Pistole .315: SM 15s

  • Ich stelle hier meine SM 15s von der 1999 erloschenen Firma Rhöner Sportwaffen vor. Dieses Modell ist das Nachfolgemodell der SM 15 nach dem Herstellungsverbot von 1994 für SSW im Kaliber 8 mm K.

    Zur Waffe:

    Vorbild: Keins
    PTB 621
    Seriennummer: 1429
    Beschuss: KK = 1999
    Kaliber: .315 K
    Kapazität: 6 Schuß
    Gewicht: 480 g ( 385 g )
    Länge: 115 mm ( 116 mm )
    Breite: 22 mm
    Höhe: 97 mm ( 94 mm )

    Alle Werte sind selbst ermittelt, Werte in Klammern sind abweichende Angaben aus der Bedienungsanleitung.

    Verarbeitung:
    Die SM 15s ist brüniert mit scharzen Kunststoff-Griffschalen in der für Rhöner Sportwaffen typischen guten Qualität. Alle Oberflächen sind sauber gearbeitet, es sind weder innen noch aussen Gussgrate oder Unsauberkeiten im Guss zu sehen. Die Brünierung ist poliert und sehr abriebfest.
    Die tief eingeprägte (gegossene ) Beschriftung befindest sich auf der linken Seite des Schlitten, auf der rechten Seite befindet sich die Seriennummer, welche etwas unsauber eingeschlagen ist ( letzte Zahl in der Höhe verrutscht ).
    Die Beschußzeichen finden sich am vorderen Ende des Abzugsbügel auf der linken Seite, auf der rechten Seite ist das "SM"-Zeichen eingestempelt.
    Die Laufsperre besteht aus einer senkrechten Platte mit einer bis 1 mm hinter die Mündung reichenden Nase. Befestigt ist die bewegliche Laufsperre kurz vor dem Patronenlager.
    Die Sicherung ist eine reine Abzugssicherung, welche nur den Abzug blockiert.
    Das zerlegbare Magazin ist aus brünierten Stahlblech gefertigt, mit einem Magazinschuh und Zuführer aus schwarzen Kunststoff. Das Magazin hat auf der rechten Seite fünf Löcher als Füllstandsanzeige und auf der linken Seite das "SM"-Emblem mit darunterstehender Kaliberangabe.Der Magazinhalter aus Kunststoff ist unter dem Griffstück. Er muss zur Entnahme des Magazins nach hinten gezogen werden..
    Der brünierte Raketenbecher aus Stahl trägt die Modellbezeichnung "Mod. 15" eingeschlagen und passt auch auf die früheren beiden Ausführungen der SM 15 im Kaliber 8 mm K.

    Funktion:
    Im Gegensatz zu anderen Aussagen hat meine SM 15s keine Funktionsprobleme. Mit Wadie-Platzpatronen schiesst und repetiert die Pistole einwandfrei.
    Durch den mittig oben im Schlitten sitzenden Patronenauszieher werden die Hülsen beim Repetieren senkrecht nach oben hinten ausgeworfen, beim Schuß stossen die Hülsen gegen die oberste Patrone im Magazin und werden dadurch ebenfalls nach oben hinten ausgeworfen.
    Einen Schlittenfang besitzt diese Waffe nicht, nach dem letzten Schuß bleibt der Schlitten am Magazin hängen. Ein Magazinwechsel ist daher mit etwas Fummelei verbunden.
    Das Zerlegen ist sehr einfach, da die Waffe eine Schlagbolzenarretierung besitzt. Der Schlitten muss etwas nach hinten gezogen werden, dann die bewegliche Kimme ( Arretierung ) nach unten drücken, den Schlitten wieder in die Ausgangsposition bringen, hinten nach oben abnehmen und nach vorne vom Griffstück schieben. Die leicht gespannte Schlagbolzenfeder wird zuverlässig von der Arretierung gehalten. Will man den Schlagbolzen entnehmen, muss man den Daumen auf die Öffnung an der Hinterseite des Schlitten drücken und die Kimme nach hinten kippen. Dadurch löst sich die Arretierung und der Schlagbolzen mit Feder und Verschlußbolzen springen gegen den vorgehaltenen Daumen.
    Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Hat man den Schlagbolzen aus der Arretierung gelöst, dann muss man beim Zusammenbau den Verschlußbolzen mit einem dünnen Stab ( z.B. Zahnstocher ) etwas hereindrücken und den Schlitten dann herunterdrücken und am Gegenlager im Griffstück arretieren.
    Die Sicherung besteht aus einem kleinen Schwenkhebel vor der linken Griffschale. Da diese Sicherung nur den Abzug blockiert und der gespannte Schlagbolzen nur vom Haltehaken des beweglichen Gegenlagers gehalten wird, kann ein starker Schlag ( z.B. durch Herunterfallen ) einen Schuß auslösen.
    Daher ist die fertiggeladene und gesicherte Waffe immer unsicher.

    Fazit:
    Die SM 15s ist eine typische Taschenpistole mit Schlagbolzenschloß, welche auf eine Ahnenreihe mit langer Produktionszeit und hohen Stückzahlen zurückblickt. Die SM 15s selbst ist nur in relativ geringen Stückzahlen gefertigt worden ( Liquidierung der Firma 1999, Seriennummer meiner SM 15s von 1999: 1429 ). Daher ist sie etwas für den interessierten Sammler.
    Schiessen macht wegen der geringen Größe der Pistole ordentlich Spaß, was leider durch den fummeligen Magazinwechsel etwas getrübt wird.Das Führen der Waffe ist nur teilgeladen sicher, so daß im Ernstfall die Pistole erst durchgeladen werden muss. Von daher sollte man vom Führen dieser Pistole absehen.


    Ich hoffe, daß dieser Bericht auch ohne Fotos ansprechend ist. Wer Fotos zu diesem Modell hier einstellen kann, ist dazu herzlich eingeladen.