AEG: Steyr AUG von Both Elephant

  • Tag Leute!

    Mit diesem „Testbericht“ gebe ich hiermit offiziell meinen Einstand hier im Forum. Hatte bis vor 2 Jahren einige Luftpistolen und Gewehre besessen und bin letztes Jahr auf Softair umgestiegen. Ich besitze z.Zt. aber nur noch eine P90 (AEG) von VB Sports und eben dieses brandneue Steyr AUG (AEG) von Both Elephant.
    Zum Gewehr: Ich hatte ursprünglich geplant, das AUG zu zerlegen und auf Co2 umzubauen. Denn die Präzision meiner P90 ließ mehr als zu wünschen übrig, und somit hatte ich nichts anderes bei dem Steyr erwartet. Doch weit gefehlt! Dazu nachher mehr. Gekauft habe ich das Steyr über Ebay für schlanke 43€ + Versand, und dementsprechend waren meine Erwartungen nicht wirklich hoch gesetzt. Doch ich sollte positiv überrascht werden. Erst einmal zum Lieferumfang. Neben einer üblichen Verpackung aus Kartonober- und Styropor-Unterteil gehören folgende Sachen zum Lieferumfang:
    1. natürlich das Gewehr mit einem 30-Schuß-Magazin
    2. Kimme und Korn (aufschraubbar)
    3. Zielfernrohr (das verdient den Namen nicht und ist eine Attrappe, da noch nicht einmal ein Fadenkreuz vorhanden ist. Laut der BDA sollen allerdings Visiere von Tokio Marui montierbar sein.)
    4. Akku (im Foto nicht zu sehen da schon im Schulterstück des Gewehres montiert)
    5. Ladegerät für den Akku
    6. Rohreinigungsstab (liegt unter dem Gewehr daher auf dem Foto nicht zu sehen.)
    7. ein Kunststoffteil welches ich nicht zuordnen kann und welches auch nicht in der BDA erwähnt wird
    8. ein kleines Päckchen recht hochwertiger Munition
    9. eine Schutzbrille aus Plaste
    10. eine englisch-sprachige BDA
    11. Schnell-Lader für das Magazin


    Nach dem Auspacken gleich das erste Fazit: Das ist kein „echtes“ AUG. Klar, werden jetzt alle sagen. Das ist ne Softair. Aber das meine ich nicht. Optisch entspricht es eher der Zivilversion von Oberland Arms, die diese Waffe auch für den deutschen Markt anbieten (jedoch ohne Handgriff). Denn die militärische Version hat ein fest in den „Tragegriff“ integriertes Zielfernrohr, welches sich folglicherweise auch nicht abnehmen lässt. Wer nicht weiß, was ich meine, sollte mal hier klicken:
    -LINK-

    Ein schöner Bericht über das militärische Original. Bei der Zivil-Version indes ist eine Picatinny-Schiene mit Weaverprofil verbaut, welche die Montage unterschiedlicher Optiken ermöglicht. Genauso ist es auch bei meiner Softair-Version. Somit kann und sollte man sich dort auch richtig austoben, denn die Waffe hätte so richtige Qualitäten! Doch dazu später mehr. Alle Teile sind wie beim Original angeordnet. Lediglich die Farbgebung (Tarnfarben) ist nicht wirklich originalgetreu (Das Original ist basalt-grau und hat eine feinporige Oberflächenstruktur im Vergleich zur Aal-glatten Oberfläche der Softair.) Die BDA ist mehr oder weniger ein Witz. Sie ist sehr knapp gehalten. Die Waffe verfügt über SEMI – und VOLLAUTOMATIK. Drückt man den Abzug zur Hälfte nach hinten, kommt nur eine Murmel heraus. Drückt man ihn indes ganz nach hinten durch, befindet sich die Waffe im vollautomatischen Modus. Und da tut sich was! Angeblich hat die Waffe nur 0,5 Joule, doch wenn sich auf 5m Entfernung die Plastikkugeln im metallenen Kugelfang z.T. in Einzelteile auflösen , vermutet man doch, dass da mehr dahinter steckt. Abkriegen möchte ich die auf jeden Fall nicht! Spasseshalber hatte ich die ersten Testschüsse vom Bett aus durchs geöffnete Fenster ins Freie gemacht, und dabei ist eine Murmel gegen die Rollade aus Kunststoff geraten.... zack-bums.. ein Loch drin! Also da steckt wirklich ein brauchbarer Bumms dahinter.
    Und die Softair ist einigermaßen schwer! Nicht zu vergleichen mit meiner miserablen P90 von VB Sports. Ich schätze das Baby mal auf 2 – 2,5kg mit Magazin und Akku. Somit fühlt es sich halbwegs echt an.


