Anfängerfragen 10m LG Freihand

Es gibt 194 Antworten in diesem Thema, welches 133.282 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Mai 2022 um 19:21) ist von ottokar.

  • Hi Forumgemeinde!

    Wir haben festgestellt, dass viele von euch Fragen haben, die wir uns am Anfang (vor 10, bzw. 3 Jahren) auch gestellt haben. Doch mittlerweile haben wir viel dazu gelernt (vor allem durch diverse Trainerlehrgänge) und wollen auch euch helfen bald für jede Frage die passende Antwort bereit zu halten. Helfen können wir wahrscheinlich besonders gut Schützen die jetzt aus Vereinsgründen zum Trainer motieren (müssen) oder auch Schützen die sich aus Trainermangel alles alleine beibringen müssen. Aber auch allen anderen, die einfach noch offene Fragen haben oder glauben hier dazu lernen zu können.

    Weil der andere Umfrage-Thread so langsam unübersichtlich wird, wenn jeder durcheinander postet haben wir uns entschlossen die Anfängerfragen hierher auszulagern.

    Postet am besten direkt in dieses Thread eure Fragen und wir versuchen sie so fachgerecht und kompetent wie möglich zu beantworten.

    Dudi (Wettkampfbestergebnis 391) & *sandra* (C-Trainerin, Wettkampfbestergebnis 394)

    Wir freuen uns schon jetzt auf eure Fragen!

    Erfahrung ist die beste Lehrmeisterin, und das Gute daran ist:
    man bekommt stets Einzelunterricht...

  • gute idee, man sollte aber vielleicht einen mod bitten den thread unter "wichtige themen" nach oben zu ziehen bzw. oben zu halten... sonst geht der nach 2 wochen unter

    Hier gilt es, Schütze, deine Kunst zu zeigen: Das Ziel ist würdig, und der Preis ist groß.

    Friedrich von Schiller (1759-1805), dt. Dichter

  • wenn das Thema aktuell mit Fragen bestückt wird, bleibt er von selbst oben, ich denke, das kann so laufen..

    na dann fang ich dochmal an..

    Für mich ist es wichtig zu wissen, wie ich eine Grundstellung einnehme und wärend des Trainings (40 Schuß) leichte Abweichungen am besten korrigiere.. bisher habe ich das seitliche Abweichen mit der Drehung des hinteren Fußes gemacht.. Vertikale Abweichungen regel ich duch die Position der linken Hand (Gewehr liegt auf der geschlossenen Faust auf) unter dem Vorderschaft nach vorne gehts runter, nach hinten gehts hoch..

    interessant wäre auch eine genauere Beschreibung, wie ihr den linken Arm (Rechtsschütze) am Körper positioniert..

    Gruß
    Steinschleuder

    (da sehr spät angefangen , mit 35, und ohne Trainer so mehr oder weniger selbst beigebracht schieße ich in Straßenkleidung z.Z.323/400 Ringe, vor ca. 1Jahr im Verein mit 254/400Ringen angefangen)

  • Oh, super.
    Ich bin genauso wie Steinschleuder.

    Mal bitte konzentriert darstellen, wie man überhaupt richtig steht. In welcher Zeit wieviel schiesst und das mit dem Atmen bitte nochmal. Damit ich mir das mal ausdrucken kann.
    Ich glaube in meinen Verein werde ich nie was lernen :cry:

  • Wer sich mit dem Thema autodidaktisch befassen muß, ohne auf erfahrene Stützpunkttrainer zurückgreifen zu können,
    dem sei das Buch "Wege des Gewehrs" von Gaby Bühlmann und Maik Eckhardt
    wärmstens empfohlen.

    Gerade wenn man noch ganz am Anfang steht, hat man noch beste Chancen, eine
    vernünftige, zeitgemäße Technik zu lernen.
    In manchem Dorfverein ist das diesbezügliche wissen noch auf dem Stand von 1972.
    Von daher ist nicht jeder betagte Schützenbruder ein geeigneter Lehrmeister.

