Montage anpassen

  • Gar nicht selten hat man bei Druckluftgewehren das Problem, dass das ZF sich nicht richtig einstellen lässt. Die Höhenverstellung des Absehens reicht nicht aus, um das Absehen bei der gewünschten Einschussentfernung auf die Treffpunktlage einzustellen. Tiefschüsse sind der Normalfall, da die ZF´s für die wesentlich gestrecktere Flugbahn von Feuerwaffen konzipiert wurden.

    So ging es mir auch bei der Montage des Bushnell Elite 4200 8-32x40 auf die – na was wohl – HW 97k.

    Was macht man da?

    Die vollverstellbare B-Square Montage z.B. erscheint mir zu „wackelig“ für einen Preller. Auch wenn manch einer Stein und Bein auf die Qualität schwört….das ZF hängt letztlich an ein paar Schraubenspitzen.

    Meine Wahl fiel auf die gedämpfte, einteilige Bushmaster-Montage. Die Gummidämpfung ist die Garantie für Fehlschüsse und muss weg. Man zahlt also ordentlich Geld für vier O-Ringe, die man sofort ausbaut und dafür brauch man auch noch einen zölligen Innensechskantschlüssel.

    Die folgenden Fotos zeigen die bereits modifizierte Montage. Ich habe keine Fotos vom Vorher-Status gemacht. Alles silbrige Alu muss man sich also auf den ersten Fotos wegdenken.

    Die Montage wird erst einmal vollständig demontiert und die O-Ring-Schrauben entsorgt.

    Dann habe ich die Klemmringe für das ZF nachgearbeitet. Hierzu werden Pappscheibchen oder Ähnliches zwischen Ober- und Unterteil eingebracht bis der Messschieber auch von oben nach unten 25,4mm anzeigt. Das ist ganz wichtig, sonst macht man es noch schlimmer und schleift sich eine Ellipse ein. Mit einem Alurohr, dass mit Papierlagen und letztlich 600er Schleifpapier umwickelt wird, bis es stramm gerade noch durch die Ringe geht, werden diese dann nachgearbeitet. Immer beide Ringe gleichzeitig! Das Rohr mit dem Schmirgelpapier geht also durch beide! Ringe. Dann kann man mit 800er oder 1000er Schleifpapier noch einmal nachgehen. Es ergeben sich sehr interessante Muster durch die abgetragene Eloxal- und Grundierungsschicht. Man sieht hinterher genau die Unregelmäßigkeiten der ursprünglichen Innenflächen. Dieses Verfahren nimmt zwangsläufig ein paar hundertstel mehr an den Randflächen der Ringe (jeweils vorne und hinten) weg, was aber absolut nicht schadet.


    Dann werden neue Gewinde in die Montage-Basis geschnitten. Ordentliche M8 statt der etwa nur halb so großen Zollgewinde.


    Die Köpfe der M8 Innensechskantschrauben passen perfekt in die Bohrungen, in denen vorher die O-Ringe saßen.

    Jetzt der schwierigere Teil. Ich schieße meine 97k auf 40m ein, das bedeutet, dass der erste „Nulldurchgang“ etwa bei 10-11m liegt. Auf 10m lagen aber alle Treffer zu niedrig, bei Maximaleinstellung des ZF um etwa 12mm bei mittlerer Einstellung um 61mm. Die basis der Montage ist 110mm lang. 61mm auf 10m entspricht 0,67mm auf 110mm. Die Montage muss also auf der vorderen Seite um ca. 0,6mm niedriger gelegt werden und damit das ganze ZF etwas nach unten abgewinkelt werden.

    Das geht nur mit einer einteiligen Montage, weil der obere Teil mit den Klemmringen davon völlig unberührt bleibt. Das eingespannte ZF wird keinerlei Zwangskräften ausgesetzt, weil die Geometrie der Klemmringe immer noch eine gemeinsame Achse besitzt, die mit der des ZF identisch ist. Von dem Unterlegen von Papierschnipseln oder anderen Dingen in die Montageringe halte ich absolut nichts. Das kann nicht gut sein…das ZF wird garantiert verspannt.

    Also ist mangels einer Fräsmaschine die Feile angesagt. Gar nicht einfach, eine ebene Fläche an einer Seite so herunterzufeilen, dass die ganze Fläche über 110mm immer noch absolut eben ist und auch nicht seitlich verkantet. Es dauert ein bisschen, aber es geht.

    Von links nach rechts läuft die Basisschiene der Montage absolut gerade um ca. 0,5mm nach unten.

    9,5mm auf der einen Seite (das Bild täuscht ein wenig)

    10,0mm auf der anderen Seite, wie ursprünglich.

    Das Oberteil der einteiligen Montage wurde auch etwas angefeilt, um dem Kleber bessere Bedingungen zu verschaffen. Uhu-Plus auf die Flächen…zusammengefügt und die M8 Schrauben fest angezogen….bei 180Grad in den Ofen. Abkühlen lassen. Die M8 Schrauben wieder herausgedreht…Loctite an die Schrauben und wieder eingedreht.

    Wer dann noch seinem ZF etwas Gutes tun will, schneidet kleine Ringe aus den Finger eines Latexhandschuhs und zieht sie über das ZF genau an die Stellen, an denen später die Ringe der Montage sitzen. Das schont das ZF und verschafft etwas mehr „Grip“ zwischen ZF und Montage. Die „Kabelbinder“ mit Schraube (danke Para ) gibts leider in der Art meines Wissens nur in Großbritannien. Um den Zoomring gelegt erlauben sie eine sehr einfache und komfortable Einstellung der Vergrößerung.

    Um es für das ZF in seinem „Bettchen“ etwas angenehmer zu machen, habe ich dann noch die „Löcher“ in den unteren Montageringen mit Uhu-Schnellfest „ausgegossen“.

    Und nach Aushärtung nachgeschnitten und geschliffen, so dass sich eine gleichmäßige Rundung ohne den Absatz für die Bohrung ergibt.

    Fertig! Das ZF (mit Sonnenblende) ca. 580mm lang liegt über seine ganze Länge etwa 2,5mm zur Laufachse nach vorne geneigt. Identisch mit zig Klicks am Höhenturm.

    Und an dieser Montage verstellt sich nichts mehr! Eine wirklich einteilige!!! Montage.

    Viele Grüße

    Musashi