Welche Diabolo wurde wofür entwickelt?

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 11.481 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Januar 2007 um 15:18) ist von grey.

  • Mal unabhängig davon ob die nuterschiedlichsten Munitionstypen sinn oder unsinn bereiten interessiert mich mal eine Frage doch sehr wenn ich mir die breite Produkpalette ansehe was es an Diabolos gibt.
    Meist werden die Diabolos auch im Ausland entwickelt z.T. eben auch für Jagtzwecke und ich wollte mal so wissen wozu so ein Paar Entwicklungen dienen (also der Sinn und Zweck warum ein Geschoss so ist wie es ist).

    Also der "normale" klassische Flachkopf ist wie ich mir denken könte eine rein praktische Sache des Schützensports um eine Diabolo zu haben die ein schönes rundes Loch macht und die Walther Hollow eine Abart davon ist deren Spitze ein bissl an einen Locher erinnert die denke ich mal nicht verkehrt ist um auf längerer Strecke ein sauberes Loch in die Zielscheibe zu stanzen.

    Bei eBay ließt man viel über die Walther High Pellet , aber ich denke doch mal, dass sie einfach 4 fun entwickelt wurde oder?

    Dann sind ein Paar Entwicklungen die ich nicht mir so sicher deuten kann.
    Die Gamo Rocket mit ihrer Stahlkugel vorne. Wurde sie entwickelt um durch harte Schädel zu kommen? Man sieht auf der Gamo Webseite wie sie ein Wildschwein erschießen, darum die Überlegung.

    Dann den Polymag von Predator bei dem ich mir auchnicht sicher bin. Könnte mir aber denken dass er nicht dazu gedacht ist einen Schädel zu durchschlagen da eine Plastikspitze ungeeignet ist wenn es auf einen harten Gegenstand trifft, da eher für Federfieh oder Herzschüsse bei kleineren Pelztieren, denn die Webseite zeigt ja auch ein Pelztier.

    Dann gibts auch die Hohlspitzgeschosse. Gut die habe ich schonmal bei scharfer Jagtmunition gesehen, kann mir aber ihre Wirkung nicht ganz erklären, außer das sie evtl. ein großes Loch reißen können. Die wird ebenfalls von Predator hergestellt sowie einen anderen Firma wo ich das fand auf Kaehny.de "H&N Crow Magnum
    Schwere präzise Kugel, glatt, aufgrund der augeprägten Hohlspitze besonders gut für die Schädlingsbekämpfung geeignet."

    Dann fand ich noch die Rundkopfform, die habe ich auch liegen aber nicht angefasst eher als Sammelobjekt in Form der goldenen Gamo Raptor.
    Fundentwicklung oder was steckt hinter der Form?

    Und zuguterletzt die Spitzkopfdia, ist das eine uralte klassische Jagtform, die noch aus alten Zeiten stammten wo noch mit Luftdruck gejagt wurde?


    Interessiert mich mal denn jede wette wird dabei rauskommen dass 50% nur gemacht werden um Geld zu machen hauptsache der Käufer wird geködert.

    Nur würde ich gerne für die anderen die Hintergründe mal gerne wissen.

  • Mich würde eher interessieren wann entlich folgender Diabolotyp erscheint:

    Ein glatter, ca. 10mm langer, ca. 1g.+ schwerer 4,55mm Hohlkopfdiabolo aus einer extra weichn Bleilegierung mit eingefaster 3mm Wolframkugel und vergrößerter Luftauftrittserfläche am hinteren Kelch. Die Vergößerung wäre durch strecken des Diabolos machbar...

    Meine Vorstellung ;D


    LG

    Bilder

    HW 77 (24J.) inkl. Bushnell Elite 3200 3-9x40 mit Lederriemen
    HW 45 brüniert
    ...

    2 Mal editiert, zuletzt von Dani (30. Dezember 2006 um 03:07)

  • Zitat

    Original von Dani
    Mich würde eher interessieren wann entlich folgender Diabolotyp erscheint:

    Ein glatter, ca. 10mm langer, ca. 1g.+ schwerer 4,55mm Hohlkopfdiabolo

    Wieso 4,55?

    Zitat


    mit eingefaster 3mm Wolframkugel

    Das, meine ich gibt es schon...

