ZF: Walther 6x42 CI MilDot

  • Heute möchte ich Euch als Ergänzung zu meinem Testbericht über die Walther-Zielfernrohre MDC und 4x32 CI MilitaryPro (ZF: Walther MDC 4x32 und Walther CI MilitaryPro 4x32) einen Bericht über das nächstgrößere Zielfernrohr aus dieser Serie geben:


    Das Walther CI 6x42 MilDot


    Erster Eindruck:

    Das Walther hat wie seine kleineren Brüder eine mattschwarze Oberfläche, was das Glas nicht billig erscheinen lässt. Die Beschriftungen und Logos sind graviert und somit klar und deutlich lesbar. Im allgemeinen hinterlässt es damit einen eher hochwertigen Eindruck. Allerdings wirkt es im ersten Moment auch deutlich zu groß und aufgeblasen. Dieser Eindruck mindert sich zwar nach der Montage auf ein Luftgewehr ein wenig, trotzdem ist die Größe des Zielfernrohres durch die große vordere Linse und seiner Gesamtlänge nicht zu unterschätzen.


    Einzelheiten und technische Daten:

    Das Glas besitzt eine 6-fache Vergrößerung.
    Das verwendete Absehen ist ein MilDot-Absehen, wobei der Bereich mit den Punkten sehr fein ausgeführt wurde. Ein Anvisieren (Überhöhen) bei größeren Entfernungen mit diesen Punkten gestaltet sich aufgrund der sehr klein ausfallenden Punkte etwas schwierig.
    Das Absehen ist beleuchtbar. Die Besonderheit hierbei: Nur der mittlere Teil, also der MilDot-Bereich, wird einfarbig rot beleuchtet. Einstellbar sind 7 verschiedene Helligkeitsstufen.
    Negativ: Das (neue) Zielfernrohr kam mit einer praktisch leeren Batterie bei mir an. Na ja, schieben wirs mal auf die kalte Jahreszeit.

    Die Linsen fallen sehr groß aus:
    45 mm gemessener Durchmesser vorne.
    33 mm gemessener Durchmesser hinten.
    Die Linsen werden in klein wenig geringer im Durchmesser sein; da sie zurückversetzt sind können sie aber nicht direkt gemessen werden sondern nur der Innendurchmesser des Rohres.
    Der große Durchmesser der dem Auge zugewandten Linse ist sehr angenehm zum zielen. Zum kleinen Bruder 4x32 besteht hinsichtlich der Einblicköffnung aber kein Unterschied; beide sind gleich groß.

    An der vorderen Linse findet sich die Parallaxenverstellung. Diese läßt sich von unter 10 Metern bis Unendlich einstellen. Die Einteilung und Beschriftung der Skala ist in Metern angegeben. Eingestellt wird sie durch Drehen des Objektivs.

    Abdeck-Kappen mit durchsichtigen Kunststoffeinsätzen (hinten gelb, vorne klar) sowie ein Inbusschlüssel zur Montage liegen bei. Hierbei fällt allerdings die äußerst schlechte Passform auf. Während bei den kleineren Zielfernrohren der Walther-Serie die Abdeckungen sehr exakt passen sind beim 6x42 beide Kappen teilweise viel zu groß. Daher können sie durch den Zug des Gummibandes verbogen werden, es entsteht ein äußerst unschöner, da viel zu großer Spalt (rot markiert). Hier hätte ich eindeutig etwas Besseres erwartet. Denn auch Kleinigkeiten prägen das Bild...

    Das Zielfernrohr wird bedingt durch das große vordere Objektiv mit hohen Montagen passend für 11mm Prismenschienen geliefert, wodurch es etwas hochbeinig wirkt. Sie besitzen Stopperstifte sowie je eine Feder, die die Kralle, mit welcher die Montage auf der Schiene befestigt wird, zur Seite drückt sobald die Schraube gelöst wird. Das hilft auf jeden Fall bei der Montage wenn man alleine ist. Fast schon schade, daß man dieses kleine Gimmick praktisch nur einmal nutzt.

    Die Verstellung des Zielfernrohres erfolgt an zwei Rädern, die unter aufgeschraubten Kappen gut geschützt sind. Zur Verstellung benötigt man keine Münze oder Ähnliches wie bei manchen anderen Zielfernrohren; hier sind kleine "Griffe" aufgebracht, welche auch noch bequem mit den Fingern gegriffen werden können. Kleiner dürften sie aber nicht mehr sein, die Grenze der Fummeligkeit ist hier schon nahe. Das Zielfernrohr besitzt übrigens eine Click-Verstellung.


    Fazit:

    Das Zielfernrohr ist an sich ein gut verarbeitetes, für den Freizeitschützen gedachtes Zielfernrohr mit klarem und großem Sichtfeld sowie einem interessanten Absehen. Rein qualitativ kann man eigentlich keinen Negativpunkt vergeben. Allerdings wirkt es an den meißten Freizeit-Luftgewehren eindeutig zu groß, zu übertrieben. Wie heißt es bei Shrek so schön: "Es sieht so aus, als wolle er etwas damit kompensieren...."
    Wer also ein Military-Zielfernrohr von Walther für den Freizeitbereich sucht, dem würde ich eher zu dem kleinen Bruder raten (4x32 CI Military Pro). Für mich selbst kann ich den Schluß ziehen, daß das 4x32 die gleichen Vorzüge in Einstellbarkeit, Qualität und Benutzerfreundlichkeit bietet wie das 6x42; Ich würde in Zukunft dem Kleineren den Vorzug geben, da es einfach weniger einen auf dicke Hose macht und trotzdem viel bietet.
    Die Unterschiede in der Vergrößerung fallen übrigens wenig ins Gewicht.

    Hier einmal der Vergleich der beiden Zielfernrohre 6x42 und 4x32:


    Zusammenfassung der technischen Daten:

    Vergrößerung: .......................... 6-fach
    Linsendurchmesser hinten: .. 33 mm Austrittsöffnung, Linse ist nach hinten versetzt
    Linsendurchmesser vorne: ... 45 mm Eintrittsöffnung, Linse ist nach hinten versetzt
    Gesamtlänge: .......................... ca. 34,5 cm (Ohne Schutzkappen)
    Absehen: ................................... MilDot
    Parallaxenbereich: .................. unter 10 Meter bis Unendlich
    Verkaufspreis: .......................... ca. 89 Euro


    Dieser Testbericht wurde von mir zur Veröffentlichung in CO2Air.de geschrieben. Einer anderweitigen Veröffentlichung, auch nur in Auszügen, speziell in anderen Foren stimme ich nicht zu.