Was nehmt ihr zum Griff modellieren?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 11.747 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. September 2005 um 04:20) ist von Erklärbär.

  • Ich habe das Problem. das ich an meinem Pistolengriff (Walther LP300 Schwarz/Silbernes Schichtholz) die Daumen- und Zeigefingermulde etwas auffüllen möchte.

    Griffmodelliermasse von Morini schlägt zum einen mit unverschämten Preisen zu buche, und sieht einfach nur besch...eiden auf einem Schwarz-Silberenen Griff aus.

    Über Hi-Grip von Hämmerli hab ich fast nichts gefunden. Aber wenn ich das recht verstehe ist die Masse nicht für Holz geeignet. Zur Farbe der Masse habe ich auch noch nirgends Angaben gefunden. Um das Zeug auf verdacht zu kaufen ist es mir etwas zu Teuer. Kennt jemand das Zeug? Hält das auf Schichtholz und welche Farbe hat es?

    Welches Material kann man sonst noch dazu nehmen? Geht eventuell sogar die Clou Holzpaste die man in erfreulich vielen Farben im Baumarkt bekommt? Währe auch Preislich mein Favorit, aber einfach auf verdacht draufschmieren mag ich es nun auch wieder nicht.

    Also, ich bin für jeden Tipp dankbar.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Hi Erklärbär,

    eines dürfte so ziemlich sicher sein: Das Nachmodelieren des Schichtholzgriffes wird man anschließend (mehr oder weniger) sehen können und der Wiederverkaufswert der Waffe sinkt durch solch eine Maßnahme.

    Die Clou-Holzpaste hält auch auf Schichtholz. Die verschiedenen Farbtöne sind untereinander mischbar - was die Möglichkeiten eines Farbangleichs deutlich erhöht.

    Durch den relativ geringen Preis der Paste, sollte es möglich sein, mit mehreren Farbtönen annähernden die Farben der einzelnen Schichten zu treffen.

    Die Paste sollte immer in dünnen Schichten mit der erforderlichen Trocknungszeit "aufgebaut" werden. Dabei ist beim Aufbringen der verschiedenen Farben die Struktur des Schichtholzes zu beachten. Anschließend ist ein Schleifen bzw. Feilen möglich.

    Da die Paste nach Durchtrocknung ähnlich wie "offenes" Holz reagiert, nimmt sie z.B. auch den Handschweiß auf, d.h. der Farbton wird sich im Laufe der Zeit verändern.

    Um das von vorne herein zu berücksichtigen, sollten die behandelten Stellen vorsichtig mit einem seidenmatten Klarlack o.ä. behandelt werden, damit der Griff später unempfindlicher auf Feuchtigkeit reagiert.

    Aber auch durch das Aufbringen von Lack o.ä. verändert sich der Farbton. Folglich wäre auch das im Vorfeld an einem Probestück zu testen.

    Ich denke, da hilft nur ein geduldiges Experementieren an einem Probestück, bevor es an das Modelieren des eigentlichen Griffes geht.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • So, ich hoffe eigene Leichen zu schänden ist nicht ganz so verwerflich wie bei fremden. :(

    Erst mal Danke an Kurt.

    Da keine weiteren Antworten kamen gehe ich jetzt mal davon aus das dieses Thema hier nicht so sonderlich verbreitet ist, und gebe daher mal die Erfahrungen die ich bis jetzt gewonnen habe weiter.

    Ich habe mich dann für Clou-Holzpaste entschieden, da über die anderen Produkte, insbesondere über Hi-Grip selbst bei den Händlern die es führen nicht wirklich was in Erfahrung zu bringen war. Vom mischen der Farben oder gar nachstellen der Schichtholzschichten hab ich jetzt mal abgesehen. Der Wiederverkaufswert ist mir ziemlich egal, die Waffe geb' ich eh nicht wieder her. *lol* Schwarz einfach pur fand ich ausreichend für einen Schwarz-Silbernen Griff, und es sieht bis jetzt auch nicht all zu schlecht aus.

    Ich hab mal ein Bild angehängt auf dem wohl klar wird das Schwarz geht, während die Nussbaumholzfarbene Paste von Morin ästhetisch aber selbst für eine Matchwaffe im "täglichen Gebrauch" einfach untragbar gewesen währe.