    Man ist schlecht beraten, wenn man sich neben den eigenen vorhandenen Fehlern
    auch noch die anderer Leute antrainiert.

  • Der Herr ist ja gerade dabei, seinen Anschlag einzunehmen. Deshalb sieht das
    etwas windschief aus.
    Heutzutage spreizt man auch die Fußspitzen nicht mehr nach Außen, sondern richtet sie
    parallel im 90 ° Winkel zum Spiegel aus.

    Das Bild ist von 1972? :ngrins:

  • Hi,

    sorry, das Bild ist aus dem Online-Shop von Stelljes. Da gab es keine größere
    Abbildung.

    Aber ich habe noch ein Bild gefunden. Bei dem Mädchen sieht man sehr gut wie
    ein moderner Anschlag aussieht.
    Lediglich der linke Arm wirkt etwas instabil im Handgelenk.

    Jeder Mensch ist halt anders gebaut, und von daher kann es eine hundertprozentige Norm nicht geben.
    Aber die Grundkonstruktion und Statik kommt in dem Bild sehr gut herüber.

    Bei Spitzenschützen sieht man manchmal sehr individuelle Anschläge, die nicht
    unbedingt zur Nachahmung empfohlen sind.
    Das ist dann aber das Resultat von teils jahrzehntelanger Übung und Erfahrung.
    Da sollte man nicht unbedingt versuchen sich etwas abzuschauen.

  • Etwa 60 bis 70 % des Körpergewichts lasten auf dem linken Bein.
    Linker Fuß, linkes Bein, Hüfte und Ellebogen bilden eine statische Achse.
    Wenn man vorn an der Mündung ein Lot befestigen würde, sollte dies auf die
    Mitte des linken Fußes zeigen.

    Die grobe seitliche Ausrichtung geschiet auch von dieser Mitte aus. Sofern Seilzüge vorhanden sind, kann man sich damit prima orientieren.

    Eigentlich ist das eine furchtbar einfache Sache. Aber der Teufel steckt in der
    Summe der Details.
    Auf die schnelle kann man das nicht vermitteln.
    Es hat auch sehr viel mit Körpergefühl zu tun, welches man sich auch erst mit
    Fleiß erarbeiten muß.

    Das Wichtigste ist aber, daß es Spaß machen sollte. Denn wenn man nicht gerade
    ein Supertalent ist, keinen Trainer hat, und dem Schulalter längst entwachsen ist,
    muß man schon eine Menge Geduld mitbringen.
    Denn es dauert lange, bis man erst einmal beständige Leistungen bringt.
    Und die Ergebnisse, die heute in der Schülerklasse geschossen werden, wird man
    eventuell niemals mehr erreichen können.

    Die Leistungsdichte ist auch auf untersten Eben oft schon so hoch, daß einem beim Greifen nach den Sternen der Arm abfault.
    Es ist ein ewiger Kampf mit sich selbst. Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht,
    daß man sich doch verbessert, und auf einmal Ergebnisse schießt, die man
    sich vor einem Jahr nicht einmal selbst zugetraut hätte.

  • @ Witchfinder


    Das "Lehrposter" von Stelljes ist alles andere als Vorbildhaft.

    Beim Kader in Dortmund wurde das Poster schon durchgekaut, und es gibt so gut wie keinen Punkt der dort erklärt wird, wo wirklich alles stimmt.


    Eine wirklich ausführliche Erklärung des inneren und äußeren Anschlages gibt es auch auf der seite von MEC: Schießtechnick Teil 1

    @ Steinschleuder

    bei Seitlicher Nullpunkt verschiebung musst du dir vorstellen, das du auf einer Scheibe stehst, der Mittelpunkt leicht hinter deinem Stützbein. Wenn du jetzt Abweichungen nach rechts hast musst du den Linken Fuß ein Stückchen nach hinten nehmen, den rechten, etwa das doppelte nach vorn. Stell dir vor die Scheibe auf der du stehst dreht sich in die Richtung, in die du korrigieren willst.

