Kleine Tips von jedem, für jeden (neu: Zielscheiben!)

Es gibt 187 Antworten in diesem Thema, welches 93.451 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Januar 2016 um 23:54) ist von Tecron.

  • Dieses Posting wird ständig durch die kommenden Postings ergänzt werden, um einen besseren Überblick zu wahren

    Letzte Aktualisierung: 01.09.2007

    neu: (endlich) aktualisiert
    neu: Formatierung leicht verändert
    neu: eine Lammellenscheibe im Selbstbau
    neu: der unvergleichliche "Julian-Sack"

    Folgendes:

    Als Armbrustschütze steht man ja meistens etwas alleine da und wenn man
    mal ein kleines Problem hat, ist außer co2air.de und pfeilbeschleunigung.de
    niemand da, der helfen kann.
    Und das nicht nur bei großen Problemen, denn der Teufel steckt bekanntlich
    im Detail. Daher möchte ich hier einen Versuch starten, eine Sammlung von
    lauter kleinen Tips und Helferchen zu sammeln, die einem das ganze Leben
    mit der Armbrust leichter machen.

    Zum Tipps veröffentlichen ist natürlich jeder herzlich eingeladen, aber ich
    wäre dankbar, wenn der Thread nicht allzuschnell Offtopic driftet und sich hier
    am Ende wirklich eine nützliche Sammlung finden lässt

    Den Anfang mach' ich natürlich selber:


    Zentriertes Spannen:
    Nicht jeder hat eine Compoundarmbrust und nicht jeder hat eine Spannhilfe.
    Problem ist es oft, seine Armbrust auch zentriert zu spannen und somit die
    Schussgenauigkeit zu optimieren.
    Einfachste Lösung hierfür ist es, links und rechts der Pfeilführungsschiene
    eine kleine Markierung mit weißem Edding anzubringen. Wenn man die
    Armbrust nun spannt, hat man in jedem Fall den Überblick, wie zentral die
    Sehne im Schloss liegt.

    Schloss ölen:
    Waffenpflege ist wichtig, das weiss ja jeder. Aber nicht jeder möchte gleich
    sein ganzes Armbrustschloss zerlegen, wenn es daran geht, auch diesen Teil
    einmal zu ölen. Etwas Feinmechaniköl in's Schloss geben ist aber so eine
    Sache für sich. Viele Teile in der verwinkelten Mechanik sind schwer zugängig
    und wenn man mit dem Fläschchen Öl daran geht, ölt man entweder nur die
    Hälfte oder aber vor allem den Boden und das, was gerade unter einem ist,
    wenn die ganze Soße wieder heraustropft.
    Ich persönlich benutze dafür Spritzen, Kanülen und Braunülen
    (Velenverweilkanüle, eine Kanüle aus weichem, schlauchartigen Plastik).
    Etwas Öl in die Spritze aufgezogen und mit Kanüle oder Braunüle in's Schloss
    gebracht. So erwischt man garantiert jedes Detail mit einer nicht zu großen
    Menge Öl und kann auch andere schwer erreichbaren Stellen Ölen. Selbiges
    lässt sich auch gut für Schraubenfestiger einsetzen.

    Schloss ölen 2 (Danke an kreuzbogen)
    Ich verwende seit kurzem WD40, da es aus der Dose aufschäumt, verdeckte
    Teile gut erreicht und eine gute Kriechwirkung hat. Über Nacht einwirken
    lassen und austretende Überschüsse abwischen. (WD40 steht übrigens für
    water displacement, 40th attempt, also den 40sten Versuch einen
    Schmierstoff mit wasserabweisender Wirkung zu finden (...) Früher habe ich
    auch Ballistol verwendet, jedoch ist es alkalisch und sollte in der nähe von
    Kunststoffteilen nur mit Vorsicht verwendet werden.
    (Anmerkung von kahn: WD40 eignet sich nach meinem Wissen und
    Erfahrung eher weniger zum schmieren der Abzugsmechanik von Armbrüsten.
    WD40 ist ein Kriechöl und kein Schmieröl. Der Schmierfilm reißt sofort unter
    Druck und gerade im Bereich wo Sehnenkralle in den Abzugshebel (und
    deren Lagerung) greift und hohe Drücke walten sollte man eher auf erpropte
    Schmiermittel zurückgreifen. Ein fähiger Industrieschmierstoff wie Molykote
    wäre zB. optimal.)
    (Anmerkung von kreuzbogen: Das Produkt hat eine Reihe sehr guter
    Eigenschaften, aber auch seine Tücken: Wegen der starken Kriechwirkung
    gerät es überall hin und kann auch gesicherte Schrauben lösen. TenPoint u.
    a. Hersteller empfehlen WD40, aber wer wiederholt Probleme mit sich
    lösenden Schlössern oder Zielfernrohrschienen hat, sollte weniger größzügig
    mit dem Zeug sein.)