    Wie empfohlen hab ich anfangs in recht dünne Schichten aufgetragen, schnell stellte sich aber heraus das sie so Dünn gar nicht zu sein brauchen. 3-4mm auf einmal aufgetragen scheinen noch recht gut zu halten und bilden auch keine Risse beim trocknen.

    Nachdem ich die Stellen die mir etwas "Luftig" schienen erst mal grob ausgefüllt hatte ging ich dazu über die Kontur dadurch zu prüfen das ich bei feuchter Masse mit einem Latexhandschuh die Waffe in den Anschlag gebracht und dann ein paar Minuten gewartet habe bis sich eine feste Schicht gebildet hat.

    Danach habe ich geschliffen, und anschließend die durch den Handschuh entstandenen und nach dem schleifen noch verbliebenen Rillen (der Handschuh saß naturgemäß nicht absolut faltenfrei) ausgespachtelt. danach habe ich wieder geschliffen. Die Übergänge hab ich dann noch mit dem NoName-Dremel etwas nachgearbeitet, und auch gleich noch eine Daumenablage geformt.

    Nach den ersten Versuchen auf dem Schießstand bin ich schon zu 98% zufrieden. An einer Stelle werde ich eventuell noch ein ganz klein wenig auftragen müssen. Danach kümmere ich mich um das Finish. Da werde ich dann noch mal gesondert berichten, Klarlack wird es wohl nicht, da die Aufnahmen von Handschweiß mir wesentlich wichtiger ist als die Optik

    Bilder

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Habe normalen Polyestherspachtel für Autos benutzt und ihn mit Baumwollflocken gestreckt .Das gibt eine gut formbare ,leicht schleifbare und nachher bombenfeste Griffoberfläche.Baumwollflocken gibt es vielleicht im Modellbaushop oder bei Zulieferern für die Kunstoffindustrie.
    Habe schon etliche Zentner Harze verarbeitet ,--kannst mir also glauben
    (oder vielleicht nicht ,??--hier im Forum weiss man das nie so genau???)

  • gaaanz einfach und gaanz billig:

    -1 Beutel Modelliermasse (zB http://www.perlen-paradies.de/cgi-bin/getframe.pl?http://www.perlen-paradies.de/modellier.htm</a> ... eben auf Zellulosebasis) mit Papierkleber (wichtig) anrühren. Lässt sich super formen und wird relativ hart. Es ist DAS geheimrezept für Reperaturen an MDF (sieht nach dem Aushärten wie MDF aus) und ist auch für Griffe sehr gut geeignet.


    edit: natürlich nach eigenem Ermessen anrühren, nicht den ganzen Beutel und ne Tube Kleber... :))
    Man muss dem Material aber Zeit geben, bis es trocken ist. Am besten mal in Ruhe ausprobieren.

    Einmal editiert, zuletzt von illuminatus! (29. August 2005 um 21:16)

  • Danke für die weiteren Materialtipps, aber wo ich schon mal mit Holzpaste angefangen habe, bin ich auch erst mal dabei geblieben.

    Wie versprochen wollte ich noch mein Finish vorstellen. Die Oberfläche des Spachtels war nach dem Schleifen natürlich seidig-glatt, was sich zwar toll anfühlt aber eben keinen perfekten Halt gibt.

    Nun habe ich, in Anlehnung an einen Beitrag den ich im WO-Forum las, die Holzpaste mit 10 Teile Paste auf einen Teil Wasser verdünnt, und mit einem Malerpinsel aufgetupft. Die Technik hab ich zuvor an einigen Holzmundspateln (Diese Dinger womit sich der Arzt die Mandeln anguckt, gibt es manchmal zum Lackumrühren im Baumarkt zu kaufen) verfeinert.

    Der Trick ist, beim Tupfen den Pinsel gleichzeitig auch noch leicht zu drehen, und die Oberfläche damit nichts verläuft schnell aber vorsichtig mit dem Föhn anzutrocknen.

    Das Ergebnis kann sich gut sehen und vor allem fühlen lassen. Die Oberfläche passt sich sehr gut an die verbliebene Originaloberfläche, die ja auch aufgeraut war, an.

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