Einführung:
Im Gegensatz zum BSA - Platinum 8-32x40 und den getesteten Contender besitzen alle Zielfernrohre dieser Serie ein MilDot-Absehen, die hier getesteten Modelle 4-16 und 6-24 sind auch mit Absehenbeleuchtung erhältlich. Weitere Unterschiede zum Platinum sind die rote Vergütung, die Gummiearmierungen an den Verstellringen und den Verstellturmkappen, sowie eine mit Gummipuffer versehen Okularverstellung.
BSA Mildot
4-16x40 E (beleuchtetes MilDot-Absehen) 115,- EUR
6-24x40 E (beleuchtetes MilDot-Absehen) 129,- EUR
Technische Daten:
Modellnummer = MD416X40IR bzw. MD624X40IR,
Vergrößerung = 4X-16X bzw. 6x-24x,
Objektivdurchmesser = 40mm,
Tubusdurchmesser = 25,4mm,
Absehen = MilDot,
Klickverstellung = ca. 1/8 MOA, "Targettürmchen",
Verstellbereich = ca. 55MOA,
Länge = 409mm,
Parallaxe = ab 10m bzw. 14m mit Objektivverstellung,
günstigster bekannter Verkaufspreis in D = 115,- bzw. 129,- EUR
Garantie = 1 Jahr
Lieferumfang:
Zielfernrohr,
Imbusschlüssel zum "Nullen" der Türme,
Linsenputztuch,
Sonnenblende,
Linsenschutzkappen zum aufschrauben,
Bedienungsanleitung,
Garantiekarte.
Beschreibung und Handhabung:
Ungewöhnlich ist die gummiartige Oberflächenbeschichtung, die relativ kratzfest ist und das Zielfernrohr auch für Montageringe relativ griffig macht. Parallax- und Vergrößerungsverstellring sind sehr schwergängig, ebenso wie der Drehschalter der Absehenbeleuchtung und der bei einem der Gläser extrem festgedrehten Deckel des Batteriefachs. Die Objektivverstellung ist relativ leichtgängig und einigermaßen einfach auf das Auge anzupassen. Die beweglichen Teile sind stark gefettet und es befanden sich Fettreste an verschiedenen Stellen des Rohrkörpers. Die Gummiarmierungen sind unsauber angebracht, an einigen Stellen stehen die Ränder hoch. An den Verstellringen ist das Gummi verklebt, and den Turmkappen nur aufgesetzt. Sobald die Turmkappen abgeschraubt sind wirkt das ZF sehr billig. Bei einem der beiden Testgläser war eine der Madenschrauben zum Nullen der Türme bereits ausgeleiert. Die goldene Farbe auf dem Verstellringskalen ist teilweise verschmiert.
Die Absehenverstellung:
Die Targettürme sind fummelig zu bedienen und sitzen schief auf der Achse. Die Achse selbst zeigt bei etwas Druck Spiel im Gewinde. Die Klicks sind hör und fühlbar, allerdings ist die Klickverstellung ist in einer Richtung leichtgängig, in der anderen sehr schwergängig, was zusammen mit den unpräzisen und dicht beieinander liegenden Klicks die Bedienung erschwert. Hinzu kommt die enge Skala, deren Teilstriche nur schwer in Deckung mit dem Anzeiger zu bringen sind und mit deren Hilfe man die Klicks auch nicht sauber abzählen kann. Die Umdrehungsskala ist wegen der immer schief sitzenden Türme nicht zu gebrauchen. Die Klickabstände sind ungefähr passend, wurden aber nicht genau ausgemessen, nach dem 4. Verzählen wurde die Messung abgebrochen. Bei beiden Testgläsern lag die optische Achse nahe der Grenze des Verstellbereichs, was zu einer Verschlechterung des Zielbildes fürhrt und den nutzbaren Verstellbereich weiter verkleinert, oder im extremfall sogar verhindert, dass das Absehen mit dem Treffpunkt in Deckung zu bringen ist. Ähnlich dem Platinum wiesen 2 2/3 Umdrehungen der Absehenverstellung keine Auswirkung auf die Position des Absehens auf.
Die Optik:
Die Linsen sind mit einer roten Vergütung versehen, die eher an eine verspiegelte Sonnenbrille als an eine gute Optik erinnert. Tatsächlich spiegelt sich das Auge in fast jeder Position im Okular und stört so das Zielbild. Auch bei den zwei hier getesteten Gläsern wirkt das Zielbild unscharf und milchig, allerdings weniger stark als beim Platinum 8-32x40. Zurückzuführen ist dies in der Hauptsache auf die geringere Vergrößerung. Die Randunschärfe ist akzeptabel, das Zielbild wirkt unscharf und stumpf. Die Austrittspupille ist bei beiden Testgläsern erheblich viel leichter aufzufassen als beim getesteten Platinum, auch ist das Sichtfeld nicht ganz so klein wie beim Platinum.
Das Absehen:
Die Mildots passen bei ca. 10facher Vergrößerung, allerdings findet sich auf den Vergrößerungsverstellringen kein Hinweis dafür. Das Zielbild erscheint wie durch einen Tunnel betrachtet, was von der simplen Konstruktion der Absehenbeleuchtung herrührt. Es wird das gesammte Absehen beleuchtet und nicht nur ein Teil davon. Ein großer Teil des Lichtes fällt auf das innere des ZFs und wird zum Teil sogar in Richtung Ziel reflektiert. Zwar befindet sich zwischen dem zielenden Auge und der Leuchtdiode noch eine Blende, die allerdings nicht den auch reflektierenden Absehenträger verdeckt. Bei einem der getesteten Zielfernrohre waren starke graue Kratzer in der Schwärzung der Absehenblende.
Die Parallaxe:
...stellt ab ca. 10m bzw. 14m scharf. Leider ist eine präzise Entfernungsmessung kaum möglich, da man selbst bei guten Lichtverhältnissen nie ein wirklich scharfes Bild sieht. Im Gegensatz zum Platinum verliert man das Ziel trotz schwergängiger Parallaxverstellung nicht so leicht aus dem Sichtfeld, da die Vergrößerung kleiner und das Sichtfeld größer ist.
Fazit:
Empfehlenswert sind beide getesteten BSA-MilDot Zielfernrohre nicht. Durch den geringen Preis sind sie aber trotzdem attraktiv, solange man nur sehr geringe Ansprüche hat. Besser abgeschnitten als das 6-24x hat das 4-16x, da die optischen Mängel wegen der geringeren Vergrößerung nicht so stark zu Tage treten. Im Gesammtvergleich aller getesteter BSA Zielfernrohre schneidet das kleinste Contender noch am besten ab, dicht gefolgt vom Contender 6-24x40 und dem MilDot 4-16x40 und etwas dahinter auch das Contender 8-32x50. Das Platinum belegt den letzten Platz, obwohl es zumindest vom Preis her die Spitze der BSA Produktpalette darstellen soll. Erwähnenswert ist noch, dass BSA sich nicht sicher zu sein scheint wie die eigenen Zielfernrohre aussehen, die Bilder der ZFs auf der Homepage http://www.bsaoptics.com weichen von denen des Prospektes und dem Aussehen der Zielfernrohre ab, obwohl die Bestellnummern übereinstimmen.