    Zitat


    und vergrößerter Luftauftrittserfläche am hinteren Kelch. Die Vergößerung wäre durch strecken des Diabolos machbar...

    Und was sollte die vergrößerte Fläche bringen?
    Wenn Du so die Energie erhöhen willst, vergiss es. Die Druckkraft steht immer senkrecht zur Fläche, womit der Vektor der nach vorne in Schussrichtung weißt automatisch immer dem Kaliber entspricht. Das einzige was sich vergrößert ist die Kraftkomponente die den Kelch gegen den Lauf aufzuweiten versucht.

    Die Schussentwicklungszeit würde sich aufgrund des größeren Kegelraums verlängern, die Energie währe durch den geringeren Duck ebenfalls geringer und der höhere Anpressdruck an den Lauf erhöht die Reibung unnütz.

    Also sonderlich sinnvoll währe das nicht.

    Aber O.K., wenn man Killer-Sniper-Megadiabolo draufschreibt und damit wirbt das es sogar 2 µmeter Panzerstahl und 3 Pappscheiben auf einmal durchschlägt... dazu ein wenig geschafel das man die Geschosse sogar ganz Professionell mit Schalldämpfer verschießen kann, und eine völlig aus dem Zusammenhang gegriffen Abhandlung das die US-Sniper ja auch Schalldämpfer verwenden würden, und es findet sich sicher jemand der für eine 50 Schuss Schachtel 25€ zahlt.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erklärbär (30. Dezember 2006 um 04:39)

  • Mit Wolfram? Hatte ich auch schon überlegt!
    Ich glaube aber nicht, dass es sowas gibt, da Wolfram schweineteuer ist!

  • Zitat

    Original von Madbutcher
    Mit Wolfram? Hatte ich auch schon überlegt!
    Ich glaube aber nicht, dass es sowas gibt, da Wolfram schweineteuer ist!

    Und schweineschwer zu bearbeiten. Ich denke außerdem das es nichts bringt. Eine Stahlkugel verformt sich ja auch nicht. Also warum noch was härteres nehmen? Wäre der gleiche Effekt...

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Bei panzerbrechenden Geschossen wird Wolfram genommen.Es hat den Vorteil ,das es bei hohen Temperaturen nicht wegschmilzt.Oder Beispiel aus der Industrie:Schweissnadeln beim Wig/Tig sind aus ebendiesen Grund aus Wolframlegierungen.Wenn Dein Luftie mit Kal.4,5mm 10000Joule Aufwärts bringt(ist technisch nicht möglich) ,wär es vielleicht interessant mal ne 2cm dicke Stahlplatte zu lochen. :laugh:.aber um diese Energie zu erhalten ,bräuchtest Du eine Geschossgeschwindigkeit ,jenseits von Gut und Böse,das Blei Deines Dias würde sich pulverisieren und nur noch die Kugel aus Wolfram übriglassen.Ok so ein panzerbrechendes Dia hat schon was ;D.Vielleicht erbarmt sich ein Hersteller solche Dias in Kleinserie herzustellen,Stückpreis 10 Euro,dann noch vergoldet,in eine schöne Veloursschachtel gebettet und ab in die Vitrine.Das einzig panzerbrechende Dia der Welt. :laugh:.Leute die sowas kaufen solls ja geug geben. :laugh:

  • Da hat er Recht, zumeist wird Wolframkarbid verwendet. Nicht nur wegen der recht hohen Härte dieser Keramik, auch durch die sehr hohe Masse die das W mitbringt bietet sich diese Verwendung an. Man hatte sich sehr stark mit W und diversen Verbindungen beschäftigt und in der Freizeit eben auch aus dünnen WIG-Elektroden ein paar Dias gemacht (zugegeben - man ist ja auch ab und zu etwas verspielt). ;D
    Man spielte auch mit dem Gadanken die Dias evtl in Serie herzustellen und zu verkaufen. Wie man im Netz sieht finden sich ja Abnehmer aber es würde einem auch irgendwo keine Ruhe lassen, was die mit diesen Dias anstellen. Natürlich kommt man auch durch mehr Lagen Blech als bei den Rockets oder Ähnlichen, aber wozu (außer eben etwas Spaß, den ich hierbei jedoch nicht mehr nachempfinden kann - das Arbeiten an Präzision ist aufregender)?! Alles in Allem viel zu viel Aufwand und nicht der wirkliche Nutzen. Sobald auch nur geringste Mengen von Sauerstoff im Wolfram sind, läßt sich dies auch nicht mehr wirklich gut bearbeiten! Und hierbei handelt es sich um Mengen die auch bei den als ach so rein angeprisenen Materialien aus dem Netz vorhanden sind.
    Also sollte man diesen Gedanken doch eher wieder verwerfen.

