Originalgetreue Montage der Ledertasche an den Latexschläuchen mittels Schlaufe

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 11.884 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2009 um 10:15) ist von alize.

  • Hallo zusammen,


    weil's gerade gefragt wurde, hier ein Tip zur Verbindung von Ledertasche und Schleudergummi mit originalgetreuer Schlaufe.

    Denn irgendwann sind auch gute Schleudergummis wie die roten Trumark Latexbänder fällig. Bei mir zeigten sich Risse nahe der Ledertasche, wobei der Rest des Schlauches noch keinen Verschleiß zeigte.

    Also flugs die Gummis vor der schadhaften Stelle auf gleiche Länge gekürzt und die Reste mit den Schlaufen entfernt.

    Bekanntermaßen gibt es mehrere Möglichkeiten die Ledertasche am Gummi zu montieren. --- Ich bevorzuge die leichte Schlaufenmontage.

    Bei Latexschläuchen erhält man die Schlaufe, indem man über dem dünnen Ende den Gummitubus locht und das dicke Ende da durchzieht.

    Das Loch sollte etwa 2 mm Durchmesser haben und etwa 2 cm über dem dünnen Ende plaziert werden. Die Bohrung sollte sauber durchgeführt werden, damit diese unter Belastung nicht ausfransen oder einreißen kann.

    Wenn das Loch zu groß ist, oder der Schlaufenteil zu kurz gefaßt wird, kann das Loch unter Spannung durchrutschen und wird nicht lange halten.

    Am besten steckt man zum Aufspreizen und zum Schutz der Innenwand ein gratfreien 5-mm-Holzspatel in den Latexschlauch und stanzt mit einer Loch- und Nietenzange ein sauberes Loch in die Schlauchwand (Bild 1).

    Nach dem Entfernen des Holzstückes entspannt sich der Schlauch und das Loch ist nicht größer als 2 mm.

    Doch damit fange die Probleme an: Wie zu Teufel bekommt man das dicke Rohr durch das kleine Loch gezogen :nuts:

    Wie im echten Leben findet man die Lösung oft über schweißtreibende Irrwege *lol*

    Diverse brachiale Spreizversuche mit Pinzetten und Zangen halfen wenig, weil das dicke Ende zu weich ist und sie so nicht einführen läßt :cry:

    Als geeignetes Hilfsmittel hat sich eine 145-grain-Bulletspitze von einem 8,5-mm-Armbrustpfeil erwiesen:

    Die Pfeilspitze einfach in das dicke Ende des Gummis stecken. Paßt wie dafür gemacht.

    Eine Lage Tesafilm verhindert die Katastrophe, nämlich, daß der Gummi bei Durchstecken von der Spitze rutscht (Bild 2) :n17:

    Gut gesichert und geschmiert wird die Pfeilspitze erst durch das Loch in der Ledertasche, dann durch das Loch in der Seitenwand gesteckt und unten am Schlauch herausgeführt.

    Garnicht mehr so schwer --- vorausgesetzt kritische Passagen wurden vorab mit Armour All, Sonax oder einfach Silokonöl geschmiert. Aber das hab Ihr Euch ja bestimmt schon so gedacht :lol:

    Die Schlaufe läßt sich am leichtesten schließen, wenn der Rest des Gummis ausreichen geschmiert ist und man den Tubus mit den Fingernägeln hinter dem dünnen Ende greift (Bild 4).

    Bei der Montage des gegenüberliegenden Gummis ist noch darauf zu achten, daß die Schlaufe in gleicher Richtung durch das Loch in der Ledertasche gezogen wird. Andernfalls hängt die Ledertasche nachher nicht mittig.

    Fertig. --- jedenfalls fast: Etwas Benzin im dicken Ende des Latexschlauches und auf dem Befestigungsstutzen hilft beim Entfetten und erleichtert das Aufziehen und Ausrichten der Gummibänder.

    Zum Ausrichten drehe ich die Gummis mit Blick von oben auf die hängende Tasche so, daß die Visierpins und Löcher der Lederlasche in einer Linie fluchten.

    Netter Nebeneffekt der ganzen Aktion ist, daß meine Gummis jetzt knapp 3 cm kürzer als geliefert sind und die S9FOT mehr Biß hat :))


    viele Grüße

    Andreas




    Bild 1: Schleudergummi lochen



    Bild 2: Schleudergummi mit Pfeilspitze



    Bild 3: Schleudergummi einstecken



    Bild 4: Schleudergummi durchziehen

    3 Mal editiert, zuletzt von kreuzbogen (6. November 2006 um 11:22)

  • ich ziehe meine gummis auch so auf schon seit jahren.......aber!!!!!
    ich nehme nie irgenwas was schmiert sondern nur reine spucke.

    Pressluftrohrreiniger8barhomemadeblasrohrerfinder
    Schleuder-Konstrukteur und one person slingshot factory
    hört ihr auch immer diese stimme ???

