Wieviel Joule hat eigentlich Leuchtmunition

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 11.601 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Juni 2006 um 16:09) ist von HWJunkie.

  • Hallo,

    mich würde mal interessieren wieviel Joule die normalen kleinen silbernen Leuchtsterne haben, wenn man sie aus einem 9mm Knall Revolver verschießt. Eigentlich dürften die doch rechtlich gesehen auch nicht mehr alsl 7,5 J. haben aber irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen
    Gruß
    Oldman

  • Offiziell sind die ja auchnicht für 9mm zugelassen.
    Das würd mich aber auch mal interessieren.

    Allerdings wenn man überlegt, ein Paintball hat ungefähr die gleiche Größe und kommt fast noch weiter. Und die Paintballmarker haben ja auch nur 7,5J.

    Allerdings erfolgt der Antrieb im Falle von Leuchtminition mit heissen Gasen...
    Ach, ich hab keine Ahnung, wär echt mal nett wenn das jemand wüsste.

    SSWs: Reck Miami 92F vernickelt, Reck Miami 92 und 2X ME 38 Compact 1X vernickelt
    Softairs: CA SLR 105 A1, HFC M92 CO2, ASG R-357, Mossberg M500 und eine billige Umarex Navy Commando
    Sonstiges: Recurvebogen, "Panzer II"-Armbrust und ne Schleuder

  • Zitat

    Original von XXL
    Offiziell sind die ja auchnicht für 9mm zugelassen.
    Das würd mich aber auch mal interessieren.

    Allerdings wenn man überlegt, ein Paintball hat ungefähr die gleiche Größe und kommt fast noch weiter. Und die Paintballmarker haben ja auch nur 7,5J.

    Allerdings erfolgt der Antrieb im Falle von Leuchtminition mit heissen Gasen...
    Ach, ich hab keine Ahnung, wär echt mal nett wenn das jemand wüsste.

    Einen wunderschönen guten Tag !

    Ich vermute mal, dass das etwas mit der BAM-II-Zulassung für Knallkörper und co. zu tun hat.

    :F:iLaAmAb

  • Sie haben nicht mehr als 7,5Joule, aus eben diesen rechtlichen Gründen.

    Eine 5 Gramm schwere Ratterpatrone dürfte so maximal etwas über 54m/s erreichen.
    In einer Sekunde wäre der Stern ohne Luftwiderstand also etwa 45 Meter hoch, mit Luftwiderstand deutlich weniger.
    Klingt für mich recht realistisch.


    Die Becherlänge darf (inzwischen) nicht mehr als das Anderthalbfache des Durchmessers betragen, also 22,5mm.
    Meine Vermutung geht dahin, dass bei weniger als anderthalbem Durchmesser/Längenverhältnis ein Rohr eben nicht mehr als Lauf definiert wird und damit die Feuerwaffendefinition dafür nicht mehr zutrifft, der Antrieb also mit heißen Gasen erfolgen darf, weil bei der geringen Länge nicht mehr davon gesprochen werden kann, dass ein Geschoss durch einen Lauf getrieben wird.

    Stefan

  • Hallo!

    ich habe einmal als ich auf dem Schießstand war zum Spaß die Schreckschuss mit Abschussbecher geschossen um den Mündungsdruck und damit verbunden die Geschwindigkeit eines Signalsternes auszutesten. Die hatten dafür extra solche Geräte stehen die das gemessen haben.
    Dabei ist folgendes herasugekommen:

    Walther P88: 14,3 Joule mit Abschussbecher und normalem Signalstern

    Rg 96: 15,6 Joule mit Abschussbecher und Raketenstern

    PPK(.315): 5,9 Joule mit Abschussbecher und normalem Signalstern

    Die Mündungsenergie lag also bei Zweien mit 9mm P.A.K. weit über 7,5 Joule, die kleine alte .315 war nicht ganz so stark. Sicherlich sind die geräte dort für echte scharfe Schusswaffen ausgelegt, aber ich denke doch, das die auch in diesem Bereich sehr zuverlässig sind, oder?
    Die Geschoss(mündungs)geschwindigkeiten lagen zwischen 150 bis 200 m/s.

    Wie HW Junkie darauf gekommen ist, das die Geschwindigkeit bei 54 m/s liegt, kann ich nicht verstehen. Oder aber die Geräte haben mir einen Streich gespielt.

    Gruß Macca

  • Auf der Signalmunition steht ja auch immer nur "Zugelassen für 6mm, 8mm und .315"
    Vllt genau wegen den zu hohen Mündungsgeschwinkgikeiten, und nicht wie oft vermutet die teuere Abnahme? ???
    Ein wie ich finde interessantes Thema.

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  • Zitat

    Original von macca.......Wie HW Junkie darauf gekommen ist, das die Geschwindigkeit bei 54 m/s liegt, kann ich nicht verstehen......