    Sechskantschlüssel:
    Klar, jeder hat für seine Armbrust für jede Kleinigkeit einen eigenen
    Sechskantschlüssel, aber vielerorts sind diese nur unpraktisch, da man
    einfach nicht genug Spiel hat oder die Hebelwirkung nicht ausnutzen kann.
    Hierfür empfiehlt sich in jedem Fall ein "Knarrenschrauber", also eine
    Kombination aus Schraubenzieher und Ratsche mit um 90° abknickbarem
    Kopf, Ratschenfunktion und Bits; im Idealfall hat er auch noch ein Fach für die
    Bits im Griff. So hat man sein Werkzeug kompakt beisammen und kann es
    wahlweise als Schraubenzieher, als auch als Ratsche oder beides
    zusammen benutzen. Spart zumindest bei der Bogendemontage etc viel Zeit
    und Kraft.

    Pfeilzieher:
    Gorilla Grip und Pfeilziehzange kennt ja jeder, aber warum nicht selber
    machen und Geld sparen? Zum Pfeile ziehen verwende ich immer ein Stück
    sog. "Kofferraummatten", ein netzförmig aufgeschäumter Kunststoff mit enorm
    hoher Reibewirkung. Einfach nur zuschneiden und man kann ihn für jede
    Pfeillänge einsetzen und hat auch normalerweise genug Material übrig, um
    seinen Kofferraum oder die Ablage auf dem Armaturenbrett auszulegen um
    dort seine Habsachen auch in Kurven stets auf der Ablage wissen zu können.
    (Anmerkung von Lycanthrop: Ich sprühe die Pfeile mit Silikonspray ein.
    Dadurch schont man die Pfeilschiene und der Pfeil lässt sich wesentlich
    leichter aus dem Ziel ziehen.)

    Die Sehne wachsen: (Danke an Thommy82)
    Zum wachsen der Sehne verwendet man einfachen Sehnenwachs, wie man
    ihn in allen Bogensportgeschäften bekommt.
    Behandelt werden alle offenen Teile der Sehne (also nicht die Mittelwickelung
    oder die Wickelungen am Ende der Sehne) durch leichtes hin und herreiben
    mit dem Wachsstift.
    Anschließend wird mit Daumen und Zeigefinger das Wachs in die Sehne
    durch hin und herreiben "einmassiert". (Man kann auch zur Hilfe einen kleinen
    Lederlappen nehmen, das schont die Finger.
    (Anmerkung von HassesFreigang: Teflonfett ist auch geeignet, für 5€ bei AIA
    zu bekommen)

    Die Schiene pflegen: (Danke an Thommy82)
    Die Pfeilschiene öle ich mit Tenpoint Öl. Einfach einen Tropfen auf den
    Zeigefinger und einmal über eine Seite der Schiene "drüberfahren".
    Ein zweiter Tropfen auf den Zeigefinger und über die zweite Schienenseite
    fahren.
    (Anmerkung von HassesFreigang: Teflonfett ist eine gute Alternative.
    Schiene wie von Thommy beschrieben einfetten und dann mit einem Tuch
    abreiben, um einen hauchdünnen Film zu hinterlassen)
    (Anmerkung von kreuzbogen: Hier verwende ich auch Teflonfett aus dem
    Modellbau, beispielsweise Robbe Präzisionsfett VE4 Nr. 5522. Das Fett,
    welches für Motorgetriebe konzipiert ist, ist sehr zäh und hat sehr gute
    Notlaufeigenschaften.)

    Die Wurfarmschrauben: (Danke an Thommy 82)
    Bei Tenpoint ist es so, das die Wurfarmschrauben nicht rostfrei sind. Daher 1x
    im Jahr (oder nach einem Regenfall, dem die Armbrust ausgesetzt war) einen
    Tropfen auf jeden Bolzenkopf geben, ein paar Sekunden warten und dann mit
    einem Tuch ab/verreiben...

