Munitionstest für Crosman Modell CK92 und 1008

  • Wie bereits von manchen reklamiert wurde, sind einige Waffen sehr Munitionsfühlig. Speziell
    bei den Crosmanprodukten scheint sich das Phänomene der „wandernden" Diabolos in der
    Trommel keine Seltenheit zu sein. Scheinbar verlassen die Diabolos ihren festen Sitz in der
    Trommel und wandert rückwärts in Richtung Stossboden. Dabei kommt es dann zu
    Funktionsstörungen da die Trommel nicht mehr weiter transportiert werden kann. Teilweise
    überschiesst man auch ein Diabolo, d. H. das der achte Schuss leer ist und man beim öffnen
    der Waffe noch ein Diabolo in der Trommel vorfindet, jedoch nicht vor der Kammer sondern unten!

    Also Grund genug sich mal dieses Themas an zunehmen. Die Standarddiabolos haben einen
    Flachkopfdurchmesser von 4,50mm und einen Kegeldurchmesser von 4,7 mm. Das muss so
    sein, weil sonst das Diabolo durch den Lauf fallen würde. Durch Verwendung verschiedener
    Kopfdurchmesser kann man die Probleme auch in den Griff kriegen. Vielleicht leigt es ja auch
    daran, das Crosman im Gegensatz zu Umarex, Trommeln aus Kunststoff verwendet. Kunststoff ist nunmal
    viel weicher als Metall und könnte unter längerer Belastung leiden. Ich habe zehn Sorten getestet:

    Dynamit Nobel RWS Wettkampfkugeln im 4,50 Durchmesser
    Dynamit Hobby 0,45 g im 4,50 Durchmesser
    Dynamit Superpoint Extra 0,53g im 4,50 Durchmesser
    Dynamit Super H Point im 4,50 Durchmesser
    Dynamit Geco Diabolokugeln im 4,50 Durchmesser
    Frankonia Spezial Diabolo im 4,50 Durchmesser
    Frankonia Jagd im 4,50 Durchmesser
    Haendler & Naterman Finale Match (handsortiert) im 4,50 Durchmesser
    König Match im 4,50 Durchmesser
    Umarex Perfecta im Durchmesser 4,51mm


    Der Test bestand aus zwei Teilen:
    1)allgemeiner Funktionstest:

    Drei Nachbarskinder (Anm. des Autors: sind alle alt genug) sollten immer acht Diabolosterne
    füllen. Und zwar so, das sie von einer sicheren Funktion ausgehen können. Und da zeigt sich
    bereits das erste Problem. Wenn die Diabolos nicht weit genug hineingedrückt werden, stehen
    diese hinten über und es kommt schon vor dem ersten Schuss zu Transportproblemen.
    Entweder dreht sich der Stern gar nicht, oder ein Diabolo wird zwischen Trommel und
    Stirnwand zerdrückt. Es empfiehlt sich die Trommel entweder auf Zeige und Mittelfinger zu
    legen und mit dem Daumen an zu drücken, oder verkehrt herum gegen eine feste Unterlage zu
    pressen.
    Danach sollten die Kids abwechselnd beide Waffen laden und schiessen. Als Ziele waren
    wieder der Entenkasten und auch die Fallplattenanlage vorgesehen. Ebenso hatten wir auch
    Getränkedosen, Zinkfiguren, Filmröllchen sowie Tonröhren und Sterne. Vorweg genommen,
    es war recht lustig. Die zwei Jungs flackten meistens schnell auf Enten und Fallplatten,
    wogegen das Mädchen lieber Präzision auf die Luftpistolenscheibe schoss. Manchmal durfte ich auch mal
    schiessen und nicht immer nur die Co² Kartuschen nachladen, insgesamt haben wir 20
    leergeschossen.


    2)Präzisionstest

    Nur die Diabolos welche ohne Störungen aus beiden Waffen schossen kamen zum
    Präzisionstest. Eine Sorte lieferte keine einzige störungsfreie 8 Schuss-Serie ab. Das war
    die Super Point von Dynamit Nobel. Der Heck des Diabolos ist Übermasshaltig und steht fast
    1 mm hinten aus der Trommel über. Selbst mit Gewalt ging dar gar nichts. Folgende Sorten
    fielen durch:

    Frankonia Spezial Diabolo
    Frankonia Jagd
    Dynamit Nobel RWS Wettkampfkugeln
    Dynamit Hobby 0,45 g
    Dynamit Superpoint Extra 0,53g

    Der Test wurde mit der Ck92 – dem Beretta- Nachbau auf 5 Meter freihändig stehend im Single
    Action Modus geschossen. Dabei lagen die Trefferbilder zwischen 18 und 30 mm. Am erstaunlichsten war,
    das die teuerste Sorte (13 DM für 500 Schuss) von H&N Finale Match den grössten Streukreis produzierte. Da ich das
    nicht glauben konnte wurden 8 Schuss zur Kontrolle aus der 1008 abgegeben. Leider mit
    demselben schlechten Resultat. Hier die Ergebnisse.


    Dynamit Geco Diabolokugeln 18 mm

    Umarex Perfecta 20 mm

    König Match 25 mm

    Dynamit Super H Point 25 mm

    Haendler & Naterman Finale Match (handsortiert) 30 mm

    Die Sieger

    Die Verlierer


    Abschlussbemerkung:

    Dieser Test gibt zum einem Aufschluss über die tatsächliche Munitionsfühligkeit der Waffe, oder
    sollte man lieber sagen das die Hersteller nicht immer viel Wert auf Masshaltigkeit der Munition
    legen? Spätestens mit erscheinen des Speedloaders von Henning Ehemann wird sich die Spreu vom
    Weizen trennen. Bevor man also 5 oder 10.000 Schuss Diabolos kauft, sollte man verschiedene
    Sorten einmal durchprobieren. Eine kleine funktionierende Auswahl habt Ihr ja jetzt. Auf eine
    Preisangabe habe ich absichtlich verzichtet, da mit Ausnahme der H&N alle Sorten zwischen 5 und
    7 DM kosten. Natürlich bekommt Ihr auch bei Grossabnahmen noch andere Preise. Übrigends, der
    kleine Händler vor Ort hat die Munition zum gleichen Preis wie die Katalogversender - nur der
    Service ist oft viel besser.

    Also, viel Spass beim ausprobieren

    Rugerclub
    10.2001