AEG: Tokyo Marui Type 89

  • Tokyo Marui´s neuester Streich löst zuerst immer folgendes Resultat aus: Was ist dass denn? Hat sich inzwischen die Existenz dieses Modells herumgesprochen und weitgehend bekannt ist, dass es sich um die Standardwaffe der Japanischen Selbstverteidigungs Landstreitkräfte (J.S.D.G.F.) handelt, kommt nun nur noch ein die Frage nach dem Testen. Dieses Wochenende hatte ich dank Sniperairguns die Möglichkeit, dieses Modell auf einem Spiel auf Herz und Nieren zu testen. 4.000 Schuss und 2 Stick Types später nun dieses Review.

    Verpackung und Lieferumfang

    Kommen wir zunächst zur Lieferumfang. Bereits vom M14 bekannt, hat Marui auch bei der Type 89 seine neue Verpackungslinie beibehalten. Tristes Styropor wird ersetzt durch eine ansprechend gestalteten Pappkarton mit Styropor Inlays, die aber perfekt von einer Tucheinlage im Tarnmuster der japanischen Armee bedeckt ist. Neben den üblichen Utensilien wie Ladestab, Putzstab, Anleitung, BBs und Einstelltool für das Korn, liegt ebenfalls ein Stahlzweibein bei. Nimmt man die Type 89 aus der Verpackung, bemerkt man zunächst das Gewicht, gefolgt von der absolutes Vertrauen versprühenden Stabilität des Ganzen.

    Die Markings

    Abgesehen von den üblichen Marui Markings, die auf allen Modellen Standard sind, zieren nur Original Markings das Modell. Diese sind japanisch puristisch über das Modell verteilt. Ein besonderer Hingucker: Die Fake Bullets im Lowcap, die einen durch kleine Kontrollfensterchen anlachen.

    Kurz zum Magazin: Zwar sind spezielle Type 89 Magazine verfügbar, die Waffe ist aber auch voll kompatibel zu allen erhältlichen M16 Magazinen, egal ob Lowcap oder Boxmag. Wermuthstropfen für die M16 Besitzer: Sie können leider die sehr schicken Type 89 Magazine nicht verwenden. Wieder im Einsatz: Der lange BB-Zuführstopfen der PSG-1 Magazine, der bei den Lowcaps dafür sorgt, dass auch das letzte BB verschossen wird.

    Das Absehen

    Das Visier erinnert stark an das Absehen der bekannten M16/M4 Modelle, wobei das runde, oben offene Gehäuse des Korn das Zielen zusätzlich erleichtert.

    Die Technik

    Die Batterie der Waffe sitzt im Handguard über dem Lauf. Das Einsetzen erfolgt unspektakulär, indem man den vorderen Haltepin des Handschutzes herausdrückt und die linke Hälfte des Handschutzes abnimmt. In der Schulterstütze befindet sich ein Fach für einen Reserveakku. Dank Weiterrentwicklung der Zellen, sind heute Stick Types mit 1.100 mAh und höher mit den gleichen Abmessungen wie die alten 600 mAh Akkus verfügbar. Der 1.400 mAh 8,4 V Intellect Akku hielt beim Test über 3000 Schuss. Inklusive Reserveakku also ausreichend Energie, die die nagelneue V8 Gearbox mit dem in Deutschland leider deaktivierten 3-Schuss Burst und Fullauto Modus befeuert. Trotzdem liefert die Gearbox auch für deutsche Verhältnisse eine Verbesserung, kann man doch mit zum erstenmal von einem Druckpunkt sprechen.

    Hier nun der Aufbau der Waffe. Hervorzuheben ist der Stahlträger, der durch die ganze Waffe verläuft und oben auf der Gearbox sitzt, wo er mit zwei Schrauben fixiert wird. An diesem Träger werden ebenfalls die Metallunterkonstruktion der Schulterstütze verschraubt, wie das gesamte Frontset. Die Gearbox ist ähnlich zu den M16 Modellen im Pistolengriff mit dem Lower Receiver verschraubt. Im Pistolengriff arbeitet die neueste Motorengeneration von TM: Der EG 1000 BT.

    Hier noch einige Impressionen der Waffe

    Das Frontset vom Flashhider bis zur HopUp Unit. Auch hier wenig Plastik. Generell dominiert Metall diese Waffe und außer dem Handschutz, der Schulterstütze und dem Griffstück, findet sich extern wie intern nur noch wenig Kunststoff.

    Leistungsmäßig macht die Type 89 da weiter, wo bereits das M14 angefangen hat: Beängstigende Präzision einer extrem ruhigen Waffe, bei der lediglich noch ein dumpfer Schlag des Pistons zu hören ist. Trotz Metallbody ist das Modell ungemein laufruhig; kein Vergleich zu manch anderem kreischenden Ganzmetallkonkurrenten.

    Beim Chronen lagen die Werte sehr eng beieinander und entsprachen etwa den BB-seitig bedingten Schwankungen. Alle Werte lagen zwischen 295 und 305 fps mit 0,2g BBs und im Schnitt ergab sich ein Wert von 300fps, also etwa 0,85 Joule.

    Auch beim Präzisionstest auf 8 Meter liegend aufgelegt auf eine handelsübliche Marui-Zielscheibe ein sehr beachtliches Ergebnis.

    Das Fazit:

    Ist die Type 89 den stolzen Preis wert? Ja, sie reißt ein Loch in die Geldbörse. Wobei die Höhe spätestens seit dem Erscheinen der TM M4S und des M14 nun nicht mehr so überraschend ist. Kennt man die beiden "Vorgänger" und war bereits hier von den Verbesserungen und Neuerungen begeistert, fällt man bei der Type 89 vom Glauben ab: Barrel Whobble, Knarzen, Plaste Bodys, alles Attribute, die man mit Marui Modellen verbindet. Dass alles fegt die Type 89 weg und löst einfach nur noch eines aus: Gier! Man will sie haben. Klingt nun aufgesetzt, aber kann vielleicht der eine oder andere, der sie auch testen und befingern durfte, bestätigen. Leistung, Verarbeitung, was sagt einem die Aussage, wenn der Upper Receiver beim Aufschieben mit einem satten Klack sanft in die Endposition gleitet? Maßlose Schwärmerei? Egal, Marui setzt hier neue Maßstäbe und hätte man früher oder schon immer solche Produkte geliefert, hätte es die Konkurrenz schwer gehabt, überhaupt Fuß zu fassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Old_Surehand (20. Oktober 2006 um 22:11)