Spring: Maruzen Shotgun CA870 "sawed off"


  • Modell: Maruzen CA870 "sawed off"
    Antrieb: Federdruck
    Länge: 555 mm
    Gewicht: 1.300 g
    Magazinkapazität: 40 Schuss
    Energie: 87m/sec (= 0,75 Joule)

    Einleitung

    Wieso ausgerecht diese merkwürdige "Schrotflinte", die weder besonders realistisch, noch besonders schön ist ?

    Da wäre zum einen das System - eine Spring, mit ganz normalen Magazin, keine herumfliegenden Ladehülsen und kein Gefummel mit Gasflaschen. Nichts gegen NBBs und GBBs, aber wenn man nicht spielt, will man manchmal einfach nur ein paar Schüsse abgeben. Und dafür gleich ein Magazin mit Gas füllen ? Neee.
    Zum anderen ist da noch die Leistung - die Maruzen CA870 gilt als eine der besten Springs überhaupt. Die Leistung liegt über den TM Shotguns und sogar über den meisten Stock-AEGs.

    Dafür muß man dann aber auch Abstriche machen. Es ist kein richtiges Gewehr, da der Schaft fehlt. Das läßt sich zwar durch Tuningteile beheben (oder eine andere Version der Waffe), kann aber auch gewünscht sein. Und es ist kein direkter Nachbau einer existierenden Waffe. Natürlich kennt man abgesägte Schrotflinten aus zahllosen Filmen, aber die Maruzen CA870 hat so ihre Eigenheiten.

    Es handelt sich zwar äußerlich um den Nachbau der berühmten Remington 870, aber die hat kein Einschubmagazin (die Schrotpatronen liegen in der Röhre unter dem Lauf) und die Maruzen hat keinerlei Markings ! Für reine Sammler also eher ungeeignet.

    Trotzdem hat diese Waffe durch eine große Auswahl an Tuningteilen ein hohes Potential. Es gibt Vollmetall-Gehäuse, Metall-Außenläufe (sogar in voller Länge), andere Schulterstützen, Federn und und und... In jedem Fall also ein hochwertiges Produkt, ob für Zimmerschützen oder als Backup für Spieler.

    Und auch der Look - Max Payne läßt grüßen - ist doch irgendwie... martialisch ! Allerdings verschießt die Maruzen im Gegensatz zu dem meisten anderen Schrotflinten immer nur eine Kugel. Es ist zwar möglich, durch mehrfaches Repetieren mehrere Kugeln zu "laden", aber besonders gut funktioniert das nicht. Auf der anderen Seite muß man auch nicht irgendwelche Patronen laden, die dann womöglich noch dsvonfliegen.

    Es gibt auch auf dem Airsoft Markt verschiedene Varianten - von Maruzen selbst gibt es neben der "normalen" CA870 auch ein Modell "Stock" mit richtigen Hinterschaft, Mountbase und Reddot. Außerdem gibt es noch den "Vorläufer" M870, eine NBB-Variante der Remington (in Deutschland nicht erhältlich).
    Von Tunern gibt es dann noch verschiedene Umbauten, meist mit stärkeren Federn und Metallteilen. Am bekanntesten davon dürfte die Variante von VFC sein, die es sogar als verchromtes Model gibt.
    Seit neuestem gibt es sogar eine Kopie der CA870 von UTG. Sieht vielversprechend aus, gleiche Leistung zum halben Preis...


    Kaufen !

    Ursprünglich hatte ich ja geplant meine CA bei meinem Händler im Ausland zu kaufen. Die Waffe kostet in Asien teilweise unter 90 US$, da hatte ich mit einem Preis unter 100,- Euro gerechnet. Als ich dann aber hörte, daß der Preis bei 130,- Euro liegt, war der Unterschied zum Preis in Deutschland nicht mehr relevant. Für den Preis von 20,- Euro lohnt sich das "F" und damit die Möglichkeit, die Waffe in Deutschland zu benutzen. Also tun wir mal etwas für die darbende deutsche Wirtschaft und bestellen bei Kotte & Zeller...