    Die optional verwendbare Visierung. Habe ich persöhnlich noch nicht verbaut, da das Ganze mehr als fragwürdig und wackelig aussieht.


    Der Schnelllader für die Murmeln. Interessante und simple Technik, die aber einwandfrei funktioniert. Über die geöffnete Klappe wird die Munition einfach eingefüllt und danach der Deckel geschlossen. Vorher muss der „Drücker“ mittels Knopf am Schnelllader festgestellt werden.


    Dann wird die Klappe geschlossen und der Feststellknopf gelöst. Dann wird der Lader auf das Magazin aufgesetzt und dann der „Drücker“ solange betätigt, bis das Magazin voll ist. So um die 30 Schuß passen somit in das Magazin.


    Detailaufnahme der Seite. Man erkennt hinter dem Abzug den Sicherungsknopf mit welchem logischerweise die Waffe ge- bzw. entsichert werden kann. Links oberhalb des Magazins ist eine Abdeckung, die ich nicht zuordnen kann. In der BDA wird dies als „Take-down Latch“ bezeichnet. Dieses Teil kann man zu einer Seite herausnehmen. Aber wozu? Das Original jedenfalls hat dieses Teil auch. Nur eine Attrappe?


    Eine Nahaufnahme des Spannhebels. Dieser ist netterweise funktionsfähig und gibt einem damit quasi das Gefühl, eine echte Waffe in der Hand zu halten. Auch wenn dieser keine Funktion besitzt, genauso wie der „Barrel Lock Button“ an der vorderen Unterseite des Gewehrlaufs. Auch wenn der Spannhebel einen labberigen Eindruck macht, halte ich ihn für einen netten Gag.


    Die Waffe noch mal in der Gesamtansicht mit ZFR und eingeklappten Haltegriff. Leider klappt dieser nicht soweit hoch wie beim Original. Ich befürchte, dass das Plastikgelenk nicht allzu lange halten wird. Wenn es brechen sollte, muss ich es durch ein selbstgefrästes Teil aus Alu oder Edelstahl ersetzen.


    Mein Kugelfang. Wie man erkennen kann, sind einige Kugeln beim Aufschlagen zersplittert. Ist mir sonst noch nie auf 5m Distanz passiert. Offenbar hat die Softair ganz schön was dahinter.


    So, nun geht’s ums Ganze. Nämlich um die Präzision. Zur Verteidigung der Softair: Ich habe nur mit dem montierten ZFR, sprich eher der ZFR-Attrappe geschossen. Also quasi blind! Oben sind noch einige 4,5mm Diabolos von meiner Daisy 2003 verewigt. Nachdem die ersten Schüsse so ziemlich alles außer die Mitte getroffen hatten, habe ich mich mal mit präzisen Schüssen probiert. Also pi-mal-Auge gezielt (wie auch sonst wenn man keine Visierung hat) und munter draufgehalten (Semi-Automatik). Das Abzugsgewicht ist meiner Meinung optimal, nicht zu stark aber auch nicht allzu leicht. Ohne eine Visierung zu haben, habe ich einfach ein paar Mal abgedrückt und dabei dieses Loch aus der Pappe herausgestanzt. Das waren so um die 10 Schuss. Und die liegen alle dicht beisammen! Also ein mehr als respektables Ergebnis meiner Meinung nach! Und alles wie gesagt ohne jegliche Visierung. Einfach nur das Gewehr möglichst still gehalten und drauf los geschossen. Ich denke, mit einem gescheiten Leuchtpunktvisier oder einem Zielfernrohr dürfte das Ergebnis noch locker zu toppen sein.

    Mein FAZIT: Ich bin mehr als positiv überrascht. Ursprünglich wollte ich das Teil ja rupfen, um dann meine Co2 zu implantieren. Doch nach diesen Schussergebnissen mache ich das bestimmt nicht mehr! Auf meiner Wunschliste steht auf jeden Fall ein halbwegs gescheites Leuchtpunktvisier oder ein Zielfernrohr. Die Preise schwanken bei Ebay zwischen 43€ und 50€ ohne Versand. Also für 50-60€ bekommt man meiner Erachtung nach kein besseres Einstiegsmodell. Vor allem nicht bei einer AEG. Und dann noch mit dieser Präzision. Einzige Wehrmutstropfen sind für einen Detailfreak wie mich die Lackierung, die ZFR-Attrappe und der instabil anmutende einklappbare Haltegriff. So, das wars mit meinem Einstand und nun bin ich auf eure Kommentare gespannt.

    Grüße
    Sascha

    3 Mal editiert, zuletzt von Sgt_Elias (10. Juni 2006 um 15:32)