Pistole 8mm: SM 110

  • Ich möchte hier meine SM 110 vorstellen.
    Da ich kein Foto einstellen kann, verweise ich zur Ansicht auf Gunimos Seite " http://www.muzzle.de", wo die Waffe ohne PTB ( SM 10 ) mit Fotos gezeigt wird.
    Nun zu meiner SM 110:

    Vorbild: Keins, aber es gab sie als SM 11 im Kaliber 6,35 Browning
    PTB 44-69b
    Beschuß: 1974
    Seriennummer: 329815
    Kaliber: 8 mm K
    Kapazität: 5 Schuß
    Gewicht: 330 Gramm mit Magazin
    Länge: 117 mm
    Breite: 15 mm ( Schlitten), 24 mm ( Griffschalen )
    Höhe: 88 mm mit Magazinschuh

    Die SM 110 wurde von der inzwischen liquidierten Firma Rhöner Sportwaffen GmbH hergestellt und hat eine sehr lange Geschichte. In Vor-PTB-Zeiten wurde sie als SM 10 gebaut, ab 1969 mit PTB-Stempel als SM 110.
    Zeitgleich wurden die Varianten SM 110 A mit Ausschuß nach oben ( zwei 45° Bohrungen in Mündungsnähe ) und SM 11 als scharfe Variante im Kaliber 6,35 Browning gebaut.

    Die SM 110 ist eine hahnlose Taschenpistole mit einer Abzugssicherung. Das heisst, daß bei gesicherter Waffe nur der Abzug blockiert wird, nicht aber der Schlagbolzen. Im fertiggeladenen Zustand ist der Schlagbolzen immer gespannt und wird nur von einer kleinen Haltenase des Rastbolzens gehalten. Es kann sich also durchaus ein Schuß lösen, falls die Waffe herunterfällt oder die Haltenase des Rastbolzens oder des Schlagbolzens abgenutzt ist. Der Sicherungflügel sitzt hinter dem Griff und hat zwei Markierungen: S ( hinten oben ) und F mit einem roten Punkt ( unten ).
    Meine SM 110 ist brüniert mit schwarzen Kunststoffgriffschalen. Der Lauf ist aus Stahl mit Zinkdruckgussmantel und aufgegossenen Korn. Der Stahllauf schaut vorne 4 mm heraus und bietet eine scharfe Mündung. Die Laufsperre besteht aus einem Stahlbügel, welcher unten befestigt ist und fast bis zur gegenüberliegenden Laufwandung reicht. Die Länge beträgt etwa 2/3 der Lauflänge und fängt 4 mm hinter der Mündung an. Da der Beginn der Sperre angeschrägt ist, ist die Sperre nur bei Ausleuchtung des Laufs zu erkennen.
    Die SM 110 verfügt über einen offenen Schlitten, daß heißt, der Lauf liegt frei. Der Schlitten besteht aus Zinkdruckguss und hat sehr tiefe, griffige Rillen zum Durchladen. Die Kimme ist auf den Schlitten aufgegossen. Der stählerne Patronenauszieher sitzt oben mittig im Schlitten. Das Patronenlager, Abzuggestänge, der Rastbolzen, Schlagbolzen, Verschlußbolzen und das Gegenlager des Verschlußbolzen sind aus Stahl. Der Abzug selber ist aus Kunststoff. Alle Beschriftungen sind auf der linken Seite des Schlittens, typisch für SM ist die Seriennummer, welche bei anderen Herstellern erst seit einigen Jahren zu finden ist.
    Das Magazin ist aus braunierten ( nicht brüniert! ) Stahl mit einem Magazinschuh aus Kunststoff. Damit haben wenigstens zwei Finger Platz am Griffstück. Der Zubringer besteht aus Edelstahl. Der Magazinhalter sitzt hinter dem Magazin unten im Griffstück und ist aus Kunststoff.

    Insgesamt ist die SM 110 sehr gut verarbeitet und sehr haltbar. Mein Exemplar hat heute 32 Jahre auf dem Buckel, wurde laut Vorbesitzer über 25 Jahre ständig geführt und häufig zu Silvester geschossen, trotzdem ist die Brünierung noch zu über 80 % vorhanden. An keiner Stelle ist die Brünierung vollständig weg. Die Griffschalen und das Magazin sehen wie neu aus. Die Technik / Mechanik zeigt auch keine Abnutzungsspuren.
    Die meisten SM 110 wurden brüniert mit schwarzen Griffschalen hergestellt, vereinzelt findet man aber auch vernickelte Exemplare. Holzgriffschalen gab es meinens Wissens nicht für diese Waffe.
    Leider funktioniert die SM 110 nur mit der alten 600 Bar Munition. Mit der heutigen 450 Bar Munition repetiert sie nicht richtig, da der Lauf zu frei ist, um genügend Gegendruck aufzubauen.

    Fazit: Die SM 110 ist eine hochwertige SSW, welche in sehr großen Stückzahlen über einen sehr langen Zeitraum produziert wurde, aber mit der heutigen Munition nicht mehr einwandfrei funktioniert. Daher ist sie eher etwas für den Sammler.

    Ich hoffe, daß der Bericht auch ohne Fotos ansprechend ist.
    Hier noch zwei Fotos zu der Pistole

    Einmal editiert, zuletzt von ivtu (20. September 2006 um 10:13)