrone rein, „Ratsch“ und „Klack“… vor lauter Aufregung Sicherung vergessen zu lösen 
so zweiter Versuch: „Boom“
Der Effekt war leider ein wenig enttäuschend, kaum Mündungsfeuer und ein für eine 9mm Revolverknallpatrone verhältnismäßiger leiser Knall.
Da ist die Entscheidung dass ich zu Silvester das Ding nicht verwenden werde schnell gefallen.
Dennoch habe ich es nie bereut diese Investition getätigt zu haben, denn wer kann schon von sich behaupten eine solch schöne Salutpumpgun im Zimmer hängen zu haben 
So nun genug von mir, lasst mich mit dem Testbericht beginnen 
Über Maverick:
Die Marke Maverick ist ein Tochterunternehmen der Firma Mossberg [O.F. Mossberg & Sons, Inc]
Die Maverick Flinten sind vereinfachte Versionen der Mossberg 500 und werden mit schlichten pflegeleichten Schwarzen Kunststoffschäften ausgeliefert.
Bei der Salutversion liegen Original Papiere und Warnhinweise der „Scharfen“ Version bei.
An die umgebaute Maverick Salutpumpgun passen die Original Zubehörteile wie Schäfte, Pistolengriffe*, Hitzeschilder etc. der 500er Versionen von Mossberg.
Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt habe ich einen vernickelten Hitzeschild an meiner Maverick angebracht, ich finde das wertet die Salut optisch noch mehr auf.
Leider ist es bei meiner Salut Version nicht möglich den Vorderschaft auszutauschen 
* IN DEUTSCHLAND IST DAS ANBRINGEN VON PISTOLENGRIFFEN AN VORDERSCHAFTSREPETIERFLINTEN VERBOTEN!
Technische Daten:
Gesamtlänge: 110 cm
Lauflänge: 59 cm
Gewicht: ca. 3 Kg
Kaliber: Früheres Kaliber 12 (18,53mm) jetzt 9mm K „Revolver“ (Einzellader)
Der Umbau:
In Deutschland gibt es momentan zwei Arten von Salutumbauten die im Umlauf sind:
Einmal währe da die alte Variante, welche aber so nicht mehr durchgeführt werden darf
- Lauf nicht geschlitzt nur ein Stahlstift ist eingeschweißt und gegen ein Austauschen gesichert
- Salutadapter eingeschweißt
- Röhrenmagazin ist funktionsfähig, d.H. Patronen können zwar ins Röhrenmagazin geladen und anschließend heraus repetiert werden, scheitern dann aber an dem Salutadapter
Und natürlich die Aktuelle Variante
- Lauf auf der Unterseite in Länge des Vorderschaftes aufgefräst und gleichzeitig gegen ein Austauschen gesichert (dazu wurde ein Bolzen der vom Lauf in das Röhrenmagazin führt eingeschweißt)
- Salutadapter eingeschweißt
- Flachstahl eingeschweißt, der die obere von der unteren Laufhälfte trennt und bis zur Mündung reicht
- Röhrenmagazin deaktiviert
Bei beiden Varianten bleiben der Verschluss und der Schlagbolzen völlig unberührt (anders als bei LEP Waffen wo u.a. das Schlagbolzenloch vergrößert wird).
Da man die Waffe nicht komplett Zerlegen kann, ist es schwierig diese nach dem Schießen gründlich zu reinigen.
Dennoch sollte man sich die Zeit nehmen die Pumpflinte möglichst sauber zu halten, da sonst die Stahlteile leicht anfangen zu rosten. Ich spreche aus Erfahrung
Der Umbau erfolgt sehr schonend und wird i.d.R. von Frankonia oder CDs Ehrenreich durchgeführt. Vorhandene Schweißstellen wurden sauber nachbrüniert.
Ladenpreis liegt je nach Ausführung (Länge des Laufes und des Röhrenmagazins) bei ca. 320-400 €.
Ausschuss ist wie bei allen Salutflinten nach VORNE.
Auf dem Bild unten ist deutlich der aufgefräste Lauf zu erkennen welcher aber gut vom Handschutz verdeckt wird.
Das eingeschweißte Flachstahl ist deutlich am Laufende zu erkennen, die schmale gasführende Röhre ist leider nicht zu erkennen weil sie ziemlich tief im Lauf sitzt.
Hier ein Bild vom eingebauten Salutadapter.
