Wie effektiv sind Schutzwesten?

Es gibt 83 Antworten in diesem Thema, welches 22.414 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Oktober 2008 um 00:16) ist von Mr. Colt.

  • Ich denke, da bettelt jemand um eine zweite Verwarnung *lol*.
    Ansonsten hätte er es editiert.

  • *lol*Ich muste vor Lachen schon heulen!
    Respekt: So wie du nervt keiner!
    Vielleicht mag ich das Forum aber zu sehr und tue es deswegen nich.
    Weiter so!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :huldige:
    :new11:

  • bannt das dumme kind einfach ausm forum...
    hat doch keinen sinn auf sowas einzugehen...


    in bielefeld, wo ich wohne^^ gab es 2005 weniger als 10 delikte mit schusswaffen und verstöße gegen das waffg...^^
    quelle: mein papa, der polizist ist (:)

    also ich brauch zumindest keine schuss-weste :lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Jannes87 (16. Oktober 2006 um 21:04)

  • Wahrscheinlich sind schon wieder Herbstferien, oder? Liketell hat uns schon wieder verlassen, seine gehaltvollen Postings auch (und er war nicht der einizge Abgang in der letzten halben Stunde).

    Übertreibt's nicht, Leute, die Mods ziehen's heute hart durch.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hallo Ulrich,

    Zitat

    Wahrscheinlich sind schon wieder Herbstferien, oder?

    genau so ist es mein Sohn hockt seit heute auch wieder zu Hause rum und hat Langeweile. ;)

    Gruß Thomas

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

  • Thomas, Du könntest Dich auch ruhig um deine Kinder kümmern ;)

    Nicht immer nur Sachkunde lernen! :new2:


    Zum Thema,
    soweit ich weiß kann man sich beim Testen einer Schutzweste auch mal weh tun.
    Geht los von Prellungen bis zu Rippenbrüchen.

    Manchmal kommt eine Wiederholung auf N24, aber da sind die meisten schon im Tiefschlaf ;)

  • Zitat

    Original von Raphael22
    Auf die Spitze treiben will das hier niemand. Es gibt Leute die sich im 9 Stock zusätzliche Schlösser an den Fenstern anbringen lassen?! Wo liegt da der Sinn?


    Ungefähr bei allen die ich kenne und die es so gemacht haben, damit kleine Kinder nicht am Griff spielen und am Ende aus dem Fenster stürzen.

    Macht jedenfalls deutlich mehr Sinn als mit einer Schutzweste durch Deutschland zu laufen.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Hi Alf,

    Zitat

    Thomas, Du könntest Dich auch ruhig um deine Kinder kümmern


    Gott sei dank will er garnicht bekümmert werden. ;)
    Sachkunde was ist das ?? ;)

    Zitat

    Das einzige was ich raten kann:egal was passiert...bleibt menschlich,logisch und lebensfroh!


    Das ist der ultimative Tipp und auch meine Meinung. :n30:

    Ich mag die Stille nach dem Knall..

    Waffensachverständiger im VWG

  • Sorry für den Doppelpost in Raten, aber ich fürchte mein Verweis auf

    http://www.theboxotruth.com/

    ist dank Liketell und Consorten auf der letzten Seite etwas verschwunden.

    Auf der Seite wird die Wirkung von verschiedenen Geschossen auf verschiedene Westen und einen Helm sehr anschaulich getestet.

  • So ich muss leider diesen Thread wiederbeleben, meine Frage:

    Nun kursieren ja im Internet gebrauchte ballistische Schutzwesten der Klasse I.
    Hergestellt 2001 und Herstellergarantie 2006 abgelaufen.
    Sind diese Schutzwesten noch Kugelhemmend?
    Was passiert mit dem Inhalt der Weste, verändernd sich da irgendwelche Stoffe, sodass kein Schutz mehr vorhanden ist?

    Vielleicht kann da jemand was zu sagen.

    Pro Legal / BDS

  • uns wurde mal beigebracht, dass die schützende substanz in den westen irgendwann sozusagen "zerfällt", dh nach einigen jahren die weste nicht mehr brauchbar ist. ob das nur so gesagt wurde, oder ob da was wahres drann ist kann ich nicht sagen. ich gebe es nur wieder, wies mir mitgeteilt wurde.

    o
    L_
    OL
    this is Schäuble. copy Schäuble into your signature to help him on his way to überwachungsstaat.

  • Wie hier bekannt, gehöre ich zu den Personen, die berufsbedingt Schutzwesten tragen, weshalb ich hier einmal einiges aufgreifen will:

    Im Personenschutz bzw. GuW-Transport, wo ich mit Angriffen rechnen muss, die mit Feuerwaffen bewaffnet vorgetragen werden, trage ich eine Unterziehweste von Mehler, welche nach Schutzklasse 1 abgenommen ist (und damit gegen die üblichen Verdächtigen 9 mm Para, .357 Mag., .38 Spec. ausreicht) und über eine Zusatzabnahme für das Kaliber 9 mm Makarov mit Eisenkerngeschoss verfügt, wo andere SK-1-Westen ganz gerne mal den Geist aufgeben.

