Pistol Crossbow (Power Shooter) Pistolenarmbrust

  • Viele Berichte hier im Forum haben mein Interesse für Armbrüste geweckt. Also beschloß ich, mir eine zu kaufen. Hierbei wollte ich keine große Highendarmbrust, die auf 50m noch total genau schießt, unheimlich viel Power hat und 700 Euro kostet undsoweiter, nein ich wollte eine kleine praktikable Waffe für meine Wohnung, mit der man auf 7-10 Meter viel Spaß haben kann, die auch nicht viel kostet und deren Pfeile nicht gleich durch die Wand gehen.
    Meine Wahl fiel auf die handliche Pistolenarmbrust 'Pistol Crossbow' oder auch 'Power Shooter' genannt. Auch zahlreiche Warnungen hier im Forum wegen schlechter Qualität usw. schreckten mich nicht. Für meine Zwecke und dem Preis war ich gern bereit, das Risiko einzugehen.
    Die gleiche Waffe gibt es auch noch für ca. 12-13 Euro günstiger als 'Shooter' oder anderer Bezeichnung ohne den Haltebügel für den Fuß und mit 50 lbs Zugkraft.
    Da ich ein absoluter Neuling auf diesem Gebiet bin, bitte ich eventuell auftretende falsche Bezeichnungen usw. zu entschuldigen. Ich beschreibe alles nach bestem Wissen und Gewissen.

    Lieferumfang

    Die Waffe wird in einem Pappschachtel (46*23,5*5cm) mit Styropureinlage geliefert. Auf der Vorderseite steht neben der Abbildung der Waffe 'Pistol Crossbow', '80 LBS' und ein Aufkleber mit einer Sicherheitsanweisung in Deutsch (Spannhebel nach Spannen nach vorn...) ist aufgeklebt.

    Auf der Rückseite des Kartons befindet sich eine bebilderte Anleitung auf Englisch und eine Zielscheibe.

    Neben der zerlegten Waffe sind auch noch ein Inbusschlüssel und 3 Aluminium-/Plastikpfeile enthalten.

    Optik und Verarbeitung

    Auf den ersten Blick machte die Armbrust einen ganz guten Eindruck auf mich. Die meisten Teile sind aus Metall, der Körper aus Aluminium, der Bogen aus Fieberglas. Lediglich die Griffschalen, die Kimme, die Anhängestücke für die Sehne an den Enden des Bogens und ein Keil für die Bogenfixierung sind aus Kunststoff, soweit man das sehen kann. Alles macht einen ganz stabilen Eindruck. Der Bogen ist satt eingewachst. Vorne ist auf beiden Armen die Aufschrift 'Mini Cross Bow' in weiß angebracht. Ansonsten ist alles schwarz lackiert, nur der Spannhebel und die Haltevorrichtung für den Fuß sind unbehandelt. Unten auf der linken Griffschale steht 'Made in Taiwan'.

    Pfeile

    Die kleinen Pfeile haben einen Schaft aus Aluminium, an den eine Metallspitze angeschraubt ist und einen Federteil aus Kunststoff mit zwei kleinen Flügel, der hinten in den Schaft eingesteckt wird. Schon bei der ersten Handhabung und Schüssen fiel auf, daß die einzelnen Teile recht locker sitzen, man muß diese ab und an festschrauben vorn und hinten nachschieben. Fand ich aber nicht besonders störend. Würde vielleicht Sinn machen, die Teile zusammenzukleben.
    Ansonsten sind sie aber recht stabil, halten einige schwere Aufschüsse auf harte Materialien aus, ohne sich zu verbiegen, ebenso zum Beispiel Durchschüsse durch Bierdosen, die nur leichte Kerben an den Flügeln hinterlassen.