  • @ tomx silikonöl ist da nicht verkehrt, an der gabel ,klar da ist es tödlich :crazy3:,da darf man nur spucke oder alkohol nehmen(verdunstet schneller)

    kreuzbogen super how-to ,endlich mit bildern , dankeschön :huldige:
    nur eine kleine korektur :ngrins: 1 cm vom gummiende langt vollkommen,man will ja nicht zuviel von dem guten rr-t gummi verschwenden ;)
    und zu dem spreizen , bei mir hatt es eine spitzzange getan, deine methode ist natürlich einfacher, vorausgesetzt man hatt so eine pfeilspitze zur hand


    ps: benzin und andere erdölprodukte tun latex nicht so gut , alkohol tuts auch ;)

    mfg arthur

    2 Mal editiert, zuletzt von King_Arthur (6. November 2006 um 11:33)

  • Hallo Schleudermeister,


    > ich ziehe meine gummis auch so auf schon seit jahren

    Ja, auch mit einer Pfeilspitze? --- Bist Du denn auch AB-Schütze?

    > ich nehme nie irgenwas was schmiert sondern nur reine spucke.

    Das ist natürlich das einfachste, aber meine Sponsoren nötigen mich hier ihre Produkte zu plazieren *lol*


    viele Grüße

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von kreuzbogen (6. November 2006 um 11:50)

  • Hallo Arthur,


    > kreuzbogen super how-to ,endlich mit bildern , dankeschön

    Dank zurück für die Anerkennung :lol:

    > nur eine kleine korektur :ngrins: 1 cm vom gummiende langt
    > vollkommen,man will ja nicht zuviel von dem guten rr-t gummi
    > verschwenden ;)

    Ja, 1 cm ist der Originalabstand, allerdings mit noch kleinerem Loch und entsprechend großer Montagequal. Natürlich ist die Schlaufe dann auch etwas leichter, was ja auch Vorteile hat.

    Mein erster Versuch mit einer Lochung führte dazu, daß das Loch beim Spannen unten an der Schlaufe austrat und bald riß. Deswegen habe ich das Loch höher plaziert, damit eine längere Röhre, was die Lasche entlastet.

    > ps: benzin und andere erdölprodukte tun latex nicht so gut , alkohol tuts

    Ja, Alkohol ist als Stoff weniger aggressiv, man muß ihm aber bis zum ersten Probeschuß mehr Zeit zum verflüchtigen lassen :nuts:


    viele Grüße

    Andreas

  • hm ich hab meine rr-t -s auch schon runderneuert, und trotzt 1 cm abstand ist nichts gerissen(ich spanne auch bis zum geht nicht mehr :nuts:)

    zum verdunsten von benzin/alkohol , gut ding braucht zeit .... :ngrins:
    die tatsache das bezin&co dem latex nicht gut tut ,lässt mich gern länger warten ;)

    mfg arthur

  • genauso ziehe ich sie auf wie gesagt nur nehme ich anstelle einer spitze eine stück stahlstab abgerundet und verchromt. ansonsten ist die methode die beste, die ersten paar mal hatte ich es mit einer stumpfen zange gepackt und dann durchgezogen.

    ansonsten sehr schöne bildchen, wird einigen hier helfen und man muss nicht ales 109,54 mal erklären :crazy3:

    DER TRUMARK rr-t GUMII ist der BESTE........aus und baste...bäh...

    ;)

    Pressluftrohrreiniger8barhomemadeblasrohrerfinder
    Schleuder-Konstrukteur und one person slingshot factory
    hört ihr auch immer diese stimme ???

  • Zitat

    Original von TomX
    ansonsten sehr schöne bildchen, wird einigen hier helfen und man muss nicht ales 109,54 mal erklären :crazy3:

    Zu denen ich mich dann schon mal vorbehaltlos zählen kann!
    Die Bilder sind wirklich herrlich anschaulich! Macht Einsteigern, wie mir die Sache noch mal richtig schön deutlich! :new11:
    Hab da aber noch `ne Frage zu dem Stanzen der Löcher:
    Wenn ich euch richtig verstanden habe, sind die Stellen eines Gummis die sensibelsten ( Verschleiß-anfälligsten ), welche z.B. eben solche Schnittflächen haben.
    Könnte man die Rissanfälligkeit dieser Stellen nicht mindern, wenn man das Loch "einschmelzen" ( z.B. mit einem heißen Nagel, etc. ) würde?
    Oder ist das total abwegig?

    LG

    ”…und der, der so spricht, dass man ihn versteht, der spricht gut! ” - Molière 14.01.1622 - 17.02.1673
    In eigener Sache : http://www.blasrohr-sport.de

  • Zitat

    Original von Zapster
    [quote]Original von TomX
    ...
    Könnte man die Rissanfälligkeit dieser Stellen nicht mindern, wenn man das Loch "einschmelzen" ( z.B. mit einem heißen Nagel, etc. ) würde?
    Oder ist das total abwegig?

