CZ 200 T Pressluftgewehr

  • Testbericht CZ 200 T

    Technische Daten:

    Hersteller: Ceska Zbrojovka - Baugleich mit : Air Arms 200T / Daisy Avanti
    Typ : CZ 200 T
    Kaliber : 4,5 mm
    Einzellader - Trommelmagazin nachrüstbar
    Ges. Länge ca.: 872 – 928 mm
    Lauflänge : 485 mm
    Züge: 12 rechts – pitch: 450 mm/ turn
    Gewicht : 3 KG
    Inhalt Kartusche: 122 ml
    Max. Befülldruck : 190 bar
    Max. Energie : 7,5 Joule
    2-stufiger Abzug regelbar
    Preis : ca.: 470 €

    Lieferumfang:

    1 CZ 200 T
    1 Diopter
    1 Korntunnel
    1 Laufgewicht
    1 Befüllbrücke
    1 Entlüfter
    3 Innensechskant
    1 Spezialschlüssel für die Schraube im Griff
    2 Unterlegstücke schmal für Schaftbacke / kappe
    2 Unterlegstücke breit für Schaftbacke / kappe
    O-Ringe

    Erster Eindruck:
    Die CZ ist sehr leicht und wirkt recht klein in der Hand. Der Schaft ist Symmetrisch aufgebaut und somit für auch für Linkshänder geeignet (der Kammerstengel muss aber weiterhin rechts bedient werden). Auch für Frauen und Jugendliche durch das geringe Gewicht zu empfehlen.
    Der Vollholzschaft ist zweiteilig, poliert und besitzt im Vorderschaft eine Profilschiene zum anbringen von z. B. einem Zweibein. Durch die höhenverstellbare Schaftbacke und Kappe lässt sich der Schaft in einem gewissen Rahmen anpassen.
    Die Verarbeitung der ganzen Waffe gibt keinen Anlass zur Klage. Alles ist robust und einfach aufgebaut. Nur wenige Teile sind aus Kunststoff.
    Die Kartusche ist abnehmbar und besitzt vorne ein Manometer. Es gibt auch eine Version mit fester Kartusche, diese dann aber ohne Manometer, da an der Stelle der Befüllnippel sitzt.

    Laden:

    Gespannt wird, indem der Kammerstengel ( leider aus Kunststoff ) angehoben und nach hinten gezogen wird. Dabei wird die Schlagfeder gespannt und der Lade/ Dichtungsdorn gibt die Lauföffnung in der offenen Lademulde frei. Das Diabolo wird in die Lademulde gelegt und der Kammerstengel wieder nach vorn geschoben. Der Lade/Dichtungsdorn schiebt das Diabolo in den Lauf und schließt ihn mit einem auf dem Dorn sitzenden O-Ring ab.
    Die Waffe ist nun scharf. Eine Sicherung gibt es nicht.

    Schießen:

    Der Abzug hat 2 Einstellstufen. Ich habe aber die recht harte Werkseinstellung erst einmal gelassen.
    Eingespannt auf 10 Meter im Keller schießt die CZ wirklich (fast ) Loch in Loch. 40 Schuss nur aufgelegt geschossen ergaben ein ca.: 8 - 9 mm großes Loch in der Scheibe. Das habe ich 2 x gemacht und die Löcher waren gleich groß.
    V0 Messungen mit dem Combro haben eine maximale Abweichung der V0 im nutzbaren Druckbereich von 4,5 m/s ergeben. Habe 2 x die Kartusche von 190 bis 40 bar runtergeschossen. Die max. V0 betrug 171 m/s der Durchschnitt 168 m/s. Der nutzbare Druckbereich liegt bei ca.: 150 bis 90 bar.
    Da kein Regulator vorhanden ist, liegt die V0 bei 190 bar nur bei 140 m/s, bei 170 bar liegen 150 m/s an und steigt dann stetig bis 150 bar an. Von da an ist die V0 stabil bis 90 bar erreicht werden. Daher ist eine Befüllung über 150 bar sinnlos. Den Druck habe ich über das kleine Manometer an der Kartusche geschätzt. Von 150 bis 100 bar habe ich 80 Schuss abgegeben können.
    Auch auf 25 Meter gab es keinen Grund zur Klage. Da ich die CZ umgebaut habe, habe ich mit dem Original nur beim Kauf mal einige Schuss auf 25 M gemacht.

