Haenel 312, Version 1.1

  • So, da ich mich jetzt langsam mit dem Forum richtig vertraut gemacht habe stelle ich nochmal meine Haenel Mod. 312 vor (diesmal auch im richtigen Topic^^) Der Hintergrund warum ich den Umbau gemacht hab war der, das das "Ding" zwar sowas von ultragenau und präzise ist aber man dafür keine Worte findet wie grotten-hässlich das "Ding" doch ist.
    Nachdem ich mich im Forum angemeldet hatte, stöberte ich etwas herum. Mir fielen recht schnell die Supereigenbauschäfte auf; und nachdem ich einige sehr schön bebilderte und toll beschriebene Berichte studiert hatte, entschloss ich mich auch einen Schaft zu bauen. Als Material wollte ich ursprünglich Buche benutzen, was ich aber aufgrund der langweiligen Maserung gleich wieder verwarf, multiplex war mir dann wiederum wieder zu abgefahren (am besten noch pink gebeitzt für noch genialere Efekte, nene lieber doch nich^^) so benutzte ich also schließlich Leimholzplatten aus Fichte/Tanne. Der Vorteil dabei war:
    -Ultra Billig 1€ pro Brett (20x80x2), sehr wichtig da es mein aller erster Eigenbauschaft ist und ich mich nicht über das viele versaubeutelte Geld ärgern wollte, was nicht geschah aber sehr leicht hätte passieren können.
    -Totale Auswahl (ich Stapelte 3 Haufen a 1,5m hoch um um 3 Top Bretter mit schöner Maserung zu finden UND ganz wichtig: Ohne Astlöcher^^
    -Durch das weichere Holz feilt man nicht ganz so extrem lange wenn man außergewöhnliche Formen ausarbeitet.
    -Was erst später auffiel(nach beizen und ölen): Das Holz schimmert genial Metallic-Farben im Licht.

    Natürlich ergaben sich auch Nachteile die ich nicht verschweigen möchte:
    -Durch die langen Fasern kann es passieren, das beim bohren, wenn man nicht aufpasst Stücke aus dem Holz regelrecht "herrausreisen", eben so beim sägen.
    -Wenn man das Holz unsanft behandelt gibt es sehr schnell unschöne "Beulen" oder eben Druckstellen, genau wie Kratzer sehr leicht sehr tief werden.

    Weil ich eine tolle natürliche und abwechslungsreiche Optik des Holzes wollte, war das für mich die Erste Wahl.
    (An der Stelle spare ich mir mal den detairten Bastelbericht^^, ich habs auch nicht anders als Kurt gemacht^^)

    Da ich aber das ganze Gewehr umgebaut habe und nicht nur den Schaft, kommen hier die restlichen Details+ jede Menge Nacharbeiten und Weiterentwicklungen.

    Zunächst kam Vorgestern mein ZF mit der Post an (Walther 6x42 Abs.4), was neben der guten Verarbeitung und Qualität auch super günstig ist. Die Montage war wirklich einfach, zumal man im inneren des "Fußes" eine Hülse umdrehen kann, die dann einen etwa 3-4mm langen Stift herrausstehen lässt, der sich wiederum perfekt in die Bohrung auf der Diopterschiene, an der auch der Spannhebel befestigt ist, versenken lässt und somit das ZF vor verrutschen schützt. Da das ZF aber sehr hoch und lang ist mussten die Schaftkappe und Schaftbacke wieder verändert werden.
    Als das alles erledigt war sah die 312 schon irgendwie Gewaltig aus. Einiges störte mich aber dennoch: der zwar schöne und aufwendig gefräste Korntunnel sah doch sehr verlohren aus, ebenfalls ließ er nur bedingt eine montage eines Laufgewichtes zu; also weg damit nach einiger Zeit, Hitze und Gewalt ließ sich das gute Stück entfernen und gab mir den den nackschen Lauf frei^^. Eigentlich wollte ich ja nun meinen schnucklichen Weihrauch Kompensator wieder aufsetzen, der sah aber jetzt sowas von Bescheiden aus in schwarz, mit den monster-tiefen rillen und ganz allein und verlassen am Lauf, das ich mich entschloß ihn im Schrank bei diversen niemehrgebrauchtem Gewehrzubehör zu beerdigen. Aber so nackt wollte ich das ganze dann auch nicht lassen also stellte ich meine Werkstatt mal wieder auf den Kopf und suchte nach Gegenständen die man als Laufgewicht zweckentfremden könnte.
    Nach etwas suchen wurde ich auch fündig xD: Eine alte Sattelstange von einem Fahrrad und 2 perfekt in die Stange passende Messinghülsen, wovon die eine sogar noch eine passende Innenbohrung von etwa 13mm besaß und somit perfekt auf dem Lauf saß. Es fehlte nurnoch ein bisschen Hardcore-Kleber und das Teil war zusammengebaut. 2 Bohrungen jeweils mit einem M3 Gewinde und Madenschraube, fixieren das Gewicht fest am Lauf. Nachfolgende Schußtests die ich machen musste ergaben keine erkennbaren negativen Eigenschaften des Eigenbaulaufgewichts auf die Flugbahn des Geschosses. Beim Weihrauch Kompensator musste ich immer tierisch aufpassen, 2mm zuweit aufgeschoben und die "Legende von Suhl" wurde zur ultimativen Gießkanne.
    Alles in Allem bin ich doch sehr erstaunt, daß die "Kleine" doch recht attraktiv aussehen kann. Die Fotos möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. (wie immer hoffe ich das man trotz der mießen Qualität etwas erkennen kann, ist halt nurn Handy~)

    In der Gesamtsicht:


    Seitenansicht:


    Nochmal die Seite:


    Der Schaft hinten:


    Andere Seite:


    Der Lauf:


    Laufgewicht^^( man kann den Hersteller der Sattelstange noch erkennen, es ist ganz sauber "Lück" eingestanzt xD):


    Demontiert (Hat übrigens eine Länge von 118mm, Durchmesser 26mm und ein Gewicht von 240 Gramm):


    So und zuguterletzt hab ich mich heute mal bei 9°+ in den Garten gewagt und 5 Probeschüsse Gemacht (Leider hatte ich keine Spiegel mehr so musste der Kopierer Kurzerhand herhalten, das dünne Papier franzt sauschnell aus aber man kann die Treffer noch recht gut erkennen):


    Und zum Schluß:
    Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meiner Arbeit, dafür das es die erste dieser Art war. Wäre ich nicht durch diese Forum motiviert worden würde meine 312, zumindest die eine immer noch aussehen wie ein Holzschait.
    Noch zu den Kosten: 3€ für Holz, 6€ für Bienenwachslasur (für Holzspielzeug), Restmaterial wie Beize, Schleifpapier usw. war alles vorhanden.
    Arbeitsaufwand: über 60 Stunden mittlerweile... (beim nächsten gehts schneller, weis ja jetzt wies geht^^)


    Damit wünsche ich Euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr,
    MfG Luna