Übersicht: ME - Übersicht 6mm Revolver

  • Heute beschäftige ich mich mal mit den weniger schönen 6mm-Revolvern der Firma Melcher. Die Revolver entsprechen keinem mir bekannten „scharfen“ Vorbild. Auch sind mir keine Modelle vor 1969 bekannt. Wenn jemand hierzu andere Informationen hat, bitte PN an mich.

    1969 wurden wurden gleich vier verschiedene Modelle freigegeben:

    ME37 mit PTB 36-69 (siehe erste Waffe auf dem oberen Bild), ME33 mit PTB 37-69 (kein Bild vorhanden), ME24 mit PTB 96-69 siehe hier:

    und ME27 mit PTB 97-69 (kein Bild vorhanden).

    1970 dann wird die Palette in zwei Baureihen konsolidiert. Dies sind:

    ME7x bestehend aus ME70 (PTB 5-70), welche weiter entwickelt zur ME70G (PTB 5-70a und PTB5-70b) wird. Daraus entsteht später die ME70GS (PTB 73) die widerum in der ME76 (PTB 204) ihre Nachfolge findet.

    ME8x begann mit der ME80 (PTB6-70). Es folgte kurz darauf die ME80G (PTB 6-70a und 6-70b). Danach ging es mit der ME80GT (PTB 24) weiter, welche widerum durch die ME80GT/S (PTB 72) ersetzt wurde. Diese Baureihe endete schließlich mit der ME86 (PTB 205).

    Hauptunterschied der Baureihen ist der Rahmen und die Griffe. Bei allen 70er Modellen ist der Rahmen sehr klein, der Abzugsbügel kleiner und es sind flache kleine Griffschalen montiert. Alle 70er-Modelle haben nicht ausklappbare Trommeln. Die Waffen werden alle über eine Ladeklappe ge- und entladen, welche auf dem folgenden Bild zu sehen ist.

    Auf dem ersten Teilbild ist die Klappe geschlossen. Auf dem Teilbild rechts oben ist die geöffnete Klappe zu sehen. Auf dem Hauptbild schließlich sieht man die Entladestange in Aktion, welche während sie nicht benutzt wird, in die Trommelachse gesteckt oder (wie bei der abgebildeten Waffe) geschraubt wird.

    Im Gegensatz dazu hat die 80er-Baureihe durchweg einen größeren Rahmen (trotz gleicher Trommelgröße), hat größere Griffe und verfügt über eine ausschwenkbare Trommel. Bei den späteren Modellen ist der hintere Trommel-Teil sogar als eine Art Schnellwechsel-Trommel oder –Ladering ausgeführt. Hier sieht man die ausgeklappte Trommel mit eingesteckter Entladestange:

    Die Laderinge bestehen aus Metall und haben einen Kunststoffeinsatz, der verhindert, dass die Patronen herausfallen können, wenn man z.B. so einen Ladering in der Tasche mitführt. Beim Aufstecken des Laderings fällt der Kunststoffeinsatz automatisch heraus. Deshalb sind die Einsätze auch schnell mal verloren, was man beim Gebrauchtkauf der Laderinge beachten sollte, da dort teilweise die Kunstoffeinsätze fehlen. Hier sieht man einen Ladering mit dem Kunststoffeinsatz rechts daneben nochmal genauer:

    Nur der ME80GT, ME80GT/S und ME86 haben diese Schnellladeringe. Und hier nochmals der gesamte Revolver mit entnommenen Ladetrommel und Entladestange:

    Die Waffen funktionieren sowohl im SA (=SingleAction), als auch im DA (=DoubleAction) Modus. Die Verarbeitung ist eher durchschnittlich. Alle mir bekannten Waffen waren ab Werk brüniert und kamen zum Großteil mit Kunststoffgriffschalen, wobei es auch Holzgriffschalen gab. Ungewöhnlich ist, das bei allen Modellen das Laden und Entladen auf der rechten Waffenseite gemacht wird. Das ist für Linkshänder (so wie mich) zwar schön, aber der Großteil der Bevölkerung ist Rechtshänder und die müssen sich daran erstmal gewöhnen.
    Alle Waffen haben eine Kapazität von 6 Schuß und sind etwa 30mm breit. Von der Höhe her sind die 80er-Modelle etwa 100mm, die 70er ungefähr 95mm hoch und seitens der Länge varieren die Waffen zwischen 130-160mm. Auch das Gewicht differiert stark und bewegt sich zwischen 315gr und 470gr. Der Abzugswiderstand ist, je nach Pflegezustand und Abnutzung 1400-3400gr bei SA und 4400-6000gr bei DA.

    Nun zu den Besonderheiten der einzelnen Modelle. Während die frühen Waffen von 1969 noch über formschöne Läufe mit Gewinde für den seperaten Signalbecher verfügen, sind diese bei den Nachfolgern integraler Bestandteil der Laufattrappe. Erst bei den letzten Modellen der Baureihen mit der Zulassung PTB20x gibt’s wieder einen Lauf mit Bechergewinde.Alle Modelle dazwischen weisen einen festen Signalbecher als Lauf auf. Bei einer Waffe (ME80) ist dieser abschraubbar, wie auf dem folgenden Foto zu erkennen:

    Wie bereits erwähnt, lassen sich die meisten Trommelachsen mit der Hand entfernen und dienen damit gleichzeitig als Entladestange. Hier gibt es zwei unterschiedliche Versionen. Die Waffen von 1969 haben gesteckte, die von 1970 geschraubte und die ab 1972 wieder gesteckte Stangen. Diese Stangen gar es sowohl in verchromter, als auch in brünierter Ausführung. Bei den 80er-Modellen ist die Stange gleichzeitig die Trommelachse. D.h. beim Ziehen der Stange schenkt auch die Trommel aus. Bei den 70er-Modellen ist die Trommelachse eine Art Rohr in der die Stange sitzt und bei Bedarf herausgeschraubt oder gezogen wird.

    Nutzen: Sicherlich sind die Revolver nicht die besten 6mm-SSW’s, aber hinsichtlich ihrer Verarbeitung durchaus akzeptabel. Für Silvester wäre eigentlich nur die ME80GT/S zu empfehlen, das die sowohl einen integrierten Signalbecher, als auch die Schnellladeringe besitzt und so enfällt das umständliche Nachladen, wenn man über genügend Schnellladeringe verfügt. Ansonsten sind die Dinger wohl eher was für den Sammler und auch da gibt es eigentlich schöndere Modelle (aber meist nicht für die 10-25 Euro, die man für diese Revolver in etwa gebraucht anlegen muss....).