    Warum ich ausgerechnet bei Kotte & Zeller bestellt habe ? Ganz einfach - die haben als einzige die CA870 im Angebot. Warum man die nirgendwo anders bekommen kann, weiß ich aber auch nicht...
    Etwas ärgerlich war nur, daß der Versand mal wieder drei Arbeitstage gebraucht hat, trotz Vorauszahlung und Artikel auf Lager. Das können andere Händler schneller. Ob jetzt meine leicht verärgerte Mail an den Service der Auslöser für den Versand war, oder ob es einfach Zufall war - nur wenige Stunden später kam die Versandbestätigung und das Pakte war am nächsten Tag da.

    Wobei ich bei dieser Gelegenheit auch mal den Nachteil einer Paketverfolgung im Internet kennengelernt habe. Wenn man lesen kann, daß das Paket um 6:40 Uhr in das Lieferfahrzeug geladen wurde und um 13:30 Uhr war noch immer keine Paketbote da, fängt man schon an, sich zu wundern. Keine Ahnung, was der die ganze Zeit mit MEINEM Paket gemacht hat... :D


    Der erste Eindruck

    "Har har har !"

    Doch, das war die erste Reaktion. Das Paket war schon schwer und das lag nicht an der Verpackung ! Die CA kommt in einer Styroporbox mit Pappdeckel, auf dem neben einer Schemazeichnung der Schrotflinte noch jede Menge Text auf jap-glish steht. Die einzelnen Worte mögen für sich genommen noch einen Sinn ergeben, in dieser Reihenfolge ergeben sie jedenfalls einen kaum verständlichen Text... In der Verpackung sind, neben der japanischen, auch noch eine deutsche Kurzanleitung, ein paar Kugeln (ca. 50...) und ein Loading-Tool. Der Rest, immerhin 1.300 Gramm, gehen auf das Konto der Waffe. Auch wenn das Gewicht dem meiner Desert Eagle mit Reddot entspricht, wirkt das Gewehr wuchtiger. Das ganze Gewicht liegt vor dem Pistolengriff.

    Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick tadellos. Irgendwo zwischen Marui und Tanaka, eher zu Marui hin. Es gibt keine Gußgraten, allerdings ein paar scharfe Kanten. Das Schraubloch hinten am Pistolengriff fiel mir zuerst unangenehm auf. Es stört beim Halten aber nicht sonderlich. Das Material wirkt etwas merkwürdig, am ehesten würde ich das als "gebürstetes Metall" bezeichnen. Die Oberfläche ist aufgeraut und glänzt nur ganz schwach. Ob das jetzt irgendeine Art von Metalloberfläche darstellen soll, kann ich nicht erkennen. Auf jeden Fall ist es praktisch für Spieler, die keine glänzenden "Sniper Aimingpoints" mit ins Feld schleppen wollen.
    Die "Holzteile" wirken da schon etwas realistischer, die Imitation der Struktur ist jedenfalls ganz gut gelungen. Lediglich die Spuren von Gußgraten stören den Eindruck etwas.

    Markings gibt es, allerdings keine nachgemachten der echten Remington, sondern etwas Eigenes von Maruzen. Auf der linken Seite steht ganz groß "CA870" und darunter eine Seriennummer. Daneben steht dann "MARUZEN SHOTGUN", "MADE IN JAPAN JASG" und "6mm BB CALIBRE". Außerdem noch das obligatorische "<F> Kal. 6mmBB" und "K&Z". Warum das noch mit auf die *linke* Seite mußte, keine Ahnung... Mehr Markings habe ich keine entdecken können.