    Die Stützhand sollte da bleiben wo sie hingehört, nämlich unter den Schwerpunkt des Gewehres. Bei groben Sachen, zuerst einmal die schaftkappe verstellen, Mündung bekommst du runter, wenn du die Schaftkappe runtermachst, raus, andersrum.
    Eine andere Möglichkeit ist, bei Tiefschuss, nimmst du die Beine weiter auseinander, das Vordere bleibt stehen.
    Die letzte praktikabele Lösung ist es, mit dem Ellenbogen auf der Hüfte zu spielen, rechts links , vor zurück. das hilft auch bei Seitenschwankungen, hier heißt es probieren probieren probieren.


    P.S. Die Bilder auf der MEC seite veranschaulichen den (optimalen, falls es den gibt) Anschlag sehr gut, der Text ist vllt. n bisschen umfangreich für den Anfang.

    Den Thread oben Festtackern wäre auch nicht schlecht @ mods, falls das im Rahmen des möglichen liegt.


    mfg Dudi

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

  • hi Dudi..

    siehe da, so ähnlich habe ich das heute gemacht..
    und wieder selbstbewustseinsfördernde 320 Ringe..

    Ich habe die Stützhand wohl noch zu weit hinten, werde ich mal nächste Woche umsetzen.. mit den fußstellungen probier ich dann auch mal.

    Was mir aufgefallen ist, ist das ich beim zielen Schwierigkeiten habe.
    Ich nehm mehrmals das Ziel auf, finde es und kann dann nicht abdrücken.
    Beim zielen durch ein Zielfernrohr habe ich das nicht ???

    Habe heute versucht "schneller" zum Schuß zu kommen, bevor mir die Luft ausgeht und es funktioniert glaub ich..

    Wenn man was neues probiert, habe ich den Eindruck, sollte man nicht 5 Sachen auf einmal testen, eine Änderung reicht wohl aus. Sonnst komm ich durcheinander.

    Gruß
    Steinschleuder

  • die Stützhand sollte schon so weit wie möglich hinten sein.
    Ich berühre mit meinem Daumen (Auf Faust abgelegt, um 45° gedreht)
    die zum Abzug zeigende Kante des Vorderschaft meiner Anschütz 2002 Alu.

    So Steil wie möglich, so flach wie nötig.

    Sollte das mit dem Schwerpunkt nicht passen, er liegt fast imme rzu weit vorne, müssen hinten Gewichte dran. Welches Gewehr schießt du denn , und in welcher Schäftung ?

    Ich würde davon absehen vorne die Laufgewichte abzunehmen um den Schwerpunkt nach hinten zu bekommen, ich persöhnlich komme mit einer leichten, und damit nervöseren Mündung nicht klar, kann aber bei ir wieder ganz anders sein.

    viel Spaß beim probieren. Gewichte bis 5500 g gesammtgewicht sind ok, Und wie gesagt, wenn du mir das Modell sagst, kann ich mir das entsprechende Gewehr bei uns im Verein mal anschauen, wo da Gewichte angebracht sind .

    mfg Dudi


    EDIT:

    wegen dem abziehen, ich denke das es n Abzieh, und kein Zielfehler ist, stell mal auf Direktabzug um, wenn du noch keinen hast. Geht meist durch drehen an ein paar Schrauben. Aber vorsicht, das ist meist eine andere kombination, als stumpfes Vorzugsweg auf 0 drehen.

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

    Einmal editiert, zuletzt von Dudi (9. November 2005 um 22:38)

  • ups sorry.. ich schieß im Verein ne Anschütz 2002 Superair mit Bucheschaft..

    vorn sind neben dem Gewicht unter dem Kornhalter 3 weitere montiert, daß letzte läuft konisch zum Laufmantel hin aus. Hinten ist die Standrart Schaftkappe montiert. Diese habe ich schon fast zum unteren Anschlag hin verschoben.

