Entfernungen über 60m mit CO2 möglich?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.751 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. August 2006 um 07:27) ist von HWJunkie.

  • Hallo,

    ich lese seit Wochen im Forum, da ich mir ein neues Gewehr kaufen möchte. Ich habe sämtliche Testberichte durch, fast alle Threads zu den von mir favorisierten Waffen.

    Hintergrund meiner Frage ist, früher habe ich mit dem Luftgewehr meines Vaters geschossen (Bj 1968). Das ging durch den ganzen Garten, und es war teilweise schwieriger die Dose zu sehen, als zu treffen ;)

    Da ich mich nun hier überall belesen habe, habe ich Bedenken, daß ich von einem neuen 7,5J Gewehr enttäuscht bin? Anfangs war ich auf das Weihrauch 97K aus. Dann habe ich die AirMagnum entdeckt, bin aber hier noch skeptischer was die weite Entfernung angeht. Auch das Desperado gefällt mir gut und die Testberichte sind ok.

    Dennoch mangelt es an Erfahrungen auf derart weite Entfernungen über 50m. Ich habe von der Lever-Action Schußbilder auf 60m gesehen, die ganz ok sind, aber eben nur ok.

    Gibt es von Eurer Seite noch mehr Erfahrungen auf derart weite Strecken? Ist ein CO2 Gewehr dafür sinnvoll? Oder ratet Ihr mir selbst von einem normalen Luftgewehr ab?

    Ich gehe doch richtig in der Annahme, daß ein 16J Gewehr gleichen Types auf weite Entfernung treffsicherer ist, als eine 7.5J Version, wenn man einen direkten Vergleich machen könnte, oder? Mir fehlt dazu das Wissen, aber irgendwie habe ich Bedenken, daß das Diabolo mir unterwegs zuwinkt, wenn ich versuche auf 60m etwas zu treffen.


    Fragen über Fragen, hoffentlich köpft Ihr mich nicht.

    Hanjo

    Einmal editiert, zuletzt von Hanjo (16. August 2006 um 20:48)

  • Moin Hanjo,
    nun, zuwinken kann man dem Diabolo auf der Entfernung sicher... man sieht durch das Zielfernrohr deutlich den abfallenden Diabolo fliegen. :F: Waffen sind eigentlich nicht für 60m geeignet, eher bis maximal 30 Meter. Das Lever Action und das Crosman 1077 Airsource Co2 Luftgewehr nutzen die 7,5J Grenze am meisten aus. Wenn du doch mehr auf Entfernung schiessen möchtest sind Co2 Gewehre nicht die beste Lösung, da ist ein Seitenspanner, Knicker oder Pressluftgewehr besser geeignet. Natürlich ist ein 16J Gewehr auf weitere Entfernung treffsicherer... vorausgesetzt der Schütze und die Diabolosorte stimmt ;)

    Gruß, David

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  • Mmmmh, im Prinzip kann man mit beiden Systemen auf 60m schiessen, sinnhaft finde ich es bei beiden nicht. Die Federspanner oder auch Presslüfter werden halt systembedingt i.d.R. bei jedem Schuss die max. Leistung abgeben können (eben max. 175m/s). Bei den CO2-Pumpen werden zwar die "Starken" (WLA / Airmagnum850 etc.) auch oft diese knapp 175 bringen, aber bei schneller Schussfolge oder kälteren Temperaturen eben auch nur mal 150 oder ähnlich.

    Wie gesagt, im Prinzip finde ich es generell wenig sinnvoll solche Entferungen mit :F:-Waffen zu schiessen. Such dir besser ein Gewehr nach anderen Vorlieben aus und geh ein paar Schritte ans Ziel ran...

    gruss
    blackys

  • Hanjo
    Da ich mir nach Deinem ersten Beitrag nicht sicher bin, wie gut Du
    Dich auskennst, erwähne ich einfach nochmal, dass ein 16 Joule
    Gewehr zwar mehr Power hat, man dafür aber auch eine WBK
    braucht.

  • Grundsätzlich ist es völlig egal, ob die Waffe mit CO2, Pressluft oder Federdruck angetrieben wird, alle drei erreichen die 7,5Joule- oder die 16,3Joule-Grenze gleichermaßen.

    Mit 7,5Joule ist ein Treffen auf 60m allerdings ein reines Glücksspiel, auch wenn z.B. das WLA auf 40m noch extrem präzise schießt.
    Die besondere Aerodynamik eines Diabolo verursacht aber keine konstant mit der Entfernung steigenden Streukreise, diese steigen bis zu einer gewissen Entfernung relativ gering an, um dann sehr schnell größer zu werden.

