Anics Skif A-3000

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 64.676 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Januar 2002 um 22:57) ist von CO2air.

  • SKIF A3000, Anics

    Made in Russia with Pride and Quality
    ...so die Überschrift auf dem Koffer in dem die neue Anics, SKIF-A3000, geliefert wird.
    Selbstbewußte Worte, aber das wird sich ja dann zeigen...
    Die A3000 ist die zweite CO2-Pistole der neuen 'Plastik-Generation', nach der CP99. Das heißt, das Griffstück ist daraus gemacht, der Schlitten ist aus Metall. Aber sie hat auch sonst eine Menge Neues zu bieten. Sie hat ein 28 Schuss-Magazin, und ist noch dazu ein "Allesfresser". Man kann bis auf Federbolzen, wirklich alles damit verschiessen was auf dem Diabolo und Rundkugel-Markt in 4,5 mm zu haben ist. Im Test hatten wir Stahl und Blei Rundkugeln, normale Flachkopf, schwere Silverpoint-Spitz und Fireball Diabolos (Bild unten)

    Gut zu sehen, das "Trommelmagazin" der A3000 mit den einzelnen 'Fäßchen', und ein paar verschiedene Geschoss-Sorten. Von Stahlrundkugel würden wir aber generell abraten, da diese die Züge im Lauf beschädigen könnten , wir haben auch nur 2-3 zum ausprobieren verwendet!

    An der A3000 hat die Gentechnik anscheinend ebenfalls mitgewirkt, sie sieht aus wie eine Verschmelzung zwischen der HK USP und der P99, aber trotzdem noch irgendwie eigenständig, aber auf jeden Fall gut.
    Sowas ist zwar Geschmackssache, aber wir fanden die Optik schlicht und einfach 'Spitze' (Sogar Harry, der sonst beim Anblick einer Polymer-Pistole sein Feuerzeug zückt... :)

    So, dann fangen wir jetzt endlich mal an und öffnen den Koffer.

    Lieferumfang:
    Wie man sieht, macht die Pistole schon optisch sofort einen sehr guten Eindruck!
    Vielleicht waren die 'MIR', und die Materialversuche darauf doch nicht so unnütz, der Kunststoff sieht jedenfalls über jeden Zweifel erhaben aus.
    Das Magazin im Bild ist das Zweit-Magazin, das andere ist in der Waffe. Der goldene Stift (Setzer) wird zum beladen der Magazine benutzt. Ansonsten ist noch eine umfangreiche englische Bedienungsanleitung, incl. deutscher Übersetzung dabei.

    Laden:
    In Anbetracht dessen, das es ausnahmsweise mal keine Umarex-Pistole ist, also alles anders ist wie gewohnt, gehen wir diesmal auch anders herum an die Sache ran. Wir lesen zuerst die Bedienungsanleitung... ;)

    Im Bild links die noch komplett bestückte Waffe von unten. Zum herausziehen des Magazins (zum herausfallen hat es leider nicht genug Eigengewicht) wird der (beidseitige) Hebel, in Abzugsbügel-Höhe am Griffstück, nach unten gedrückt (Bild mitte).
    Im Bild rechts, das Griffstück von unten, nach der Magazin Entnahme.

    Zuerst den Knopf auf dem Griffrücken drücken und den kleinen 2teilige Deckel in Richtung Laufende klappen (oben links), und die CO2-Patrone kann eingeführt werden. Zuklappen bis es 'klackt', das kleine gerändelte Rad (fest) andrehen und dann die 2te Klappe zuklappen (von oben nach unten). Zum erneuten öffnen muss der Knopf auf dem Griffrücken vorher gedrückt werden. Also ganz ähnlich wie an den Umarex-Modellen, nur auf kleinstem Raum - very tricky

  • Schiessen:
    OK, zu erst probieren wir das Teil mal auf 3m im Zimmer aus. Wir versuchen den Schlitten, genau laut Handbuch, zurück zu ziehen - geht nicht!
    Also alles nochmals überprüft, dann mit roher Gewalt nochmal versucht - geht!
    Man muss schon sehr heftig zupacken um den Schlitten die ersten paar mal zu bedienen. Wie bei allen anderen Bedienungselementen übrigens auch, sind die Fertigungstoleranzen so klein gehalten worden, daß das ganze Ding doch tatsächlich erst mal einlaufen muss!

    Belohnt wird dieser, ca. 250 Schuss dauernde Einlaufprozess, mit absolut spielfreiem Schlitten. Der aber, nach unserer Meinung, trotzdem noch etwas leichter zu bedienen sein könnte.
    Gut, vorgespannt ist jetzt - also halten wir mal auf die Scheibe und drücken ab - mächtiger Wumms - aber nix zu sehen! Näher ran und nochmal - oweia, wohin schiesst die denn?
    Dann haben wir zu unserer Beruhigung festgestellt, daß das Mikrometervisier vollkommen aussermittig verstellt war. Also eingestellt und nochmal - aha!
    Dermaßen 'vorbereitet' sind wir dann auf die 10m Bahn im Keller gezogen.
    Und um es gleich vorweg zu sagen, der Abzug blieb dabei der einzige Schwachpunkt, im DA Modus schätzten wir die Abzugskraft anfangs auf mind. 8kg! Wir mussten sogar noch einen 2ten Finger zu Hilfe nehmen...
    Aber wie schon oben gesagt, wurde das dann mit der Zeit besser - aber eben nur zufriedenstellend! - Der SA-Modus ist jetzt ganz OK, obwohl der Schlitten immer noch etwas zu schwer zu bedienen ist. Mal sehen ob man da nicht nachträglich noch was dran machen kann...
    Der Abzug im Ganzen hält bis jetzt also leider keinem Vergleich mit den Umarex Waffen stand, aber irgendwie wollen die 28 Diabolo-Fäßchen halt auch bewegt werden.

