ANICS A3000 Erfahrungen und DA-Abzugstuning
Hi Co2air Freunde!
Ich möchte meine Erfahrungen mit der ANICS A3000 mal hier zum Besten geben.
1. Kauf, Begeisterung und erste Ernüchterung
2. Umtausch und erneute Begeisterung
3. Tuning und endgültige Überzeugung
4. Vergleich zur CP 88 und Resümee
1. Harald_PSK (paintball-express) machte Ende April dieses unwiderstehliche Angebot im Forum - 145¤ inkl 1000 Schuß und Porto (, welches er nun gerade nochmal verbessert hat :-)) und ich wollte nach viel Lob nun endlich auch selber wissen, was an der ANICS dran ist.
Zwei Tage später (sehr schnelle Lieferung) hielt ich sie in den Händen! Das Ding macht schon beim puren Rumhantieren Spass, aber darüber ist schon im Forum genug geschrieben worden.
Die ersten 50 Schuß verbrachte ich mit Einjustieren - sie war ordentlich aus der Mitte (mußte die Kimme sehr weit nach links verstellen) und weitere 100 Schuß später merkte ich, daß sie doch fleißig streute und daß das nicht an mir lag 
(6-7 cm auf 6m single action geschossen - mit der CP88 komme ich auf 2-3 cm). Der Grund war schnell gefunden: der Schlitten "schlabberte" hinten regelrecht hin und her - kein Wunder, daß das Ding streut. Wahrscheinlich ein generelles Problem an der Stelle wo der Schlitten an den seitlichen Ventilführungen geführt wird.
2. Harald angemailt, Problem beschrieben, rasche Antwort erhalten - und (Großes LOB an Harald_PSK!!!) ich mußte zwar die Verandkosten komplett übernehmen aber er tauschte mir die Waffe gegen eine neue um!
Die ist zwar immer noch etwas "aus der Mitte", aber hat ein deutlich besseres Trefferbild. Nun begann der Spaß aber wirklich.
Erstmal etwas Silikonspray an die Stellen wo Plastik auf Plastik reibt (und das ist fast überall :-)) und es geht schon nicht mehr alles so schwer...
Mit etwas Gewöhnung und nur single action erzielte ich fast die Resultate wie mit der CP88. Feine Sache!
3. Single action läuft also ...gehen wir zum double action über.
Der Abzug löste im double action Modus erst sehr spät aus, d.h. ich mußte sehr sehr weit und schwer durchziehen - Zeit das Ding zu zerlegen und nach Tuningmöglichkeiten zu suchen - hatte ich doch erst einige Wochen zuvor eine engl. Tuninganleitung für die CP88 begeistert durchgeführt!
Das Zerlegen ist recht einfach - VORSICHT: einige Teile neigen zum wegspringen (die seitlich an der Abzugsmechanik angebrachte Sicherung z.B., die unbeabsichtigtes Zerlegen der Waffe beim Spannen verhindert). Die drei Splinte lassen sich leicht mit einem Durchschlag austreiben und man kann den gesamten Abzugsmechanismus mit Lauf etc. entnehmen (den Magazinhebel kann man eingebaut lassen) .
Der Abzug funktioniert hier völlig anders als bei den UMAREX Modellen. Im double Action Modus wird der Lauf mittels Fingerkraft gegen eine grosse Feder nach vorne geschoben und löst nach einiger Wegstrecke aus. Der federbelastet nach hinten flitzende Lauf schlägt über das oberste Röllchen im Magazin auf das Ventil und der Schuß bricht.
Ohne Magazin funktioniert diese Kraftübertragung auf das Ventil nicht - also auch nicht mal ein (CO2 -) Schuß ohne Magazin!
Gleichzeitig wird, während der Lauf nach vorne "gespannt" wird, das nächste Röllchen im Magazin von zwei kleinen Hebeln des Abzugmechanismus nach oben transportiert und fixiert. Die Abstimmung dieser gleichzeitig ablaufenden Vorgänge (Magazintransport und Auslösen) erscheint für jegliches Tuning wichtig, sonst ist womöglich der Transport nicht abgeschlossen, bevor ausgelöst wird.
