Anics A-112

  • A112 - Anics:


    Abb.: A112 (vorne) vs. Desert Eagle (hinten)


    Abb.: A112 (Original Lauf 1cm zurückgesetzt!)


    Abb.: A112 im (zu engen) Koffer

    Nach endloser Liefer/Wartezeit (3 Wochen) kam sie nun endlich, die Anics A-112. In Erwartung einer Pappschachtel
    oder ähnlichem riss ich das Postpaket auf, aber denkste, das ganze ist in einem stabilen Plastikkoffer untergebracht.
    Der ist zwar kein Vergleich zu den Koffern in denen Umarex seine Waffen ausliefert, aber immerhin.
    Darin enthalten sind die Pistole, ein Ersatzmagazin sowie div. Bedienungsanleitungen.

    Der erste Eindruck ist: 'Man ist das ein Klotz' - Tja - wie sieht sie aus ?
    Also man nehme das Griffstück der Desert Eagle, das Oberteil der Colt 1911 und das Magazin einer Erbsenpistole. Schicke das ganze nach Rußland und man bekommt die A-112 zurück.
    Sie hat ein wirklich eigenständiges Äusseres, das mit keiner mir bekannten 'scharfen' Waffe übereinstimmt - aber gerade
    das macht sie irgendwie reizvoll.
    Von vorne beeindruckt der große Laufdurchmesser, der jeder Schreckschuss-Waffe zur Ehre gereichen würde.
    Das kommt daher, das der Orig.-Lauf gut 1cm zurückgesetzt und ausserdem noch schwarz ist. Aus 50cm Entfernung kann man von vorne nicht erkennen das es 'nur' eine CO2-Pistole ist.

    Die Pistole ist komplett aus Metall hergestellt, die Griffschalen und Magazine aus Plastik. Unterhalb des Griffstücks
    kann man einen Metall-Deckel abschrauben und darin die CO2-Patrone einführen. Der Deckel ist innen halbrund
    geformt, so daß die Patrone paßgenau sitzt. Das anziehen geht einfach und ohne zischen oder Druckverlust.
    Das Magazin sitzt unmittelbar davor und wird durch Druck/Zug auf eine Sicherung, je nach Fingerfertigkeit, entnommen.

    Jetzt zieht man am besten schon mal die Schutzbrille an - das beladen des Magazins ist gar nicht so
    einfach. Dazu muss ein federbelasteter Schieber runtergedrückt und dann 'eingehakt' werden.
    Nach ein-zweimal laden geht das auch ganz gut, der einzige Nachteil dabei ist, daß der 'eingehakte'
    Schieber dort nicht bleiben mag (siehe roten Pfeil), so daß einem der Magazininhalt schon mal komplett ins Gesicht 'spritzt'.
    Nun ja, der Federdruck ist gering, es tut auch nicht weh, aber das einsammeln der Kügelchen.....
    Nach ca.10 Magazinen hat dann wohl jeder seine eigene 'Grifftechnik' beim laden entwickelt.
    Etwa so: 'kleiner Finger auf Schieber, Magazin zw. Mittelfinger und Daumen, Zeigefinger auf Kugelarretierung drücken' - dann geht's ohne dritte Hand. 15 Stahlrundkugeln 4,5mm passen
    übrigens da rein, das ist dann aber widerum sehr gut.


    Abb.: Blick von unten


    Abb.: A-112


    Abb.: A-112 vs CP88

    Der Beavertail ist nur angedeuted und ausserdem 1cm zu tief angebracht (für meine Hände jedenfalls...), ansonsten liegt sie
    ganz gut in der Hand. Sie wiegt incl. Munition (ha,ha,) genau 1kg, ist also gar nicht mal so schwer wie ihr Äusseres vielleicht
    vermuten lässt.
    Die Sicherung ist ein Druckstift, kurz oberhalb und vor dem Abzugsbügel. Der funktioniert ähnlich wie bei einer 'Ratsche'
    (für alle Bürokraten: das ist ein Werkzeug), reindrücken = gesichert, von der anderen Seite wieder zurückdrücken = entsichert. Erkennbar ist der entsicherte Zustand an einem dann sichtbaren roten Ring am Druckstift.
    Der Abzug ist DAO, das bedeuted es ist kein 'vorspannen' möglich (wie auch, es gibt keinen 'Hahn' oder Schlitten).

    Wie schießt sich das Ding? - Und jetzt kommt der große Auftritt der A-112:
    Man hat manchmal das Gefühl einen Revolver in der Hand zu haben, so ähnlich ist die Abzugscharakteristik. Der Weg ist
    unheimlich lang und baut langsam einen 'Druckberg' auf, danach geht es auf einmal ganz leicht und dann ist man in einer
    Position, die der vorgespannten einer SA ähnelt. Der Abzug ist jetzt fast schon hinten am Anschlag, bis man aufeinmal ein 'Klack' hört und unmittelbar danach den Druckpunkt spürt. Dann bricht der Schuß los, aber wie ! -
    Mit einem unheimlich lauten, metallisch klingenden 'Pang' kracht die Kugel in den Fang - und prompt auch wieder zurück.
    Also das 'Örtliche' aufgestellt und losgelegt.
    Entweder habe ich nur 'lahme Enten' als Luftgewehre oder aber das Teil ist wirklich so stark....
    Ich will es erst gar nicht glauben, aber je nachdem wo ich das arme Telefonbuch treffe, geht die Penetrierung durch die Kugel bis auf Seite 310 durch, und auf der Seite danach ist noch ein deutlicher Druckpunkt zu sehen!
    Ob an der Einbindung oder am Rand, wo die Seiten besonders locker sind, unter Seite 260 kam ich nie - das schafft keine
    andere Waffe aus meinem CO2 oder Luftdruck Arsenal!

    Schade ist nur, daß die Waffe nur lackiert und nicht brüniert ist. Bei jedem kleinen Kratzer schimmert sofort glänzendes
    Metall durch. Die Visierung ist (nur li / re) einstellbar, das scheint auch nötig. Meine Waffe ist jedenfalls eingeschossen worden. Man sieht das daran, daß die Visierung sichtbar aussermittig eingestellt ist und sie trotzdem gut trifft.
    Zur Treffgenauigkeit im eingespannten Zustand kann ich leider im Moment noch nichts sagen, werde ich aber nachreichen.
    Von Hand brachte ich es jedenfalls auf 15cm Gruppen auf 7m, mit oben beschriebenem 'angetäuschtem' SA....
    Aber die Domäne dieser Waffe ist eindeutig das Bewegungs-Schießen, wenn möglich auch noch auf bewegte Ziele.
    Die mögliche hohe Schußfrequenz, die Schußstärke, der Krach den sie dabei macht und der Vorrat an 15 Kugeln, lassen
    da richtig Laune aufkommen.
    Das Schießen auf Scheiben können andere besser.

    Aber in einem ist sie unschlagbar, im Preis. Ganze 171.-DM habe ich dafür gelöhnt (bei: http://www.waffenhandel.de).
    Und da verzeihe ich meiner Wolga-Eagle so manches...

    Harry

    Co2air - Founder
    -= 03.2000 =-