    Schrauben gegen Prellschlag sichern: (Danke an Thommy 82)
    Da eine Armbrust einen großen Prellschlag entwickeln kann, der langsam die
    Schrauben lockert, müssen diese regelmäßig neu angezogen werden. Um
    diesen Vorgang jedoch hinauszuzögern (z.B. bei der ZF-Montage, erspart
    erneutes Einschießen) können die Schrauben vor dem Eindrehen mit
    "werkzeugfestem" Schraubensicherungslack (z.B. Loctite) oder Notfalls
    gewöhnlichem Nagellack behandelt werden, der di Schrauben nach deim
    Eindrehen zusätzlich verankert und so die Wirkung des Prellschlages für eine
    Weile hinauszögert. Die Schrauben im Bedarfsfall mit Aceton oder Alkohol von
    Lackresten befreien und neu behandeln.
    (Anmerkung von HassesFreigang: Lack am besten nicht an Schrauben
    verwenden, welche das Schloss oder andere mechanische Teile halten, da
    eventuell Schäden oder Probleme in den Mechanismen verursacht werden
    können.)

    Sehnenwechsel (Recurve):
    Vorsicht, nur bei Modellen der 150lbs-Klasse getestet.
    Anstatt sich eine Einspannhilfe zu kaufen oder sich im manuellen Aufspannen
    wie bei einem Bogen zu üben, kann mich sich auch selber eine Einspannhilfe
    bauen. Einfach dicke Kabel oder besser ein Stahlseil zu einer Art Sehne mit
    Schlaufen am Ende modifizieren und auf die ungespannte Armbrust legen.
    Dann die Armbrust unter Hilfe des Kabels/Stahlseils spannen, so dass sich
    der Bogen ein bisschen (bloß nicht zu viel) spannt und dann die neue Sehne
    einfach über den Bogen ziehen und diesen möglichst entspannen, indem
    man die Sehne (enorm gut) festhält und den Abzug drückt oder drücken lässt.
    Im Anschluss noch die Spannhilfe abziehen oder notfalls abschneiden und:
    voilá, fertig.

    Sehnenwickelung: (Danke an Thommy82)
    Zwei Holzblöcke nehmen, die zur Schonung an den Stirnkanten mit Leder o.ä.
    gepolstert sind. Diese werden hochkant zwischen Sehne und Kabel
    zwischengelegt und dann auf hochkant gedreht.
    Dann wird mit einem scharfen Messer (Cuttermesser o.ä.) verdammt
    vorsichtig die alte Wickelung angeschnitten. Dabei muss man wirklich
    vorsichtig sein, weil ein Schnitt in die Sehne unangenehm werden könnte
    Mit einer stupfen Stofpnadel wird das Wickelgarn durch die Mitte der Sehne
    gezogen. Dann beginnnt man, noch von Hand ohne Zuhilfenahme einer
    Wickelmaschine die ersten Wickelungen von Hand zu machen. Gleichmäßig
    fest. Hat man so ca. 1-2cm gewickelt, nimmt man nun die Wickelmaschine.
    Die Wickelmaschine hat eine Vertiefung, welche dann nur noch um die Sehne
    geführt werden muss. Das geht eigentlich von ganz alleine.
    Ca. 2cm bevor die Wickelung zuende ist, wird ein noch ein Stück Wickelgarn
    (notfalls auch gewachste Zahnseide, doppelt genommen) in Form einer
    Schlaufe mit eingewickelt. Diese Schaufe sollte am Ende der fertigen
    Wickelung herrausgucken. Dann wird die Wickelung zuende gewickelt. Ist das
    geschehen, wird das Wickelgarn angeschnitten, und das Ende durch die
    Schlaufe gesteckt.
    Dann muss man kräftig ziehen, das Wickelgarn zieht sich unter die
    Wickelung. Was dann rausguckt, wird abgeschnitten, und mit dem Feuerzeug
    kurz abgeschmort.

