Brocock Hunter 5,5 (WBK)

  • Wie versprochen der erste Erfahrungsbericht mit meinem Brocock Hunter (ab sofort B.H.) im Kaliber 5,5mm, in der WBK-Ausfürung (ca. 55Joule).
    Bezogen wurde das B.H. von Alfred de Vries (NL), siehe auch „Besuch bei Alfred de Fries“.
    Listenpreise:

    B.H. Nußbaumlochschaft (16Joule) 598,-€
    Leistungsupgrade 49,-€ (für die F-Version erhöht sich dieser Betrag)
    Befüllungsbrücke (Schlauch, Ablaßschraube, Manometer) 100,-€
    Adapter ½ UNF für Dämpfer 10,-€
    Versand 30,-€

    Dies sind gerundete Listenpreise, ein individuelles Verhandeln kann sich lohnen.

    Das B.H. weist einen schönen, sehr gut verarbeiteten und hervorragend liegenden Schaft auf, ebenso sind die Metallteile tiptop verarbeitet. Lediglich die im Schaft nicht zentrisch liegende Druckknopfsicherung (da Jagdgewehr, absolut lautlose Betätigung) kann man kritisieren.

    Der Schaft ist sowohl für Rechts- wie Linksanschlag geeignet, er fällt allerdings sehr lang aus, (für mich muß er gekürzt werden), großen Anteil daran hat die in meinen Augen überflüssige verstellbare dicke Gummi-Schaftkappe.

    Die mit dem Gewehr fest verbundene Kartusche wird über einen beiliegenden Quick-Fill-Adapter über Schlauch mit Flasche oder Pumpe gefüllt. Ein im Schaft eingelassenes Manometer zeigt den Kartuschendruck an.
    Das Befüllen aus der Flasche benötigt mit etwas Übung nur wenige Sekunden!

    Das B.H. ist ein Einzellader, das Einlegen des Diabolo ist etwas fummlig, aber bei diesem Preis zu verschmerzen!

    Alle folgenden Aussagen beziehen sich auf meine WBK-Waffe mit ca. 55 Joule (eine Überprüfung der Geschoßgeschwindigkeit wäre interessant!)

    Da ich bisher keinerlei Erfahrung mit PLG hatte, vermutete ich beim ersten Ladeversuch einen technischen Defekt: Der Kammergriff (eigentlich Lade- und Spanngriff) muß nach dem leichten Öffnen mit wirklich Kraft nach hinten gezogen werden, die Ventilfeder drückt! Nach Einlegen des Diabolo, Schließen des Ladehebels (Kartusche befüllt) und Entsichern (keine automatische Sicherung!) kann geschossen werden. Ohne Dämpfer knallt das B.H. wie eine .22lfB mit Standartmunition, mit aufgeschraubtem Dämpfer hört man im Wesentlichen das Abschlaggeräusch der Ventilfeder. Das Abzugsverhalten (einstellbar) paßt zum positiven Gesamteindruck.
    Das B.H. konnte mit verschiedenen Dämpfern (Feuerwaffendämpfer) getestet werden, ein KK-Dämpfer von B&T funktionierte. Evtl. trägt der benötigte Adapter auf 1/2UNF zu einer gewissen Ungenauigkeit bei?
    (Selbstverständlich verfüge ich über die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen!)

    Meine bisherigen Schießerfahrungen sind schnell zusammengefaßt:
    - Bisher einzig taugliche Diabolosorte H.u.N. Barracuda (1,37g), normal, Match 5,50 u. 5,51), Empfehlung auch durch Alfred de Vries
    - Von 10 bis 40m keine Haltepunktveränderung notwendig
    - Ab 40m Abfall der Geschoßbahn, bei 50m ca. 3,5cm
    - Ab 40m sieht man das Diabolo auch fliegen (deutliche Verlangsamung)
    - Bei 50m-Schießen Geschoßabfall durch Druckverlust (Neubefüllung Kartusche!) nach 6-8 Schüssen
    - Bei 40m Neubefüllung ab ca 12 Schuß
    - Bei 30m nach ca 20 Schuß

    Das gezeigte Schußbild zeigt drei Schüsse auf 50m, Haltepunkt auf Zielstern, Baracuda 5,5mm

    Folgendes muß noch geändert werden:

    - Schaftkürzung
    - Montage eines Zielfernrohres mit Parallaxverstellung, das montierte 4-12x42 ist nur für Testzwecke montiert worden. Um einen Zentimeter zu gewinnen ist die EAW-Montage verkehrtherum ausgeführt!

    Vielen Dank an paramags für dessen Unterstützung bei der Bildbearbeitung!