    Aber was mich und evtl einige aus der Forengemeinde noch interessieren würde :
    Hat schon jemand diese neuen Dias von Gamo probiert (Raptor)? Ich gebe ja gern zu, daß ich einfach nicht so viel für die paar Dias bezahlen will, ohne zu wissen wie es mit der Präzision steht. Und selbst bei überragender Präzision und dem Versprochenen Geschwindigkeitsanstieg stellt sich ja noch die Frage ob dies in einer vernünftigen Relation zu Preis steht.

  • Wolfram wegen der Härte??
    Nein!! Wolfram wegen der extrem hohen Dichte von 19,3kg/dm³! -> Stahl 7,6kg/dm³
    Auserdem wäre Wolfram alleine zu viel zu spröde , sodass man es mit Kupfer oder ähnlichem legieren müsste...

    Und durch die Hohlkammer vorne am Diabolo müsste die Wolframkugel durch das Trägheitsgesetz nach vorne schnellen und das umliegende Blei aufformen...

    Das Diabolo wäre selbstverständlich nur was für starke LG!

    Dass mit der vergrößerten Luftauftrittsfläche finde ich in verbindung mit dem erhöhten Kopfmaß deswegen besser da sich somit meiner Ansicht nach die Ernergie besser aufbauen kann!


    LG

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    ...

    Einmal editiert, zuletzt von Dani (30. Dezember 2006 um 17:46)

  • Meiner Meinung nach: Nicht wirklich.
    Am vorderen Geschossrand entstehen genauso wie beim Flachkopf-Dia Luftwirbel, wenn auch andere.

    Wirklich spitze Geschosse lohnen sich erst jenseits der Schallmauer, allerdings auch nur mit einem abgerundeten Übergang zur Flanke, nicht mit einem am Rand scharfen Übergang von einem einfachen Kegel zur Flanke.

    Das Rundkopf dürfte daher die aerodynamisch günstigste Variante der "normalen" Formen sein.

    Stefan

  • Zitat

    Original von grey

    Hat schon jemand diese neuen Dias von Gamo probiert (Raptor)?

    Ja, ich hab schon ausprobiert wie sie sich in der Vitrine machen. *lol* Ergebnis: Gut!


    Na ja, ich hab sie mal genauer unter die Lupe genommen. Den hohen Preis sind sie nicht wert. Man kann seitlich einen sehr deutlichen Gußrand erkennen. Nicht groß, aber zumindest deutlich zu sehen. Kein gutes Zeichen für hohe Qualität. Ich werd wohl demnächst mal eine der beiden Plastikboxen verschießen und kann dann ja mal das Ergebnis vermelden.

    Gruß
    Heiko

  • Und was passiert wenn man eine Legierung aus Osmium und Wolfram nimmt? Richtig, man hat das Material aus dem die Wendel von Glühbirnen sind. Daher auch der Name Osram.

    Osmium+Wolfram

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Hallo,

    ich finde diese Anfrage zwar etwas provokativ, wegen des hauptsächlichen Schwerpunkts auf sogenannte "Jagddiabolos", aber nichts desto trotz wichtig und deshalb auch interessant.

    Reden wir einmal über 4,5mm Diabolos. Hier gibt es zur Zeit prinzipiell fünf Gruppen:

    Zunächst einmal die Bleidiabolos:

    - Fachkopfdiabolos in allen Variationen, die in den Präzisionstypen von 10m Schützen wettkampfmäßig genutzt werden. Diese Diabolos besitzen bis 10m eine sehr stabile Flugbahn und stanzen schöne runde Löcher in die Pappe.