    Das Anschussbild (oben) belegt der A3000 einen Streukreis, aufgelegt in SA, auf 10m, von ca. 12cm.
    Das ist aber nicht auf eine eigentlich schlechte Schussleistung der Waffe zurück zu führen, sondern ein 'Werk' des Abzugs!
    Eingespannt in unser 'Spezial-Schiessgerät' (Schraubstock) kamen dann 2-3cm heraus, also über dem Durchschnitt, - sehr ordentlich!
    Wir können nur hoffen, daß sich das noch weiter bessert mit der Zeit. Es wäre wirklich schade, wenn der Abzug (DA) bzw. der schwergängige Schlitten (SA), alle anderen Talente dieser (uns immer besser gefallenden) Waffe 'herunterziehen' würde.

    Ansonsten werden wir uns selbst daran versuchen - wir werden darüber berichten.

    Spassfaktor:
    Nachdem wir nun weit über 250 Schuss abgegeben haben, die ganze Sache recht 'gangbar' geworden ist (sogar der Abzug), kommen wir jetzt zu der subjektiven, auch gefühlsmässigen Bewertung der Waffe:
    Ein Magazin von 28 Schuss Kapazität macht schon Laune, zumal man schnell das 2te nachschieben kann. Die Patrone hielt übrigens 2-3 Magazine aus, kurz bevor die Patrone dann fast ganz leer ist, hört die Anics einfach auf zu schiessen. Wenn man dann die Patrone entnimmt, ist man echt erstaunt wie wenig da noch entfleucht - die Anics ist ein guter 'Futterverwerter'.
    Die Visierung ist einfach 'spitze' (Bild rechts), wie schon gesagt, sehr fein mittels Mikrometer einzustellen. Korn und Visierung haben auch weiße Punkte, zur besseren Kontrastierung.

    Der Kunststoff aus dem die Waffe hergestellt ist, ist von allerfeinster Qualität - er wirkt, wie soll man das beschreiben - wie künstlicher Stahl! Die äussere Verarbeitung ist über jede Kritik erhaben.

    Man entdeckt so schöne Details wie z.b. eine vordere Rail-Schiene! (Daran kann man allerlei spaßige Dinge befestigen...)
    Oder die, etwas eingelassenen Hebel zum zerlegen der Waffe, den Schlittenfanghebel, oder das offenlaufende Patronen-Auswurffenster, der fein strukturierte Griff, der hervorragende Handabschluß am Magazinfuß...usw.usw.

    Die ganze Waffe liegt auch dermaßen gut in der Hand, daß wir uns selbst dabei ertappten, wie wir immer wieder 'einfach so' damit herumspielten!
    Schade daß wir (noch) keine CP99 zum Vergleich heran ziehen können.
    Die (beladene) Waffe wiegt übrigens 745 Gramm, also angenehm leicht, ideal für's Bewegungsschiessen.



    Sie läßt sich auch gut zum reinigen zerlegen. Einfach die 2 eingelassenen Hebel nach unten drücken, den Schlitten ganz nach hinten ziehen, dann nach oben und den Schlitten nach vorne abnehmen. Das einzige was eventuell herausfallen kann, ist die kleine Führungsstange mit Feder.
    Diese ist aber leicht wieder einzusetzen.
    Man kann die komplette Abzugsmechanik dann gut studieren, da der DA-Modus auch ohne Schlitten funktioniert. Dabei stellten wir fest, daß sich der ganze Lauf dabei vor und zurück bewegt. Das Prinzip kannten wir schon von der A-112.


    Fazit:
    Nach anfänglichen 'Startschwierigkeiten' hat sich die A3000 zu einer unserer Lieblingswaffen gemausert! Im Wiederspruch zu allen anderen Qualitäten der Waffe steht leider der Abzug. Was wohl aber auch konstruktions-bedingt sein dürfte, die Diabolo-Fäßchen müssen ja irgendwie bewegt werden. Ohne dieses Manko wäre sie zweifellos unsere neue Referenz-Pistole geworden!
    Man kann, durch die mögliche Verwendung aller Munitionssorten, die Waffe sehr vielseitig einsetzen. Sie hat auch mächtig 'Dampf', bis zu 160 m/s, je nach Munition. Ansonsten eine qualitativ sehr hochwertige und nicht zuletzt auch sehr schöne Pistole.
    Damit ist Anics der große Wurf gelungen.
    Wer nicht unbedingt Match-Ambitionen damit stillen will, kann sich die Pistole bedenkenlos zulegen - auf jeden Fall eine echte Bereicherung jeder Sammlung!

    - Made in Russia with Pride and Quality -
    - Dah ! - das kann man so stehen lassen...

    Co2air


    Preis der Waffe: 299.-DM (schwarz), 339.-DM (Bicolor).
    (vorrätig z.b. bei Action-Shooting.de oder bei Fungun.de )

  • Nachtrag:

    Man muss nach ca. jeder 5ten CO2-Patrone (ca.350 Schuss) eine 'Wartungskapsel' verschiessen,
    da sonst im Ventilmechanismus Undichtigkeiten entstehen können!
    Das mit dem Tropfen Oel aufs Ventil, funktionierte bei unserer
    Waffe nicht zufriedenstellend, wir empfehlen daher unbedingt
    die überall erhältlichen Wartungskapseln!