Lupi - Der Schuss will nicht brechen - mögliche Ursuche und Lösung

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.778 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Mai 2006 um 08:30) ist von TLxThomas.

  • ..hattet ihr auch schon das Problem, dass die ganze Körperhaltung völlig Ok war, die Hand eigentlich auch relativ ruhig, aber man wird den Schuss nicht los?

    Ich bin gestern mal ganz unkonventionell an die Sache herangegangen und habe, gegen die allgemeine Lehrbuchmeinung, den Abzug nicht mit der Fingerkuppe durchgezogen, sondern mit dem Fingergelenk, besser gesagt, dicht am Fingergelenk. Dazu war es nötig, das Abzugszüngel weiter nach hinten zu verlegen.

    Jetzt "fällt" der Schuss, und die Resultate wurden auf Anhieb besser. Rein gefühlsmässig empfinde ich eine gewisse Sicherheit, wenn ich den Abzug am Fingergelenk anlege.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Gruss
    Thomas

  • hallo Thomas..

    das kenne ich.. alles past und dann muß ich mit dem Auge zwinkern.. danach ist die Zeit fürs ideale zielen vorbei und man zittert den Schuss ins Ziel.. ich arbeite noch dran, denke es ist ne reine Kopfsache.. hatte den Fehler gemacht und die Unentschlossenheit beim Auslösen am Gewehr gesucht..

    Dann habe ich mal ne LG Scheibe mit der Rückseite eingelegt und mich nicht auf das Ziel, sondern nur auf den Abzug konzentriert und so 10 Schuss abgegeben.. Den Ablauf beim Schuss kann ich so vor jedem Schiessen zu einem automatischen Ablauf wandeln und dann klappt es auch besser..

    probiers mal aus..
    schiesse im übrigen mit einem ganz normalen Abzugszüngel auf meiner 2002SA und das auch recht weit hinten und nah am Gelenk.. dadurch zieh ich den Schuss nicht soweit nach rechts..

    Gruss
    Steinschleuder

    UPS...
    seh gerade, dass du LP schiesst.. was ich gerade beschrieben hatte gilt für mich als LG Schütze aber vieleicht nuzt es dir auch was.. über die Haltung bei zurückgestelltem Abzugszüngel bei deiner LP kann ich allerdings nichts sagen..

  • hallo Steinschleuder,

    was Du geschrieben hast gilt vermutlich wohl auch für die Lupi. Ich hatte vor der Zügeländerung auch meistens Rechtsschüsse.

    Gruss
    Thomas

  • Das Problem bei LP entsteht oft, wenn die Waffe den Halteraum erreicht hat, aber der Abzug noch nicht bis zum Druckpunkt gezogen wurde. Idealerweise absolviert nämlich der Abzugsfinger den Vorzugsweg in der Zeit, wenn der Arm samt Waffe in den Halteraum bewegt wird. Dadurch überlagern sich beide Bewegung ("grosse" und "kleine") und die Waffe bleibt ruhig. Steht die Visierung dann im Halteraum bzw. rührt dann ruhig herum (stillhalten kann ja keiner), muß der Finger nur noch den Restwiderstand am Druckpunkt überwinden, ohne dabei aber eine sichtbare Bewegung machen zu müssen.

    Müßte man hier noch den Finger stärker bewegen, stören sich die Nervenströme und Hand und Arm wackeln wieder stärker.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Zitat

    Originally posted by Ulrich Eichstädt
    Das Problem bei LP entsteht oft, wenn die Waffe den Halteraum erreicht hat, aber der Abzug noch nicht bis zum Druckpunkt gezogen wurde.