    Sehnenschutz: (Danke an kreuzbogen)
    Es ist auch möglich, auf die Sehnenwicklung selbst mittig etwas dickes
    Isolierband zu platzieren (Breite etwa der Pfeilschiene entsprechend) und
    dieses zu fetten. Wicklung natürlich in der Richtung, die ein Aufrollen des
    Bandes verhindert.
    Die Klebung hält etwa einen Schusstag, jedoch sollte das Klebeband
    getauscht werden, wenn sichtbarer Verschleiss auftritt. Alles was das Band
    „wegsteckt“, muss die Sehne selbst ja nicht mehr aufnehmen, daher dürfte
    die Sehnenentlastung durchaus merklich sein.
    Am besten Isolierband auf alte Aufkleberträger fixieren und auf ca. 2x4cm
    große Stücke zuschneiden und diese als Vorrat mitführen.
    Gewebeband („Panzertape“) ist hingegen nicht zu entfernen, da es sich nicht
    rückstandslos entfernen lässt und die Pfeilführungsschiene verschmutzt und
    die Klebung zum „Wandern“ neigt, auch wenn es robuster ist.
    Bei rechtzeitigem Wechsel der Klebung wurde keine Veränderung in
    Schusspräzision oder Zuverlässigkeit festgestellt.
    (Anmerkung von HassesFreigang: Es wäre eventuell ratsam, dieses
    System erst bei einer Recurvearmbrust auf Dauer zu testen, da sich dort ein
    eventueller Sehnenschaden durch einfaches Wechseln der Sehne
    ausgleichen ließe und nicht bei einer komplizierten Compoundarmbrust zu
    expermentieren)

    Zielscheibe 1- Dämmmaterial:
    Dämmmaterial findet man im Baumarkt üblicherweise in Plattengrößen von
    1x1m oder 1x2m. Ich meine damit dieses textile, watteartige und „fluffiges“,
    aber rauhes Gewebe, welches man zur Wärmedämmung u.a. in Dachstühlen
    etc verwendet.
    Die Herstellung ist denkbar einfach. Man schneidet mit einem Cuttermesser
    o.ä. seine Platten auf die richtige Größe (ich persönlich würde 60x60cm
    nehmen, um das alles nicht so sperrig werden zu lassen) und fügt mehrere
    Lagen hintereinander, bis man eine Stärke von ca. 30cm erreicht hat. Eine
    solche Scheibe hält auch Pfeile aus 25m, die mit einer 175lbs Armbrust
    verschossen wurden sicher auf.
    Vorteile: Geringe Kosten / Schnelle Herstellung / Pfeile leicht zu entfernen
    Nachteile: Höherer Verschleiss (Einschusslöcher „füllen sich nicht wieder“)

    Zielscheibe 2 - Folie:
    Aus großen Folienrollen (z.B. Paletten werden damit eingewickelt) von ca.
    einem Meter Breite und einer hohen Länge, lässt sich ein „Knäuel“ wickeln,
    welches durch die hohe Reibungswirkung dieser Folie eine hervorragende
    Bremswirkung entfaltet. Einfach ein paar wenige „Folienwürste“ (Dicke ca.
    10cm) wickeln, diese im Anschluss nebeneinanderlegen und erneut mit Folie
    umwickeln, bis man ein Knäuel hat, welches ebenfalls eine Dicke von ca.
    30cm hat. Auch dieser Pfeilstopper schafft einen Pfeil aus 25m Entfernung bei
    einer starken Armbrust.
    Vorteile: Geringe Kosten / wenig Verschleiss / sehr leicht
    Nachteile Höherer Auwwand / Pfeile schwer zu entfernen / unförmige Scheibenform

    Zielscheibe 3 - Sack:
    Einfach einen alten Jutesack (Kartoffelsack etc.) nehmen und mit alten
    Kleidungsstücken, Stoffetzen und anderen textilen Abfällen füllen und diese in
    den Sack pressen, bis er eine hohe Festigkeit erreicht hat.
    Gute Quelle für Säcke: http://www3.westfalia.de/shops/agrishop/...295b413e5749e94
    Vorteile: Kaum Kosten / Durch austauschen des Sacks einfach zu „reparieren“
    Nachteile: Erhöhtes Gewicht / hoher Verschleiss

    Zielscheibe 4 - Professionelle Lamellenscheibe:
    Eine Scheibe aus mehreren Lagen festen Schaumgummis, welche
    lamellenartig nebeneinander angeordnet sind und die Pfeile durch die
    Reibung zwischen zwei Lamellen todsicher bei jeder Armbrust auf jede
    Entfernung (auch bei einer GLC Stinger auf 10m) stoppen. Modelle gibt es u.a.
    in den Maßen von 40x40cm bis ca. 65x65cm (Review: Siehe dort)
    Vorteile: Kaum Verschleiss / enorme Pfeilstoppwirkung
    Nachteile: Sehr teuer / schwer