    - Rundkopfdiabolos, die in den Präzionstypen von Field-Target-Schützen eingesetzt werden. Dieser Diabolotyp behält seine zuverlässige Flugbahn auch bis mindestens 50m. Als einziger derzeit erhältlicher Diabolotyp! Kein einziger FT-Schütze nutzt für nationale oder internationale Wettbewerbe etwas anderes!

    - Besonders schwere Diabolos über 0,6g. Diese werden genutzt, wenn man auf wirklich größere Distanzen (jenseits der 30m) noch ein wenig mehr Auftreffenergie benötigt. Schwerere Diabolos verlieren auf ihrem Flug etwas weniger von ihrer Energie. Der Nachteil ist aber, dass die Flugbahn entsprechen auch deutlich gekrümmter ist und die Entfernung sehr genau abgeschätzt werden muss, wenn man noch treffen will.

    - Sonstige Kopfformen, Spitz- Hohlspitz und Konsorten. Hier sind keinerlei Vorteile nachgewiesen, vor allem nicht in der Gleichmäßigkeit der Flugbahn also der Präzision der Treffpunktlage. An eine höhere "Durchschlagskraft" :new16: glaub ich auch nicht, weil Blei sich halt im Augenblick des Aufpralls verformt. Ob flach, rund oder spitz. Zur "Präzision": Wie gesagt, kein einziger FT-Schütze weltweit setzt meiner Kenntnis nach etwas anderes ein als Rundkopf.

    Dann die anderen:

    - Compound-Diabolos, die aus irgendeinem Material-Mix bestehen. Diese Typen zeichnen sich durch die Bank nach allen meinen Erkenntnissen dadurch aus, dass sie teuer sind und dass man auf Grund der "eirigen" Flugbahn schlechter damit trifft. Ich selbst habe vor Jahren nur die Power Pellets "getestet", Die Streukreise waren auf 25m nicht grauenhaft, aber mindestens doppelt so groß, wie mit Rundkopfdiabolos (H&N FTT oder JSB). Zudem hat es eine Weile gedauert bis der Kunststoffschmier aus dem Lauf wieder entfernt war und man mit Bleidiabolos wieder treffen konnte. Die "Durchschlagskraft " solcher Compound-Dias ist natürlich auf Grund härterer oder besonders ausgebildeter "Geschosskerne" größer, die übertragene Energie jedoch nicht.

    An Werbeaussagen von irgendwelchen Herstellern, die einer Vergoldung einen "Energiezuwachs" zuschreiben, glaube ich nicht. Eher noch an einen erhöhten Verschleiß des Laufs aufgrund der größeren Oberflächenhärte.

    Hat irgendjemand einen Nachweis für größere Auftreffenergie? Würde mich wirklich interessieren. Dann teste ich es nach, professionell.

    Gruß

    Musashi

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (31. Dezember 2006 um 01:11)

  • Ich bin gerade auf der Seite gelandet ich finde die ließt sich super kompetent was der da schreibt:
    http://home.snafu.de/l.moeller/Diabolo.htm


    Der Knetetest lässt mich eine Vermutung aufstellen warum Predator doch recht haben könnte bei den Plstikspitzgeschossen, wenn man unten auf der seite den Querschnitt der Knete betrachtet wo er lang reingeschossen hat. Eine Matchdiabolo macht einen breiten Kanal, der Kraft benötigt nud das Geschoss nicht weit eindringen lässt.
    Der erste Spitzdiabolo z.B. macht eine kleine schneise aber dringt recht tief ein. Der H&N Silver Point ist der beste wenn man es da so sieht. Kleine schneise tiefer Einschuss. Das wäre ja dann quasi ein Diabolo wo man sagen könnte er ist ein "Jagtdiabolo".

    Un wo ich so den Test der Gewichte nud über die Beschaffenheit des Dynamics Zinndiabolo so ansehe und die Testergebnisse dann fällt mir eins auf: Nicht nur der Diabolos selbst spielt eine Rolle sondern mindestens genauso das Gewicht welches man einfach auf sein Gewehrtyp abstimmen muss wo man nicht pauschal sagen kann "nimm das maß und das gewicht da habe ich die besten Ergebnisse mit".


