Böker Turbine

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 19.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2006 um 22:34) ist von Pellet.

  • Hallo,

    ich wage mich mal auf unbekanntes Terrain und gestatte mir einen Kurztest zu einem Messer, einem Taschenmesser, dem Böker Turbine.

    Auf der Suche nach einem sehr robusten und schnitthaltigen Gebrauchsmesser habe ich mir hunderte von Messern im Net angesehen. Eigentlich sollte es ein Damastmesser werden, aber Damast ist nicht immer besser, sondern häufig nur schöner....und sehr teuer.

    Es sollte auch kein Messerchen sein, sondern schon ein richtig ordentliches Messer von höchster Qualität. Wenn man nicht sammelt, brauch man halt nur eins, eins das ewig hält. Meine Devise ist halt, einmal kaufen, aber dann auch richtig.

    So bin ich halt bei dem Böker Turbine gelandet. Das ist heute bei mir eingetroffen und ich bin derart überzeugt von der Qualität dieses Messers, dass ich das auch mitteilen möchte.

    Dieses Böker-Messer ist für ein Taschenmesser schon heftig groß. Die Gesamtlänge beträgt ausgeklappt 22,5 cm mit einer Klinge von 9,7cm. Trotzdem ist es als Taschenmesser mit Clip gut in der Hosentasche zu tragen. Das Gewicht von 156g passt auch, kein Klotz am Bein.

    Die 4mm starke Klinge ist aus rostfreiem X-15 T.N. Stahl mit einer Härte von 58 HRC. Der Leichmetallgriff besteht aus einer AlMgSi-Legierung und liegt wirklich satt in der Hand. Überhaupt ist das Anfassgefühl absolut überzeugend. Die harte Eloxalschicht ist perfekt glatt und fühlt sich sehr weich an. Ein kleines Highlight ist auch noch die einseitige Palisanderholzeinlage von Karl Nill, der uns ja von seinen Griffschalen bestens bekannt ist.

    Das Öffnen des Messers geschieht einhändig und ist ein Vergnügen. Geschmeidig und sanft gleitet die Klinge aus dem Heft. Nichts wackelt oder kratzt und mit einem satten Klicken rastet die Klinge ein. Unverrückbar, ohne jedes Klingenspiel, perfekt! Überhaupt kein Taschenmesserfeeling mehr, der Eindruck eines starren Messers, mit dem man sich durch einen dicken Ast hindurcharbeiten könnte. Das hat was. Übrigens, aufgrund der symmetrischen Konstruktion ist diese Messer für Links- wie Rechtshänder gleichermaßen gut zu handhaben.

    Mein Messer hat die Nummer 145 und stammt aus der ersten Produktionsreihe, dokumentiert durch den Aufdruck auf der Rückseite der Klinge. Damit komme ich auch zu meinem ersten und einzigen Kritikpunkt: Das Messer ist für meinen Geschmack etwas zu übertrieben beschriftet. Von jeder Fläche springen einem Buchstaben ins Gesicht, das finde ich etwas schade. Weniger wäre hier mehr gewesen.

    Das Foto oben zeigt den sachlichen Aufbau des Griffes. Einfach zwei Leichtmetall-Schalen, die mit Spacern auf Abstand gehalten werden. Sehr einfach zu reinigen und zu pflegen. Wer möchte, kann einen der Spacer als Befestigung für einen Halteriemen verwenden.

    Hier noch ein weiteres, kleines Highight. Wer genau hinsieht, erkennt am Ende des Liners (der Sperrvorrichtung für die Klinge) einen kleinen weißen Punkt. Das ist eine (Keramik?)-Kugel, die für das satte aber reibungsarme Gefühl beim Öffnen und Schließen des Messers sorgt und gleichzeitig auch die leichte Raste für das geschlossene Messer darstellt, weil sie in eine kleine Bohrung in der Klinge einrastet. Eine absolut saubere und dauerhafte Lösung.

    So sieht das Messer im geschlossenen Zustand aus. Keine überstehenden Teile außer dem Clip auf der Rückseite. Keine Hosentaschenkiller.

    Was war noch für mich wichtig bei der Auswahl dieses Messers? Ich wollte in jedem Fall eine Klingenform, die ich selbst schärfen kann. Komplizierte Klingengeometrien entziehen sich dem Schleifstein und erfordern den (teuren) Profi. Es musste also unbedingt eine glatte und gleichmässig konvexe Schneide sein. Ich wollte auch unbedingt eine rasiermesserscharfe Klinge, die auch nur bei bestimmtem Schliff möglich ist. Und die Klinge ist bereits von Hause aus so scharf, dass mein linker Unterarm einige kahle Streifen zeigt ;)

    Und dann wollte ich einfach ein Messer ohne Gimmicks.......


    Hier der Link zu Böker: http://www.boker.de/index2.php

    Achtung: Auf dem Böker-Foto hat die Klinge einen deutlichen Hohlschliff, das ist bei dem Serienmesser nicht mehr so!

    Und hier der link zu einem Profi-Test, der einige deutliche Ähnlichkeiten zu meinem Kurztest hier zeigt. Kein Wunder, nachdem ich diesen Test gelesen habe, habe ich mich zum Kauf entschlossen: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=34069

    Kaufen kann man dieses Messer u. a. auch hier : http://www.toolshop.de/product_info.p…89689815f22967f

    Das poste ich hier, weil das Messer 2! Tage nach der online-Bestellung in meinem Briefkasten war. Sonst hätte ich mir diese "Werbung" ganz sicher gespart.

    Wer ein wirklich gutes, sachliches Messer sucht, wird mit dem Böker Turbine sehr zufrieden sein....für lange, lange Zeit.

    Viele Grüße

    Musashi