Hier meine Erfahrungen mit dem SwissTool der schweizer Firma Victorinox.
Ich habe dieses Multitool im Januar 2000, in einer Filiale des Jagdausstatters "Kettner" gekauft (für ca 140,- DM, glaube ich) und diese Entscheidung bis heute nicht bereut.
Mein Swisstool gehört also, was das Modell angeht, zu den ersten seiner Art, von Victorinox.
Vor der Kaufentscheidung habe ich mir bereits einige Tools von Leatherman und Gerber angesehen (und was, meiner Meinung nach, viel wichtiger ist, in der Hand gefühlt), die mich aber nicht wirklich überzeugen konnten.
Bei der Entscheidung für Victorinox spielte zum einen die erfahrungsgemäß sehr hohe Qualität der Schweizer eine Rolle, zum anderen brauchte ich ein stabiles Gerät, dass einen kleinen Werkzeugkasten ersetzen sollte.
Dass dieses Tool mit einer Länge von 11,5 cm und einem Gewicht von mehr als 200 g nicht unbedingt für die Hosentasche geeignet ist, sondern in einem Gürteletui geführt werden sollte ist eigentlich klar, dafür hat man aber vollwertige Werkzeuge zur Verfügung.
Hier nur einige positive Eigenschaften des Swisstool:
- insgesamt sehr hochwertige Verarbeitung (auch Innen)
- Klingen und Werkzeuge lassen sich aufklappen ohne die Zange öffnen zu müssen
- alle Werkzeuge arretieren im geöffneten Zustand (sehr wichtig, wenn man schon mal unangenehme Fallbeil-Erfahrungen gemacht hat)
- das komplette Tool ist aus Stahl gefertigt und sehr verwindungssteif
- keine scharfen Kanten, die bei der Arbeit unangenehm in die Hand schneiden
- Schneiden der Messerklingen bilden eine Linie mit der Unterkante des Griffes (liegt bei einigen Tools seltsamerweise in der Mitte)
Insgesamt verfügt das Tool über 11 ausklappbare Werkzeuge mit folgenden Funktionen:
- Klinge glatt
- Klinge mit Wellenschliff
- Holzsäge
- Metallsäge kombiniert mit grober und feiner Feile
- 1 Kreuzschraubendreher
- mehrere, verschiedene Schlitzschraubendreher
- Dosenöffner
- Flaschenöffner
- Ahle
- Meißel bzw. Schaber mit Abisolier-Klingen
Im halb geöffnetetn Zustand bilden die Griffhälften ein 23 cm langes Lineal, dessen Skalen Zentimeter und Zoll anzeigen.
Die aufgeklappte Zange verfügt über einen stabilen Kopf in Form einer Kombizange mit Drahtschneider (Achtung: dieser Drahtschneider ist nicht für gehärtete Nägel oder ähnliches vorgesehen, sondern nur für normale Kabel).
Das Original-Etui aus schwarzem Leder war zwar ebenfalls sehr gut verarbeitet, hat aber die Zeit nicht überdauert (schon durch die heute weit verbreitete Unart einen Klettverschluss zu benutzen).
Auf dem Bild ist ein nachgekauftes Etui zu sehen, dass quer am Gürtel getragen wird (Probleme: Der Gürtel darf nicht breiter als 3,5 cm sein und das Ende des Klettverschlusses ist auch schon wieder abzusehen).
Aktuell benutze ich jetzt hauptsächlich ein einfaches, großes Messeretui aus dickem Leder mit Druckknöpfen (ca. 10 Jahre alt).
Obwohl ich das Tool in den 6 Jahren seit seiner Anschaffung manchmal auch ziemlich malträtiert habe (man sollte z.B. nicht mit einem Klappmesser seitlich hebeln, kann aber den größten Schraubendreher bedenkenlos zum öffnen von verklebten Dosen oder Kisten benutzen) sind alle Klingen nach wie vor spielfrei und die Federn im Griffinneren halten im geschlossenen Zustand alle Werkzeuge zuverlässig fest wie am ersten Tag (was bei frisch geschnittenen Fingernägeln manchmal zu einem Problem wird).
Die einklappbaren Werkzeuge haben bei allen Belastungen, wie z.B. dem Eindrehen von Kreuzschlitzschrauben in massives Eichenholz oder dem Nachfeilen eines Schließbleches, schadlos überstanden.
Einzig der Zangenkopf zeigt mittlerweile ein leichtes Spiel, wackelt aber nicht extrem und ist auch noch voll einsatzfähig.
Fazit:
Auch wenn sich auf dem Markt für Multitools ständig etwas bewegt sehe ich momentan noch keinen Grund mir ein neues moderneres Tool anzuschaffen.
Sicher ist z. B. eine Einhandbedienung für die Messerklingen eine feine Sache, aber dafür schleppe ich ja zusätzlich immer mein CRKT Ryan oder ein anderes, manchmal auch feststehendes Messer, mit mir herum.
Gruß Schildkröte