Pistole 8mm: Walther PPK

  • Walther PPK in 8mm K

    Einführung


    Im Jahr 1929 wurde die Walther PP (Polizeipistole) der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwei Jahre später wurde dann das kleinere Schwestermodell, die PPK (Polizeipistole Kriminal), vorgestellt welche speziell für den Einsatz bei der Kriminalpolizei vorgesehen war. Mit diesen beiden Modellen wollte Fritz Walther den Behördenmarkt zu erobern. Die Technik dieser Pistolenfamilie war damals das modernste und das sicherste was man je gesehen hatte. Die Pistolen konnten durchgeladen und gesichert absolut sicher geführt werden. Das konnte man nicht von jeder Pistole behaupten, da viele mit Schlagbolzenschloss arbeiteten wo der Schlagbolzen nur von einem kleinen Sicherungsbolzen davon abgehalten wurde die Patrone zu zünden. Entspannen ließen sich diese Waffen auch nicht.
    Die Neuerungen bei der PP-Modellreihe waren, dass sie den Spannabzug bei den Pistolen etablierten. Den gab es zwar bei Revolvern schon länger, aber bei Pistolen war dieser noch nicht sehr verbreitet. Dann noch eine Walzensicherung, die auch noch den Hahn entspannte.

    Die Pistolenfamilie fand sehr schnell Anklang in aller Welt bei den Behörden, und sogar in Filmindustrie. James Bond führte in den meisten Filmen eine Walther PPK.


    Durch die dadurch entstandene Beliebtheit der PPK hatte natürlich jeder Hersteller von Schreckschusswaffen mindestens ein solches Modell im Programm:

    ERMA die EGP 75(S), EGP 715 und die EGP 790. Röhm hatte die RG 800 und die RG 100. Von Umarex gab es gleich mehrere Modelle: Reck PK 800 (die auch mit der Herstelleraufschrift Perfecta vertrieben wurde, und eine Sonderserie Perfecta El Alamein) und als Nachfolger die Walther PPK in 8mm und später in .315K.

    Hier mal die Walther im Vergleich mit der ERMA EGP 75S:

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    Die Laufsperren sind hier nur sichtbar aufgrund des Blitzlichtes, ansonsten sind beide nahezu unsichtbar

    Technische Daten

    PTB: 502
    Kaliber: 8mm K
    Länge: 155mm
    Höhe: 100mm
    Breite: 25mm
    Lauflänge: 83,5mm
    Gewicht: 600g
    Magazinkapazität: 7 Schuss (als Zubehör gab es auch ein Verlängertes mit 10 Schuss)
    Beschussjahr: 1994
    Abschussbecher: Umarex A

    Optik und Verarbeitung

    Die Verarbeitung der Walther ist in Ordnung, es sind keine Gussgrate zu erkennen und die Brünierung ist auch gut. Es sei auch noch erwähnt, dass es zwei Varianten der PPK gibt, einmal mit goldener Schrift und dann noch Eine wo die Goldfarbe weggelassen wurde, das sind aber auch schon die einzigen Unterschiede.
    Die PPK basiert im Grunde auf der PK 800, nur dass der Magazinhalter an die Seite des Griffstücks verlegt wurde. Deshalb passen die Magazine der PPK, bis auf das 10 schüssige, auch in die PK 800. Aber umgekehrt nicht, da den Magazinen der PK 800 die Raste für den seitlichen Magazinhalter fehlt.

    Der Unterschied zur PPK im Kaliber .315 ist nicht nur das andere Kaliber, es wurde gleichzeitig auch der Stahlhahn den die 8mm-Variante noch besaß wegrationalisiert und durch einen aus Druckguß ersetzt.







    Kommen wir nun zu den Unterschieden zwischen der PPK und der PPK:

    1. Das Abzugszüngel bleibt vorne wenn der Hahn gespannt ist.

    2. Bei der Beschriftung fehlt die Herstellerbezeichung und der Ort (Carl Walther Waffenfabrik Ulm/Do oder Zella-Mehlis (Thür) bei Vorkriegs- bzw. Kriegsproduktion)

    3. Bei der SSW ist der Sicherungshebel kürzer

    4. dadurch fehlt auf der linken Griffschale die Einfräsung an der Griffschale

    5. keine Entspannfunktion des Hahns beim Sichern

    6. kein Schlittenfang wie bei der scharfen, Schlitten bleibt am Magazin hängen.


    Zuverlässigkeit

    Als die Waffe bei mir ankam fiel mir gleich auf, dass die Schließfeder sehr schwach war. Also machte ich mich sofort daran die Waffe zu testen. Gezündet wurde zuverlässig, ausgeworfen auch aber beim Zuführen wurden die Patronen immer verklemmt. Also war anscheinend die Feder zu schwach. Ich baute dann aus meiner GP DA 9 (alte Version, Teilenummer der Feder: 318.70.06.1 )die Feder aus und baute sie in die PPK ein, natürlich ohne den Vorspannring. Als ich dann die Waffe erneut testete, funktionierte sie einwandfrei. Das gleiche gilt auch für die Version im Kaliber .315 K, daher hatte ich auch den Hinweis mit der Schließfeder der GP DA 9.


    Zerlegen

    Das Zerlegen funktioniert bei der Waffe sehr einfach. Magazin entnehmen, den Abzugsbügel nach unten klappen. Den Schlitten zurückziehen, nach oben abheben und nach vorne gleiten lassen.

    Fazit

    Die PPK ist eine kleine Pistole in einem starken Kaliber, die sich auch sehr gut verdeckt führen lässt aufgrund ihrer Kompaktheit. Zudem ist sie sehr zuverlässig wenn man die schwache Originalfeder ausgewechselt hat.


    Ich hoffe der Test hat euch gefallen.

    An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bei Christian Chmielorz und bei Udo Tülp bedanken, die mir für den Test jeweils ein Bild des großen Magazins bzw. ein Bild der Waffe mit dem großen Magazin drin zur Verfügung gestellt haben.


    Euer Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    9 Mal editiert, zuletzt von germi (26. Mai 2006 um 16:50)