HW40 Abzugsproblem gelöst!

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 6.643 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Mai 2007 um 14:26) ist von FabianH.

  • In der Vergangenheit hatten ja immer wieder User - darunter auch ich selbst - teilweise große Probleme mit dem Abzug der HW40.

    Das Problem: Wird der Abzug extrem langsam betätigt, so kann es zu einem "Hängen" kommen. Der Abzug ist im Prinzip bereits ausgelöst, klemmt jedoch auf dem letzten hunderstel Millimeter. In diesem Zustand ist die HW40 mit großer Vorsicht zu genießen, da der Schuß häufig völlig unkontrolliert bricht. Bei mir löste die Waffe häufig aus, wenn man den Abzugszüngel entlastet hat, also beim loslassen - was nicht gerade optimal ist... Oder aber sie löst ohne Vorwarnung aus, nachdem man sie abgelegt hat.
    Da für mich dieses Problem gravierend ist, habe ich mich einmal auf die Suche nach der tatsächlichen Ursache gemacht. Und ich wurde fündig. Ich versuche nun im folgenden ganz kurz zu schildern, wie jeder der dieses Problem hat es leicht selbst beheben kann.

    So sieht es aus wenn der Abzug der HW 40 gespannt ist:


    So sieht es rein technisch aus, wenn der Abzug hängt: Der Abzushebel steht auf dem allerletzen zehntel Millimeter der Halteklinke auf. Und zwar so fest, daß nichteinmal die Feder des Abzugs noch in der Lage ist den Abzugshebel wieder zurückzuziehen. Das ist auch der Grund warum der Abzug immer so "rumlabbert", wenn die Mechanik mal wieder hängt.


    Um das Problem zu lösen sollten die Flächen des Abzughebels und der Halteklinke minimal bearbeitet werden. Ich habe dazu einen Dremel genommen. Handfeile scheidet aus, da die Teile aus sehr gutem Stahl sind und daher extrem hart. Die Halteklinke wird mit einem geeignetem Schleifeinsatz an der Oberkante leicht bearbeitet, was dann ungefähr so aussieht.
    Bitte wirklich nur ganz wenig Material abtragen. Es handelt sich höchstens um einen zehntel Millimeter! Es ist fast mehr ein polieren. Es geht bei dem gezeigten Teil mehr darum eine leichte Kante im vorderen Teil zu beseitigen und eine minimale gefühlvolle Rundung anzulegen. Eben so, daß die Teile ungehindert übereinander hinweggleiten können ohne zu hakeln.


    Man sollte auch den Abzugshebel ein wenig nachschleifen. Das schaut dann wie folgt aus:


    SO! Das ganze dann wieder richtig zusammengesetzt und sie sollte wieder schießen wie am ersten Tag. Ich hoffe Ihr könnt mit den Tipps was anfangen. Ich sollte auch evtl noch hinzufügen, daß man die von mir gezeigte Arbeit sicherlich besser ausführen kann. Ich hatte nur von meiner HW40 und den permanenten Hängern so dermaßen die Nase voll, daß ich das gezeigte mal eben so in 10 min hingeschludert habe. Aber es ist zum Glück ganz gut geworden. Die Waffe hat quasi keinen Auslöseweg mehr, nur den üblichen Vorweg; dann stoppt der Abzug - und wenn man jetzt nur minimal zieht bricht der Schuß schon. Hatte mich am Anfang erst paarmal erschrocken, weil sie so schnell losging, aber daran gewöhnt man sich schnell und gerne.

    Seit den Änderungen habe ich übrigens gut 5-6 Dosen Dias verschossen, ohne das es zu einem Hänger kam. Ich würde es also durchaus wagen, das Problem als gelöst zu betrachten.

    Da dies mein erster Bericht mit Bildern ist, bitte ich über evtl vorhandene Fehler großzügig hinwegzusehen, bin aber für Kritik jeder Art offen.

    gruß euer
    Columbo

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

    Einmal editiert, zuletzt von WJN (1. Oktober 2006 um 17:39)

  • da würde mich mal interessieren ob dieses Problem auch beim Marksman (China)-Nachbau vorhanden ist oder ob die Chinesen (oder Beeman als Auftraggeber) das Problem erkannt haben.