    Die Weste lässt sich, allem Unken zum Trotz, unter einem Hemd gut tragen ohne allzu sehr aufzufallen. Allenfalls ein sehr geübtes Auge könnte auf Anhieb die getragene Weste erkennen.

    Das ist auch Sinn der Sache, denn die meisten Gegenüber sind - statistisch gesehen - denkbar schlechte Schützen und feuern auf den Körper, welcher am Leichtesten zu treffen ist.

    Der Kostenpunkt für die mittlerweile drei Jahre alte Weste lag seinerzeit bei runden 700,00 EUR.

    Auch wenn die Weste das Geschoss stoppt, heißt dies noch lange nicht, dass ich die Auseinandersetzung unverletzt und unbeeinträchtigt überstehe. Das Entscheidende ist nämlich, dass die Weste bei Beschuss mehr oder weniger nach innen ausbeult, was durchaus einige Zentimeter ausmachen kann.

    Dies kann letztlich zu gebrochenen Rippen, gequetschten Organen, mit Sicherheit aber stets blauen und sehr schmerzhaften Flecken führen... All das ist aber allemal besser, als zu sterben. Zwar besteht die äußerst geringe Möglichkeit einer letalen Verletzung auch bei getragener Weste (ein aufgesetzter Schuss auf die richtige Stelle der Weste...), aber es reduziert die Möglichkeit erheblich, durch einen Körpertreffer tödlich verletzt zu werden.

    Zudem verfügt eine SK-1-Weste auch über einen einigermaßen vernünftigen Stichschutz (allein durch das verwendete Material und dessen zahlreiche Lagen), ist hierfür aber per se nicht zertifiziert...

    Im Veranstaltungsschutz, wo ich vorwiegend mit Angriffen rechnen muss, welche durch Stichwaffen vorgetragen werden, trage ich eine nach englischem Standard geprüfte Stichschutzweste... Der Kostenpunkt seinerzeit hierfür lag bei runden 300,00 EUR.

    Der Unterschied ist derjenige, dass sie aufwändiger hergestellt ist, als diejenigen Westen, die man für runde 100,00 EUR bei ebay bekommt und daher zum einen angenehmer zu tragen ist und zum anderen, im Gegensatz zu den Billigwesten, bis zu einer bestimmten Stichenergie zertifiziert ist und daher nicht zu einem Glücksspiel wird, ob die Weste auch den Stich aushält...

    An das Gewicht und die Temperaturen in der Weste gewöhnt man sich; zumindest habe ich keine Probleme damit, meine Westen auch bei 30° C im Schatten zu tragen... Man schwitzt mehr und sollte tunlichst mehr Flüssigkeit zu sich nehmen, aber andererseits ist mir all das lieber, als im Falle eines Angriffes ohne Schutz dazustehen.

    Was das Material der schusshemmenden Westen anbelangt:

    Grundsätzlich geben die Hersteller um die fünf Jahre Gewährleistung auf die ballistischen Schutzeigenschaften. Wenn die Weste jedoch pfleglich behandelt wird, ist es keine Kunst, dass eine solche auch zehn Jahre lang brauchbar ist.

    Entscheidend ist nur, dass das für die Westen verwendete Material licht- und nässeempfindlich ist.

    Zu diesem Zweck sind die Schutzpakete licht- und wasserdicht eingeschweißt. Diese Schutzfolie kann und wird jedoch irgendwann einmal beschädigt werden, so dass Licht oder Feuchtigkeit (in Form von Schweiß) an die Schutzpakete kommt, wodurch diese recht schnell ihre - notwendige - Festigkeit verlieren und im Falle des Falles ein Geschoss möglicherweise nicht mehr sicher stoppen können.

    Man sollte also die ballistischen Schutzpakete einer regelmäßigen Durchsicht unterziehen und prüfen, ob die "Verpackung" noch intakt ist... Bei gebrauchten Westen, deren Gewährleistung bereits abgelaufen ist, sollte man sich vor dem Kauf von der Unversehrtheit der Verpackung der ballistischen Pakete überzeugen.

    Bei den Billigwesten, die gebraucht auf ebay angeboten werden, handelt es sich häufig um solche der Firma Second Chance...

    Hierbei handelte es sich um Skandalwesten, die bereits häufig von Werk aus aufgrund mangelhaften Werkstoffes keinen genügenden Schutz aufwiesen, so dass es bereits in den USA zu tödlichem Versagen der ballistischen Schutzpakete kam. Dennoch wurden diese Westen von der bayerischen Polizei beschafft, dann aber schnell wieder ausgesondert. Diese Westen sind nun zu Hauf bei ebay zu Billigpreisen zu finden.

    Zwar sind auch diese Westen grundsätzlich nach SK 1 zertifiziert, aber das verwendete Material für die ballistischen Pakete war derart mangelhaft, dass es bereits nach sehr kurzer Zeit keinen Schutz mehr gewährleistete.

