Testbericht Daisy Powerline 1700 Reddot
Als ich zufaellig eine heruntergesetzte Powerline 1700 mit Reddot fand, musste ich sie natuerlich mitnehmen. Auch, wenn mir schon diverse kritische Stimmen zu dieser "Waffe" aus dem Forum zu Ohren gekommen waren, die Neugier auf das Schiessen mit Reddot war einfach staerker und dann noch fuer nicht mal 40 Euro.
Nun habe ich einige hundert Schuss und ein paar (Alle, die noch da waren;-) co2 Kartuschen durchgejagt, das Reddot einigermassen justiert und bin zum Teil angenehm ueberrascht, andererseits habe ich auch einige Kritik. Fangen wir mit der Erscheinung an: Typisch Daisy, die Pistole kommt in der ueblichen Blisterverpackung und besteht vor allem aus Kunststoff. 
Dazu kommt noch ein wenig Leichtmetall, von dem die dunkle Farbe leider sehr schnell abblaettert und ein glatter Lauf aus Stahl. Das Grunddesign ist an die Pistolen von Glock angelehnt, von daher ist es ja auch OK, wenn viel Plaste dran ist 
Das Reddot war vormontiert, musste aber erst einmal mit zwei Einstellschrauben
justiert werden. Nach der Justage schoss die Waffe auf ca 4 m einen Streukreis
innherhalb von ca 2,5 cm. Praezision sollte man aber auch nicht erwarten von
einer Glattlaufwaffe mit Stahl-BBs.
Durch die Eigenart, den Lauf mittels eines
Schiebers vorzuschieben, um nachzuladen, hat man zwar eine grosse
Magazinkapazitaet (ca 60 Schuss Stahl-BB), muss aber nach jedem Schuss
repetieren. Und das bei einer CO2-Pistole. Unschoen und laestig, vor allem aber
auch deswegen nervig, da bei dieser Konstruktion der Lauf beim Schuss
zurueckschnellt und die Waffe deutlich prellt.
Die Befuellung dieses Riesenmagazins geschieht durch eine winzige Oeffnung an
der Hinterseite, die viel Fingerspitzengefuehl verlangt, Am besten, man stellt
einen Auffangbehaelter darunter, denn nicht wenige BBs finden ihren Weg an der
Oeffnung vorbei und landen sonst im Nirvana. Vielleicht sollte ich einmal mit
einem kleinen Trichter als Speedloader experimentieren. Die Co2-Kartusche reicht
fuer ca 80 Schuss, dann sind starke Tiefschuesse zu beobachten und es wird Zeit
fuer einen Wechsel. Der Kartuschenwechsel macht keine Probleme, es wird eine
Stellschraube geloest, die alte Kartusche entnommen und die neue kann leicht
eingesetzt werden. An meiner Waffe sind leichte Undichtigkeiten vorgekommen, die
sich jedoch schnell gaben. Es muss jedoch kraeftig an der Stellschraube gedreht
werden, sonst zischt sie gerne noch ein wenig vor sich hin. Im Vergleich zur
PPK/S oder der Powerline 400 faellt die Stellschraube nicht auf, sie ist im
eingedrehten Zustand praktisch nicht mehr zu sehen, nur der an ihr befestigte
Ring haengt unten an der Stelle, wo in Echt das Magazin waere.
Die Sicherung besteht aus einem kleinen Stift, den man von der rechten in die
linke Position schiebt, um die Waffe zu entsichern. Eine rote Farbmarkierung
zeigt an, dass die Waffe scharf ist. Das entsichern klappt bei mir als
Rechtshaender daher einhaendig, zum sichern muss die linke Hand benutzt werden. 
Fazit: Fuer den heruntergesetzten Preis (39,98 Eur) war es ein guter Kauf, man
bekommt dafuer ein Reddot, das am unteren Ende der Qualitaetsstufen liegt, sowie
eine typische Daisy mit glattem Lauf und der ueblichen Ungenauigkeit von Waffen,
die BBs verschiessen. Zum Plinken und Sachenzerlegen ist sie wirklich brauchbar,
um Ringe auf Scheiben zu lochen, kann man sie jedoch vergessen. Hier wurde z.B.
auf ein Kunststoffrohr geschossen.
Vom Aussehen her gefaellt
sie mir schon ganz gut, vor allem finde ich es nett, dass die Feststellschraube
fuer die CO2-Patrone nicht auffaellt. Soviel Schoenheit kostet bei Umarex schon
einige Euros mehr. Das Plastikfinish der Waffe stoert mich persoenlich kaum, vor
allem, da die original Glocks ja auch nicht gerade aus Schwermetall gefraest
sind
Gruss, Frank
[GLOW=orangered]Promillo[/GLOW]
05.2002