Pistole 9mm: Bruni GAP (GLock17) Testbericht + Birchwood Casey Brünierungspaste Erfahrungsbericht

  • Testbericht der GAP (Glock 17) von Bruni Milano

    Es ist nun schon einige Zeit her, mittlerweile fast vier Monate, dass ich mir den Glock 17 Nachbau von Bruni Milano gekauft habe, ich hatte auch schon die erste Reklamation nach einer Woche und 10 Schuß, doch die neue funktioniert gut und bisher ohne Funktionsmängel.


    Eckdaten:

    Name: GAP
    Hersteller: Bruni Milano (BBM)
    Herkunftsland: Italien
    PTB Zeichen: Nein: keine Sollbruchstellen und sehr weit hinten angelegte Laufsperre.
    Kaliber: 9mm Pistole Automatik Knall
    Magazingröße: 10+1 Schuß
    Erfolgreich getestete Munition: Fiocchi und Umarex
    Bisher abgegebene Schuß: ~200 ohne Komplikationen
    Position der Laufsperre: ~6cm hinter Mündung
    Material: komplett aus Zinkdruckguss außer Magazin (Magnettest)
    Sicherung: Sicherheitsabzug und Schiebesicherung für Abzug
    Abschußbecher: Ja, M8 Gewinde, zwei Entlastungsbohrungen 2mm
    Reales Vorbild: Glock 17 von Glock Austria
    Markings vorhanden: Nein, da keine Lizenz
    Wird Vorbild gerecht: Ja sehr – bis auf die Markings
    Field Stripable: Ja mit einem Inbusschlüssel (1 Schraube)
    Mag-Catch: Ja, funktionsfähig


    Ich war schon lange auf der Suche nach einem guten Replikat einer Glock 17, da ich diese Waffe beim österreichischem Bundesheer schießen durfte und diese wohl „ein wenig ins Herz geschlossen“ hatte. Diverse Softairs waren entweder aus Plastik oder aus Metall und dafür viel zu teuer – von daher blieb die GAP die beste und einzige Alternative.

    Die GAP kostete mich 99 Euro bei meinem Büchsenmacher. Da bei uns die Preise für Waffen eher hoch angesiedelt sind, ist der Preis für die GAP etwa mit dem Preis eines RG56 in Deutschland zu vergleichen.

    Für die gebotene Qualität ist der Preis zu hoch angesiedelt, da es sich um eine typisch italienische Schreckschusspistole handelt. Komplett aus Zinkdruckguss gefertigt, schlecht brüniert, hohe Fertigungstoleranzen und relativ undurchdachtes aber trotzdem funktionsfähiges und fehler-unanfälliges System.

    Die GAP greift sich genauso wie ihr reales Vorbild an und verfügt sogar über einen imitierten, funktionsfähigen, Glock Safe Action Trigger, bei dem ein zweiter Abzug in den Eigentlichen integriert ist. Die Waffe kann erst abgefeuert werden, wenn auch der innere Abzug gedrückt wird. Zusätzlich zum Sicherheitsabzug befindet sich eine Schiebesicherung an der Waffe, welche den Abzug sichert. Die Sicherung befindet sich an der Stelle, wo normalerweise der „Zerleghebel“ der Glock 17 zu finden ist. Am Bild sind beide Sicherungen zu sehen.


    Nun – wie schießt sich die GAP? Recht gut und zuverlässig will ich sagen. Mit Fiocchi Munition klemmte die GAP kein einziges Mal eine Hülse in den Auswurf, auch nicht bei 10er Salven. Bei Umarex Munition gab es sehr selten Klemmer. Der Schußknall ist wie bei 9mm üblich schön laut. Die Rückholfeder ist gerade genug stark – sie erschwert das Repetieren nicht unnötig, ist aber auch nicht zu leicht eingestellt.

    Mängel habe ich leider auch zu beklagen.

    Da wäre einmal der nicht gerade schöne Lauf, der aussieht, wie wenn die Waffe mit der Mündung auf den Boden gefallen wäre.

