AirMagnum 850

  • Das Umarex Airmagnum 850 - mein erstes CO2-Gewehr!

    Kaufgrund war eigentlich nur die Tatsache, daß ich ein Mehrladergewehr haben wollte - nur zum Freizeitspaß. Außerdem habe ich an der "Sniper Optik" gefallen gefunden. Also den Airmagnum Kit mit dem Walther ZF 6x42 bestellt, zusätzlich den 12gr. Adapter und den Weihrauch aufsteck SD. Erster Gedanke nach dem Auspacken, "kein Futteral dabei!". Egal, jetzt will ich mit schießen. Um die Aufbewahrung kann ich mich später noch kümmern.Das Gewehr überzeugt durch gute Verarbeitung! Metall wo man Metall erwartet, einzig der Kunststoffschaft trübt die äußere Erscheinung. Die vordere Schaftkappe hinter der sich die Co2-Kartusche befindete wirkt hingegen nichtsonderlich stabil, erfüllt aber ihren Zweck. Als Abhilfe sorgen zwei Lagen Isolierband für strafferen Sitz. Das hätte UMAREX stabiler und hochwertiger lösen können, z.B. mit einem Bayonett Verschluss.
    An der Funktion gibt es dagegen nicht zu kritisieren! Das eindrehen der Co2 Patronen , egal ob der 12gr. Adapter oder die 88gr. Kapseln, geht leicht von der Hand. Genauso das Einsetzen der Trommel, deren O-Ring die Diabolos sicher festhält. Die beiliegende Anleitung dazu lässt bei Bedarf keine Fragen offen!
    Beim schießen fällt hingegen die Kopflastigkeit bedingt durch die Co2 Kapseln und das ZF negativ auf! Da würde ich mir eine ausgeglichenere Balance wünschen.
    Nach div. Experimenten mit Gewichten im hohlen Schaft, hat sich nun Vogelsand (kann natürlich auch normaler Sand sein) als optimal heraus gestellt. Ein Mülltüte o.ä. in den hohlen Schaft stecken und unter klopfen und festdrücken das Schaftinnere bis zur Schaftkappe mit Sand auffüllen. Das bringt ca. 1 Kg , erhöht das Gesamtgewicht mit ZF ,SD und ohne Co2 Patrone auf 3,7 Kg. Knoten rein, Kappe drauf und fertig. Jetzt kann ich die Airmagnum mit ZF und SD kurz vor dem Abzugsbügel - wo ich normal auflege - auf meiner Handfläche balancieren. Klappert nicht, fixiert sich selbst und wenn es mal rutschig sein sollte, gleich was zum streuen dabei. Natürlich lässt sich die Balance auf's Gramm bzw. Sandkorn genau nach eigenen Wünschen anpassen.
    Der Repetiervorgang - der nebenbei richtig Spaß macht - funktioniert sehr definiert. Der leichtgängige Kammernstengel lässt diesen Vorgang schnell in Fleisch und Blut übergehen. Ebenso die Verriegelung für die Trommel - klare Funktion, keine Fragen! Wenn sich der Zeigefinger dann um den Abzug schmiegt, fällt der deutliche Druckpunkt auf. Man kann diesen zwar noch einstellen, aber für mich könnte er noch weicher funktionieren. Wenn man vorher einen Matchabzug betätigt hat, verwackelt man etwas. Also schön ruhig durchziehen und vorher das Entsichern nicht vergessen. Die automatische Selbstsicherung ist ja ganz schön, aber die Lage des Sicherungshebels am Ende des Systemgehäuses liegt etwas ungünstig. Um mit Daumen oder Zeigefinger zu entsichern ist etwas Fingerakrobatik nötig, wenn man das Ziel schon anvisiert hat. In der Nähe vom Abzug oder Seitlich angebracht (wie z.B. bei einer CP88 oder F92) wäre mir lieber gewesen.
    Von dem Zielfernrohr hätte ich mir mehr erwartet! Das 6x42 taugt bis max. 25 Meter, wer weitere Distanzen schießen will sollte gleich ein höherwertiges Pendant mit mehr Vergrößerung ordern. Das Sichtfeld ist durch die 42 Linse hingegen groß genug, so daß man das Absehen (Nr.4) Punktgenau platzieren kann. Leider kann man die Einstelltürme nach dem Einschießen nicht "nullen". "Türmchendreher" sollten sich also anderweitig eine Markierung für den Nullpunkt anbringen, sonst kann man schnell die Übersicht verlieren!
    Wer in geschlossenen Räumen schießen will wird an dem Weihrauch aufsteck Schalldämpfer nicht vorbei kommen! Sehr passgenau sowie gut verarbeitet und abgesehen vom Einschlag des Diabolos und dem Abzugmechanismuß hört man ... ... ...rein gar nichts. Das Ding ist sozusagen "wohnraumtauglich"! Der Umarex Dämpfer kann mit dieser Dämpferleistung nicht mithalten! Der Nachteil, bei dem Weihrauchdämpfer muß man das Korn entfernen. Ich habe den Kornträger angepasst - also gekürzt - falls ich mal mit offener Visierung gedämpft schießen möchte.
    Soweit so gut, aber nun zum eigentlichen Zweck:
    Wie schießt das Airmagnum?
    Schon in der 7,5 Joule Version fällt sofort die Power auf. Mit 175 m/s schlagen die Diabolos im Ziel ein - voll rückschlagsfrei wohlgemerkt. Das WBKpflichtige EXPORTmodell/ventil bringt es auf eine Energie von 16 Joule und Vo=264 m/s. Mit der offenen Visierung sind nach korrekter Justage gute Trefferbilder möglich. Mit Zielfernrohr oder Red Dots kann man - eine ruhige Hand vorrausgesetzt - Loch in Loch schießen. Diese Präzision hätte ich von einem - wenn auch hochwertigen - "Freizeitgewehr" nicht wirklich erwartet! Das macht richtig Spaß und sehr ergeizig, denn das Gewehr ist präzise und somit bleibt nur der Schütze die Quelle der Ungenauigkeit. Da ich gerne weitere Distanzen schieße habe ich ein Teleskopzweibein von UTG montiert. Für den Preis sehr hochwertig verarbeitet und die anfänglichen Zweifel über die Laufklemmung sind auch schnell verflogen. Abgesehen davon, daß es die Optik des Gewehrs sehr martialisch in Richtung "Sniper" Gewehr wandelt, ist das Teleskop Zweibein die perfekte Auflage für 25 Meter und mehr.
    War noch was? Repetieren, entsichern und Schuß - 8 mal in schneller Schußfolge...mist, Trommel schon leer, also die nächste rein! Die 8 Schuß vergehen mit der Zeit doch recht schnell. Da überkommt einem der Wunsch nach mehr Kapazität! Das Nachladen der Trommeln geht zwar schnell, aber in dieser Zeit hätte man ja...weiter schießen können.
    Wenn dann plötzlich die Schußlage absinkt wird man auch wieder daran erinnert mit einem Co2 Gewehr zu schießen. Sitzt ein Schuß tiefer macht man sich noch keine Gedanken darüber. Sinken die Nächsten rapide ab, wird es plötzlich bewusst. Co2 ist leer! Der größte Unterschied zwischen dem 2x12gr. Adapter und 88gr. Kaptsel liegt darin, daß der Adapter über ein Ventil verfügt. Dieses ermöglich auch eine Entnahme von vollen Kapseln aus dem Gewehr, z.B. bei Beendung des schießens. Die 88g. Kapseln müssen so lange im Gewehr verbleiben, bis sie (fast) leer sind. Wer also nur gelegentlich schießt sollte die den 12gr. Adapter zulegen. Nach 500 Schuß bekommt man auch ein Gefühl für das Co2. Man hört es am Einschlag, wenn der Druck nachlässt. Mir ist aufgefallen, daß man bei sehr schneller Schußfolge - mit z.B. 5 Ersatztrommeln, also 40 Schuss - leicht korrigieren muß, da die Trefferlage auf Grund der Abkühlung der Co2 Kapsel absinkt. Die Treffer mit einer neuen Kapsel sitzen auch immer zuerst einen Tick höher, was sich dann aber über mehrere Schüsse ziemlich konstant "einmittelt".