Die Mechanik ist so einfach, daß sehr schnell klar ist: es gibt nur eine Möglichkeit das Problem des "zu weit durchziehen müssen" zu beheben: der direkt mit dem Abzug verbundene Vorspannhebel (ich nenn ihn mal so) taucht an einem bestimmten Punkt ab, indem er sich mit der vorn angebrachten Schräge an einem Splint nach unten drückt. In diesem Moment greift die Spannraste, die den Lauf nach vorne drückt, nicht mehr und der Lauf schnellt zurück (Moment des Schusses).
Der Vorspannhebel muß früher abtauchen! Allerdings möchte ich während der Experimente keine Teile abfeilen (ist nicht rückgängig zu machen) sondern höchstens etwas hinzufügen, was ich später wieder entfernen kann.
Die Lösung zeigt sich als ich den Splint an dem sich der Vorspannhebel nach unten drückt austreibe: er ist in der Mitte wo der Hebel angreift dünner ausgeführt. Verdicke ich diese Stelle also, taucht der Hebel früher ab, und sie müßte ein bißchen früher auslösen. Gesagt getan: mein seit des CP88 beliebtes Teelicht-Alu-Blech kommt zum Einsatz! Mit einem dünnen Streifen davon umwickle ich den Splint soweit, bis er in der Mitte die ursprüngliche Dicke wieder hat (dicker geht eh nicht, sonst krieg ich ihn nicht eingebaut). Alternativ hätte ich ihn auch ganz durch einen durchgehenden Splint ersetzen können. Jetzt alle Teile vorm Zusammenbau leicht fetten - dann reiben die Platikteile nicht mehr so sehr aneinander.
Mit zusammengebautem Abzug und drangehaltenem Magazin (das geht zur Probe sehr gut!) zeigt sich, daß die Synchronisation Magazin/ Auslösen noch prima stimmt! Aber ob's wirklich was gebarcht hat, merkt man so nicht! Also den Abzug mit dem Lauf komplettieren und rein ins Gehäuse - alle Splinte rein und....PRIMA! Auch mein Kumpel, der mich die ganze Zeit beobachtete bei der Frickelei und schlaue Ratschläge austeilte, war sofort begeistert! Jetzt macht der double action Modus auch Spaß! Ich muß nicht mehr ganz so weit durchziehen und genau dieses letzte Stück ging vorher so schwer.
Der Weg, den der Lauf nach vorne gespannt wird, ändert sich bei diesem Tuning nicht - d.h. die Kraft mit der er das Ventil auslöst, damit auch die CO2 Menge etc. auch nicht!
Aufgrund der Fertigungstoleranzen der ANICS nehme ich jedoch an, daß sich jede Waffe im Abugsverhalten anders darstellt, d.h. manchmal wird evtl auch mal etwas gefeilt werden müssen... aber VORSICHT: der Magazintransport muß in jedem Falle beendet sein, bevor der Schuß bricht, sonst gibts sicher Probleme!
Erwähnenswert: im single action Modus arbeitet der Abzug ganz anders!! ein von unten federbelasteter Hebel hält den nach vorne gespannten Lauf in Position und wird von einer Kunststoffnase am Abzugshebel ausgelöst. Hier gibt es nichts auszusetzen. (ist aber bestimmt auch tuningfähig :-))
4. Nun der direkte Vergleich: die CP88 läuft aufgrund der Metallteile letztlich einfach "runder" in double action - daran ändert auch das Tuning der ANICS nichts! Das ist einfach erklärt: die Kraft für den Magazintransport muß ja auch irgendwo her kommen bei der ANICS.
Gegenüber der CP88 hat die A3000 nach dem Tuning nun ihre ganz eigene "Art" gefunden : viel leichter im Gewicht als die CP88 hat die leichte Bedienung irgendwie "gefehlt" - nun wirkt es aufeinander abgeglichen. Wir finden, daß die ANICS A3000 nun viel besser mithalten kann - auch beim Trefferbild! Und sie hat nun ein insgesamt angenehmeres Handling - ich werde sie in jedem Falle behalten und weiter tunen!
All for now - comments invited!