VICTORINOX - Schweizer Taschenmesser

Wer kennt es nicht, das kleine rote, das spätestens seid McGyver weltberühmt ist. Ein kleines, multifunktionelles Taschenmesser, welches mittlerweile in fast unzählbaren Varianten auf dem Markt erhältlich ist.

So reicht die Produktpalette von einem Kindermesser mit abgerundeter Spitze, dem „My first Victoriniox“ mit 8 Funktionen bis hin zum SwissChamp, welches mit 33 Funktionen schon fast einen kleinen Werkzeugkasten ersetzt.

Außerdem schreckt die Firma „Victorinox“ auch vor Neuheiten und technischen Raffinessen nicht zurück.
So gibt es auch Schweizer Taschenmesser, welche auf spezielle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Beispiele dazu sind das CyberTool 29, welches neben den Grundbestandteilen eines Schweizer Taschenmesser auch verschiedene Werkzeuge für den Computerbastler enthält. Oder aber das Modell „Angler“ welches dank Fischentschupper und Angellöser auf die Bedürfnisse eines Anglers zugeschnitten ist.

Sogar die Elektronik hat vor den Messerchen nicht halt gemacht, gibt es schon Modelle mit einer LED und einem USB Speicherstick (bis zu 2GB) oder auch einem eingebauten, digitalem Thermometer und Höhenmesser.

Sogar „Messer“ ohne Klinge werden mittlerweile hergestellt. Dies ist eine Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Seid diesem Tag dürfen keine Messer mehr mit in Flugzeuge genommen werden. Da das Schweizer Taschenmesser aber ein beliebtes Mitbringsel von Flughafenshops ist, haben die Firmen starke Umsatzeinbußen gespürt, und mit einem „klingenlosen Messer“ darauf reagiert.

Der Geschichte des Schweizer Taschenmesser begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die Schweizer Armee einen Auftrag zur Lieferung von Soldatenmesser vergab. Das Messer sollte dem Soldaten beim Essen behilflich sein und auch geeignet sein die Waffen zu warten.

Diesen Auftrag sicherte sich ein kleiner Familienbetrieb, der schon 1884 von Karl und Victoria Elsener existierte. Der Schweizer Messerschmied Karl Elsener gründete den „Schweizerischen Messerschmiedverband“ um die Soldatenmesser im eigenen Land herzustellen zu können, welches zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich und Industriell noch nicht so weit entwickelt war. Im Jahre 1891 erfolgte dann die erste Lieferung an die Schweizer Armee. Dieses „Swiss Army Knife“ wurde am 12. Juni 1897 gesetzlich geschützt.

Von diesem „Schweizerischem Messerschmiedverband“ sind heute nur noch die Firmen Victorinox und Wenger übrig, die berechtigt sind die Namen Schweizer Messer und Schweizer Offiziersmesser zu benutzen. Dabei hat man sich so geeinigt, dass Victorinox seine Messer als "Original Schweizer Offiziersmesser" und Wenger seine als "Echtes Schweizer Offiziersmesser" bezeichnen darf. Laut einer Pressemitteilung vom 26. April 2005 ist die Firma Wenger inzwischen mit Victorinox fusioniert, wird aber als eigene Marke weitergeführt. Man sieht aber Anhand es Kreuzes sofort von welcher Firma man das Messer kommt (links Victorinox, rechts Wenger):

Rückblick - 24. Dezember 2005. Weihnachten. Bescherung. Meine Freundin überreicht mir ein kleines Schächtelchen, hübsch verpackt. Was ist das? Nach dem entfernen des Papiers lachte mich auf der Schutzverpackung schon der Name „Victorinox“ an. Das kann doch nur... Ja, es ist eines, ein echtes Schweizer Taschenmesser. Aber nicht nur das Messer, sondern gleich das umfangreichere Victorinox Traveller-Set.

Zum diesem Set gehört das Messer, eine MAGLITE, ein Multifunktionskompass sowie ein Lederetui in dem alle Sachen platzsparend am Gürtel transportiert werden können.

Schauen wir uns die Sachen doch mal genauer an:

Das Messer kommt im klassischem Rot mit 18 Funktionen daher, welche da wären:

- große Klinge
- kleine Klinge
- Korkenzieher
- Dosenöffner mit kleinem Schraubendreher
- Kapselheber mit Schraubendreher
- Kabelabisolierer
- Ahle
- Schere
- Mehrzweckhaken
- Holzsäge
- Mini-Schraubendreher
- Nadel
- Schlüsselring
- Pinzette
- Zahnstocher
- Kugelschreiber

Das Messer ist, wie ja eigentlich bekannt sein sollte, hervorragend verarbeitet. Es gibt absolut nichts bemängeln. Es sind keinerlei Bearbeitungsspuren zu sehen, alle Teile funktionieren ohne Spiel, die Klingen und Werkzeuge passen perfekt zusammen, ohne sich in irgendeiner Weise zu berühren.
Und es ist scharf, verdammt scharf sogar. Mehr als ausreichend für den täglichen Einsatz.
So ist mir dieses Messer fast täglich behilflich wenn es zum Mittagessen geht. In der Kantine gibt es bei uns ganz günstig Schnitzel (1,- Euro) mit Brötchen. Ich nehm es immer zum mitnehmen, aber Besteck mitnehmen ist nicht erlaubt. Also müsste man es auspacken, Brötchen aufschneiden, wieder einpacken und dann zu „unserer Pausenecke“ gehen... das spar ich mir. Fix das kleine Taschenmesser gezückt, Brötchen aufgeschnitten und das Schnitzel rein... guten Appetit!
Sogar der Zahnstocher ist mit dabei.
Das ist eine von etlichen Anwendungen, wo mir das Messerchen behilflich ist. Es geht weiter über Briefe öffnen, hartnäckige Verpackungen „knacken“, Kartoffelnetze vom Einkauf nach Hause tragen (Stichwort: Mehrzweckhaken), ein Fläschen Bier öffnen (mangels geeignetem Feuerzeug oder anderer geeigneter Werkzeuge in unmittelbarer Reichweite) oder auch mal ne Dosensuppe öffnen (unser Dosenöffner ist ne Qual, kauft sowas nie im 99 cent Shop). Diese Liste könnte man fast beliebig fortführen... es ist ebend ein echtes Multifunktionsmesser...