    Das ist richtig.
    Ich habe aber in meinem Fall festgestellt, dass es für mich unglaublich schwer ist, den Abzug mit der Fingerkuppe bis zum Druckpunkt zu bekommen, ohne dass sich der Schuss vorzeigt löst. Ausserdem prodzuiert dies (bei mir jedenfalls) Rechtsschüsse. Die Fingerkuppe ist ein recht grosser Bereich, es gelingt nur selten, immer mit der selben Stelle auf den Abzug zu drücken , was widerum dazu führt, dass sich das Abzugsgewicht von Schuss zu Schuss anders anfühlt. - Für mich hat es sich als besser erwiesen, den Abzug nahe am Fingerlenk zu berühren. Dies stellt sicher, dass ich immer auf die gleiche Stelle drücke, und somit sich das Abzugsgewicht auch immer gleich gross anfühlt. - Steht natürlich so nicht im Lehrbuch, hat aber bei immer sofort die Ergebnisse derart verbessert, dass ich das mal schreiben musste.

    Viielleicht gibt es da ja noch andere Dinge, die ich noch nicht entdeckt habe.

    Gruss

    Thomas

  • Zitat

    Original von TLxThomas
    Die Fingerkuppe ist ein recht grosser Bereich, es gelingt nur selten, immer mit der selben Stelle auf den Abzug zu drücken , was widerum dazu führt, dass sich das Abzugsgewicht von Schuss zu Schuss anders anfühlt.

    Das von dir beschriebene Problem hatte ich versucht mit einem anderem Abzugsschuh zu eleminieren.. dieser hatte einen "Nippel" in der Auflagefläche und man spürte die Position am Finger sehr exakt. Allerdings war dieser Abzugsschuh zu lang und flog wieder raus..

    vieleicht gibts sowas auch für LPs..

    Gruss
    Steinschleuder

  • Zitat

    Original von TLxThomas
    [quote]Originally posted by Ulrich Eichstädt
    Ich habe aber in meinem Fall festgestellt, dass es für mich unglaublich schwer ist, den Abzug mit der Fingerkuppe bis zum Druckpunkt zu bekommen, ohne dass sich der Schuss vorzeigt löst.

    Sorry - das las ich erst jetzt...

    Bei der LP mit den 500 g Mindestwiderstand sollte der Finger ohnehin nicht mit der Kuppe auslösen (wer schreibt einen solchen Unsinn, hoffentlich nicht ich!), sondern, wie du jetzt selbst rausgefunden hast, deutlich näher am ersten Glenkeinschnitt. Meist liegt diese Linie exakt auf dem rechten Rand des Züngels - dann wäre alles okay.

    Mit der empfindlichen Kuppe kann man allenfalls eine Freie Pistole mit bis zu 100 g auslösen, bei allen höheren Widerständen "düllt" sich zuerst die Kuppe ein, bevor etwas passiert. Das fühlt sich dann zwar an, als ob man schön gleichmäßig ziehen würde, tatsächlich bewegt sich das Züngel aber kein Stück...

    Durch das bewußte Zurückziehen des Fingers, damit die Kuppe überhaupt, selbst bei einer vorgeschobenen Züngelposition, erreicht werden kann, wirst du wohl auch die Rechtsschüsse verursacht haben. Im Idealzustand bricht der Schuß, wenn die abziehende Fingerfläche den rechten Winkel zur Haltehand erreicht hat. Zu weit vor = rüberziehen und damit Rechtsschüsse, zu weit nach hinten bzw. Finger zu lang = Druck auf die linke Abzugskante > Ausreißer überall hin, dummerweise ungleichmäßiger als bei Rechtsdruck.

    Zum "Merken" der immer gleichen Fingerposition haben die meisten Züngel eine Querrille (die eigentlich für das Einhängen des Prüfgewichts gedacht ist), aber man kann auch einen dünnen Gummiring drüberziehen und selbst genau hinschieben. Kann aber stören, wenn zu dick.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • HalloTlx! Wieviel Vorzugsgewicht und wieviel Gewicht hast Du am Druckpunkt.Das kann unwahrscheinlich was ausmachen.Ich hab meine Steyr so eingestellt ,das ich das gringstmögliche Gewicht am Druckpunkt habe und der Rest am Vorzug(ist gewöhnungsbedürftig).Vorher hatte ich auch manchmal das gleiche Problem wie Du.