    Hat da jemand Erfahrungen gemacht?

    Den (teilweisen negativen) Test aus Visier kenne ich bereits.

    Alles wo nicht Weihrauch oder Diana draufsteht schneidet bei Visier sowieso anscheinend nicht so gut ab.

  • Hallo Columbo,

    vielen Dank für Deine Arbeit und der Dokumentation.

    Ich habe die Bilder auf unseren Server gezogen, so können diese nicht verloren gehen (daher auch der EDIT-Hinweis in Deinem Posting).

    Desweiteren paßt dieser Beitrag besser in die Rubrik "Tips & Tricks, Reparaturanleitungen", daher kopiere ich das einmal dort hin.

    Gruß
    WJN

  • @Lt.Columbo
    Hier steht dass man die Griffschalen der HW40 nicht abschrauben sollte, ist dir da beim auseinanderbauen irgendwas um die Ohren geflogen oder so?

  • nein zum Glück nicht. es wäre aber auch egal gewesen, da ich sie ja mittlerweile schon ungezählte Male aufgeschraubt habe. Nur beim ertsen mal hatte ich bedenken, daß mir da Teile entgegenfliegen könnten und ich dann nicht weiß wo die hingehören.

    Wenn man die Griffschale aber ganz vorsichtig öffnet und mit Gefühl abnimmt, dann fliegt nichts durch die Gegend. Zum Glück.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Zitat

    Original von pinkerfisch
    @Lt.Columbo
    Hier steht dass man die Griffschalen der HW40 nicht abschrauben sollte, ist dir da beim auseinanderbauen irgendwas um die Ohren geflogen oder so?

    Wichtig ist, nur die Schraube an der rechten Seite der Griffschalen zu entfernen, da das Distanzstück welches die Abzugsfeder hält sonst beim öffnen samt der Feder weg springt.

    So hält die linke Schraube weiterhin das Distanzstück und die Feder springt nicht herraus.

    Die perfekte SSW gibt es nicht, es sei denn man hat keine hohen Ansprüche...

    Einmal editiert, zuletzt von The Hunter (3. Oktober 2006 um 03:31)

  • Zitat

    Originally posted by wollewox
    da würde mich mal interessieren ob dieses Problem auch beim Marksman (China)-Nachbau vorhanden ist oder ob die Chinesen (oder Beeman als Auftraggeber) das Problem erkannt haben.

    Hat da jemand Erfahrungen gemacht?

    Den (teilweisen negativen) Test aus Visier kenne ich bereits.

    Alles wo nicht Weihrauch oder Diana draufsteht schneidet bei Visier sowieso anscheinend nicht so gut ab.

    Hallo!

    Nach 0,5 Tage Benutzung tritt der Fehler konsquent vor.
    (MArksman 2004)
    Am Montag zurück zum Reparatur/Tausch.

    Auf diesem Grund bin ich jetzt ziemlich sicher, dass beide Waffen in einer Halle
    gefertigt werden. :n23:

    Einmal editiert, zuletzt von Moon_Walker (13. Oktober 2006 um 22:23)

  • Das "Abzugsproblem" habe ich auch manchmal bemerkt. Dann schlackert der Abzug lose herum. Ich merke aber, dass dies weniger auftritt, wenn der Abzug auf "weich" gestellt wird. Sie aufzuschrauben... nunja, mal sehen, habe da etwas Angst sie nicht wieder zusammen zukriegen.

    Btw.: Ich habe glaube ich taube Finger. Ich fühle bei meiner HW keinen Druckpunkt :(

    Man muss doch einen etwas größeren Widerstand dafür überwinden als das auf dem bisherigen Abzugsweg der Fall war, oder? Ich muss mich damit nochmal intensiver beschäftigen. :new16:

    Die sportlichste aller Regeln:
    "Gewonnen hat derjenige, der den meißten Spaß hatte."

