Weihrauch HW45

  • Meine Erfahrungen mit der HW45 von Weihrauch

    Vor kurzem hatte ich die Möglichkeit in einem Schützenverein als Gast mit einer scharfen Waffe einige Schuss abzugeben. :johnwoo:
    Das Schießen mit einem Revolver der Marke Smith & Wesson 6“Lauf, Kaliber .357 Mag hat richtig Spaß gemacht, nur das Trefferergebnis auf 25 m war nicht so berauschend.
    Dies war der Anlas mir für das Schiesstraining eine Luftpistole zuzulegen die von Ihrer Charakteristik (Gewicht, Abzugscharakter und Rückschlag-Prellschlag) einer scharfen Waffe nahe kommt.
    Beim Surfen im Internet bin ich auch sehr schnell auf die HW45 gestoßen, Die mir im Aussehen und von Ihrer Funktionalität gut gefallen hat. Dank der beiden Testberichte in diesem Forum war die Vorentscheidung für die Hw45 getroffen. Im Waffengeschäft konnte ich mir die Luftpistole ansehen und auch einen Schuss abgeben, die Verarbeitung der HW45 macht mit den sauberen brünierten Oberflächen und den Griffschalen aus Holz einen Hochwertigen Eindruck.
    Handlage und Gewicht entsprechen einer Großkaliberpistole. Der Prellschlag der HW45 beim Schuss vermittelt besonders in der zweiten Spannstufe das Gefühl ein größeres Kaliber als einen 4,5 mm Diabolo zu verschießen. Das Visier besteht aus einem feststehenden Korn und einer in Höhe und Längsrichtung feineinstellbaren Kimme. Der Abzug ist in Vorweg und Druckpunkt verstellbar, hat aber nicht die Qualität eines Matchabzuges. Der Abzugscharakter passt zum Gesamtkonzept der HW45 von Weihrauch. Die Kaufentscheidung war gefallen. :n1:



    Das Diabolo wird nach dem Spannen direkt in den Lauf geschoben.

    Einschießen der HW45

    Mein Korridor ist 8m lang und auf diese Entfernung habe ich meine HW45 mit Spannstufe1 (125m/s) eingeschossen (Spiegel aufsitzend). Also Bügelbrett aufgestellt, Dieses mit diversen Büchern beschwert und mit einer zusammengerollten Decke eine Auflage für die Luftpistole geschaffen. Nach einigen Serien war der Streukreis akzeptabel und die „richtige“ Visiereinstellung gefunden.
    Nach dem Abbau der „Schiessvorrichtung“ konnte ich endlich die ersten freistehenden beidhändigen Schüsse abgeben. Ich war ziemlich erstaunt über das Schussbild, alle Einschüsse lagen etwa 7cm zu tief. Die Seitenstreuung war akzeptabel.
    Bei den nächsten Serien hielt ich die Pistole mit stärkerer Handkraft fest, mit dem Ergebnis das die Trefferlage etwas nach oben wanderte.

    Der Impuls der bei Schussabgabe durch die Massen des Kolbens und der Feder entsteht (Prellschlag) verreist die Pistole in der Höhe bevor der Diabolo den Lauf verlässt, dies kann mit erhöhter Haltekraft nicht kompensiert werden.
    Um ein annehmbares Trefferbild zu erzielen muss die HW45 immer mit genau der gleichen Griffhaltung und Haltekraft geschossen werden und die Visierung darauf eingestellt werden. Eine mit vorkomprimierter Luft arbeitende Pistole wie z.B. die HW75 reagiert weitaus unempfindlicher auf Veränderungen der Waffenhaltung.
    Beim schießen mit der Spannstufe2 (175m/s) lag das Trefferbild wieder um einige Zentimeter tiefer

    Der untere Anriss an der Visierung zeigt die Visierstellung nach dem Einschießen bei Spannstufe2(175m/s), der obere Anriss zeigt die Visierstellung nach dem Einschießen bei Spannstufe1(125 m/s).
    Den Abzug habe ich auf den kürzesten Vorweg und den härtesten Druckpunkt (Abzugsgewicht etwa 1100g) eingestellt.
    Beim Schießen mit meiner HW45 störte mich als Rechtshänder mit nicht allzu großen Händen der rechte Sicherungshebel, mein Zeigefinger kam beim Abziehen mit Ihm in Berührung. Ich habe den Sicherungshebel demontiert und Ihn durch einer Scheibe ersetzt.

    Die Visierung meiner HW45 wurde von mir überarbeitet, das Korn habe ich scharfkantig
    gefeilt und Hinterschnitten um reflektierendes Licht zu vermeiden.
    Auch der Kimmenausschnitt wurde überarbeitet (Hinterschnitten) um seitliches Streulicht zu vermeiden und ein schärferes Visierbild zu erhalten.


    Geschosswirkung

    Bei den Testschüssen auf eine geschlossenen Diaboloschachtel aus 20 cm Abstand mit der Spannstufe1 (125 m/s) drückt das Diabolo nur eine Beule in den Deckel, bei der Spannstufe2 (175 m/s) wird der Deckel durchschlagen und es zeichnet sich eine deutliche Delle im Boden der Schachtel ab


    Fazit

    Mit der HW45 von Weihrauch hat man viel Freude, der Anschaffungspreis von ca. 240 EUR
    geht angesichts der guten Verarbeitung und der gebotenen Leistung in Ordnung.
    Die HW45 macht es einem nicht leicht ein enges Trefferbild zu produzieren, als Trainingspistole für das Großkaliberschießen ist Sie aber bestens geeignet.

    Mit freundlichen Grüßen

    Wolf1 :winke:

    Auf 8m Entfernung freistehend und beidhändig geschossen.