    LG

    ja das ist leider nicht möglich, der gummi verschmort dabei bloss ,schmelzen ist nicht (elastomere sind keine thermoplaste )
    sauber ausstanzen und drauf achten das es nicht ausfranst (kein dremel mit schleif od fräsaufsatz ) ist das zaubermittel ;)

    mfg arthur

    Einmal editiert, zuletzt von King_Arthur (6. November 2006 um 23:00)

  • ich persönlich mag ja auch die "knoten-im-schlauch" methode ganz gerne, allerdings muss man da dann rumbasteln damit die lasche auch wirklich gerade ist, ich habs zum beispiel mal mit 4 statt 2 schnüren probiert, aber die performance war nicht bedeutend besser! Davor ein loch in den schlach zu machen hab ich irgendwie nen heiden-respekt, so von wegen gummi auf die pfoten bkommen und so.... :(

    Es ist besser auszubrennen als langsam zu verglühen!!!

  • Zitat

    Original von kreuzbogen

    Diverse brachiale Spreizversuche mit Pinzetten und Zangen halfen wenig, weil das dicke Ende zu weich ist und sie so nicht einführen läßt :cry:

    Kann ich so nicht sagen...........

    Ich geh da mit einer abgebogenen Spitzzange dran, wenn ich mich nicht täusche, nennt der Fachman das Ding "Telefonzange" (warum auch immer ???). Einfacher ist es noch mit einer Sicheringszange die sich beim zusammendrücken öffnet......(hab ich nicht :)) )

    Hier mal mit Reststücken Leder und Gummi auf die Schnelle.....

    Anfeuchten (ich nehm Spucke, ist immer zur "Hand"), Zange rein...

    spreizen, das andere Ende durchschieben....


    Wenns reicht, Zange vorsichtig mit Gefühl wieder raus.....

    Fertig....... :new11:

    Hat den Vorteil das sich der Schlauch über die ganze Länge sehr leicht durch die Öffnung schieben lässt.

    Der Gummi hält das ohne Probleme aus..... bei mir jedenfalls....

  • Hallo zusammen,


    danke für die sinnvollen Ergänzungen von den Schleuderveteranen (ich bin ja nur Anfänger und Gelegenheitsschleuderer) :lol:

    Melchior, Durchstechen mit gekappter Kugelschreiberspitze ist ein heißer Tip, denn das Loch wird feiner und kann sicher nicht so leicht "durchrutschen".

    Welche Methode ist denn Dein Favourit? Clip in tube oder Dübel, wie Arthur es bevorzugt, und was sind die Vorteile?

    Vardomes, sehr schöne Bilder und Radiozange mit feiner Spitze ist eine gute Alternative.


    so long

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von kreuzbogen (8. November 2006 um 11:58)

  • könnte man das loch nicht auch mit ner revolverlochzange so klein kriegen wie ne kugelschreibermiene??? Die dich ich hier im keller hängen hab schafft schon so kleine löchlein, dafür kaum größer als 5mm *lol* aber für die gummis ist das doch fein genug oder?

    Es ist besser auszubrennen als langsam zu verglühen!!!

  • Ich hab grade Arthurs Befestigungsmethode der Kugeltasche ausprobiert, davon bin ich richtig begeistert! :new11: ( meine schleudersammlung )

    Arthur hat das Leder um einen 6 mm Dübel geklebt, mit selbstverschweißendem Isolierband umwickelt und dann den Gummi aufgezogen,
    dass fand ich gut und hab´s auch mal versucht. :new11:

    Bei mir sind die Plastikteile in der Mitte 2 cm lange Stückchen von einem Essstäbchen mit 5 mm Durchmesser, die hab ich ins Leder geklebt, und dann Schrumpfschlauch drauf gemacht. Ich komm auf einen Außendurchmesser von 10 mm, da hab ich das schwarze Therra-Tube drübergezogen, direkt nach dem draufmachen war´s belastbar ;D

    Und um das schwarze Tube zu ziehen brauch man schon mächtig Kraft.......rr-t is nix dagegen.... und es hält doch.......

    Wie gesagt, eine absolut saubere, schöne Methode, es wird weder das Gummi noch das Leder durch ein Loch geschwächt! :new11:

    Es dauert natürlich ein bisschen länger das zu bauen da man das Leder ziemlich genau messen und schneiden muss, aber ich denke der Aufwand lohnt sich, da die ganze Geschichte auch länger halten.wird ;D






    An dieser Stelle noch mal ein Dank an die ganzen Bastler und Tüftler die hier ihre Ideen vorstellen und anderen Anregung geben. :))

    Ich persönlich wär ohne dieses Forum wohl auf so einige Sachen niemals gekommen, da die Grundlagen und Denkanstöße gefehlt hätten.. :huldige: