Pistole .315: Röhm RG 100

  • Ich stelle hier meine Röhm RG 100 in der Standardvariante "Brüniert mit Kunststoffgriffschalen" vor.

    Die RG 100 ist das Nachfolgemodell der Rg 800, welche Aufgrund des Kalibers ( 8 mm K ) nicht weiter hergestellt werden darf.


    Zur Waffe:

    Vorbild: Walther PPK
    PTB 576
    Beschuss KF = 1995
    Seriennummer: 0039840
    Kaliber: .315 K
    Kapazität: 7 Schuß
    Gewicht: 510 Gramm ohne / 530 Gramm mit leeren Magazin
    Länge: 155 mm
    Breite: 26 mm ( Schitten 21 mm )
    Höhe: 101 mm ohne / 115 mm mit Magazinfuß

    Alle Werte sind selbst ermittelt.

    Neben der brünierten Ausführung mit Kunststoffgriffschalen gibt es die Röhm auch mit Holzgriffschalen, vernickelt mit Kunststoff- / Holzgriffschalen und als Kleinserie vergoldet mit Holzgriffschalen.

    Bei der RG 100 sind alle Beschriftungen und Beschußzeichen linksseitig angebracht. Am Griffstück zwischen Abzug und Griffschale befinden sich von oben der Nitrobeschuß, das Beschussjahr und der Beschußort.

    Links davon, zwischen Schlitten und Abzug befindet sich die Seriennummer. Die bisher aufgeführten Zeichen sind mittels Tampondruck aufgebracht, welcher nicht sehr haltbar ist und sich, bei zu viel Putzen und Ölen in dem Bereich, rasch verabschiedet. Auf dem Schlitten steht von links nach rechts Hersteller, Typ, Kaliber und das PTB-Zeichen. Rechts davon, kurz vor der Repetierriffelung ist nochmals per Tampondruck der Nitrobeschuss aufgedruckt.
    Da ich die Waffe neu gekauft habe, sind noch alle " Drucksachen" sauber zu erkennen, allerdings zeigt sich schon ein leichter Abrieb durch das Anfassen der Pistole.

    Verarbeitung:

    Die RG 100 erfüllt qualitativ das zu erwartende hohe Niveau von Röhm. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind sehr hochwertig. Es sind keinerlei Formteilungsspuren aussen und innen zu erkennen, die Brünierung ( Beize ) ist poliert und hat einen tiefschwarzen Glanz.
    Weiter hat sie einen massiven Stahllauf mit einer kaum sichtbaren, plattenförmigen, senkrechten Laufsperre, welche 6 mm hinter der Laufmündung in einer mittigen Nase endet. Die Laufmündung hat ausreichende 7 mm Durchmesser, was realistisch wirkt. Die Schlittenfeder ist um den Lauf geführt. Desweiteren verfügt die RG 100 über einen brünierten Stahlhahn und über eine stählerne Sicherungswalze. Der Sicherungshebel selber besteht aus brünierten Zinkdruckguss.
    Der Patronenstoßboden besteht aus einer 1,5 mm starken Stahlplatte,welche die gesamte Verschlußvorderseite abdeckt. Das Abzugsgestänge ist ebenfalls aus Stahl gefertigt, der Abzug selber aus Zinkdruckguss. Die Griffschalen sind aus stabilen und hochwertigen braunen Kunststoff, welche das Griffstück hinten umfassen

    Das zerlegbare Magazin besteht aus brünierten Stahlblech, der Zubringer und der Magazinschuh aus schwarzen Kunststoff. Auf der rechten Seite des Magazins befinden sich sechs Bohrungen als Füllstandanzeige und darunter die Typbezeichnung. Der Magazinhalter besteht auch aus Kunststoff.

    Funktion:

    Die RG 100 ist, ebenso wie ihr Vorgängermodell, als einziger Nachbau in der Funktion identisch mit der echten Walther PPK. Einziger Unterschied zur Standard-PPK ist die Magazinhalterung, die sich unter dem Magazin befindet. Allerdings gab es eine kleinere Serie der PPK, welche ebenfalls den Magazinhalter unter dem Magazin hat. Die Pistole verfügt über einen DA / SA - Abzug, der in DA sauber und gleichmäßig ohne Druckpunkt auslöst. In SA ist der Abzug nach hinten gezogen und löst nach wenigen Millimetern sehr leichtgängig mit einem Druckpunkt aus.

    Der interne Schlittenfang ist ebenso vorhanden wie die Entspannvorrichtung. Das Entspannen der Waffe erfolgt, indem man die RG 100 sichert. Dabei wird der Hahn von der Sicherungswalze aufgefangen und landet im Sicherheitsrast. Der Schlittenfang wird von einer Nase des Zubringers im Magazin ausgelöst, welche sich auch gut als Ladehilfe für das leicht zu befüllende Magazin eignet.

    Die Sicherung ist eine Schlagbolzen-Walzensicherung. Im gesicherten Zustand ist der Schlagbolzen von der Walze umschlossen und vom Hahn nicht erreichbar. Der Abzug ist ausgeklinkt und der Hahn rastet nur im Sicherheitsrast, dadurch ist eine weitere Sicherheit gegeben, daß der Hahn den Schlagbolzen nicht erreicht.
    Das Zerlegen erfolgt wie bei dem Original durch Herunterziehen des gefederten Abzugbügels und Abziehen des Schlittens nach hinten oben. Dafür muss vorher das Magazin entnommen werden, da es den Abzugbügel in eingelegten Zustand blockiert. Ein versehentliches Zerlegen ist damit ausgeschlossen.

    Schiessen:

    Die RG 100 schiesst mit der kurzen .315 Kartusche ohne Probleme. Jede Kartusche wird sauber in das Patronenlager eingeführt und nach dem Schuß durch den, am Griffstück aufgenieteten, stählernen Auswerfer weit ausgeworfen. Das Schußverhalten ist äusserst angenehm, durch den moderaten Rückstoß und das gute Abzugsverhalten lässt sich die Pistole sehr schnell schiessen. Die Röhm liegt sowohl bei großen als auch kleinen Händen sehr gut in der Hand. Ein Magazinwechsel ist dank des Schlittenfangs schnell ausgeführt. Mit neuem Magazin muss nur der Schlitten ein kleines Stück zurückgezogen werden und die Waffe ist wieder schussbereit.
    Es macht einfach Spaß, mit dieser exellenten SSW zu schiessen, man möchte sie nicht mehr aus der Hand legen. Geschossen habe ich bisher nur mit Wadie-Platzpatronen.

    Fazit:

    Wer auf Originalmarkings verzichten kann, bekommt mit der Röhm RG 100 eine aussergewöhnlich gute PPK-Kopie, die alle technischen Details der echten PPK aufweist, mit der Munition keine Probleme hat und zudem noch einen Qualitätstandard hat, der von allen anderen heutigen Mitbewerbern bei Weitem nicht erreicht wird.
    Dadurch prädestiniert sich diese Röhm als langlebige SSW zum Führen und für den Einsatz zu Silvester. Für den technikinteressierten Liebhaber von Kopien der Walther PPK geht kein Weg an diesem Modell, und ihrer technisch identischen Vorgängerin, vorbei.


    Die Bilder sind Eigentum von Marcel Germann, sie wurden exklusiv für diesen Textbericht von Vogelspinne auf CO2Air.de erstellt.

    3 Mal editiert, zuletzt von germi (24. Oktober 2006 um 04:26)