    Zielscheibe 5 - Karton mit Bauschaum/Spanngurten: (Danke an RD-Reaper)
    In einem Karton andere Kartonstücke aufschichten, so dass der Pfeil wie bei
    einer Lamellenscheibe auftrifft. Die Hohlräume um den "Stapel" anschließend
    mit Bauschaum ausschäumen und den Karton verschließen. Allerdings nicht
    zu viel Schaum nehmen, da die Scheibe sonst zu hart wird und sich rund
    aufbläht und durch die Gegend rollt. Einschusslöcher lassen sich nachträglich
    mit Bauschaum wieder füllen und flicken.
    Allerdings sollte beachtet werden, den Karton ca. 5 Tage stehen zu lassen, bis
    der Schaum komplett ausgehärtet ist, da sich die Pfeile sonst kaum entfernen
    lassen und wenn, dann nur verdreckt. Das System ist so gedacht, dass der
    Bauschaum die Kartonstücke lediglich zusammenpresst, hierfür können aber
    auch alternativ Spanngurte verwendet werden.
    Vorteile: Geringe Kosten (ca. 2€ pro Bauschaumeinheit)
    Nachteile:] Lange Wartezeit bis zur Fertigstellung

    Zielscheibe 6 - Lamellenscheibe im Selbstbau: (Danke an MaZZ)
    2 Pakete Trittschalldämmung (zusammen 20 Euro), jeweils mit einem
    Cuttermesser in 20 cm Streifen geschnitten und aufeinander gestapelt.
    Dann zwei einfache Holzrahmen zusammenschustern und mit zwei
    Spanngurten (je 125 kg Zug) zusammenpressen.
    Die Scheibe ist wartungsarm: Repariert wird sie am besten mit billigem
    Silikon aus der Kartusche. Damit spritze ich stark beanspruchte Ziel -
    Regionen immer mal wieder aus.
    Sollten einzelne Lamellen doch mal sehr zersiebt sein - einfach Spanngurte
    lösen und ersetzen.
    Wer das beachtet, sollte an der Scheibe ziemlich lange Freude haben...
    Vorteile: Geringe Kosten (ca. 30€), einfach zu warten/reparieren
    Nachteile: Sperrige Konstruktion, die semifix installsiert werden muss

    Zielscheibe 7 - "Julian's Sack": (Danke an crossbow
    In einen festen Sack aus Kunststoffgewebe wird mit eine Decke mit
    Polyesterfaserfüllung gepresst. Fertig. Allerdings ist zu beachten, dass dies
    nur funktioniert, wenn man "auf der Bettwäsche eine Jungfrau genagelt hat"
    Dieser äußerst einfache Pfeilfang stoppt jeden Pfeil zuverlässig und kann
    durch erneutes zusammenpressen einfach wieder repariert werden.
    Lediglich die Hülle muss bei Gelegenheit ersetzt werden.
    Als alternative Füllung sind auch Zierkissen (z.b. IKEA) als Füllung möglich
    und bieten die gleiche Stoppwirkung
    Gute Quelle für Säcke: http://www3.westfalia.de/shops/agrishop/...295b413e5749e94
    Vorteile: Geringe Kosten, einfach zu warten/reparieren, sehr leicht
    Nachteile: unförmiges Ziel


    Dank bei der Mitarbeit und dem Beifügen von intelligenten und innovativen Ideen gilt:

    • Thommy82
    • kreuzbogen
    • Lycanthrop
    • RD-Reaper
    • kahn
    • MaZZ
    • crossbow


    Wer noch andere Ideen hat, die nicht viel kosten und durchaus helfen: POSTEN :))

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

    24 Mal editiert, zuletzt von HassesFreigang (1. September 2007 um 19:52)

  • Die Sehne wachsen:

    Zum wachsen der Sehne verwendet man einfachen Sehnenwachs, wie man ihn in allen Bogensportgeschäften bekommt.
    Behandelt werden alle offenen Teile der Sehne (also nicht die Mittelwickelung oder die Wickelungen am Ende der Sehne) durch leichtes hin und herreiben mit dem Wachsstift.
    Anschließend wird mit Daumen und Zeigefinger das Wachs in die Sehne durch hin und herreiben "einmassiert". (Man kann auch zur Hilfe einen kleinen Lederlappen nehmen, das schont die Finger.