    Fazit:
    Eine schöne Freizeitwaffe und für Anfänger im FT auch aufgrund des Preises eine echte Empfehlung.
    Sie hat ausbaupotential und ist recht einfach aufgebaut.
    Es gibt kein günstigeres Pressluftgewehr auf dem Markt. Für die BSA Hornet zahlt man schon gut 100 € mehr. Die kleinen Fehler die sie hat, verzeiht man ihr gerne.
    Alle Testberichte die ich gefunden habe, lobten die CZ und sie wäre mehr als nur eine Überlegung wert.


    Tuning:

    z.B. bei BAR ( Blackpool Air Rifle UK ) sind Kammerstengel und Abzugszunge aus Stahl erhältlich. Einen anderen Kammerstengel hab ich auf einer Seite in den USA gesehen, weiß die Seite aber nicht mehr. Am besten unter Air Arms S200 T (oder S200 S ) suchen. Vorsicht bei der Auswahl eines Schalldämpfers und Kompensators, da die Kartusche dicht am Lauf sitzt muss der Schalli/ Komp. dann jedes Mal beim rausschrauben der Kartusche runter.


    Wer mehr will:
    Wenn man die CZ im FT Sport ernsthaft einsetzen möchte kommt man um`s basteln nicht herum. Der Grund ist der geteilte Schaft. Zum einen wird selbst nicht sehr großen und massigen Menschen der hintere Schaft auf die Dauer zu klein sein und die Schaftbacke ist irgendwie nicht so richtig lang genug. Das ganze könnte auch etwas länger sein. Und dann kommt das größte Problem, die Handauflage am Vorderschaft. Da diese nur mit einer ( kleinen ) Schraube am Schlosskasten fixiert ist und sich vorne durch einen Plastikbügel am Lauf abstützt, wird der Lauf druckbelastet und kann nicht frei schwingen.

    Tests ( 25 Meter ) mit und ohne Handauflage haben eine deutlich höhere Präzision ergeben, wenn der Lauf frei schwingen kann. Leider kann man nicht wirklich ohne Handauflage schießen. Den Schaft mit der Handauflage irgendwie zu verbinden ist sehr aufwendig, wenn’s denn auch noch nach was aussehen soll. Also kann man aufgrund der anliegenden Arbeiten auch gleich einen neuen Schaft einplanen.
    Auch die ZF Montage ist nicht ganz einfach. Das Prisma auf dem Schlosskasten ist durch die Ladermulde geteilt und das Vordere ist recht kurz.

    Werkseitig ist noch ein kleiner Prismenblock auf den Lauf geschraubt, aber da ich denke, dass der Lauf besser wirklich frei schwingen sollte, kommt der Block besser vom Lauf runter. Eine einteilige Montage geht auch nicht, da man dann nicht mehr an die Lademulde kommt. Um das Glas weit genug nach hinten zu bekommen ist eine gekröpfte Montage nötig, sofern der Einstellbereich des ZF eine Montage ohne Neigung zulässt oder eben eine angepasste Brücke.
    Die Bilder zu meinem Umbau sind im Forum unter Testberichte Eigenbauten zu finden.
    Der Schaft ist ein DIY Custom Schaft aus amerikanischem Nussbaum von Maccari USA. Kommt als richtiger Rohling und bedarf noch mind. einen langen Arbeitstag Schleifarbeit. Dann noch das Finish. Ich habe den Schaft nur geölt und später gewachst.
    Die voll verstellbare Schaftkappe ist ein Eigenbau, ebenfalls habe ich den Kammerstengel durch einen Eigenbau aus Alu ersetzt und zum Schluss noch den Laufabschluss/ Kompensator gebaut.
    Der Schaft liegt ausgezeichnet und die Waffe ist schön ausbalanciert. Das ganze wiegt komplett, wie auf den Bildern zu sehen, nur 4 KG.

    Die CZ macht einfach viel Freude. Wenn man basteln möchte, kann man aus ihr eine ernstzunehmende Kl. 3 Waffe fürs FT machen und selbst nach den Umbauten ist sie noch deutlich preiswerter als eine HW 100. Wer später auf Kl.1 umsteigen möchte, der spart das Geld für die WBK Waffe oder baut dann einfach eine 16 Joule Variante der CZ 200 in den Schaft, das ZF drauf, passt ja und man muss sich nicht umgewöhnen (um dann für unter 500€ eine Kl.1 Waffe zu besitzen)

    Von HaPfco2 für Co2air

    Nachlese zum Test CZ 200 T


    Einige User haben bemängelt, das oft nach den ersten Testberichten mit der neuen Waffe, nichts mehr über die Langzeiterfahrungen kommt. Um diesen Mangel bei dem CZ 200 Test nicht aufkommen zu lassen, werde ich nun über die mehr als 2 Jahre berichten, die ich die CZ im strengen Einsatz hatte.