    Das WLA z.B. kann also evtl. auf 50m schon voll versagen, obwohl es auf 40m noch Streukreise von 30mm schafft.


    Stefan

  • Hallo Hanjo,

    es gibt 7,5 Joule Luftgewehre, mit denen man jenseits von z. B. 60 m etwas treffen kann, wie gesagt etwas. Die Frage ist hier, ist die Präzision des Gewehres oder der Pistole auf dieser Distanz noch ausreichend? Hier im Forum ist eine solche Frage schon öfters behandelt worden und die Antworten waren auch immer die selben.

    Im Vorfeld muß aber erstmal geklärt werden, was ist Präzision? Es gibt Schützen die sagen, wenn ein 7,5 Joule Luftgewehr auf 25 m einen Streukreis von 15 mm haben, schießt das Gewehr präzise ( wobei hier gesagt werden muß, daß in bestimmten Disziplinen die Waffe einer gewissen Mindestpräzision unterliegen muß, weil man sonst das Ziel nicht sicher trifft, obwohl man ein guter Schütze ist. Der Spruch unter erfahrenen Schützen heißt: Die Waffe muß treffen können).
    Es gibt auch Schützen, die total von ihrem Gewehr begeistert sind, weil sie auf 10 m eine Coladose treffen.

    Präzision ist eine persönliche Anforderung, die ein Schütze an seine Waffe stellt. Es gibt keine feste Größe für Präzision ( 40 mm Streukreis ist für eine Pistole im Kaliber 9 mm auf 25 m ein guter Wert, für eine im Wettkampf benutzte KK Pistole im Kaliber .22 nur ein sehr mittelmäßiger Wert). Wie groß das Ziel ist und in welcher Entfernung man draufschießt, muß jeder selber entscheiden ( vorausgesetzt, man nimmt nicht an einen Wettkampf teil, da bekommt man diese Entscheidungen abgenommen). Hier sollte man auch nicht nach dem Sinn eines solchen Schießens fragen, Schießen ist ein schönes Hobby, und wenn es einem Spaß macht, mit freien Waffen auf große Distanzen zu schießen, warum nicht? Schießen soll doch Spaß machen, und ich muß sagen, daß ich auch gerne mal die Leistungsgrenze einer Waffe auslote um herauszufinden, was sie kann. Man kann hier sehr interessante Erfahrungen machen. Ein Freund von mir ist selbstständiger Glaser und wir haben auch mal Beschußtests von Sicherheitsglas durchgeführt, um die Grenzen von Waffe und Glas auszuprobieren. Auch der Glaser war von den Ergebnissen sehr überrascht.

    Aber Entschuldigung, ich bin etwas abgeschweift. Ich habe mit unseren Jungschützen einmal Reichweitenversuch gemacht um zu verdeutlichen, wie gefährlich freie Waffen auf größere Distanzen noch sind.
    Ich habe zwei Fotos angehangen, eins mit einer Luftpistole HW 40 PCA und eins mit einem Luftgewehr Diana 75 mit abgestimmter Munition ( keine spezielle FT Munition, sondern normale Wettkampfdiabolos).
    Mit der Luftpistole habe ich auf 45 m geschossen, die Einschüsse waren auf einer 55 x 55 cm großen Scheibe verteilt, haben diese aber noch durchschlagen, obwohl die Einschußlöcher schon etwas länglich waren ( Diabolo war schon am trudeln).
    Mit dem Luftgewehr habe ich auf 63 m geschossen, und obwohl ich keinen genauen Anhaltspunkt hatte ( ich habe in beiden Fällen etwa 1,5 m über die Scheibe gezielt, Luftpistole auf 10 m eingeschossen und Luftgewehr auf 25 m), waren die Schüsse suf einer Fläche von einem Bierdeckel verteilt. Die Geschoßenergie war noch so groß, daß die Diabolos von einem dahinterstehenden Holzbrett abgeprallt sind und die Scheibe von hinten nach vorne nochmals durchschlagen haben. Da war also doch noch etwas an Geschoßenergie übrig.

    Ich hoffe Dir geholfen zu haben.

    Gruß aus der Eifel

    Hier das Einschußloch der Luftpistole:

  • Hallo und vielen Dank für die Antworten :)

    also mit 1.5 Meter höher Zielen hat Luftgewehrschießen auf 60m wohl leider nichts mehr zu tun, oder?

    Ist es wirklich derart abwägig auf eine solche Strecke eine normale Flugbahn zu erwarten? Ich muß mal dumm fragen, wie weit schießt man im Wettkampf maximal?

    Hanjo