Leupold Zero Point Schussprüfer / Boresighter


  • Boresighterprinzip:
    Boresighter sind hilfreiche kleine Geräte mit denen man schnell und unkompliziert Langwaffen einschießen kann. Bislang mussten diese kleinen Linsensysteme mit zum Kaliber der Waffe passenden Dornen in der Mündung der Waffe befestigt werden. Durch die Magnethalterung, die Beleuchtungwaren und die Strichplatte des Zero Point ergeben sich aber noch andere Anwendungsgebiete als nur das simple Einschießen.


    "Durch den Lauf gucken" ist eine verbreitete Methode um eine Gewehr-, ZF-Kombination einzuschießen. Man entnimmt soweit möglich den Verschluss der Waffe und peilt durch den Lauf das Ziel an. Die Waffe sollte nun mit Sandsäcken oder Klemmen so festgesetzt werden, dass sie nicht mehr verrutschen kann. Jetzt kann man mit Blick durch das ZF dessen Absehen mit dem Ziel ebenfalls in Deckung bringen. Vorausgesetzt man wackelt beim einstellen nicht an der Waffe schafft man es auf diese Art relativ leicht mit dem ersten Schuss auf dem Papier zu landen.

    Ein Boresighter erleichtert die gerade beschriebene Pozedur erheblich, indem er das Festsetzen oder einspannen der Waffe erübricht. Davon ausgehend, dass die Mündung der Waffe genau senkrecht geschnitten und aus magnetischem Metall ist (Bei den meisten Langwaffen der Fall, Ausnahmen sind aber z.B. Match-LGs mit Alu-Laufmantel), braucht man den "Zero Point" nurnoch in der richtigen Höhe aufsetzen und kann loslegen wie unter Handhabung beschrieben.

    Eigenschaften des "Zero Point"

    -Orangene Hintergrundbeleuchtung (595 Namnometer LED),
    -kaliberunabhängige Funktion,
    -ca. 25h Batterielebensdauer,
    -Einstellen anderer Einschussentfernungen,
    -Anpassen des ZFs auf andere Entfernungen,
    -Überprüfung des Zielpunktes,
    -...

    -bester bekannter Verkaufspreis: 79,- Euro bei http://www.riflescope.de

    Lieferumfang:
    -Zero Point,
    -Gürteltasche,
    -Batterien,
    -Bedienungsanleitung (englisch),
    -Entfernungstabellen.

    Funktionsprinzip und Besonderheiten:

    Parallele Lichtstrahlen werden von Zielfernrohren an einem bestimmten Punkt gebündelt. Dabei ist es unerheblich an welcher STelle diese Lichtstrahlen die Oberfläche der Objektivlinse treffen. Dieses Prinzip ermöglicht es den "Zero Point" beliebig auf der Mündung zu plazieren, ohne dessen Effektivität einzubüßen. Lediglich kleine Abweichungen werden Auftreten:

    Zielfernrohrmontagehöhe:
    Wenn der Boresighter nicht in der selben Höhe wie das ZF angebracht ist, so ist die Abweichung auf der Strichplatte verhältnismäßig gering. Wenn man ein ZF mit Parallaxverstellung testet, dann darf sich das Absehen beim verstellen der Parallaxe nicht zur Strichplatte verschieben. Bei falscher Montagehöhe des "Zero Point" tut es das geringfügig.

    Parallaxentfernung:
    Der "Zero Point" ist ein kleiner Kollimator, er simuliert die Unendlichkeit für das Zielfernrohr, indem er nur parallele Lichtstrahlen in Richung Objektiv lässt. Trotzdem sieht man die Strichplatte verhältnismäßig scharf auch wenn man mit 50facher Vergrößerung eine Entfernung von nur 10 metern Fokussiert. Es ist dadurch leicht möglich das Zielfernrohr zu überprüfen, ob z.B. der Zielpunkt bei Veränderung der Vergrößerung oder Parallaxverstellung wandert. Etwas was man sonst nur mit aufwändigen Tests oder teuren Geräten herausfinden kann.

    Absehenverstellung testen:
    Durch die im Zielbild bei aufgesetztem "Zero Point" zusätzlich dargestellte Strichplatte ist es möglich die Absehenverstellung zu überprüfen. Die Klickgröße, Randungenauigkeiten, der Verstellbereich und das Linearverhalten lassen sich relativ einfach überprüfen und Fehler lassen sich selbst durch einen Laien leicht finden.