    Es knarrzt und klappert nichts (ok, die Riemenbügel, aber das ist ja richtig so). Wenn man das Magazin entnimmt, sieht man im Inneren nur Metall. Die ganze Mechanik steckt in einem Metallblock, das Plastikgehäuse außen ist nur die Verbindung zwischen den ganzen anderen Teilen.

    Also als erstes ein paar Kugel ins Magazin und testen ! Da eine Schrotflinte normalerweise kein abnehmbares Magazin hat, ist der Magazinhebel hier ins Magazin selber eingebaut. Genauer, auf beide Seiten. Man muß beide Knöpfe eindrücken, dann löst sich das Magazin ganz leicht.
    Das Befüllen klappt notfalls auch ohne Ladehilfe, die Kugeln springen aber auch leicht mal davon.
    Dann einmal durchladen und... sich über diese weiche Mechanik freuen ! Kein Vergleich mit einer HFC MP5, die ja ebenfalls einen "Pumpgriff" hat. Die Maruzen geht so weich, daß man kaum vermuten würde, daß die schon geladen ist. Ein Druck auf den Abzug belegt aber das Gegenteil - da sitzt richtig Wumms dahinter !

    Die Sicherung ist ein kleiner Knopf hinter dem Abzug. Nichts besonders, er wirkt halt direkt auf die Abzugsmechanik, aber dafür funktioniert er auch problemlos. Durch den Abzug aus Metall muß man auch nicht befürchten, daß etwas brechen könnte, wenn man mal bei gesicherter Waffe abdrückt. Vor dem Abzug ist noch ein kleiner, funktionslose Schieber. Bei eine echten Remington sperrt der den Vorderschaft und damit auch den Patronenauswurf. Da die CA870 keinen offenen Patronenauswurf hat, konnte man auf diese Sicherung verzichten.

    Die Stärke ist beeindruckend - auf 25 Meter fliegt die Kugel fast gerade ! Das Schussgeräusch in ein ziemlich lautes "POFF", kein kurzer Knall, eher ein kurzes, kräftiges Pusten. Der Abzug geht sehr leicht und mit einem ordentlichen Druckpunkt.

    Es gibt sogar eine Art "Notvisierung" auf der Oberseite. In das Gehäuse sind Längsrillen eingefräst, mit denen man ein Ziel grob anvisieren kann. Das funktioniert einigermaßen, aber ermöglicht noch lange keine wettbewerbsfähigen Schußgruppen. Aber diese Waffe wurde ja auch als Backup für Spieler designed, nicht als Sportwaffe.


    Schußleistung

    Noch ein Wort zur Schußhaltung. Es ist zwar möglich, das Gewehr nur mit einer Hand zu halten und abzufeuern, aber da praktisch das ganze Gewicht sehr weit vorne liegt, dürften Treffer nur auf kurze Entfernung möglich sein. Es sei denn, man heißt Arnold, Vin oder Sylvester mit Vornamen.

    Das Hop-Up ist leider nicht verstellbar, allerdings gibt es von Drittherstellern Ersatzfedern für andere Kugelgewichte. Ab Werk ist das Hop-Up für 0,20 Gramm BBs eingestellt.

    Die Ladehilfe (eigentlich nur zwei Plastikröhrchen, die ineinander stecken) funktioniert ganz gut. Die Magazinfeder übt auch keinen großen Druck aus, weswegen die Kugeln relativ leicht reingehen. Auf jeden Fall geht es so besser, als die Kugeln einzeln zu laden. Die Ladehilfe muß übrigens zwei Mal angesetzt werden, da nur ca. 20 Kugeln in das Röhrchen passen, aber 40 Kugeln gehen ins Magazin.

    Bei meinem üblichen "Paulaner-Test" - ein Schuß aus 20cm Abstand auf eine Bierdose - gingen die Kugeln glatt durch eine Seite und hinterließen eine Delle auf der anderen Seite. Die angegebene Stärke von 0,75 Joule dürfte also hinkommen. Ich muß noch einmal einen direkten Vergleich mit der Desert Eagle machen, aber die CA870 ist auf jeden Fall vergleichbar stark, möglicherweise sogar einen Tick stärker.


