Atemtechnik beim Stehendanschlag

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.850 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Juli 2006 um 20:21) ist von Ulrich Eichstädt.

  • hallo leute, die atemtechnik ist mir immer noch ein rätsel....

    wenn ich den anschlag aufbaue und den kopf noch über dem diopter hab, um also den nullpunkt aufzubauen, kann ich da noch tief über die brust atmen oder soll ich da schon mit bauchatmung beginnen?

    in der zielenphase wende ich bauchatmung an, die immer flacher wird und lasse mich so richtig zusammen sacken.

    wie handhabt ihr das?

    vielen dank schon mal im voraus

  • Wenn du das Gewehr im Anschlag hast, auch wenn du über den Diopter hinweg guckst, immer die Bauchatmung anwenden, dadaurch beruhigt seich dein Puls und du kommst schneller im Anschlag zur Ruhe.
    Wenn du nachlädst kannst du wieder normal, aber nicht übermäßig tief einatmen. Versuch die ganze Zeit über ehr flach zu atmen.

    mfg Dudi

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

  • bringt es also nix so richtig tief und über brust zu atmen, ich meine zumindest zwischen den schüssen. so richtig sauerstoff ins blut zu pumpen, dass die minderversorgung während des zielvorgangs wieder wett gemacht wird?

    aber schon mal vielen dank, werd mich da konzentrieren und nur die bauchatmung anwenden.

    hat mir nämlich bisher noch kein guter schütze wirklich explizit gesagt wie man das macht.

  • Zitat

    Original von Morphois
    bringt es also nix so richtig tief und über brust zu atmen, ich meine zumindest zwischen den schüssen. so richtig sauerstoff ins blut zu pumpen, dass die minderversorgung während des zielvorgangs wieder wett gemacht wird?
    .

    Das ist leider nicht ganz richtig. Du solltest bei dem Zielen genügend atmen um nicht unterversorgt zu werden. Wenn Du zu lange die Luft anhälst, wird nicht nur Dein aktueller Schuß versaut, sondern Du wirst auch die nächsten versemmeln, weil Du durch Sauerstoffmangel unruhig wirst.
    Der Trick ist das langsame Weiteratmen und nur eine minimale Zeit des Luftanhaltens bis zur Schußabgabe.

    Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

    Einmal editiert, zuletzt von F600 (28. Juni 2006 um 23:50)

  • Also ich atme wärend des Zielens überhaupt nicht! Und schieße zwischen 360 und 370 Ringe.

    Reihenfolge:
    Anlegen
    Einatmen
    Das Auge bleibt nach dem einatmen für ca. 7 Sekunden scharf, wärend dieser Zeit sollte die Schußabgabe erfolgen.
    Ausatmen
    ruhig weiteratmen, nachladen

    Es gibt Menschen die wissen Alles :huldige: und es gibt Menschen die wissen Alles besser *lol*

  • Hmm,
    man sollte sich sowieso nicht soviel Zeit lassen vom zielen bis zum Schuss.... Ich hab das so gelernt das man ruhig atmet, anvisiert... beim einatmen kurz Luft anhalten und Schuss. Das hat bis jetzt immer funktioniert... wenn ich beim schiessen weiteratme versaue ich das Trefferbild eher.

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Ich kann nun nix spezielles zur Atemtechnik ala Lehrbuch sagen, weil ich mich damit nie befasst habe, ich hab da meine eigene Methode entwickelt, mit der ich persönlich am besten klarkomme...
    Einatmen, dabei Gewehr in Anschlag nehmen, durch den Diopter schauen und über das Ziel ausrichten, dann 2/3 ausatmen und das Gewehr mit dem Atem sacken lassen bis ins Ziel (dabei den Druckpunkt finden), wenn du das Ziel erreicht hast Luft anhalten, nicht ganz ausatmen 1/3 des Volumens sollte in der Lunge bleiben, denn neigt man weniger zum zittern (persönliches empfinden) dann den Abzug langsam und gleichmäßig durchziehen fertig.

    Tja, so ist das Leben, hart, aber ungerecht.... ;)

  • man hat doch zwischen den zielpausen genügend zeit zu atmen. wärend des zielens lass ich das atmen eben sein. ansonsten verwackelt man sowiso alles. ich denke mal die übung machts. wichtig ist eben auch, das der herzschlag nicht zu hoch ist. wettkampfstress ist somit ebenfalls abzustellen. gut gesagt oder? :ngrins:
    es gibt da so schöne einschlafdisziplinen:
    70 minuten für 40 schuss.
    das geht dann so:
    laden und langsam atmen.
    bischen ausruhen und langsam atmen.
    hand hoch, der atem stockt. schuss
    jetzt wärend des nachladens wieder langsam atmen. die pausen sind eben wichtig. zu langes zielen bringt aber auch nix

  • Wir hatten hier im Forum doch mal den Hinweis (von Erklärbär?!!!) auf das "Lehrbuch Gewehrschießen" von Bernd Klingner, das im Downloadbereich des Klingner-Internetauftritts als PDF-Dokument (10 ziemlich große Einzeldokumente - aber in Zeiten von DSL ist das ja kein Thema mehr) zur Verfügung steht.