    ZF scharfstellen:
    Bei manchem Zielfernrohr tut man sich mit der Anpassung an das eigene AUge schwer und stellt genau dann, wenn es darauf ankommt einen Fehler fest. Mit dem Zero Point kann man ZFs, die eine Parallaxverstellung besitzen, die bis "Unendlich" reicht oder einen hohen Wert hat (ab ca. 400m je nach Vergrößerung) sehr einfach einstellen. Die Parallaxe auf unendlich und die Vergrößerung auf maximum stellen und am Okular solange drehen, bis das Bild gestochen scharf ist. Je höher die Vergrößerung, desdo einfacher das Einstellen.

    Handhabung:

    1. Sicherstellen, dass sowohl die Mündung, als auch der Magnet des "Zero Point" frei von Verunreinigungen sind. Den Boresighter so auf die Mündung setzen, dass er in der selben Höhe anliegt, in der auch das Zielfernrohr über dem Lauf montiert ist. Die Skala in Inch auf der Seite des "Zero Point" kann zum messen der Montagehöhe verwendet werden. Die Vergrößerung des Zielfernrohrs so anpassen, dass die Strichplatte des "Zero Point" ausreichend groß dargestellt wird. Die Beleuchtung kann benutzt werden um den Kontrast der Strichplatte zu erhöhen.

    2. Den "Zero Point" so auf der Mündung ausrichten, dass die Strichplatte des "Zero Point"den selben Winkel wie das Absehen des Zielfernrohrs aufweist.

    3. Wenn das Zielfernrohr noch nicht auf die Waffe justiert wurde, das Absehen mit der Verstellung einfach auf das Zentrum der Strichplatte ausrichten. Dadurch wird das Absehen parallel zum Lauf ausgerichtet.

    4. Auf dem Schießstand, mit dem Zielfernrohr parallel ausgerichtet und dem "Zero Point" entfernt, kann die Waffe auf das Ziel in ca. 100m Entfernung abgefeuert werden. Dieser erste Schuss sollte auf dem Papier der Scheibe liegen. Die Waffe nun entladen und den "Zero Point" wieder aufsetzen. Den Treffpunkt auf der Strichplatte des "Zero Point" merken oder aufschreiben und das Absehen des Zielfernrohrs in aller Ruhe mit dem Punkt auf der Strichplatte in Deckung bringen. Mit dieser Methode kann eine Waffe mit nur einem Schuss eingeschossen werden.

    Fazit:
    Der Zero Point ist ein sehr wertvolles Hilfsmittel für den ambitionierten Schützen, er hilft beim Einschießen und bietet die Möglichkeit die mechanische Qualität eines Zielfernrohres zu überprüfen. Wer allerdings nur über Waffen mit einem Aluminium Laufmantel verfügt braucht sich keinen Kollimator mit Magnethalterung zu kaufen, da der Kollimator nicht an der Mündung haften bleibt.

    Der Zero Point kann nur bei sauber geschnittenen Mündungen zu einem schnellen Einschießen verhelfen, je schießer die Mündung geschnitten ist, desdo geringer die Wahrscheinlichkeit mit dem ersten Schuss "auf dem Papier zu landen".

    Zwei Schwächen hat der getestete Zero Point allerdings, der Magnet ist beim Testobjekt nicht sauber eingelassen und steht unten weiter heraus als oben, was dazu führt, dass auch bei exakt parallel ausgerichtetem ZF die mitte der Skala angepeilt wird und nicht der obere Kreis der Strichplatte, der den Nullpunkt darstellen soll. Ein "auf das Papier kommen" ist somit nicht beim ersten Schuss möglich. Es empfielt sich in jedem Fall den Zielpunkt anhand einer oder mehrerer bereits eingeschossener Waffen zu überprüfen.
    Eine weitere allerdings nur kosmetische Schwäche ist die Beschriftung der AUßenhülle, die nicht so robust ist wie man es von Leupold erwartet und sich daher schnell verabschiedet.
    Trotzdem ist der Leupold Zero Point eine sinnvolle Anschaffung, die ein Besitzer von mehreren ZFs und Gewehren nicht bereuen wird.

    Hier noch die Strichplatte die durch das ZF sichtbar ist. Die mitgelieferten Entfernungstabellen sind die selben wie auf

    Bild 1, (Bild hat eine reale Größe von 515x1094 Pixel, "Bild speichern unter" klicken und ausdrucken)

    in Bild 2 (Bild hat eine reale Größe von 515x1094 Pixel, "Bild speichern unter" klicken und ausdrucken) sind die Skalenpunkte umgerechnet in cm auf 100m und

    in Bild 3 (Bild hat eine reale Größe von 515x1094 Pixel, "Bild speichern unter" klicken und ausdrucken) sind Minutes Of Arc abgebildet.