Hier gut zu erkennen ist der eingeschweißte Bolzen welcher vom Lauf in das Röhrenmagazins hineinführt.
Diese Abänderung dient zur Sicherstellung das ein austauschen des Laufes nicht möglich ist.
Was so grünlich schimmert ist das Ballistol.
Das Systemgehäuse:
Das Systemgehäuse besteht aus Leichtmetall, Teile wie Lauf und Röhrenmagazin bestehen aus Stahl.
Im Systemgehäuse sitzt der Verschluss, welcher von 2 Stangen (Action Slide Assembly) die vom Vorderschaft ins Systemgehäuse führen bewegt wird.
Der Verschluss wurde beim Umbau auf Salut nicht verändert.
Die Innenteile lassen sich komplett zerlegen.
Die Sicherung:
Die Sicherung sitzt anders als beim großen Bruder (Mossberg 500) nicht auf dem Systemgehäuse sondern am vorderen Ende des Abzugsbügels.
Durch schieben des Sicherungsstiftes wird die Waffe jeweils Ge- und Entsichert.
Die Sicherung blockiert den Abzug und verhindert so die Schussabgabe.
Andere Sicherungen hat die Maverick nicht.
Bei entsicherter Waffe ragt der Sicherungsstift gut erkennbar mit roter Farbe bemalt seitlich aus der Abzugsgruppe.
Das Zerlegen:
Vor dem Zerlegen muss der Verschluss zur Hälfte des Auswurfsfensters repetiert werden.
Um mit dem Zerlegen beginnen zu können muss man den Zerlegebolzen mit einen schmalen Gegenstand (z.B. Kugelschreiber oder Schraubendreher „Phasenprüfer“) rausdrücken.
Ist dies getan entnimmt man die Abzugsgruppe (Achtung: Bei manchen Hinterschäften, vor allem die mit Pistolengriff, ist es notwendig diesen erst abzuschrauben weil sonst die Abzugsgruppe nicht entnommen werden kann).
Beim entfernen der Abzugsgruppe fallen einem schon der Cartridge Interrupter Assembly (1) und der Cartridge Stop (2) entgegen
Hat man alles richtig gemacht kann man als nächstes den Verschlussschlitten (unten im Bild die Nr. 1) und den Retaining Ring entnehmen, dies geschieht durch ein zusammendrücken beider Bügel.
Nächster Schritt ist das entnehmen des Verschlusses (2).
Dies ist der Schwierigste Teil aber mit etwas Geduld recht einfach zu meistern.
Wenn diese beiden letzten Teile entnommen sind, ist das Zerlegen abgeschlossen.
Das Zerlegen ist zwar etwas fummelig, gestaltet sich mit ein wenig Praxis aber recht simpel und wird schnell zur Routine.
Hinterschaft demontieren in 4 Schritten:
Schritt 1:
Löse die obere Schraube, die die Gummikappe oder die Schaftkappe hält, aber schraube diese nicht ganz heraus.
Schritt 2:
Schraube die untere Schraube komplett heraus.
Schritt 3:
Drehe die Schaftkappe nach oben, damit du die Schaftschraube erreichen kannst.
Achtung:
Bei manchen Modellen sind Schlitzschrauben (wie bei meiner auch) und in anderen wurden Imbusschrauben verbaut.
Um die Schaftschraube leichter herausdrehen zu können empfehle ich einen längeren Schlitzschraubendreher zu verwenden.
Schritt 4:
Drehe die Schafthalteschraube gegen den Uhrzeigersinn heraus.
Danach kann der Schaft vom Systemgehäuse abgezogen werden.
Kleiner Waffenschein und Salutwaffen?
Ein weit verbreiteter Irrtum ist das manche Leute glauben, das wenn sie im Besitz eines kleinen Waffenscheins sind, diese Salutpumpgun auch führen dürfen (über den Sinn will ich hier nicht Diskutieren)… dies ist aber absoluter Irrglaube! Zwar handelt es sich um eine auf Salut umgebaute Waffe die ab 18 Jahren erhältlich ist, kann aber kann aber dadurch das sie keinen PTB Stempel besitzt nicht mit dem KWS geführt werden! Nur Waffen die diesen PTB Stempel haben, dürfen geführt werden. Zum Führen bedarf es den richtigen Waffenschein!
So und zum Abschluss noch mal ein schönes Bild:
Ich hoffe euch hat mein Testbericht gefallen
Markus