    In dem Teil "Körperliche Funktionen" steht eine Menge zur Atmung beim Schießen.

    Wenn ich mich recht erinnere, wurde dieses Lehrbuch hier im Forum trotz seines "hohen Alters" immer noch als brauchbar bewertet.

    Vielleicht hilft es dir ja weiter.

    Gruß... Uli

    :F: Die einfachste Sicherheitsregel: Das dünne Ende ist gefährlich :F:
    S&W 586 in 6", Walther CP88, CP99, Lever Action long, Umarex Desert Eagle, Beretta 92FS, Px4 Storm; in der "Firma" HK G36 und P8
    FWR-Mitglied Nr. 30524

    2 Mal editiert, zuletzt von marathon (29. Juni 2006 um 06:34)

  • dann könntest du mit der richtigen atmungstechnik vielleicht sogar noch besser schiessen. denn eines ist mir völlig klar, im eingeatmeten zustand zu schiessen läuft bei mir überhaupt nicht! da bin ich viel zu unruhig und die seitenschwankungen sind enorm!

    der vorschlag von schattenkrieger ist klasse! :new11:
    mein gefühl hat mir gesagt, dass es in völlig ausgeatmeten zustand auch nicht geht, weil ich schon nach 2 sekunden wieder schwanke. also muss es ein zwischenweg sein.....1/3 klingt für mich sehr plausibel!

    wichtig für mich ist, dass ich auf brustatmung also gänzlich verzichten kann. denn für ruhiges atmen zwischen den schüssen müsste bauchatmung genauso gehn!

    vielen dank für eure zahlreiche beteiligung, echt ein klasse forum :new11:

    hoffe ich darf mir in naher zukunft noch mehrere dumme fragen erlauben, weil ich möchte mich wirklich verbessern!

    danke lg morphois

    edit: fast vergessen lol, fetten dank marathon! bin die dateien grad am saugen!

    Einmal editiert, zuletzt von Morphois (29. Juni 2006 um 10:40)

  • Morphois

    Laut unserem Trainer im Verein ist das die richtige Atmung (Beim zielen gar nicht zu atmen). Egal ob nun Richtig, oder Falsch, ich komme gut zurecht damit.
    marathon Vielen Dank für den Link, habe mir den Artikel gerade mal durchgelesen, ist wirklich sehr interessant.

    Es gibt Menschen die wissen Alles :huldige: und es gibt Menschen die wissen Alles besser *lol*

  • Zitat

    Original von Freggl70
    Morphois

    Laut unserem Trainer im Verein ist das die richtige Atmung (Beim zielen gar nicht zu atmen). Egal ob nun Richtig, oder Falsch, ich komme gut zurecht damit.
    marathon Vielen Dank für den Link, habe mir den Artikel gerade mal durchgelesen, ist wirklich sehr interessant.

    dein trainer weiss das bestimmt besser als ich, keine frage! es klang für mich nur sehr paradox, weil man doch beim ausatmen zusammensackt und so.....vielleicht gewinnt man aber bei langsamem einatmen auch an stabilität! klingt zumindest sehr interessant.

  • es ist auf jeden fall sinvoller, nach dem ausatmen zu schießen, als nach dem einatmen.
    Der Nullpunkt sollte ja auch nicht ohne Grund ca 5 cm ÜBER der Scheibe liegen. Atmet man nun ca. 2/3 aus dann sinkt man von oben in den Spiegel und kann ohne Muskelanspannungen nur durch die Lunge, die Höhe halten.
    So wird es in allen Büchern beschrieben und so war es auch Inhalt des C-Trainer Lehrganges meiner Freundinn und Trainers.
    Die werden sich dabei schon was gedacht haben.


    mfg Dudi

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

  • Zitat

    Original von Dudi
    es ist auf jeden fall sinvoller, nach dem ausatmen zu schießen, als nach dem einatmen.
    Der Nullpunkt sollte ja auch nicht ohne Grund ca 5 cm ÜBER der Scheibe liegen. Atmet man nun ca. 2/3 aus dann sinkt man von oben in den Spiegel und kann ohne Muskelanspannungen nur durch die Lunge, die Höhe halten.
    So wird es in allen Büchern beschrieben und so war es auch Inhalt des C-Trainer Lehrganges meiner Freundinn und Trainers.
    Die werden sich dabei schon was gedacht haben.


