Revolver .45short: Reck Agent 45 & Reck Agent

  • Ich möchte hier meine Revolver Reck Agent 45 und Reck Agent vorstellen.


    Nun zu den Revolvern:

    Vorbild: Smith & Wesson Mod. 19 mit 2,5 Zoll Lauf
    Agent 45:
    PTB 501
    Beschuß: KE = 1994
    Kaliber: .45 K.
    Gewicht: 700 g
    Agent:
    PTB 424
    Beschuß: KB = 1991
    Kaliber: 9 mm K.
    Gewicht: 720 g
    Beide:
    Kapazität: 5 Schuß
    Länge gesamt: 187 mm
    Lauflänge: 64 mm
    Breite: 39 mm ( Trommel )
    Höhe: 134 mm
    Zusatzlauf: Umarex C
    Alle Werte sind selbst ermittelt.

    Beide Revolver sind brüniert mit Combat-Holzgriffschalen. Der einzige Unterschied ist ist die Modellbezeichnung auf der linken Laufseite und das Kaliber.
    Dadurch, daß der Agent ein kleineres Kaliber hat, ist die Trommel etwas massiver und das erklärt auch das höhere Gewicht.

    Verarbeitung:
    Die Revolver sind aus Zinkdruckguss gefertigt und verfügen über einen Stahlhahn und -schlagbolzen. Die Ausstosserachse mit Patronenauswerfer ist wie die inneren Schlossteile ebenfalls aus Stahl.

    Die Verarbeitung an sich ist gut bis sehr gut. Es sind keine größeren Formteilungsspuren oder Gußunsauberkeiten zu sehen, lediglich entlang der Mittelachse ( linke / rechte Hälfte ) ist schwach die Formteilung zu erkennen. Die Brünierung ist tiefschwarz und gleichmässig, nur der Hahn hat bedingt durch die Stahlbrünierung einen helleren Ton.
    Die Beschriftungen sind sehr tief ( Teil des Gusses ). Auf der linken Seite steht auf dem Lauf "Agent" / "Agent 45", unterhalb des Ausschwenkknopfes auf der Deckplatte befindet sich die "RECK"-Kartusche, welche beim Agent 45 nicht gegossen, sondern eingeschlagen ist. Auf der rechten Seite steht auf dem Lauf das PTB-Zeichen und rechts daneben zweireihig, oben die Kaliberangabe und darunter " Made in West Germany". Rechts unter der Trommel am Rahmen sind die Beschußzeichen. Während beim Agent das alles war, befindet sich beim Agent 45 gegenüberliegend der linksseitigen Kartusche nochmals die "RECK"-Kartusche, allerdings eingegossen und nicht wie die andere eingeschlagen.
    Die Laufsperre ist als senkrechter Steg ausgelegt und fängt 20 mm hinter der Laufmündung an,mit bloßem Auge ist sie nicht zu sehen.

    Die Trommelsperre liegt in der Mitte der Trommel und besteht aus einer stählernen Scheibe, welche einen Durchmesser von ca. 20 mm hat. Die Trommelmündungen haben einen Durchmesser von 8 mm und die Laufmündung von 9 mm.
    Der Trommelspalt ist mit exakt 2 mm sehr groß.

    Funktion:
    Der Schloßgang ist gleichmässig, ohne Druckpunkt, im DA ziemlich schwer durchzuziehen und im SA leichtgängig. Die Trommel dreht im Uhrzeigersinn, arretiert sauber und hat ein seitliches Spiel von ca. 1 mm.
    Die Holzgriffschalen sind zweiteilig, jede mit einer Schraube befestigt, und umschliessen den Griff komplett bis auf den Griffrücken. Sie verfügen über drei Fingermulden und haben eine beidseitige flache Daumenauflage. Das Holz ist geölt und sehr griffig. Insgesamt liegt der Revolver sehr gut in der Hand ( Handschuhgröße 9,5 ). Für kleinere Hände kann es schwierig werden, den Abzug in DA richtig zu erreichen und abzudrücken.

    Zum Schiessen kann ich nur etwas über den Agent 45 sagen, der Agent ist ungeschossen.
    Das Schiessen mit einem Agent 45 macht Spaß, da das Kaliber seinen eigenen unverwechselbaren dumpfen Knall ( Schwarzpulver! ) hat. Durch den schweren Abzug benötigt man einen kräftigen Zeigefinger, welcher schon nach drei bis vier Trommelladungen erlahmt. In Anbetracht der hohen Munitionskosten und der sehr starken Verschmutzung der Waffe ist das Weiterschiessen auch nicht unbedingt zweckmässig. Wer über einen bodygebildeten Zeigefinger verfügt und trotzdem weiterschiessen möchte, muss den Agent 45 vorher erstmal grob reinigen und mit Öl einsprühen.
    Was das Vergnügen weiter einschränkt, ist der große Trommelspalt, durch den viel Mündungsfeuer zur Seite spritzt und den Lauf und vorderen Rahmen verdreckt.
    Die leeren Hülsen können beim Auswerfen verkanten und müssen dann von Hand entfernt werden. Das ist nicht weiter schlimm, da die Hände eh schon vom Schiessen schmutzig geworden sind ( Trommelspalt ).

    Fazit:
    Der Agent 45 und der Agent sind gute Nachbauten des scharfen S&W Mod. 19 ( Aktuell wird zumindest der Agent als S&W Combat mit originalen Markings angeboten ). Für kräftige Revolverschützen sind sie durchaus etwas für Silvester, da die wichtigsten Teile aus Stahl sind und die Waffen auch ausreichend robust sind. Speziell der Agent 45 ist durch sein Kaliber etwas besonderes. Er wird von allen SSWs im Kaliber .45 K. am häufigsten angeboten und ist recht preiswert. Für sein Geld bekommt man einen reellen Gegenwert. Kaufen kann man beide Waffen nur noch als Restbestände bei Händlern oder als Gebrauchte.
    Zur Selbstverteidigung taugen beide nicht, da sie erstens recht groß sind und zweitens der Trommelspalt viel zu groß ist, als daß vorne genug rauskommt. Der Schütze steht im Fall des Falles selber in der Gaswolke.

    Ich hoffe, daß dieser Bericht ansprechend ist. Die Bilder wurden von Lobo zur Verfügung gestellt.

    2 Mal editiert, zuletzt von germi (27. September 2006 um 06:19)