  • Ah ja, MArksman2004 funktioniert seit diesen Versager ohne probleme weiter(500 diabolos draussen).
    Wahrscheinlich haben sich die Teile drinne selbst aneinander gewöhnt, oder sogar vor Herrn Vass
    erschrocken! ;D (was so aber auch verständlich ist... :nuts:)

  • hallo


    ich habe mir nun auch die hw40 bestellt. sollte wohl bald da sein.


    ich habe nun schon lange und ausgibig in fachliteratur wie auch hier im forum nach der technischen funktionsweise der hw40 gesucht.

    so im ganz groben ist mir das alles klar auch ohne das ich das ding in der hand habe.

    wie das kompremiert wird und so weiter wo die dichtungen sitzen usw.

    doch eins ist mir absolut NICHT klar:

    wie dunktioniert der abzug? es ist ja so, der lauf sitzt über der druckkammer und wird beim kompremieren ja beim letzten schritt dann an die dichtung der kompressionskammer angesetzt. so der mechanismus (kann mir sagen wie der genau aufgebaut ist? vielleicht am bild welches von Lt. Columbo gepostet wurde)betätigt dann irgendwie nen ventil was dann die ganze luft in den lauf schießen lässt. naja und das das übliche diabolo wird ausienandergepresst und schießt dann in einer drehbewegung raus.

    also wie ihr seht gehts mir nur um dise ganze geschichte der druckkammer.


    liebe grüße

    dino

  • hallo


    also die abzugstechnik ist mir klar das ist ja alles relativ logisch auf dme bild zu erschließen. nur was mit dem abzug ausgelößt wird ist die frage. es ist doch eine zugbewegung nach unten stimmts?

    aber was hat die zugbwegung unter dem kompressionszylinder mit der über dem kompressionszylinder befinlichen öffnung für den lauf (anschluss an den lauf) zutun?

    wie genau wird die luft freigesetzt?

    und wie funktioniert das ventiel was durch das betätigen des abzuges auf gemacht wird? wo sitzt es genau usw? diese ganzen fragen habe ich. ich kann mir das nicht bildlich vorstellen.

    lieben gruß

    dino

  • Also wenn der Abzug ausgelöst wird, dann wird das große Metallteil freigegeben und zieht schlagartig das Ventil auf (Das Teil mit der Sechskantmutter drauf). Das Ventil selbst habe ich auch noch nie gesehen. Es sitzt in dem Kompressionszylinder. Den hatte ich auch schon mal offen. Aber innendrin sieht man nur ein winziges Loch, durch welches die Luft beim Abschuß entweicht. Das Ventil ist komplett unzugänglich soweit ich das beurteilen kann. Der Kompressionszylinder und das Ventil sind zusammengepresst, es sieht nicht danach aus, als ob sich diese Verbindung ohne Gewalt lösen ließe. Das Ventil befindet sich ganz hinten im Kompressionszylinder, unter dem Transferport zum Lauf.

    Aber das Ventil an sich ist sicherlich ziemlich banal. Man wundert sich oft wie einfach diese Teile aufgebaut sind. Hoffe daß Dir das weitergeholfen hat.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ich habe jetzt auch meine Mechanik etwas bearbeitet. Leider habe ich minimal zuviel weggezogen, sprich der Schuß bricht schon vor dem Druckpunktes des Abzuges. Kann man das mit der Stellschraube am Abzug beheben? Ansonsten schweif ich die Metallteile nochmal etwas raus.

    MfG Fabian

  • ja man kann das beheben. Dreh die Inbusschraube am Abzug einfach sehr weit rein. So das die zweite Stufe des Abzuges nach kurzem Betätigungsweg schon am Abzugsbügel anliegt, eben bevor der Schuß bricht. So habe ich es bei mir eingestellt. Du kannst damit leicht einen Betätigungsweg von gefühlten null Millimetern erreichen. Bei meiner HW40 muß man nur noch durchziehen bis es stoppt und dann genügt ein wenig Druck und der Schuß bricht sofort. Allerdings ist auch in meinem Falle die Einstellschraube recht weit drin.

    edit: sollte es mit der Schraube nicht mehr hinzubekommen sein, weil zu viel Material fehlt, dann kannst Du auch bei Weihrauch einfach ein neues bestellen. Wird sicher nicht die Welt kosten. Aber ich hoffe natürlich, daß Du es hinbekommst mit der Schraube. Miß dann falls möglich mal dein Abzugsgewicht: Meines liegt momentan bei 360 Gramm.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

    Einmal editiert, zuletzt von Lt. Columbo (4. Mai 2007 um 23:08)