NBB: CAW M79

  • Anfang der fünfziger Jahre beschäftigte man sich in den USA mit Grundsatzstudien für eine spezielle zum Verschießen von Gewehrgranten bestimmte Schützenwaffe. In diesem Sinne kein neues Konzept, da die Lücke zwischen Handgranate und Mörser zuvor mit dem 60mm Mörser auf Kompanieebene geschlossen wurde, oder von der Infantriegruppe zu Gewehrranaten gegriffen werden konnte. So unhandlich und schwer das eine System war, so unpräzise war das andere. Bereits 1960 war alles zur Serienfertigung bereit, 1961 begann der Truppenversuch, 62/63 begann die Einfühung als Granatewehr Modell M79.

    Jede Schützengruppe zu 10 Mann sollte zwei dieser Granatgewehre mit je 8 Granaten erhalten. Somit schwächte sich aber die Feuerkraft um zunächst 2 M14, da aufgrund des Gewichtes der Schütze des Granatgewehrs nur noch eine 1911er zur Selbstverteidigung bei sich trug. So kam es, dass bereits 1967 das Experimantalmodell XM148 in der späteren Form M203 zur Serienreife vorangebtrieben wurde und sehr schnell den M79 wieder verdrängte, das Konzept eines 40mm Granatwerfers für die Infanterie blieb aber bis heute.


    Geliefert wird alles in einem schlichten aber funktionalen Pappkarton.

    Mit 1680g und einer Gesamtlänge von 725mm (Original 737mm) entspricht das CAW Modell in den äußeren Ausmaßen zwar dem Original, beim Gewicht macht sich aber das ABS Rohr bemerkbar, fehlen doch satte 1 Kilo zum Originalgewicht.

    Die Bedienung ist leicht erklärt: Mit dem Daumen der rechten Hand den Verschlusshebel zur Seite drücken und der Lauf klappt auf. Granate rein und zuklappen, ist die Waffe Feuerbereit; hinter dem Verschlusshebel findet sich eine Sicherung, um beim Transport einer fertiggeladenen Waffe ein versehentliches Abfeuern zu verhindern.


    Das Visier: Detailaufnahme, ausgeklappt und beigeklappt in Transportposition

    Zum Richten findet man neben dem direkten Visier auch das bekannte indirekte Visier, dass mittels Arretierung gelöst werden muss und aufgeklappt werden kann. Die Seitenrichtung kann mittels einer Einstellschraube korrigiert werden (angesichts einer etwa 120 Gramm schweren Granate, die mit 75 m/s verfeuert wird durchaus notwendig), die Reichweiteneinstellung erfolgt mittels einer Madenschraube.


    F und Importeursmarkings sind dezent an der Unterseite angebracht

    Alles in allem eine solide Sache, gibt es allerdings gefühlsmäßig zwei Dinge, die etwas den Gesamteindruck trüben: Der ABS Stock. Außer bei Terminator hat der M79 eigentlich immer einen Holzschaft, der sich bei entsprechender Wahl auch angenehm auf das Gewicht auswirken würde. Und zweitens der Lauf: Auch hier ABS. Kühles Aluminium wäre angenehmer. Da das F auf der Unterseite sitzt, steht hier einem der auf dem Markt befindlichen Metallläufe zum Glück nichts im Wege. Außerdem bietet CAW auch ein Holz-Set zum Nach- und Umrüsten an.


    Das sehr beeindruckende Korn des Werfers, Waffe geladen kurz vorm Schließen, Waffe geöffnet ohne Granate

    Welches Fazit zieht man nun bei einer reinrassigen Unterstützungswaffe?

    Zunächst der Sammler: Unbedingt zu empfehlen! Schön und sauber verarbeitet und wer schon alles aus der Vietnam-Epoche hat, der wird an diesem Stück nicht vorbeikommen.

    Der Spieler sieht es etwas differenzierter: 4 bis 6 Granaten sollten schon sein und üben, üben, üben! Granatwerfer sind eben keine Schrotflinten und die Granaten nennen sich nicht umsonst "BB Shower". Wer den Gegner mit BBs "duschen" will, braucht aber Erfahrung und viel Training.


    Gut zu erkennen: Alle wichtigen Teile wie Verschluss, Hebel, alles Metall. Nur leider stört das ABS Rohr etwas den sehr soliden Gesamteindruck.

    Kleines VIDEO zum M79 (auf http://www.blowback.de)

    Einmal editiert, zuletzt von Old_Surehand (26. September 2006 um 20:30)