    Ich trage einen Anschütz 125 Handschuh mit freien Fingerkuppen und da bei dem die steife Fläche auf der Außenseite an den Grundgelenken geschlitzt ist habe ich den Handrücken und das Gelenk exakt gerade, nicht wie auf dem Bild von der Schützin weiter oben.. Die Stützhand ist recht weit hinten und wenn ich den Daumen ausstrecke komm ich fast an die linke Schulter rann, da ich den linken Arm eng am Körper habe.. der Handrücken ist 90° zur Laufachse..

    Gruß
    Steinschleuder

  • Kann man diese ganzen Tipps eigentlich auch auf Prellschläger beziehen?
    Mir brummt nähmlich nach 10 min Anschlag mit meiner HW97k immer ganz schön der Rücken.Sie wiegt mit ZF mit Sicherheit über 5 kg.Und das mit dem ruhigen Nachhalten funktioniert mit meiner TAU 200 eigentlich auch ganz gut,aber nachdem ich die HW abgedrückt habe sehe ich die nächste Sekunde durch den Prellschlag erst mal gar nichts. :confused:

    TAU 200 , TAU 7,Drulov,HW100

  • Soo liebe Leute, ich habe hier einiges ausschneiden müssen, weil jemand unnötig ausfallend wurde.
    Die Intention des Threads gefällt mir sehr gut, von daher Dank an *sandra* und Dudi, die diesen Thread hier ins leben gerufen haben und hoffentlich weiter am Leben halten werden.
    Der nächste der hier unsachlich wird fliegt raus!

    @Witchfinder:
    Dies ist vorrangig ein Forum für freie Waffen, dementsprechend versuchen hier nicht nur 10m Matchschützen mitzudiskutieren, sondern auch Leute mit FreizeitLGs. Das sollte Dich nicht überfordern, zumal man mit dem genannten LG auch deutscher Meister im Field Target oder sogar Weltmeister werden kann, darfst Du hier nichtmehr mitdiskutieren. Auch dürftest Du hier vielen ein großes Eis spendieren, da es hier im Forum sehr viele Leute gibt, die das von Dir geforderte regelmäßig schaffen.

    @DJ:

    Das selbe Problem hatte ich auch, der Vorderschaft der HW97 ist zu flach um damit einen sauberen, unverkrampften Stehendanschlag hinzubekommen. Such Dir eine Erhöhung für den Vorderschaft und Deine Ergebnisse werden besser werden.

    Gruß MOA

  • Dank zurück an dich MOA, jetzt da der Thread oben steht, wird er auch nicht so schnell untergehen.

    Wir sind natürlich gern bereit das Thema weiter zu betreuen, und es scheint ja schon erste Früchte getragen zu haben.

    @ djmcasshole

    Die DSB orientierten stehend Anschläge sind für Gewehre (fast) ohne Reaktion, oder Rückschlag ( KK) optimiert worden.

    Kannst es ja mal ausprobieren, wie sich das ganze mit einem nach vorne wirkenden Prellschlag verhält, aber ich denke, man wird diese Haltung, auch bedingt durch das ziemlich hoch und weit hinten liegende ZF, nicht ohne weiteres übernehmen kann.


    mfg Dudi

    Bei der Eroberung des Weltraums sind zwei Probleme zu lösen: die Schwerkraft und der Papierkrieg. Mit der Schwerkraft wären wir fertig geworden. (Wernher Freiherr von Braun)

    Einmal editiert, zuletzt von Dudi (10. November 2005 um 15:57)

  • Hallo Leute !!

    Ich wollte mal fragen, wie das mit einer Hakenkappe ist ?
    Schießt man da auch noch "Freihand" ?? Oder ist das ein Unerlaubtes Hilfsmittel ?? ;)

    Die Hakenkappe soll ja das "nach unten wandern" der Mündung verhindern, in dem sie unter der Achsel sitzt. Habe ich das richtig verstanden ?

    Mfg

    KillFrenzy