    Das Airmagnum ist nicht billig- weder im Preis, noch in der Funktion. Wer aber anstatt nur Dosen zu löchern schöne Schussbilder mag und auch über größere Distanz präzise schießen möchte, dem sollte es das Geld wert sein! Richtig Spaß macht es auf dem LG-Schießstand mit lauter Einzelladern, am besten noch knickern um einen herum. Ihr werdet öfter mal die Frage hören: "Darf ich auch mal?"

    Hersteller: UMAREX
    Modellbezeichnung: 850 Air Magnum
    Erscheinungsjahr: 2006
    Kaliber: 4,5 mm D
    System: CO2-Repetierer
    Antrieb: CO2, 88g-Kartusche oder mit Adapter 2x12g-Kapsel
    Magazin: Trommel, Durchm. 29,8 mm, Stärke: 10 mm
    Magazin-Kapazität: 8 Schuss

    Mündungsgeschwindigkeit: F-Version 175 m/s bei 7,5 Joule
    Export 264 m/s bei 16 Joule

    Länge: 1.040 mm
    Höhe: 200 mm
    Breite: 48 mm
    Gewicht: 2600 (ohne Zielfernrohr)
    Lauflänge: 600 mm
    Abzug: Single Action, Vorzugsweg justierbar, ab Werk 750 g
    11mm Schiene für ZF Montage

    Hier ein paar Bilder von meiner AirMagnum


    Anbei noch ein Schussbild auf 25 Meter aufgelegt. (die bisher beste Scheibe von über 30!)