Doch wie oben schon erwähnt hat das Traveller Set ein bisschen mehr zu bieten.

DerMultifunktionskompass ist wirklich multifunktionell. So gehört , nebst dem Kompass, folgendes dazu:

- Thermometer °C + °F
- Lupe (ca. 6-fach)
- Maßstab (cm)
- Maßstab (Zoll)
- Wasserwaage

Das Teil besteht komplett aus Kunststoff, über dessen Haltbarkeit ich nicht wirklich viel sagen kann, da ich es nur wenige male (hauptsächlich mal zum messen) benutzt habe. Im großen und ganzen macht es aber einen guten, stabilen Eindruck. Auch die Verarbeitung ist sehr gut, ebend passend zu einem Schweizer Taschenmesser.

Das Thermometer zeigt die Temperatur relativ genau an, obwohl eine feinere Einteilung der ganzen Sache etwas mehr Präzision verleihen könnte.
Die Lupe verfrößert 6fach und zeigt ein ganz vernünftiges Bild, was jedoch im Foto nicht so ganz sauber rüberkommt.

Die im Traveller-Set enthaltene Taschenlampe ist eine MAGLITE Solitaire. Diese ist ist 80mm lang und hat einen Durchmesser von 10mm. Als Energiequelle dient eine Micro AAA 1,5 V Batterie. Diese wird eingesetzt indem man den Bodendeckel abschraubt und die Batterie einsetzt. Unter der Feder im Bodendeckel befindet sich praktischerweise eine Reserveglübirne.
Die Oberfläche der Maglight ist grriffelt und so liegt sie angenehm und rutschfest in der Hand. Die in meinem Traveller Set enthaltene Taschenlampe ist Titanfarben, aber es gibt sie wohl auch in schwarz. Darauf hatte ich, weil es ja ein Geschenk war, keinen Einfluss.
Die Leuchtkraft ist für viele Anwendungen vollkommend ausreichend. So hat man in totaler Dunkelheit immer eine Möglichkeit zur Hand ein Schlüsselloch zu finden, oder einen Gegenstand der hinter einen Schrank gerutscht ist, aufzuspüren.
Für Nachtwanderungen jedoch ist diese kleine Lampe nur eingeschränkt zu empfehlen. Aber besser nur eine kleine Funzel am Mann, als eine XXL Maglight zuhause im Schrank. Dieses Bild entstand in völliger Dunkelheit, auf ca. 1,80 Abstand zu Tür.

Das Etui besteht aus Leder und ist hervorragend verarbeitet. In diesem finden alle oben erwähnten Teile bequem Platz, so das man alles ständig und bequem am Gürtel mit sich umhertragen kann. Und wie man es von McGyver her kennt, braucht man ein Schweizer Taschenmesser in jeder Folge ähm jeden Tag.
Damit die einzelnen Teile während es Transport nicht in dem Etui hin und her wackeln und verkratzen, sind in dem Etui einzelne kleine "Fächer" eingelassen, wo jedes Teil seinen eigenen Platz hat.

Ein Schweizer Taschenmesser ist relativ Wartungsarm. Sollte ein Schanier mal etwas Flüssigkeit oder etwas Schmutz abbekommen, dann empfielt die Firma das Schanier in Wasser zu halten, und dabei die Klinge mehrmals aus und einzuklappen. Danach gut abtropfen lassen und ein paar Tropfen Öl drauf geben, und das Messer ist wieder einsatzbereit.

ACHTUNG: Ein Schweizer Taschenmesser gehört nicht in den Geschirrspüler!
Ja, als Jugendlicher hatte ich schonmal ein solches Messer, was nach einem Zeltausflug relativ verschmutzt war. Also ab in den Geschirrspüler und ich dachte die Sache ist erledigt. Aber das einzige was erledigt was, war mein Messer... die Griffschalen lösten sich ab, es wurde total unansehnlich... also, lieber doch per Hand reinigen.

Zusätzlich zur Händlergarantie bekommt ihr von der Firma Victorinox eine zeitlich unbeschränkte Garantie auf jeden Material und Fabrikationsfehler.

Der Preis des Traveller Set beträgt ca. 60 - 65 Euro. Also nicht grade billig, aber durchaus jeden Cent wert. Am besten ihr macht es wie ich, und lasst es euch schenken .

Das Messer ist vielseitig einsetztbar, dabei aber klein und handlich. Eigentlich spricht nichts dagegen es wirklich tagtäglich mit sich herrum zu führen. Weder das Gewicht, noch das Waffengesetz. Noch besser ihr legt euch das Traveller Set zu, dann seid ihr unterwegs für jede Menge Probleme gewappnet.

MFG Thommy

PS:
Ich hoffe euch hat der kleine Testbericht gefallen. Ich möchte mich an dieser Stelle für die miese Qualität der Fotos entschuldigen, meine Kamera macht zur Zeit keine guten Bilder mehr. Wird wohl mal Zeit für eine neue...