    Nun, nach den ersten Tests war klar, dass der Schaft nicht im Original bleiben kann, wenn die Waffe im Field –Target -Sport betrieben werden sollte.
    Zu den Gründen hab ich ja schon geschrieben. Also habe ich einen Custom Schaft von Maccari USA bestellt. Leider bietet Maccari keine Schäfte mehr an, zumindest im Moment nicht.

    Dann stellte sich die Frage nach einer Zielfernrohr – Befestigung.
    Da CZ selber schon gesehen hat, dass die Führung auf dem Systemblock nicht ausreichend ist, wurde ein kleiner Block mit Prismenschiene auf den Lauf gesetzt.
    Nun das ist, je nach ZF Gewicht nicht gerade eine ideale Lösung. Es kann durch unterschiedlichen Materialien und bei Temperaturschwankungen zu Spannungen kommen, die bei Benutzung des Laufprismas zu Treffpunktverlagerungen kommen, da sie den Lauf leicht verbiegen. Da ich aus den gleichen Gründen auch auf den vorderen Laufhalter verzichten wollte, musste eine andere Lösung her.
    Hier half mir Erwin ( FT-Zubehör) mit einer 11mm Prismen auf Weaver Schiene.
    Das Besondere ist der 3 Pfeiler, der das vordere Laufprisma mit in die stabile Schiene einbezieht und so den Lauf etwas mehr stützt.

    Montiert wurde ein NikkoStirling 10-50X60 ZF
    Es folgten noch etliche Versuche mit Seperatoren und Parallaxerädern und diversen Kleinigkeiten.


    So umgebaut ging es 2 Jahre bei Wind und Wetter zum FT und HFT.
    Die CZ 200 musste also bei guten 100 Einsätzen bei allen Witterungsbedingungen
    zeigen, was sie kann.

    Sie konnte.

    Es gab nur einen Ausfall, natürlich am Abend vor der Landesmeisterschaft 2006. Die Kartusche hielt den Druck nicht mehr. Innerhalb weniger Minuten, war der Druck von 140 auf unter 100 Bar abgesunken. An eine Teilnahme mit der CZ war nicht zu denken. Ich entschied mich dann zum Kauf einer zusätzlichen Ersatzkartusche.
    Diese war auch undicht. Die daraufhin ersetzte Kartusche und die Reparierte waren bislang aber ohne weitere Undichtigkeit. Lob an Frankonia (Vertretung CZ Deutschland), das ging alles sehr schnell und unkompliziert.


    Einmal hatte die CZ 200 nur eine V0 von 140 m/s. Kartuschenwechsel und Reinigung konnten nichts ändern. Nach einigen Tagen beim erneuten Messen, war die V0 wieder mit 168 m/s normal. Keine Ahnung was sie da hatte.
    Das waren die einzigen Störungen in den Jahren.

    Nun zu den Schussleistungen.
    Meine CZ schießt (eingespannt mind. 10 Schuss) auf 10 m etwas unter 5mm. Rechts ohne jeden Laufabschluss, Links mit Seperator

    Auf 25 m sind es zwischen 8-9mm Streukreis. Geschossen mit JSB Exakt 4,52

    Einziger Nachteil, den ich an der CZ sehe ist der etwas „ rustikale „ Abzug.
    Der Druckpunkt ist eigentlich nicht einstellbar, die Klinke „ schleppt „ will sagen, das das Abzugszüngel erst ein Stück bewegt werden kann, dann kommt irgendwo der nicht fühlbare Abzugspunkt.

    Mit einem andern Schaft, ist die CZ 200 im FTS durchaus konkurrenzfähig. Auch zu Waffen, die mehr als 3 x so teuer sind. Ich habe so einige Wettkämpfe damit gewonnen. Sowohl im FT als auch im HFT.

    Es bleibt noch zu sagen, dass ich den Kauf nie bereut habe. Ich werde im HFT weiter viel Freude mit meiner CZ haben.

    Ich hoffe dieser Bericht trägt zu einem besseren Gesamtbild der getesteten CZ 200 T bei und ist beim Kaufentscheid hilfreich. Sollten dennoch Fragen offen geblieben sein, so werde ich die gerne per PN beantworten.

    Für Co2Air von HaPfco2