    Wer mehr wissen will, sollte einfach mal nach "second chance" googeln und sich dort durcharbeiten...

    Einer solchen Weste würde ich jedenfalls nicht mein Leben anvertrauen, auch wenn ich sie per ebay zu Billigpreisen bekommen kann...

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.

  • Zitat

    Original von katha
    uns wurde mal beigebracht, dass die schützende substanz in den westen irgendwann sozusagen "zerfällt", dh nach einigen jahren die weste nicht mehr brauchbar ist. ob das nur so gesagt wurde, oder ob da was wahres drann ist kann ich nicht sagen. ich gebe es nur wieder, wies mir mitgeteilt wurde.

    Die Westen bestehen hauptsächlich aus Aramid, was sehr UV empfindlich ist. Wenn die äusseren Lagen der Weste nicht defekt sind sollten sich aber keine Probleme ergeben. Durch die Alterung des Kunststoffes kann es zu Abschwächung der Schutzeigenschaften kommen. Weitere Faktoren sind Temperatur und Feuchtigkeit. Eine Haltbarkeit von 10-15Jahren ist durchaus realistisch.
    Einlagen für höhere Schutzklassen bestehen aus faserverstärkten Keramiken teilweise auch in Verbindung mit Stahl, diese halten fast ewig.

  • Ich würde wie schon hier erwähnt eine Kampfsportausbildung + SSW oder Spray empfelen. Angriffe mit Hiebwaffen oder Fäusten gehen meist gegen den Kopf. Diese sind in D auch am wahrscheinlichsten.
    Zur Kampfsportausbildung: Extrem zeitaufwenig und bitte kein Judo o.ä.! Auch keine Selbstverteidigungskurse! Es braucht etliche Jahre regelmäßiges Training und auch Wettkampfteilnahmen (Praxisnähe!) bis sich die entsprechenden Techniken in das Unterbewustsein eingeschliffen haben, damit das alles etwas bringt.

    Röhm RG 96 9mm P.A.K. (PTB 699)

    Einmal editiert, zuletzt von uwedd (11. Oktober 2008 um 07:59)

  • Zitat

    Original von El Barto
    Einlagen für höhere Schutzklassen bestehen aus faserverstärkten Keramiken teilweise auch in Verbindung mit Stahl, diese halten fast ewig.

    IIRC setzen russische Hersteller auch gerne Titanplatten ein.

    Letztens habe ich irgendwo gelesen das man momentan daran arbeitet, eine Art Schuppenpanzer aus Titan-, Kunststoff- und Keramikplättchen (als Sandwich) zu entwickeln.

    Rheinländischer Europäer.

    "Wenn ich bei Magdeburg in die norddeutsche Tiefebene komme, beginnt für mich Asien." - Konrad Adenauer

  • Ich muss zugeben, dass ich ab der zweiten Seite des Thread bald keine Nerven mehr zum Weiterlesen hatte.


    Ich habe nicht ganz verstanden mit welcher Art von Bedrohung du jetzt rechnest, sind es Schläger, Messerstecher oder Kleinkriminelle mit Schusswaffen?


    Das Problem ist, dass man meistens schnell auffällt mit seinen Klamotten, IOTV und MICH-Helm kannste schlecht bringen.


    Ich glaube, irgendwo wurde es schon gesagt, ab SK2 wirds jedenfalls schwierig mit dem verdeckten Tragen, solche SAPI-Platten sind locker mal 1,5cm dick und zT sogar noch mehr, vom Gewicht ganz zu schweigen. Aber vor allem bringt der beste Schutz nichts, wenn man sich selbst nich wehren kann..und das kann mit einem solchen Monstrum am Körper bisweilen recht schwierig sein. SK1-Westen schützen höchstens gegen 9mm, aber auch da kanns sein dass du nicht wieder aufstehst, bzw nicht aus eigener Kraft weils dir irgendwelche Organe zerfetzt hat, vielleicht stirbst du auch an inneren Blutungen, wenn du einfach liegengelassen wirst.

    Und was viele nicht bedenken - eine Weste ist nur eine Weste, und kein 360°-Schutzschild. Nur dein Rumpf ist damit "geschützt".


    €dt: Mein Vorposter meint die Dragonskin-Westen, sollen aber nicht so der Hit sein.

    "Why carry a gun? Cause a whole cop would be too heavy."

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Colt (10. Oktober 2008 um 12:54)

  • Zitat

    Original von jnievele

    IIRC setzen russische Hersteller auch gerne Titanplatten ein.

    Letztens habe ich irgendwo gelesen das man momentan daran arbeitet, eine Art Schuppenpanzer aus Titan-, Kunststoff- und Keramikplättchen (als Sandwich) zu entwickeln.

    Na gut, auf den neusten Stand bin ich nicht mehr, seit ich mein G36 abgeben musste :(
    Das Metall soll im prinzip die vom Keramik gesplitterten geschosse weiter abbremsen und so verformen, dass sie von den Kevlar fasern besser gestoppt werden.