    Das Schlagstück ist aus Zinkdruckguss und somit nicht gerade stabil. Es hat schon eine tiefe Delle – verrichtet seine Arbeit aber trotzdem noch normal.

    Die Brünierung… Kaffeesudartig und ungleichmäßig. Meine Verbesserung – siehe unten.

    Bis auf diese drei mehr oder minder gravierenden Mängel bin ich sehr zufrieden mit der Waffe. Sie sieht gut aus, speziell jetzt nach meiner Neubrünierung, die Waffe scheint auch nach 200 Schuss noch was zu halten und ist keineswegs ausgeleiert und – sie ist der wohl beste Glock 17 SSW Nachbau.

    Abschließend noch meine Punktewertungen (mehr ist besser), zwei „Schmankerln“ fürs Auge und mein Bericht zur Brünierungspaste von Birchwood Casey.

    Aussehen: 9/10
    Verarbeitung: 4/10
    Stabilität: 8/10

    Gesamtwertung: 9/10 (Sie gefällt mir einfach so gut…)




    PS.: Weitere Bilder sind in meinem Thread vom 1. Oktober 2004 zu sehen.

    Brünierungspaste von Birchwood Casey:

    Vor einiger Zeit haben ich mir eine 57g Tube Birchwood Casey Perma Blue Gun Blue Paste geleistet (geleistet, weil sie die Tube mit 10 Euro zu Buche geschlagen hat). Bisher diente mir die Paste zum erfolgreichen Ausbessern von Macken an meiner HW97k wie an meiner Norica 56 und zum „spaßhalbernen“ Brünieren verschiedener Dinge.

    Am 1. Oktober letzten Jahres kaufte ich mir eine recht günstige Glock 17 Kopie (9mm P.A.K.) aus italienischer Fertigung durch die Firma Bruni Milano (BBM). Ein schönes Stück – bis auf die Brünierung. Diese sieht von der Farbe eher nach einem in Kaffeesud getunktem Papier aus und ist absolut nicht zu vergleichen mit der hochwertigen Brünierung der Umarex/Walther Modelle. Also war der Entschluss gefasst und der erste „Großauftrag“ der Birchwood Paste stand vor der Türe.

    Zur Anwendung:

    Es sollte der gesamte Schlitten brüniert werden – allerdings war ich zu faul oder traute mich nicht, die gesamte Brünierung zu entfernen (so wie es vorgeschrieben war). Stattdessen entfernte ich mit EtOH 96% jegliche Spuren von Öl und Schmutz am Schlitten. Danach wurde letzterer nur noch mit Handschuhen und so wenig als möglich angefasst.
    Ich drücke etwas von der hochviskosen, blauen Paste auf den Schlitten, verstrich alles mit einer Kreditkarte und achtete auf einen gleichmäßigen, streifenfreien Auftrag. Pinsel sind ungeeignet, da sich so hässliche Streifen bilden. Nachdem ich die Brünierung deutlich länger als vorgeschrieben einwirken ließ (ca 3 min), entfernte ich die Paste mit einem Stofffetzen, welcher in 96%EtOH getränkt war.
    Die Prozedur des Brünierens führte ich drei Mal aus, um eine schöne, gleichmäßige, dunkle Brünierung zu erhalten. Abschließend wurde die Waffe meiner Teflonbehandlung unterzogen (mit Lupus Teflonöl besprüht) und anschließend bei Hitze getrocknet (das Öl ist leicht flüchtig). Bis jetzt hält die Brünierung gut und sie ist absolut fleckenfrei und gleichmäßig.

    So sah die Waffe vor der Behandlung aus:

    Und so sieht der Schlitten nun aus:


    Als krönenden Abschluss die Kerbe im Korn noch mit etwas weiß leuchtender Modellfarbe bestrichen um ein bisschen Original Glock Look&(Feel) aufkommen zu lassen…


    Danke für’s Lesen…


    Für CO2Air.de von olluweg am 18.01.05

    Einmal editiert, zuletzt von Sgt_Elias (20. Januar 2005 um 00:15)