So ein großes Parallaxerad braucht man einfach. Auf den original montierten Rädern ist es nicht möglich, versch. Entfernungen in vernünftigen Abständen zu markieren, da sie ienfach zu kein sind. Läßt man sich eines drehen, ist man leicht, je nach Größe, bis zu 100€ los. Warum also nicht mal selbst probieren und das mit einfachsten Mitteln. Verwendet wurden folgende Teile und Werkzeuge:
Kunststoffplatte 25x25cm, 1,3mm stark, ein Rest für 3 €.
Schieblehre
Dremel mit versch. Fräß-und Schleifaufsätzen.
Standbohrmaschine mit 4er, 8er, 12er Bohrern
Schleifmaschine
Schleifpapier
Als erstes legt man fest, wie groß das Rad werden soll. Dann sucht man sich ein rundes Teil, was der Größe entspricht. Bei mir war es ein Unterteller, mit 145mm Durchmesser. Mit einem wasserfesten Stift wird die Form auf die Platte gezeichnet.
Jetzt muß man den Mittelpunkt des Kreises bestimmen. Das geht am Einfachsten, wenn man um den Kreis ein Quadrat zeichnet und die Ecken diagonal verbindet. Das sieht dann so aus:
Hat man nun den Mittelpunkt bestimmt, so kommt die Schieblehre zum Einsatz. Man misst die Größe des originalen Rades und stellt die Lehre auf die Hälfte dieses Wertes fest. Man setzt eine der Spitzen auf den Mittelpunkt und zieht so einen Kreis in der Größe des Originalrades auf den Kunststoff. Wer einen Zirkel hat, kann natürlich auch den nehmen. Ich hatte keinen, aber man muss sich ja nur zu helfen wissen.
Dann wurde der Kreis 7mm tief mit dem Dremel ausgefräßt und danach mit Schleifaufsätzen angepasst und glattgeschliffen. Zwischendurch immer mal wieder am ZF probieren. Zu klein ist kein Problem, zu groß aber nicht gut, da ihr dann von Vorne anfangen dürft. Ich habe es so gemacht, dass das große Rad auf dem Kleinen klemmt. Mit etwas Druck aufschieben und es sitzt fest.
Danach wurde die runde Aussenform per Hand an einer Schleifmaschine zurechtgeschliffen. Ist eine langwierige Arbeit, aber wenn man immer schön auf den gezeichneten Kreis achtet, wird das Ergebnis ganz gut. Noch ein wenig mit Schleifpapier nachgeschliffen, fertig.
Die Löcher für die Optik und zum Greifen habe ich auf den Linien in 3,5mm Abständen eingezeichnet und mit einem Stahlnagel eingeschlagen, damit der Bohrer sofort richtig greift. Erst mit 4mm vorgebohrt und dann mit 10mm Innen und 12mm Aussen. Die äußere Reihe war mir aber noch zu klein, sodass ich da nochmal mit einem runden Schleifaufsatz von 25mm durchgeschliffen habe. Die Ränder, die sich durch die Hitze aufgestellt haben, habe ich danach mit einem Cuttermesser wieder abgeschnitten.
Hier sieht man die fertige Vorderseite:
Das Rad hält Momentan perfekt gekklemmt und mit Doppelseitigem Klebeband am ZF. Sollte es aber mal ausleiern, werde ich es in der Mitte durchbohren und mit der Schraube des originalen Rades festschrauben oder mit einer gleichen, etwas längeren Schraube aus dem Baumarkt.
Es wird jetzt noch lackiert, warscheinlich schwarz oder mit Alulack. Muss ich nochmal schauen.
Das Ergebnis ist natürlich nicht so sauber wie mit einer Drehbank, kann sich aber durchaus sehen lassen und das zu einem Bruchteil des Preises. Man muss sich halt nur rantrauen.
Viel Spaß beim lesen und nachbauen!
Edit: Wollte noch kurz ergänzen, dass die gesamte Bauzeit 7 Stunden betrug.