  • Zitat

    Originally posted by Kippchen
    HalloTlx! Wieviel Vorzugsgewicht und wieviel Gewicht hast Du am Druckpunkt..


    ...ich kann es nicht 100%ig sagen, aber ca. 515g. Das ist bei der Steyr LP5 nicht ganz so leicht einzustellen, da man den Abzug bis 200 g runterregeln kann.

    Gruss
    Thomas

  • Zitat

    [i]
    Bei der LP mit den 500 g Mindestwiderstand sollte der Finger ohnehin nicht mit der Kuppe auslösen (wer schreibt einen solchen Unsinn, hoffentlich nicht ich!).


    ...steht im Buch

    ZIELEN-SCHIESSEN-TREFFEN
    von Klaus-Peter König.

    Das Buch ist schon etwas älter. Vielleicht war das damals noch so.

    Als nächstes vermute ich, dass ich viel zu viel "Dampf" auf der Luftpuste habe, denn seid meine Frau die Twinmaster hat kann ich hierzu Vergleiche anstellen, und ich schiesse mit der Twinmaster kaum schlechter als mit der LP5.
    Was mir völlig unverständlich ist, ich empfinde den billigen Kunststoff-Standardgriff an der Twinmaster, für mich, fast besser als den Match-Griff an der LP5.?


    Gruss
    Thomas

  • Zielen und schießen mag König können, aber treffen mit dieser Methode nicht. Ohne ihm oder dem Motorbuch-Verlag (in dem auch das Skanaker-Lehrbuch "Sportliches Pistolenschießen" erschienen ist) zu nahe treten zu wollen: König galt schon in den 70er Jahren zwar als Waffen- aber nicht als Schießsportfachmann - wir kommen aus dem gleichen Landesverband (Westfälischer Schützenbund).

    Vergiß diese Technik einfach, du bist ja auch von allein zur richtigen Lösung gekommen.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Du hast wahrscheinlich die alte Griffausführung mit der hohen Daumenauflage,wie ich bei meiner LP 1.Es ist in der Tat am Anfang etwas ungewöhnlich und unbequem,die neuen Morinigriffe der Steyr LPs haben alle die bequeme Daumenauflage mehr nach unten(Twinnmaster ist ähnlich,deshalb kommste auch besser zurecht,weil einfach bequemer zum Schiessen)),aber ich möchts nicht mehr missen,da ich die Waffe dadurch besser unter Kontrolle habe(höherer Anpressdruck).Die meisten Schützen kommen damit nicht gut zurecht und die alte MoriniGriffausführung gibts ja mittlerweile auch nicht mehr.Ich bin glaub einer der Wenigen ,die den Sinn von ollen Cäsares eigentümlicher Griffgestaltung begriffen haben. ;D und damit auch zurecht kommen.

  • Zitat

    Originally posted by Kippchen
    Du hast wahrscheinlich die alte Griffausführung mit der hohen Daumenauflage,wie ich bei meiner LP 1..


    Ja, genau so ist es. Der Griff hat eine hohe Daumenauflage, was dazu führt dass man das Gefühl hat, das Gerät nicht wirklich fest im Griff zu haben.

    Gruss
    Thomas

  • Zitat

    [i]
    Vergiß diese Technik einfach, du bist ja auch von allein zur richtigen Lösung gekommen.

    Wenn man sich intensiv mit einer Sache beschäftigt findet man meist eh seinen eigenen Weg.
    - Ich glaube auch schon die "Schallmauer" beim Präzisionsschiessen entdeckt zu haben.
    - Da keiner das Gerät wie in einem Schraubstock halten kann, kommt es letztendlich auf das richtige Timing an. Das Unterbewusstsein muss im richtigen Moment abdrücken. Das dürfte der Teil sein, der nicht wirklich erlehrnbar ist, und dann eben unter Talent läuft.

    Thomas