    Tuning

    Was das Tuning angeht, hat man mit der CA870 sehr viele Möglichkeiten. Das komplette Äußere läßt sich tauschen und auch bei den Innereien gibt es viele Austauschteile.
    So gibt es neben den obligatorischen Metallgehäusen auch Aluminiumläufe in (original) kurz und in lang. Außerdem lassen sich Real-Steel-Schäfte für die Remington 870 mit geringem Aufwand verbauen. Wie für teure japanische Airsoftwaffen üblich, hat auch die Maruzen fast die originalen Maße. Dies gilt zumindest für den Hinterschaft, bei dem nur geringe Fräsarbeiten im Inneren nötig sind. Beim Vorderschaft ist das wohl etwas mehr Aufwand, da hier die Befestigung der Schienen angepaßt werden muß.
    Natürlich gibt es auch stärkere Federn samt Zubehör, wobei deren Einbau in Deutschland wirklich problematisch ist. Und auch bei einem Gehäusewechsel muß man die Waffe, um auf der sicheren Seite zu sein, neu "F"en lassen.
    Relativ unproblematisch sind dagegen Outer Barrel und Magazine Tube, da diese Teile weder "waffenrelevant" sind, noch irgendwelche Stempelungen haben.

    Was bei mir ganz oben auf der Liste steht, ist aber ein Sling. Einen speziellen für die CA870 gibt es wohl nicht, aber ganz allgemein für Shotguns. Ansonsten sollten alle für MP5 oder M16 erhältlichen - notfalls gekürzt - auch gehen. Was nicht unbedingt Sinn macht, sind Slings mit Patronenschlaufen. Erstens verwendet die Maruzen ja keine falschen Shells. Außerdem ist das eine Waffe , die normalerweise verdeckt getragen wird. Eine Reihe von Schrotpatronen unter der Jacke, trägt aber doch sehr auf...


    Fazit

    Nichts gegen eine gute GBB (oder eine noch bessere NBB :D ), aber manchmal ist es schon schön, wenn man einfach ein paar Kugel losjagen kann, ohne erst einen Gastank zu befüllen, oder das überschüssige Gas wieder ablassen zu müssen. Mit der Gefahr, daß einem die Dichtung um die Ohren fliegt. Einfach durchladen und schießen ! Dafür sind Springs gut.
    Wenn sie dann noch so gut verarbeitet sind, wie die Maruzen, dann mach das auch richtig Spaß. Die Mauzen CA870 ist nicht nur eine gute Backup für Spieler, sie ist auch eine "Fun Gun" für Zimmerschützen und eine solide Ausgangsbasis für Sammler. Mit der Menge an Tuningteilen ist der Nachbau einer Remington 870 jedenfalls kein Problem.
    Der Preis hier in Deutschland ist ok und dafür bekommt man eine Spring, die wirklich hochwertig verarbeitet und leistungsmäßig in der Oberklasse mitspielt. Ich würde sie mir jedenfalls wieder kaufen, beim nächsten Mal aber vielleicht direkt mit Tuningteilen.


    Links:

    Englischsprachige Reviews
    http://snowman.ascuk.net/ca870.htm
    http://www.airsoftretreat.com/ca870.asp
    http://www.airsoftretreat.com/features/reviews/ca870-2/
    http://www.arniesairsoft.co.uk/?filnavn=/revi…a870_review.htm

    Deutschsprachige Reviews
    http://forum.airsoftaustria.com/showthread.php?t=15081

    Realsteel
    http://www.remingtonmilitary.com/870.htm
    http://www.waffenhq.de/infanterie/remington870.html
    http://world.guns.ru/shotgun/sh17-e.htm

    Umbauanleitungen
    http://www.honolulu888.com/ca870cqb.html
    http://snowman.ascuk.net/resources.htm