GBB: Wei-E Tech Hi Capa 5.1M Two Tone

  • Der Taiwanesische Softair Hersteller „Wei E Tech“ alias „TFC“ stellt mehrere interessante 1911 bzw. Hi Capa Nachbauten her. Da ich schon eine 1911 als SSW und Co2 Version besitze sollte es diesmal eine gepimpte Version sprich Hi-Capa werden, welche es zurzeit nur als Softair Variante gibt. Von dem Design der Hi Capa 5.1M Two-Tone begeistert bestellte ich mir für 170 Euro bei „Sniperairguns“ ein Bundle welches die Waffe selber, ein zweites Magazin, eine Dose Green Gas und 3500 BBs (0,2 Gramm) und die Versandkosten beinhaltet.
    Vier Tage später erhielt ich dieses Paket:

    Etwas enttäuscht von dem Pappkarton wurde mir bewusst dass ich die anderen Waffen eigentlich nie in den tollen Koffern verstaue sondern immer im Regal aufgereiht stehen lasse. Somit ist dieser vermeintliche Nachteil für mich leicht zu verschmerzen.
    Das Gewicht der WE ist ausgezeichnet, es soll so bei 1100 Gramm liegen, was ich gefühlsmäßig sofort bejahen würde. Die Waffe liegt satt in der Hand, ist aber etwas klobiger als die Standard 1911 wie man in dem Größenvergleich der Waffen und Griffstücke sehen kann. Das Griffstück ist etwas breiter da es in der Realsteel Variante ein Doppelreihiges Magazin beherbergen muß.


    Der Schlitten welcher aus Metall (denke irgendeine Zinklegierung) besteht, wurde nach dem Gießen sauber entgratet und danach auf den Seitenflächen poliert und gebürstet. Die Oberfläche erinnert an gebürstetes Aluminium edler Hifi Anlagen.
    Auf der linken Seite befindet sich als einziges Marking die aufgelaserte Seriennummer, bei meiner: WEM50318. Die rechte Seite ist durch die Kaliberangabe, das „F“ Zeichen, den Händlernamen und die Waffenbezeichnung „verziert“ (alles recht klein, nicht störend). Auf den angedeuteten Griffschalen befindet sich ein runder goldener Aufkleber mit dem Aufdruck WE.

    Die Visierung überzeugt sofort, die Kimme ist komplett einstellbar und beim anvisieren ist nur ein kleiner Lichtspalt zwischen Kimme und Korn sichtbar, Klasse! Solche Visierungen sind selbst bei Co2 Waffen aus deutscher Herstellung nur für teures Geld nachträglich zu erstehen.
    Das Repetieren des Schlittens geht überraschend leicht obwohl die Führung nicht zuviel Spiel hat.

    Die Softair ist mit einem „Railed Frame“ ausgestattet an dem taktisches Equipment oder in Deutschland eine „Mount Base“ angeschraubt werden kann. Dadurch muss trotz Blowback nicht auf ein Red Dot verzichtet werden.
    Der Schlagbolzen ist nur angedeutet und hat keine Funktion. Der Hammer welcher übrigens auch aus Metall ist übernimmt somit nur die Funktion der „gespannt“ Anzeige nach dem repetieren. Das Griffstück ist wie bei der Realsteel – Version auch aus Kunststoff gefertigt und kann durch grelle Zubehörvarianten ersetzt werden. Die Verarbeitung ist auch hier gut, ein kleiner Grat in der Mitte, welcher sich aber nicht störend auswirkt. Die Sicherung im Handgriff, der Magazinauswurfknopf, der Trigger, sowie die beidseitig bedienbare Flügelsicherung sind ebenfalls aus Metall und geben beim Halten der Waffe trotz des Kunststoffgriffstückes ein gutes Gefühl (ihr wisst was ich meine ;) ).

    Das Magazin welches exakt positioniert im Griffstück residiert, ist recht schwer und massiv gebaut. Es soll fast baugleich mit den TM Magazinen sein. Der Boden ist aus Kunstoff und ziemlich wackelig. Wenn man die Pistole durchschüttelt ist es das einzige was klappert. Dieses Ärgernis lässt sich aber ohne zu kleben mit einfachen Einlagen aus Papier innerhalb von 2 Minuten beheben. Gegenüber der Magazinkapazität der echten Version von 15 Schuss im Kaliber .45 ACP, fast das Magazin der Softair 30 Stück 6mm BBs und eine ordentliche Portion Green Gas.