    Um was zu den Gamo Raptor zu sagen: Sind mist verarbeitet ich kaufte sie mir des habens willen und aus neugier aber die Verarbeitung ist grotten schlecht. Ich werde die meinem Lauf nicht antun ^^

  • Hallo Musashi,

    deinem Schreiben ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen außer eine Anmerkung meinerseits zu den Hollow-Points:

    Diese sind für jagdliche Zwecke gedacht und sollten beim Auftreffen im Ziel die Energie deutlich schneller abgeben als andere Bauformen (der Kopf pilzt sich auf, dadurch größere "Abgabefläche", dadurch schnellere Energieabgabe und schnellerer Stop des Diabolos).
    Einen Nutzen für Sportschützen kann ich jedoch nicht erkennen.

    Zum Spitzkopf könnte ich mir höchstens vorstellen dass dieser Vorteile gegenüber harten Gegenständen (bessere Penetrations-/Durchschlagsmöglichkeit), zB Bleche bietet, da die Energie zuerst punktuell und dann erst auf kreisförmige Abgabe wechselt (vgl. ein Nagel mit rundem Ende wird wohl nicht so schnell eingeschlagen werden wie ein Nagel mit spitzen Ende). Wozu das aber bei LG's nötig sein könnte lasse ich mal dahingestellt ;-).
    Eventuell könnte man bei Spitzkopfdia's gegenüber den flachen Köpfen noch einen Vorteil in der Masse am Kopf sehen, dadurch dürfte der Dia ja stabiler unterwegs sein. Dasselbe passiert ja auch bei den Rundköpfen ..

    Musashi: hast du eigentlich jemals Eun Jin Diabolos ausprobiert? Technisch gesehen wären das ja Rundköpfe, nur mit extrem großen Köpfen eben.

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Wirklich spitze Geschosse lohnen sich erst jenseits der Schallmauer, allerdings auch nur mit einem abgerundeten Übergang zur Flanke, nicht mit einem am Rand scharfen Übergang von einem einfachen Kegel zur Flanke.

    Das sollte mich sehr wundern. Ich komme zwar eher aus der Flug- als aus der Geschoßaerodynamik, aber die Grundbegriffe dürften wohl ähnlich sein.

    Im Überschallbereich spielt der Strömungswiderstand nahezu keine Rolle mehr. Der Widerstand entsteht vorrangig durch den Schockwellenwiderstand.

    Daher sehen etliche Überschallkonstruktionen völlig anders als Unterschallkonstruktionen. Das schlechteste für den Überschallbereich sind Radien. An einer Stoßkante zweier Flächen entseht eine saubere Schockwelle. Verundet man einen Übergang aber hingegen mit einem Radius entstehen hingegen eine Vielzahl an Schockwellen. Der Widerstand steigt ins unermessliche.

    Ich würde sagen, wenn man das so auf Geschosse überträgt, dann müsste ein Spitzkopfdiabolo eigentlich recht Ideal sein. Es kommt jedenfalls einem Überschallflügelprofil, das ja Trapezform besitzt, weitaus näher als jede andere Diaboloform.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Oh, ich spielte eher auch die Rumpfnasen der Flugzeuge an.
    Alle Flugzeuge, die Unterschall bleiben, haben eine runde Nase,
    alle die Überschall fliegen, haben eine spitze Nase.
    Muss einen Grund haben!

    Und der Übergang zwischen Nase und Rumpf ist immer rund und fließend.
    Auch sind sämtliche strömungsrelevanten Kanten gerundet:
    http://www.f22fighter.com/Raptor.jpg
    http://www.texstars.com/images/Gallery/US%20Bombers/b1b.jpg

    Denn bevor das Flugzeug den Überschallbereich erreicht, muss es nunmal erst durch den Unterschallbereich, wo die Rundung durchaus Sinn macht.

    Ein flacher Winkel mag verkraftbar sein, aber der 45°-Abbruch an einem Spitzkopfdia dürfte extreme Verwirbelungen erzeugen.
    Vielleicht der Grund, warum Spitzkopfdias eine geringe Grundpräzision als Rund- oder Flachkopfdias haben.
    Vor der Spitze eines Flachkopfdias bildet sich zwar auch ein Luftstau, der irgendwie den Kopf umströmen muss, die Form der Umströmung aber wird nicht wie beim Spitzkopfdia erzwungen, sondern passt sich dem Verhältnis von Geschwindigkeit und Luftdichte an.


    Stefan