    Zusammenbau

    Als absoluter Neuling auf dem Gebiet Armbrüste mußte ich mir erstmal genau die Anleitung auf der Rückseite der Verpackung ansehen. Hierbei fiel mir auf, daß gerade der einzige Teil des Zusammenbaus, welcher nicht selbsterklärend ist, nicht gut dokumentiert ist. Ich meine das Einsetzen des Bogens. Der Text ist diesbezüglich nicht sehr aussagekräftig und die Photos zu klein, um etwas zu erkennen. Auf keinen Fall sollte man die Schraube direkt in den Bogen schrauben, das jedenfalls steht in der Anleitung.
    Als Einzelteile liegen dort neben dem Bogen ein kleiner Kunstoffkeil, eine Metallplatte und ein kleines Lederstück und eine Inbusschraube vor. Mußte mir selber einen Reim darausmachen und habe auf den Keil, der in eine Aussparung paßte, den Bogen gelegt, davor das Lederstück, davor die Metallplatte, die mit der Schraube und beiliegendem Inbus angezogen wird. War für mich die logischte Anordnung. Der Körper läßt für diese ganze Zusammenstellung aber eine Menge Spiel. Habe das also mittig plaziert.
    Die Sehne hat an den Enden Schlaufen, die auf Haltestücke geschoben werden, die auf die Enden der Wurfarme paßen. Nach Anleitung ist die eine Seite einzuhängen und die Sehne dann auf die andere Seite mit Hilfe eines Freundes einzuhängen. Da ich grad keinen zur Hand hatte, habe ich die Armbrust aufrecht mit dem Hinterteil auf den Boden gestellt und mich mit den Knien auf den Bogen gehockt. Ich konnte nach einigen Mühen dann auch die Sehne einspannen.
    Zuletzt wurde dann die Fußhalterung einfach in eine entsprechend Bohrung vorn am Körper gesteckt.

    Funktion und Handhabung

    Das Spannen der Armbrust gelingt mit Hilfe der Spannvorrichtung ganz gut, die einfach an dem Griff nach hinten ausgezogen wird (und dann unbedingt vor dem Schuß wieder nach vorn geschoben werden muß!). Mit ziemlicher Kraftanstrengung ist das auch ohne Zuhilfenahme des Fußes zu schaffen, ich fand das aber viel entspannter mit dem Fußbügel. Diesen kann man dann nach Bedarf unter den Körper zurückklappen. Den Spannhebel schiebt man nach dem Spannen wieder nach vorn.
    Dann schiebt man den Pfeil ein, dafür kann man einfach die leichte Blattfeder, die den Pfeil in Position hält, unterhalb der Kimme mit einem Finger anheben und den Pfeil nach hinten rutschen lassen. Dann muß man ihn aber noch wieder etwas nach vorn schieben, damit er genau vor der Sehne liegt. Benutzt man die linksseitige Sicherung, die die Sehne blockiert, muß man nach dem Entsichern entgegengesetzt den Pfeil etwas nach hinten schieben. Die Sicherung läßt sich leicht bedienen und ist sehr zweckmäßig.

    Der Abzug gefällt mir recht gut, hat ein angenehmes Abzugsgewicht und man merkt genau, wann er 'kommt'. Das Schußgeräusch ist sehr leise, fast nicht wahrnehmbar.
    Zunächst mußte ich die Kimme mit einer Schraube fast bis zum Anschlag nach unten drehen, da die Waffe sehr hoch schoß. Dabei fiel auf, das diese ein wenig labil, wackelig ist, sollte man also mit Vorsicht handhaben, um nicht die Visierung zu verstellen. Die Schraube für die seitliche Einstellung brauchte ich nicht mehr verstellen, das paßte so.

    Das Zielen gelingt mit der Visierung ganz gut, man kann einen gleichmäßigen Haltepunkt finden.
    Beim Schießen liegt der Griff ganz gut in der Hand. Man merkt einen deutlichen Rückschlag beim Schuß. Ich habe auf 7 Meter geschossen und konnte nach wenigen Schüssen eine Bierdose regelmäßig treffen. Die Pfeile gingen dabei vollständig durch. Auf größere Entfernungen habe ich noch nicht geschossen. Auch über eine Langzeitbelastung kann ich noch keine Aussage machen.

    Technische Daten

    Zuggewicht: 80 lbs = ca. 36 kg
    Länge: 32 cm (mit eingeklapptem Fußbügel; ausgeklappt ca. 43 cm)
    Höhe: 15 cm
    Breite 44 cm
    Gewicht: ca. 740 g
    Preis: ca. 40 Euro

    Fazit

    Natürlich gibt es besser verarbeitete, zielgenauere und deshalb auch teurere Pistolenarmbrüste im Handel. Ich habe aber für meinen Zweck (Zimmershooting mit 'Plinkingpräzisionsanspruch'), die meiner Meinung nach auch vom Preis passende Pistolenarmbrust gefunden. Mir gefällt sie von der kompakten Größe und der Optik sehr gut und das Schießen macht sehr viel Spaß damit.

    Für Fragen oder Kommentare stehe ich natürlich über PN oder Ähnlichem gern zur Verfügung.

    Berlin 03'06
    Kid Silencer