    Neugierig auf die Schußleistung des Neuerwerbs stellte ich vor mein Kopfkissen eine leere Milchtüte, um der darauf abgebildeten Kuh einen sauberen Blattschuß zu verpassen.
    Habe irgendwo gelesen dass die Leistung so bei einem Joule liegen soll. Dies gilt aber lediglich für die Kugel, der überraschend starke Rückschlag durch den Blowback Effekt des Schlittens schätze ich auf mindestens die zehnfache Stärke! Hätte nicht gedacht dass eine Softair soviel Fun bringt, das erste Magazin wurde also mit einem breiten Grinsen meinerseits in den unschuldigen Milchkarton gejagt. Nach jedem Schuss muss um genau zu treffen neu anvisiert werden, was einen kompletten Unterschied zum Schießen mit Co2 Lookalikes ausmacht. Die 30 Schuss ließen sich problemlos, schnell nacheinander verfeuern, allerdings ist danach das Magazin komplett gasleer, sodass erstmal nachgetankt werden muss. Der Schlittenfang griff nach dem letzten Schuss nicht, was aber auch an mangelndem Gas gelegen haben könnte. Wer also auf Authentisch machen möchte, lädt sein Magazin mit 15 BBs und kann sich dann auch über einen funktionierenden Schlittenfang freuen. Wer unbedingt noch einen härteren Kickback der Waffe erleben will der tankt stärkeres (und teureres) Redgas oder benutzt ein überlanges Co2 Magazin. Diese Varianten werden sich aber bestimmt nachteilig auf die Lebensdauer der Waffe auswirken.

    Nach diesem ersten Funktionstest musste ich das Softair erstmal zwecks Inneninspektion zerlegen. Dies tat ich mit Hilfe der Bedienungsanleitung welche offensichtlich von einem taiwanesischen Erstklässler übersetzt wurde. Durch die guten Bilder und eine Explosionszeichnung ist der Text aber praktisch überflüssig. Im Schlitten befindet sich auch das Rad für die Einstellung des HopUps.
    Da sie nun schon einmal auseinander war wurden wie in diesem Thread

    Wei E-Tech Hi Capa 5.2

    von User Sunix angeraten, die Gleitflächen geölt.

    Wieder zusammengebaut musste die Waffe nun ihre Präzision beweisen, welche auf exakt 5 Meter getestet wurde. Das beschossene Kartonpapier ist etwas größer als DIN A4, die Markierung zum anvisieren in der Mitte hat einen Durchmesser von 18mm (entspricht dem Durchmesser eines 2 Cent Stückes). Geschossen habe ich drinnen, stehend und beidhändig, 7 Schuss. Schaffe zum Vergleich mit 6“ CP 88 oder 6“ S&W 686 eigentlich auf 5 Meter die Treffer an der Markierung zu platzieren.



    Denke dass das Ergebnis aber für eine Softair nicht zu schlecht ist. Zudem wurde die Visierung noch nicht justiert. Die Reichweite und Durchschlagskraft habe ich nicht getestet da diese für mich eher eine untergeordnete Rolle spielen.

    Fazit:

    Zum Schluss bleibt zu sagen dass ich den Kauf nicht bereut habe, die Qualität ist in meinen Augen als sehr gut zu benennen, denke das man an dieser Softair lange Freude haben kann.
    Würde diese Variante allerdings nicht für „Taktische Rollenspiele *lol*“ verwenden, dafür ist die Oberfläche des Schlittens zu kratzempfindlich. Bin mir sicher dass dies nicht meine letzte Softair ist.
    Der Preis geht in Ordnung obwohl die Händler in den USA es irgendwie schaffen diese Softair für 80 Dollar (ungefähr 60 Euro) anzubieten :( (siehe ebay.com u.ä.).

    Hoffe dieses Review hat euch gefallen und hilft euch weiter.

    Für Co2Air im Februar 2007

    Gregthecrack