    mfg Dudi

    ich war mir dieses problems nicht völlig bewusst, aber hab mich schon drüber gewundert wieso nach einrichten, dann beim zielvorgang der nullpunkt nicht mehr stimmt. das liegt bestimmt daran, dass ich beim zielvorgang ja ausatme und was vorher genau im spiegel war , dann auf einmal zu tief ist.

    atme ich bei der nullpunkteinstellung flach weiter? dann gibt es doch auch abweichungen nach oben und unten.....ich mein es hängt dann ja vom "füllstand" meiner lunge ab. bei der kontrolle des nullpunkts hab ich immer versucht die gleichen verhältnisse zu haben ( 1/3 luft in der lunge) wie dann beim zielvorgang.

    das mit 5 cm drüber stehn, will mir noch nicht ganz so einleuchten.....

  • Das ist im Grunde das was ich meinte, erst ein wenig über die Scheibe zielen und das Gewehr beim ausatmen langsam ins Ziel sacken lassen...
    Wenn du direkt auf die Scheibe zielst und dann ausatmest sackt das Gewehr unter das Ziel, was du dann wieder versuchst durch den Körper auszugleichen, dabei beginnst du dann automatisch mit dem Wackeln...
    Ist natürlich praktisch wenn man sich sowas aus dem Verein oder Büchern aneignen kann, ich hab einfach lange rumprobiert bis sich das dann als das optimalste für mich ergeben hat.

    Tja, so ist das Leben, hart, aber ungerecht.... ;)

  • Der Nullpunkt ist ja der Punkt den du immer anvisierst wenn du den Zielvorgang beginnst. Dieser muss auch nicht jedes mal "eingestellt" werden, sodern sollte sich durch den Anschlag ergeben. Du richtest dich ein, nimmst das Gewehr in den Anschlag, kontrollierst einen äußeren und inneren Anschlag, dann blickst doch hoch durch den Diopter (vorher nicht durchblicken) und was du jetzt siehst ist der Nullpunkt. Liegt der nicht da wo er sollte (5cm über dem Spiegel) musst du durch ferstellen am GEwehr spielen mit den Füßen oder der Hand erreichen, das er da hinwandert. Diese Stellung nimmst du dann immer wieder ein, vor jedem Schuss, und irgendwann wird dein Muskelgedächniss so fein sein, das du den Nullpunkt immer konstant beibehälst.
    Das kann aber einige Wochen oder Monate daueren.
    Wenn du jetzt hochgeguckt hast, und durch den Diopter auf deinen Nullpunkt zielst, atmest du 2/3 aus, dann schießt du.
    Geatmet wird nur wenn du den Anschlag aufbaust und den äußeren bzw. inneren Anschlag kontrollierst, nichtmehr wenn du durch den Diopter Blickst, dann nurcnoch ausatmen und Schuss.

    du könntest dir diesen (klick) Thread auchmal anschauen, da haben Sandra und ich schon viele Sachen zum 10 M LG schießen gesammelt.


    mfg Dudi

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

  • Laut Lehrbüchern (Schweizer Langwaffen Schießschule u.a.) erfolgt die Schussabgabe wie schon erwähnt wurde nach dem Ausatmen von rund 2/3 der Luft

    rhodium

  • Im Verein hat man gesagt ganz ausatmen und abdrücken...
    In der Praxis hat sich das bei mir automatisch eingestellt, va die Bauchatmung! Hab mich jüngst dabei ertappt das mein Mund immer leicht geöffnet ist, dann kann ich meine Atmung besser dosieren :lol:

  • Ganz, halb, tief und flach atmen sind doch alles relative Begriffe und je nach Lungenvolumen und Trainingszustand anders.

    Halten wir fest:

    - es wird sinnvollerweise nach dem Ausatmen geschossen

    - man atmet soweit aus, wie es ohne zusätzliche Anstrenhungen "ausströmt"

    - praktisch verlängert man dazu nur die Pause bis zum nächsten Einatmen, das kann man sogar vor dem Fernseher üben (Krimis und Fußball ausgenommen)

    - mit Kraft die Lunge leerpressen wäre ebenso Unsinn wie eingeatmet schießen, für beides braucht man Muskelkraft, dazu ist Körperspannung und Konzentration notwendig, die wiederum vom Zielen und Abziehen ablenken.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...