VICTORINOX - Trailmaster (Einhandversion)

  • VICTORINOX - Trailmaster

    Wer kennt sie nicht, die kleinen Mehrzweckmesser, mit roter Schale und hartem Kern? Mit denen sich auch Serienhelden wie McGyver aus brenzligsten Situationen retten?

    Das hoch geschätzte Schweizer (Offiziers-)Messer - mit Korkenzieher, Dosenöffner, USB-Stick und, und, und…

    Neben den klassisch-roten Messern werden von den Schweizer Messerschmieden (Victorinox, wie auch Wenger) mittlerweile ganz unterschiedliche Messer hergestellt, die weniger universell als viel mehr individuell den speziellen Bedürfnissen des Nutzers angepasst sind.

    Ich wollte ein Messer mit möglichst wenigen Funktionen, aber dafür mit einer feststellbaren Klinge. Meine Wahl fiel zunächst auf das Jagdmesser „Hunter“, im dezenten Olivgrün. Gute Handlage, gerade bei ausgeklappter Klinge. Doch wozu brauche ich eine Aufbruchklinge?
    So kam für mich das Trailmaster in näheren Betracht. Statt mit roten oder grünen Griffschalen ausgestattet, ist es in ein schwarzes Heft gehüllt. Die Klinge lässt sich - im Gegensatz zum Jagdmesser - auch mit dem Daumen ausfahren.

    Das Einhandmesser ist offenbar eine überarbeitete Version des bisherigen Trailmaster; denn im Internet finden sich noch viele Abbildungen des Trailmaster mit normaler (Taschenmesser-)Klinge:


    Das Messer verfügt über sechs „Klingen“:

    • Hauptmesserklinge, ca. 8cm lang, davon zu fast ¾ mit Wellenschliff und mit großem Auge, als Griffmulde
      Das Messer verriegelt im voll ausgeklappten Zustand.
    • Sägeklinge, ca. 8,5cm lang
    • Dosenöffner, mit keinem Schraubendreher (ca. 3mm)
    • Kapselheber, mit großem Schraubendreher (ca. 7,5mm) und Abisolierer
      Diese "Klinge" arretiert ebenfalls im voll ausgefahren Zustand.
    • Kreuzschlitzschraubendreher (PH2)
    • Stechpfriem/ Ahle


    Daneben verfügt es außerdem über eine Pinzette und einen Zahnstocher. Zudem ist am unteren Ende eine Öse mit eingehängtem Federring vorhanden, um das Messer an einer Messerkette zu befestigen.


    Erster Eindruck
    Die mattschwarzen Griffschalen fassen sich sehr angenehm an - kleine "Handschmeichler". Eine grobkörnigere und griffigere Griffgestaltung könnte jedoch nicht schaden. Alle Teile sind passgenau verarbeitet. Die Klingen und Werkzeugteile sind poliert und an den Gelenken leicht geölt.

    Die Messerklinge ist sauscharf! Bereits nach ein paar Mal Ein- und Ausklappen hatte ich feine Schnittspuren an den Fingerkuppen. Ein Blatt 80g-Kopierpapier lässt sich - nur an einer Ecke „am ausgestrecktem Arm“ aufgehangen - locker durchschneiden.

    Es bedarf jedoch ein wenig Übung, die Klinge einhändig aus- und auch wieder ein zu klappen. Doch mit mittleren bis großen Händen ist das auch kein Problem; man muss sich nur daran gewöhnen, die Klinge nicht mit dem Fingernagel herauszupulen.

    Einziger Minuspunkt für dieses Messer ist die Sägeklinge. Nicht die Sägefunktion selbst, sondern das Finish. Man hat die Grate der Zähne einfach stehen lassen.

    Zwar scheren sich diese bei der ersten Benutzung selber ab, doch bei einem "Schweizer Messer" hätte ich dies nicht erwartet.


    Zubehör
    Gürteltasche
    Wer das Messer nicht nur im Rucksack aufbewahren möchte und sich nicht die Hosentaschen ruinieren möchte, ist mit einer Messertasche gut beraten.
    Die Ledertasche von Victorinox ist sauber verarbeitet und für Gürtel/ Koppel bis zu einer Breite von sieben Zentimetern geeignet. Auf der Außenseite zieren ein Victorinox-Enblem und Ziernähte die kleine Tasche, auf der Rückseite ist die Gürtelschlaufe genietet. Verschlossen wird die Tasche mit einem kleinen Klettstück.

    Sicherungskette
    Um das Messer vor Verlust zu schützen, empfiehlt sich eine Sicherungsschlaufe. Die altbewährte Kette hat beiderseitig zwei Karabiner. Die neuere Variante (wie im Bild zu sehen) ist feingliedriger und hat zur Befestigung am Gürtel einen Aufschieb-Clip.


    Fazit
    Nun habe ich das Messer circa sechs Wochen und muss gestehen: ich habe den Zahnstocher schon öfter benutzt, als das Messer.
    Die Säge konnte ich bereits bei einem Waldspaziergang verwenden, als ich ein Stück Rinde (von einem bereits gefällten Baum) abtrennen wollte.
    Einmal kam auch schon der Kreutzschlitz zum Einsatz, um eine Spaxschraube in eine Gipskartonwand zu drehen.

    Den Kauf bereue ich keinesfalls. Ganz im Gegenteil! Viel zu lange habe ich mich mit billigen Taschenmessern (z. T. Werbegeschenken!) herumgeärgert, die weder schnitthaltig, noch sonst zuverlässig waren.


    Möge mich das Trailmaster auf meinem weiteren Weg (=trail) begleiten. . .

    Fördermitglied des VDB.