Vergleich Kunststoff Diabolos

  • Kunststoff Diabolos

    Hallo

    Fünf Sorten der angebotenen „ Plastik Dias“ habe ich mal näher unter die Lupe genommen.

    Die Tests wurden mit dem Luftgewehr Baikal IJ 512 durchgeführt. Dieses ist aus russischer Produktion, etwas rustikal verarbeitet, dient hier aber nur dem Zweck.
    Herstellerangabe ca. 175 m/s.

    Als Referenz zu den Kunststoff Dias, hatte ich mich entschlossen auch einen Exoten zu nehmen.
    Als normales Blei Dia kamen die in der Ex DDR produzierten Diabolos zum Einsatz.

    Werte und Fakten

    Das einzige Blei Dia welches zu Vergleichszwecken verwendet wurde, möchte ich als erstes beschreiben.
    DDR Diabolo:
    Länge 5,2mm, Gewicht ca. 0,48 g, die von mir gemessene V0 betrug ca. 166,64 m/s.


    Zu den Kunstoff Diabolos


    Walther HPP : 6,9mm, 0,34 g, V0 ca. 208,6 m/s 7,39 Joule
    Prometheus Pellets : 8,9mm, 0,39 g, V0 ca. 168,1 m/s 5,51 Joule
    Prometheus Paragon : 9,4mm, 0,53 g, V0 ca. 143,8 m/s 5,47 Joule
    Skenco Typ 3 : 10,0mm, 0,55 g, V0 ca. 138,2 m/s 5,25 Joule
    Skenco Typ 2 : 5,5mm, 0,35 g, V0 ca. 173,5 m/s 5,26 Joule


    Auf dem Bild sind diese Dias von links nach rechts zu sehen.

    Die Mündungsgeschwindigkeiten, wurden mit dem Combro gemessen.

    Die Walther HPPs sind die einzigen Flachkopfdiabolos, alle anderen besitzen einen Spitzkopf. Die Walther HPPs haben nach den Messungen, ihren Namen wohl zu Recht verdient. Mit 7,39 Joule erziehlen sie die höchste Energie der getesteten Dias.
    Die unterschiedlichen Mündungsgeschwindigkeiten resultieren natürlich mehr oder weniger aus Verarbeitung und Gewicht der verschiedenen Diabolos. Die Walther Dias machten im Bezug auf Verarbeitung den besten Eindruck. Auch die Prometheus boten ein sehr ordentliches Bild. Die Skenco können da nicht mithalten. Die Skenco Typ 2 waren für mich sehr schlecht verarbeitet.
    Bei den Messungen der VO mit dem Combro war auffällig, das bei jeder einzelnen getesteten Sorte, die Mündungsgeschwindigkeit um bis zu 10 m/s schwankte. Deshalb sind meine hier angegebenen Werte immer die Mittelwerte. Solch hohe Schwankungen mit ein und der selben Sorte Dias habe ich das erste Mal erlebt. Das Phänomen trat bei allen fünf Sorten Dias auf. Die größten Schwankungen wiesen die Skenco Typ 2 auf, die kleinsten die Walther HPP.


    Da schon verschiedene Tests zur „Durchschlagskraft“ der Dias gemacht wurden, möchte ich nur einen „Präzisionstest“ machen.
    Geschossen wurde wieder mit dem Baikal, acht Meter Entfernung, Sitzend-Aufgelegt.
    Zum Vergleich, wurden als erstes wieder fünf Schuß der original DDR Dias abgegeben.
    Da das Baikal nun kein Präzisions LG ist und ich hier von Streukreisen gar nicht reden mag, sei vorweg gesagt.
    Erstaunlicher Weise lieferten hier die Skenco Typ 2 das beste Ergebnis ab.
    Gefolgt von den Skenco Typ 3 und den Prometheus Paragon.
    Die Prometheus Pellets lieferten das schlechteste Ergebnis.

    Über Sinn oder Unsinn mit Plastik Dias zu schießen, wurde in diesem Forum schon oft gefachsimpelt, deshalb möchte ich an dieser Stelle kein Statement dazu abgeben. Mein Bericht soll einzig und allein eine kleine Information zu den Kunststoff Diabolos sein.
    Die Walther HPPs und die Skenco Typ 2, eignen sich auf Grund ihrer „Kürze“ auch für die Magazine von CO2 Pistolen.

    Zum Schluß noch mal ein Bild wie die Dias aussehen, wenn sie aus dem Kugelfang kommen. Der Metallkern löst sich von der Kunststoffhülle.

    Ein wichtiger Tipp.
    Jeder der sich dennoch ab und zu hinreißen lassen sollte mit Kunststoff Dias zu schießen, sollte unbedingt eine Schutzbrille tragen. Der harte Metallkern absorbiert weit weniger Energie beim auftreffen auf das Ziel als ein normaler Blei Dia. Die Dias prallen von „Harten“ Zielen wie z.B. dem Kugelfang ab und so entstehen eine Menge Querschläger, die ohne weiteres Verletzungen hervorrufen können.


    Gruß Selle