HW40 Abzugsproblem gelöst!

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 12.256 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Oktober 2006 um 17:45) ist von WJN.

  • In der Vergangenheit hatten ja immer wieder User - darunter auch ich selbst - teilweise große Probleme mit dem Abzug der HW40.

    Das Problem: Wird der Abzug extrem langsam betätigt, so kann es zu einem "Hängen" kommen. Der Abzug ist im Prinzip bereits ausgelöst, klemmt jedoch auf dem letzten hunderstel Millimeter. In diesem Zustand ist die HW40 mit großer Vorsicht zu genießen, da der Schuß häufig völlig unkontrolliert bricht. Bei mir löste die Waffe häufig aus, wenn man den Abzugszüngel entlastet hat, also beim loslassen - was nicht gerade optimal ist... Oder aber sie löst ohne Vorwarnung aus, nachdem man sie abgelegt hat.
    Da für mich dieses Problem gravierend ist, habe ich mich einmal auf die Suche nach der tatsächlichen Ursache gemacht. Und ich wurde fündig. Ich versuche nun im folgenden ganz kurz zu schildern, wie jeder der dieses Problem hat es leicht selbst beheben kann.

    So sieht es aus wenn der Abzug der HW 40 gespannt ist:


    So sieht es rein technisch aus, wenn der Abzug hängt: Der Abzushebel steht auf dem allerletzen zehntel Millimeter der Halteklinke auf. Und zwar so fest, daß nichteinmal die Feder des Abzugs noch in der Lage ist den Abzugshebel wieder zurückzuziehen. Das ist auch der Grund warum der Abzug immer so "rumlabbert", wenn die Mechanik mal wieder hängt.


    Um das Problem zu lösen sollten die Flächen des Abzughebels und der Halteklinke minimal bearbeitet werden. Ich habe dazu einen Dremel genommen. Handfeile scheidet aus, da die Teile aus sehr gutem Stahl sind und daher extrem hart. Die Halteklinke wird mit einem geeignetem Schleifeinsatz an der Oberkante leicht bearbeitet, was dann ungefähr so aussieht.
    Bitte wirklich nur ganz wenig Material abtragen. Es handelt sich höchstens um einen zehntel Millimeter! Es ist fast mehr ein polieren. Es geht bei dem gezeigten Teil mehr darum eine leichte Kante im vorderen Teil zu beseitigen und eine minimale gefühlvolle Rundung anzulegen. Eben so, daß die Teile ungehindert übereinander hinweggleiten können ohne zu hakeln.


    Man sollte auch den Abzugshebel ein wenig nachschleifen. Das schaut dann wie folgt aus:


    SO! Das ganze dann wieder richtig zusammengesetzt und sie sollte wieder schießen wie am ersten Tag. Ich hoffe Ihr könnt mit den Tipps was anfangen. Ich sollte auch evtl noch hinzufügen, daß man die von mir gezeigte Arbeit sicherlich besser ausführen kann. Ich hatte nur von meiner HW40 und den permanenten Hängern so dermaßen die Nase voll, daß ich das gezeigte mal eben so in 10 min hingeschludert habe. Aber es ist zum Glück ganz gut geworden. Die Waffe hat quasi keinen Auslöseweg mehr, nur den üblichen Vorweg; dann stoppt der Abzug - und wenn man jetzt nur minimal zieht bricht der Schuß schon. Hatte mich am Anfang erst paarmal erschrocken, weil sie so schnell losging, aber daran gewöhnt man sich schnell und gerne.

    Seit den Änderungen habe ich übrigens gut 5-6 Dosen Dias verschossen, ohne das es zu einem Hänger kam. Ich würde es also durchaus wagen, das Problem als gelöst zu betrachten.

    Da dies mein erster Bericht mit Bildern ist, bitte ich über evtl vorhandene Fehler großzügig hinwegzusehen, bin aber für Kritik jeder Art offen.

    gruß euer
    Columbo

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

    Einmal editiert, zuletzt von WJN (1. Oktober 2006 um 17:39)