    Die Schiene pflegen:

    Die Pfeilschiene öle ich mit Tenpoint Öl. Einfach einen Tropfen auf den Zeigefinger und einmal über eine Seite der Schiene "drüberfahren".
    Ein zweiter Tropfen auf den Zeigefinger und über die zweite Schienenseite fahren.

    Die Wurfarmschrauben:

    Bei Tenpoint ist es so, das die Wurfarmschrauben nicht rostfrei sind. Daher 1x im Jahr (oder nach einem Regenfall, dem die Armbrust ausgesetzt war) einen Tropfen auf jeden Bolzenkopf geben, ein paar Sekunden warten und dann mit einem Tuch ab/verreiben...

    Sollte ich mich in einer meiner Behauptungen irren,
    nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Hallo zusammen,


    hier mal zwei Anmerkungen von mir:

    Schloss ölen:

    Ich verwende seit kurzem WD40, da es aus der Dose aufschäumt, verdeckte Teile gut erreicht und eine gute Kriechwirkung hat. Über Nacht einwirken lassen und austretende Überschüsse abwischen. (WD40 steht übrigens für water displacement, 40th attempt, also den 40sten Versuch einen Schmierstoff mit wasserabweisender Wirkung zu finden.)

    Zu empfehlen sind nur nicht harzende Öle. --- Früher habe ich auch Ballistol verwendet, jedoch ist es alkalisch und sollte in der nähe von Kunststoffteilen nur mit Vorsicht verwendet werden.

    Die Schiene pflegen:

    Hier verwende ich auch Teflonfett aus dem Modellbau, beispielsweise robbe Präzisionsfett VE4 Nr. 5522. Das Fett, welches für Motorgetriebe konzipiert ist, ist sehr zäh und hat sehr gute Notlaufeigenschaften.


    viele Grüße

    Andreas

  • Hi!

    Ich sprühe die Pfeile mit Silikonspray ein. Dadurch schont man die Pfeilschiene und der Pfeil lässt sich wesentlich leichter aus dem Ziel ziehen.

    Gruß


    Lycanthrop

    Gelobet sei der Herr mein Hirte, der meine Hände lehret Streiten und meine Fäuste Kriegen. Mein Fels und meine Burg, mein Schutz und mein Retter, mein Schild und der, auf den ich traue.

    Einmal editiert, zuletzt von Lycanthrop (17. Mai 2006 um 17:35)

  • So... ab heute gibt es hier auch etwas über Zielscheiben und Alternativen dazu zu lesen.

    Bis auf die Version mit dem Bauschaum habe ich allesamt bislang selbst getestet, auch mit einer starken Armbrust.

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Zitat

    Original von HassesFreigang
    So... ab heute gibt es hier auch etwas über Zielscheiben und Alternativen dazu zu lesen.

    Bis auf die Version mit dem Bauschaum habe ich allesamt bislang selbst getestet, auch mit einer starken Armbrust.

    vileicht solltest du noch hinzufügen warum man den karton mit wasser besprühen sollte.
    der bauschaum härtet durch aufnahme von feuchtigkeit. die trockenzeit von 5 tagen war ohne vornässen und mit karton sofort zukleben. fals einer mal so ein ding baut gebt doch hier bescheid wie lange die aushärtzeit mit vornässen ist. evtl bringt es auch was den karton offen zu lassen und dann nach dem trocknen die überreste abzuschneiden und ihn dann zu zu kleben.
    ps. das ding eignet sich auch perfekt als LG/LP Kugelfang. der vorteil gegenüber einem metallkugelfang oder einem brett ist das noch nie ein dia zurück gekommen ist, der treffer absolut lautlos ist und die scheiben ordentlich gestanzt werden da der karton nicht so hart ist wie ein holzbrett.

    "Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.""Der übernächste Krieg wird nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden." [B]Albert Einstein (1879-1955), dt.-amerik. Physiker[/B]

  • Gut, das mit dem Grund für's Befeuchten werde ich noch anfügen.

    Ankündigung:
    Da ich ja nun erstmal ein paar Tage frei habe, werde ich mich wohl eine Weile in den Keller hocken und eine dieser Bauschaumscheiben bauen, inklusive Befeuchten und anschließendem Beschusstest durch verschiedene Pfeilarten.