    Hallo Macca,

    Stefan hat anhand der technischen b.w. physikalischen Vorgaben unter Annahme des Gewichtes von 5 Gramm und einem senkrechten Abschuss die Geschwindigkeit in der Theorie errechnet.
    Er ist zwar fitter als ich in diesen Sachen, aber aus der Praxiserfahrung heraus gebe ich ihm recht.

    Deine gemessenen 200 m/s erscheinen mir recht hoch. Hast du mit Signalkörper im senkrechten Abschuss gemessen?

    Generell interessantes Thema.

    Gruss
    Alfred

  • Hallo!

    die Geschwindigkeit wurde 1 cm waagerecht vor der Mündung gemessen. Klar, 200m/s hört sich viel an, ist aber eigentlich auch nicht mehr als ein Luftgewehr-Diabolo. Wobei man außerdem noch bedenken muss, das die Geschwindigkeit schon nach ein paar metern enorm abfällt. Tja, was sagen nun richtig ist, kann ich natürlich auch nicht sagen, aber ich glaub den Messungen eigentlich!

    Gruß Macca

  • Hmm, 1cm vor der Mündung.
    Beeinflusst das Mündungsfeuer nicht die Messung? Oder ist das egal? Ich weiss ja nicht wie das bei scharfen Waffen gemacht wird.
    Kannst du versuchen nochmal weiter von der Mündung messen?

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  • 1cm halte ich für nicht sehr genau, da der Leuchtkörper ja strahlt und sich ausdehnt und dann viel größer in der Messung erscheint, als der gemessene Abstand, oder liege ich da falsch?

    Ansonsten hört sich das von HWJunkie recht plausibel an...

  • Man könnte ja auch ein "Aludöschen" von einem Leuchtster mit Gips oder ähnlichem ausfüllen.
    So das es das gleiche Gewicht wie ein Leuchtstern hat. Dann würde das abrennen des Leuchtsterns die Messung nicht beeinflussen.

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  • Hallo!

    der Mündungsblitz beeinflusst die Messung nicht, das Gerät funktioniert in etwa so wie eine Lichtschranke, die nur anschlägt wenn sich ein fester Gegenstand wie eben ein Geschoss hindurchbewegt.

    Auch bei scharfen Waffen wird die Mündungsgeschwindigkeit 1cm vor dem Lauf gemessen, sonst erhält man ja eben nicht die Mündungsgeschwindigkeit. Eine .308 (7,62mm) Patrone die ich danach geschossen habe hatte eine Energie von 2400 Joule und V1=700m/s an der Mündung, vor dem Ziel 100 Meter entfernt waren es dann nur noch 630m/s. Deshalb würde ich sagen das die Geräte doch ganz gut geeignet sind.

    Aber wie gesagt, ganz sichr bin ich mir auch nicht. 54m/s ist allerdings eindeutig zu wenig.

    Gruß Macca

  • Ist es nicht eigentlich rechtlich gesehen klar dass Leuchtmunition nicht an die 7,5 Joule Grenze gebunden ist? Weiter oben wurde gesagt dass sie nicht durch einen Lauf beschleunigt wird, also ist es kein Geschoss aus einer Schusswaffe. Desweiteren zählen die PTB Waffen nicht zu den freien :F: Waffen und sind auch nicht an deren beschränkungen (7,5 Joule, kalte Gase) gebunden. Einfach ähnlich wie bei Armbrust oder Schleuder welche ja auch mehr als 7,5 Joule erreichen können. Und die Leuchmunition ist keine Munition im Sinne des Waffengesetzes sondern unterliegt dem Sprengstoffgesetz ganauso wie andere Feuerwerkskörper auch die sicher ebenfalls die magische Joulegrenze sprengen. Deshalb denke ich dass macca mit seinen Messungen schon Recht haben könnte (wenn siew mir auch etwas hoch vorkommen ^^).

  • Gute Idee von saltopus, ich würde fast sagen das das stimmt, mangels besserem Wissen stimme ich auch zu. Armbrust und co haben ja auch weit höhere Energie als 7,5 Joule und fallen auch nicht unter das Waffengesetzt. Silvesterraketen sind bestimmt auch ordentlich schnell und kräftig wenn man das mal messen würde. *idee*

    Ich glaub ich weiß schon was ich nächstes mal auf dem Schießstand messe! *lol*

  • Ein Signalstern erreicht NIEMALS 200 m/s! 65 würde ich schon für viel halten...

    Browning GPDA 8 x2. Colt 1911 2. Geco 225, 1910. Glock 17 SV. Walther P 22 x2 + P22R, P22Q, P 88 x2, PK 380, PPK, PP x2, P99+SV. HW 88 Super Airw. x2. Erma EGP 55. Röhm Little Joe, RG 3, 8, 9, 56, 69, 89 + RG 96. Mauser HSC 84, HSC 90 , K 50 + Magnum. Perfecta FBI 8000, IWG Government Sportclub IPSC. Reck Miami 92, Commander, G5 "light", Baby. ME Mini Para, Falcon. SM 110 x 2, SM 110a. Valtro 85, 98. Zoraki 906, 914, 917, 918. Umarex Python, Sherlock Holmes .22. Berloque + diverse weitere.