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

    Einmal editiert, zuletzt von HassesFreigang (22. Mai 2006 um 20:43)

  • 23.05.2006 - Neuer Absatz: Sehnenschutz (Idee von kreuzbogen)

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • 25.05.2006 - Neuer Absatz: Schrauben gegen Prellschlag sichern (Idee von Thommy82)
    25.05.2006 - Änderung: Zielscheibe 5 - Karton mit Bauschaum/Spanngurten

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • ich habe nach viel experimentieren nun endlich den perfekten und guenstigen pfeilfang gebaut.
    kostet ca 20 euro und ist ca 15 min arbeit.

    der pfeilfang funktioniert nach dem lamellen-prinzip. das heisst, dass jeder neue schuss das alte einschussloch wieder verschliesst. nach ca 200 schuss ist kein echter verschleiss erkennbar und bei einer dicke von 20 cm gehen selbst die pfeile der great lakes durango aus 20 meter entfernung nicht tiefer als 10-20 cm in die scheibe.

    material ist eine sogenannte holzdämmplatte imprägniert und der quadratmeter kostet ca. 2,50 euro. das ist eine platte, die selbst schon lammenartig gepresst ist. es gibt diese platten von 0,6 cm dicke bis 2 cm dicke....umso duenner - umso mehr lamellen! diese lasse ich gleich beim haendler in 20 cm streifen schneiden. diese streifen werden dann aufeinander gelegt und mittels zwei brettern und zwei gewindestangen gepresst.
    das ganze teil ist bei mir 60 cm hoch, 50 breit und 20 cm dick...es wiegt ca 8 kg.
    ich muss sagen, wirklich perfekt geeignet. nachteil ist, dass um so mehr pfeile gleichzeitig in dem ding stecken, umso schwerer man sie wieder herausziehen kann....eh klar!

    ein echter vorteil ist, sollten mal die lamellen in der mitte arg hergenommen sein, schraubt man das teil auf und tauscht die kaputten lamellen einfach aus...10 min arbeit und das ing ist wieder wie neu! und, ob masse und gewicht, kann man es uerall mit hin nehmen...sofern man einen solchen tragegriff montiert hat.

    je nach staerke der armbrust kann man die lamellen mehr oder weniger stark ueber die gewindestangen zusammen pressen....hier muss dann jeder selbst probieren, wie das beste verhaeltnis zwischen pfeilstopp und wieder herausziehen ist. dewesgen habe ich auf einer seite der gewindestangen grosse fluegelmuttern verwendet, dann faellt das justieren leichter.
    wenn man die front noch mit silikon impraegniert gehen die pfeile noch leichter wieder heraus.
    wenn ich die lamellen stark zusammenpresse, dann geht mit der gl durango der pfeil nicht tiefer als 10cm bei einer schussweite auf 20 meter.

    lopi

  • Hallo lopi,
    beschreibe bitte genau wie schwer die Pfeile zu ziehen sind.
    Wenn sie mit der Durango nur 10-20cm eindringen,wird es mit meiner Exomax auch nicht anders sein. Kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen das sich die Pfeile aus dieser Scheibe gut ziehen lassen. :confused2:
    Holzdämmplatten haben eine feste Dichte,und sie werden einen Pfeil schon sehr fest halten.
    Können Alupfeile bei dieser Scheibe nicht grumm werden,wenn sie nicht gerade im Optimalen Winkel einschlagen? ???

    Grüsse

    Malamute

    Geht es dir zu gut kauf dir einen Malamut

  • hi
    die pfeile sind nicht allzu schwer zu ziehen. freilich muss man schon mal anziehen, aber es geht gut. ich spruehe allerdings meine pfeile ab und zu mit silconspray ein, dann gehts so und so leichter.
    noch besser ists, die scheibe mit silicon anstaendig einzuspruehen, so dass es schoen einzieht...
    es haengt auch sehr davon ab, wie sehr du die platten presst.

    so hoch ist die dichte der holzdaemmplatten nicht!

    wenn die pfeile zu fest stecken weil zu viele pfeile in der scheibe stecken, dann oeffne ich mit ein paar handumdrehungen die fluegelmuttern und kann die pfeile mit zwei fingern rausziehen, das geht ruckszucks!

    2 Mal editiert, zuletzt von lopi (25. März 2007 um 20:23)

  • hi,

    großes lob an den autor dieses threads.
    viel mühe hast du dir gemacht um allen ein wenig zu helfen.
    von jedem für jeden - wie der thread schon heißt.

    eine wichtige sache noch :
    vom sichern von schrauben mit nagellack ist dringend abzuraten
    - ich habe das ausprobiert und mir die schrauben damit vermurkst
    weil nicht mehr zu entfernen -
    also laßt die finger davon (auch nicht notfalls) - lieber den loctite kaufen!

    lg

    ben

    ps: an lopi:

    schöne scheibe - sieht sehr professionell aus
    vergiß nicht über die langzeiterfahrungen zu berichten und ob die scheibe in der mitte nicht doch ausstanzt!

    asdf

    Einmal editiert, zuletzt von sambasamba (24. März 2007 um 22:08)

  • Hallo lopi,

    Ist es nicht möglich bzw. sogar wahrscheinlich, dass sich deine Scheibe nach
    einer gewissen Zeit "verziehen" wird? Wenn man dauernd die selbe Lamelle
    trifft, müsste sich diese doch mit der Zeit ein wenig nach hinten schieben, auf
    so viel Widerstand trifft sie bei der Folienumwicklung ja nicht, oder? Und die
    Scheibenauflage jedes Mal neu aufkleben zu müssen scheint mir auch
    relativ unpraktisch und aufwändig.

    --------------------------------------------------------

    Hallo Ben,

    Mit Nagellack hatte ich bislang noch nie Probleme, die Schrauben ließen sich
    damit doch recht gut befestigen und kaputt ging nie etwas. Aber der Nagellack
    ist ja auch nur als Notlösung gedacht, mir ist "echter" Schraubenfestigungslack
    auch weitaus lieber.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • die folie war nur um die scheibe wetterfester zu machen. war aber eh unsinn, weil die platten ohnehin impraegniert sind. ich habe sie bald entfernt.

    und verschoben hat sich bis dato nichts. die reibung zwischen den platten ist so hoch, dass sich mit sicherheit auch nichts verschieben wird.
    dieses paketklebeband habe ich uebrigens auch entfernt. es hinterlaesst auf den pfeilen ziemlich ungute reste die nur mit einem messer wegzukratzen sind.

    aber sollten wir die diskussion nicht in einen eigenen thread verschieben? sonst ist dieser nicht mehr so kompakt, er sollte ja nur rein empfehlungen enthalten und so wird er wie jeder andere....

    2 Mal editiert, zuletzt von lopi (28. März 2007 um 06:05)

  • bllige schraubensicherung in mittel und hochfest gibt es bei conrad . kostet nur 1/3 wie loktite .
    akls pfeilfang benutze ich immer noch meinen alten lumpfensack . ne scheibe wäre aber schöner .

    cu crossi

  • Hallo,

    Also ich habe mir eine Lamellen-Zielscheibe 60x60x10 (Modell Rhino von Barnett) bestellt und muß leider sagen, dass die Pfeile mit meiner GL Stinger bis zur Befiederung eindringen und diese dabei geringfügig beschädigen. Entferung ca 40m; Pfeile ohne Silikonspray.

    Für den Preis echt ärgerlich!

    Überlege jetzt eine Platte Ethafoam zusätzlich an die Scheibe zu befestigen.


    Gruß Cotton

  • Sehr ärgerlich, das stimmt...

    Allerdings genießt die Rhino von Barnett auch keinen sonderlich guten Ruf.
    Meines Wissens nach ist die Pfeilstoppwirkung sehr schlecht und die Lamellen
    verschieben sich eventuell nach längerem Beschuss. Sehr ärgerlich.

    Als zusätzliche Bremsmöglichkeit würden sich aber auch Styroporplatten (findet
    man auf fast jedem Wertstoffhof zum Nulltarif) und Schaumgummimatten (im
    Baumarkt nach "Die Matten für unter die Waschmaschine" fragen ;) ) anbieten.
    Beides dürfte eigentlich einen gute Stoppwirkung entfalten und ist zudem weitaus
    billiger, als Ethafoam. Einen Versuch wäre es jedenfalls wert.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Hallo Dennis,

    Wie heißt es so schön, aus Fehler lernt man....

    Im Baumarkt habe ich Innendämmplatten und Platten zur Trittschalldämpfung gefunden zwischen 10 und 20 Euro. Bin mir nur nicht sicher welches besser geeignet ist. Werde am WE mal die günstigeren Trittschall-Platten (10Euro) testen.

    Gruß
    Cotton