  • Der Ansatz ist eigentlich nicht falsch, Saltopus.

    Aber warum lauten dann die PTB-Vorschriften so, dass ein vorgeladenes Geschoss keinesfalls mehr als 7,5 Joule erreichen darf und deshalb die Laufsperre höchstens einen dem Bohrungsdurchmesser entsprechende Entfernung von der Mündungs aufweisen darf?

    Darauf lässt sich m.E. zweifelsfrei ableiten, dass eine SSW mit dem zugelassenen Becher (seit nicht allzu langer Zeit darf auch nur dieser verwendet werden!) ebenso nicht über 7,5 Joule kommen darf.

    @macca:

    Eine Lichtschranke wird dadurch ausgelöst, dass der Lichtfluss unterbrochen wird, richtig?
    Mündungsfeuer bzw. ein anbrennender Leuchtstern geben aber selbst Licht ab, könnten die Empfängerseite einer Lichtschranke ohne weiteres beeinflussen.

    Stefam

  • Interessante Diskussion!

    Ich glaube nicht, dass ein "Silvestergeschoss" eine Geschwindigkeit von 200m/ s erreicht.
    Klar, die Dinger kommen aus dem 15mm-Becher recht schnell raus geschossen; aber einem Federbolzen aus einem :F:-Luftgewehr kann man mindestens ebenso bequem beim Flug zuschauen.
    Von Pfeiff-/ Ratterpatronen ganz zu schweigen.

    Ich glaube auch nicht, dass die Verbrennungsgase von Leuchtkugeln, etc. einen zusätzlichen Vortrieb des Geschosses begünstigen. Wenn, dann eher minimal.
    Um dies gänzlich auszuschließen, sollte man zu Testzwecken! ein treibmittelloses Geschoss verwenden, z.B. eine Holzkugel in 15mm.


    Die V° direkt an der Mündung zu messen halte ich auch für zu ungenau. Der Becher dichtet nicht richtig zu den Seiten ab und ab Kal. 8mm aufwärts gibt es dann auch noch die Entlastungsbohrungen, aus denen großzügig Feuer und Verbrennungspartikel ausströmen.
    Kurzum: eine Menge Messfehler können schon durch die Auswirkungen der Platzpatrone, die nicht direkt auf das 15mm-Geschoss wirken, entstehen.

    Also, eine Messung mit 1m Abstand brächte wohl klarere Ergebnisse.

    Fördermitglied des VDB.

  • Hallo!
    so, da es ja anscheinend keine Einigung auf diesem Gebiet gibt, werde ich einfach nochmal auf den Schießstand gehen und aus verschiedenen Entfernungen messen. Das Ergebnis werde ich denn nochmal hier verkünden, kann allerdings noch ein paar Wochen dauern.

    Ganz nebenbei: aus einer echten Pistole oder einem Gewehr kommt genauso Mündungsfeuer, warum wird bei denen denn genauso gemessen und die Ergebnisse stimmen? Das sollte man sich mal vor Augen halten...

    Zitat

    Klar, die Dinger kommen aus dem 15mm-Becher recht schnell raus geschossen; aber einem Federbolzen aus einem -Luftgewehr kann man mindestens ebenso bequem beim Flug zuschauen.

    Und? Ein Luftgewehr hat trotzdem generell 175m/s, da ist es egal wie gut man dem Geschoss oder Federbolzen zugucken kann!
    Warum soll dann ein Stern nicht so schnell sein?

    Gruß Macca

  • Zitat

    Original von macca

    Und? Ein Luftgewehr hat trotzdem generell 175m/s, da ist es egal wie gut man dem Geschoss oder Federbolzen zugucken kann!
    Warum soll dann ein Stern nicht so schnell sein?

    Gruß Macca

    Ein :F:-Luftgewehr darf nur max. 7,5Joule haben, die Geschwindigkeit hängt vom Geschossgewicht ab!
    Also von 40m/s (schlappes 6,35er) -200m/s (sehr leichtes Kunststoff-Dia) ist so ziemlich alles vertreten.


    Stefan

  • Hallo

    Stefan hatte das zwar schon gesagt, aber ich habe heute mal einen ganz normalen Leuchtstern gewogen.
    Gewicht ca 4,5 Gramm. Um die 7,5 Joule Grenze nicht zu überschreiten, dürfte die Mündungsgeschwindigkeit nicht mehr als 57 m/s betragen.

    Bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 200 m/s und dem Gewicht des Leuchtsterns wären es dann 90 Joule.
    Ich glaube das ist unwahrscheinlich.


    Gruß Selle